Willkommen in Faerfax
Keeping Secrets
Ich habe eine Weile gebraucht bis mir Tessa und Cole tatsächlich sympathisch waren. Beide umgeben sich mit ihrer eigenen Mauer aus Geheimnissen, und Anna Savas hat es wirklich überzeugend geschafft genau ...
Ich habe eine Weile gebraucht bis mir Tessa und Cole tatsächlich sympathisch waren. Beide umgeben sich mit ihrer eigenen Mauer aus Geheimnissen, und Anna Savas hat es wirklich überzeugend geschafft genau diese Mauer unsichtbar in den Subtext der Geschichte zu packen. Beim Lesen begleitet man die beiden dabei wie sie die positiven Seiten aneinander kennenlernen und sich ihr anfängliches Bild von einander ändert und ganz ehrlich? Dass ich diese Erfahrung parallel mit den beiden machen konnte, fand ich schon ein bisschen genial.
Außerdem freue ich mich jetzt schon auf die nächsten beiden Bände, einfach weil mir die Clique um Tessa und Cole sofort ans Herz gewachsen ist (Bis auf die Tatsache, dass ich mich immer noch frage, warum sie in den USA Flammenkuchen machen). Julian und Ella waren vermutlich mein absolutes Highlight. Ihn will ich von seiner Aufreißer Tour abkommen sehen (von wegen du wirst dich nie verlieben) und Ella ist einfach so warm und herzlich, dass ich mir unbedingt ein Happy End für sie wünsche.
Die Handlung beginnt etwas langsamer, nimmt dann aber Fahrt auf. Es gibt eine gute Portion Drama, was ich absolut liebe. Das Ende explodiert in einem kleinen Feuerwerk aus dramatischen Ereignissen und Enthüllungen, und hat es sogar geschafft mich hinsichtlich Tessas Vergangenheit zu überraschen. Das hatte ich echt nicht kommen sehen, dabei dachte ich, ich hätte es durchschaut! So kann man sich täuschen.
Rein atmosphärisch ist Faerfax auch einfach toll. Die drückende Stimmung von Tessas Vergangenheit hat dort genauso platz wie Hoffnung und auch einfach schöne Stunden mit der Freundesgruppe. Ich hatte richtiges Bar-weh, als die Clique ausgegangen ist.
Die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Cole fand ich Großteils auch sehr schön. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, aber auch kein wirkliches Enemies to Lovers. Es sind einfach zwei Menschen, die einen schlechten Start hinlegen und Antipathie für einander empfinden, die aber mit der Zeit schwindet, weil sie merken, dass die andere Person nicht so ist wie angenommen. Zwischendurch finde ich solche realistischen Aspekte auch einfach toll. Am Ende habe ich den beiden so die Daumen für ihr Happy End (oder eher ihren Neuanfang) gedrückt. Obwohl ich mir zwischendurch gewünscht hätte, dass nicht nur er eindeutig für sie da ist und sie beschützt, sondern auch noch ein bisschen thematisiert wird, was sie für ihn tut.
Und zum Schluss nochmal eins meiner Lieblingszitate: "Deine Geheimnisse gehören dir, Tessa." Hach, Cole. Da hattest du mich ja. Danke, für diese Nicht-Toxizität.
Fazit:
"Keeping Secrets" ist der atmosphärische Auftakt zu einer Reihe, die ich definitiv weiterlesen und mir gerne ins Regal stellen werde (Wie unfassbar schön das Cover ist, oder? Und dann die Papiertextur, die perfekt zur Wasserfarben Optik passt. Hach. Buchnerd Träumchen.) Es hat nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Drama, wenn man sich darauf einlässt Tessa und Cole Zeit zu geben, um ihre Geheimnisse zu lüften. Definitiv ein Buch, zu dem ich abends vor dem Schlafen gerne nochmal gegriffen und mehr als einmal länger gelesen habe, als ich eigentlich wollte.