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Steffi1904

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungener Spionageroman

Tanz unter Sternen
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Titus Müller lässt in seinem Roman, den Untergang der Titanic lebendig werden, dabei verknüpft er geschickt persönliche Schicksale mit den politischen Problemen der Vorkriegszeit. Im Mittelpunkt steht ...

Titus Müller lässt in seinem Roman, den Untergang der Titanic lebendig werden, dabei verknüpft er geschickt persönliche Schicksale mit den politischen Problemen der Vorkriegszeit. Im Mittelpunkt steht der Pastor Matheus, der die Fahrt nur unternimmt um seine Ehe zu retten. Seine Frau jedoch flirtet ungeniert mit einem jungen Briten, der sich als Spion herausstellt. Er selbst fühlt sich zu der jungen Tänzerin Nele hingezogen, die in Amerika ihren Durchbruch schaffen will. Dabei vergessen die beiden völlig ihren Sohn Samuel. Als die Titanic den Eisberg rammt und die Passagiere erkennen, dass ihr Schiff untergehen wird treten die wahren Charaktere hervor und ihnen wird bewusst was wirklich zählt.

Vielschichtige, realistische Charaktere, eine spannende Geschichte und eine gute historische Recherche machen dieses Hörbuch zu einem Genuss. Günther Merlau lässt mit seiner angenehmen Stimme die schreckliche Nacht des Titanicunglücks lebendig werden. Gemeinsam zittert man mit den Protagonisten und hofft, obwohl man genau weiß, dass das Schiff nicht zu retten ist.

Leider fällt das Buch nach dem Unglück etwas ab, die Jahre fliegen nur so an den Protagonisten vorbei, hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefgang gewünscht auch im Hinblick auf die Verarbeitung eines solch schrecklichen Erlebnisses. Und mir fehlten die Unterschiedlichen Perspektiven, die den Beginn interessant gemacht haben.

Besonders gut hat mir aber gefallen, dass bei dem Hörbuch auch das erklärende Nachwort mitvertont wurde, dies ist nicht nur im Hinblick auf das Unglück selbst, sondern auch bezüglich des Ausbruchs des ersten Weltkrieges sehr informativ. Auch das viele Charaktere auf realen Personen basierend fand ich dabei höchst interessant.
Fazit:
Ein gelungener Spionageroman, der zum Ende ein wenig abfällt, aber dennoch absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom ersten Weltkrieg bis zur Immobilienblase

Die langen Tage von Castellamare
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Das Findelkind Amedeo Esposito wird gegen alle Umstände Arzt. Diese Tätigkeit verschlägt ihn nach Castellamare, eine kleine Insel vor Sizilien, einsam, idyllisch und ein wenig rückständig. Doch schon bald ...

Das Findelkind Amedeo Esposito wird gegen alle Umstände Arzt. Diese Tätigkeit verschlägt ihn nach Castellamare, eine kleine Insel vor Sizilien, einsam, idyllisch und ein wenig rückständig. Doch schon bald findet er hier eine Heimat, wie er sie zuvor nicht kannte. Für seine Familie und die Inselbewohner wird das Haus am Rande der Nacht, das Haus von Amedeo zum Mittelpunkt. Hier durchleben die Inselbewohner schwere und schöne Zeiten, hier tauschen sie Klatsch und Tratsch aus, hier feiern sie und trauern sie gemeinsam.
Zunächst hat mich das Buch gefesselt. Schnell war ich fasziniert von der Geschichte Amedeos und hatte die ersten 200 Seiten verschlungen, doch dann begann es sich leider ein wenig zu ziehen. Trotzdem habe ich immer den Wunsch gehabt die Geschichte dieser besonderen kleinen Insel weiter zu verfolgen.
Die Charaktere sind alle sehr ähnlich angelegt. Sie sind gefangen zwischen der Liebe zu ihrer Heimat und dem Wunsch der Enge der Insel, sowie dem Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner zu entkommen. Da fehlte leider ein wenig die Abwechslung. Wundervoll ist jedoch die Insel selbst gezeichnet. Man spürt die Hitze die im Sommer über der Insel liegt. Spürt den Schweißfilm auf der Haut und kann die Zitronen und Blumen riechen. Es weckt den Wunsch bald wieder nach Italien zu fahren.
Vom ersten Weltkrieg bis zur Bankenkrisen 2007 kann man verfolgen, wie das Weltgeschehen Einfluss auf die Menschen nimmt. Es ist eine interessante Zeitreise durch die moderne Geschichte, die mir insgesamt sehr gut gefallen hat, auch wenn ich sie zwischendurch langatmig fand.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugende Fortsetzung

Verschwörung
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Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist ermitteln wieder.

Nachdem ich gehört hatte, dass die Reihe auch nach dem Tod von Stieg Larsson fortgesetzt werden soll, war ich einerseits skeptisch, andererseits ...

Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist ermitteln wieder.

Nachdem ich gehört hatte, dass die Reihe auch nach dem Tod von Stieg Larsson fortgesetzt werden soll, war ich einerseits skeptisch, andererseits neugierig. Ich habe die Bücher sehr gerne gehört. Die Hörbücher gehören zu den wenigen Werken, bei denen ich einfach immer weiter hören musste und gerne auch mal einen Umweg in Kauf genommen habe. Ein hartes Erbe also.

Aber David Lagercrantz hat es geschafft mich zu überzeugen. Auch sein Werk übte diese magische Faszination auf mich aus und war daher leider viel zu schnell ausgehört. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass der Verlag erneut Dietmar Bär als Sprecher gewinnen konnte. Er hat eine wunderbare Vorleser Stimme, die es schafft einen zu fesseln.

Dennoch gibt es ganz klar Unterschiede zum Original. Keine Vergewaltigungsszene und lediglich eine Folterszene gibt es in dem Buch und die ist auch nicht besonders ausgeschmückt. (Das kann allerdings auch daran liegen, dass es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Fassung handelt) Ich persönlich finde das aber überhaupt nicht schlimm, da die Brutalität der drei Bände von Stieg Larsson mein Hauptkritikpunkt an seinen Werken war. Ich bin fest davon überzeugt, dass man auch ohne genau Details eine spannende Geschichte schreiben kann.

Schade fand ich allerdings, dass die beiden Hauptcharaktere kaum gemeinsame Szenen hatten und mehr nebeneinanderher als gemeinsam ermittelt haben. Das Ende gibt jedoch die Hoffnung, dass es in einem möglichen Folgeband wieder anders aussehen könnte.

Der Fall ist diesmal sehr technisch orientiert, zumindest ist die Erfindung einer künstlichen Intelligenz, Auslöser für Morde und Mordversuche. Ob dies technisch alles korrekt ist kann ich nicht beurteilen, dafür fehlt mir das Fachwissen. Dafür kann ich aber sehr gut beurteilen, dass sämtlich technischen Details für einen Laien verständlich erklärt wurden.

Insgesamt hat mich das Buch überzeugt. Ich habe mit ihm angenehme Stunden verbracht und kann es guten Gewissens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Welt der Bücher

Die Seiten der Welt
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Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. ...

Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln. Doch dann wird der Landsitz überfallen und Furia steckt mitten drin in einem gefährlichen Abenteuer, dass sie an ganz besondere Orte führt und bei dem sie faszinierende Menschen kennen lernt.

Kai Meyer hat mit diesem Roman eine fantastische Welt der Bücher erschaffen. Viele kleine Details machen diese Welt zu etwas ganz besonderem und lasse sie vor dem geistigen Auge entstehen. Schnell wollte ich am liebsten selbst in dieser Welt leben, durch die Bibliothek streifen, die Origamis beobachten und mit dem Buchstabenhaufen Ypsillonzett kommunizieren.

Furia ist dabei eine sehr sympathische Heldin mit der man mitfiebert über deren Entscheidungen man aber ab und zu auch mal den Kopf schüttelt. Insgesamt sind alle Charaktere, auch die kleinen Nebencharaktere, liebevoll und detailreich geschildert.

Mich hat die Geschichte überzeugt und die Welt der Bücher fasziniert. Allerdings fand ich es für ein Kinder/Jugendbuch an manchen Stellen ganz schön brutal. Insgesamt aber eine absolute Leseempfehlung auch für Erwachsene.

Veröffentlicht am 15.09.2016

schwedisches Krimivergnügen vom Feinsten

Die Eisprinzessin schläft (Ein Falck-Hedström-Krimi 1)
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Erica Falck ist zurück in ihrem Heimatort Fjällbacka um die Sachen ihrer Eltern zu sortiren, da stolpert sie eines morgens über die Leiche einer jungen Frau. Alles sieht nach Selbstmord aus, doch es ist ...

Erica Falck ist zurück in ihrem Heimatort Fjällbacka um die Sachen ihrer Eltern zu sortiren, da stolpert sie eines morgens über die Leiche einer jungen Frau. Alles sieht nach Selbstmord aus, doch es ist Mord. Erica beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, auch weil sie die junge Frau kannte, zu Schulzeiten war es ihre beste Freundin. Im Rahmen der Ermittlungen trifft sie auch ihren alten Freund Patrick Hedström wieder, der mittlerweilde bei der Polizei arbeitet. Zusammen können sie immer mehr der Rätsel lösen die sich um die Tote ranken.

Die Eisprinzessin schläft, ist der erste Band der Krimireihe um das Ermittlerduo Erica Falck und Patrick Hedström dem inzwischen schon einige gefolgt sind. Zu recht wie ich finde. Von Beginn an wird spannung aufgebaut, wie es sich für einen Krimi gehört. Auch ohne dass es von Anfang an eine heiße Spur gibt kann man der Lösung des Rätsels entgegenfiebern. Dabei ist der Kniff gegen Ende wirkich gut gelungen. Für mich war die Auflösung eine wirkliche Überraschung.

Auch die Charaktere gefallen mir ausgenommen gut. Sie werden liebvolle gezeichnet. Jeder hat seine kleinen Probleme, dadurch wirken sie realistisch. Man bekommt das Gefühl man könnte ihnen morgen auf der Straße begegnen. Auch die Liebesgeschichte die sich entwickelt, ist auf der einen Seite romantisch und auf der anderen Seite auch wunderbar alltäglich, ohne aufgesetzte Probleme und übertriebene Liebesschwüre.

Allein die Einteilung der Kapitel war für mich unverständlich und hat mich ab und zu aus dem Konzept gebracht, aber dass ist ein Makel der mich allein wegen meiner Marotten stört.

Insgesamt eine absolute Empfehlung für alle Krimifans. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.