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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2018

Zwillinge trennt keiner

Verloren in Eis und Schnee
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Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt ...

Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt er doch, dass sie noch lebt. So macht er sich von Sibirien auf den langen Weg zurück nach Leningrad, um wieder mit ihr vereint zu sein. Auf seinem Weg erlebt er jede Menge Abenteuer und gerät mehr als einmal in Gefahr.
Das Buch hat mich sehr gefesselt. Deutsche Bücher mit dem Hintergrund des 2. Weltkrieges habe ich schon zuhauf gelesen. „Verloren in Eis und Schnee“ schildert die Sicht russischer Einwohner, vor allem der Kinder und hat mich sehr berührt. Die Angst, der Hunger, die Entbehrungen und auch die Gefahren, in denen jeder Bürger lebte, sind sehr authentisch dargestellt.
Viktors Weg durch die Weiten Russlands und Nadjas Leben auf der letzten Insel, die noch nicht von Deutschen besetzt ist, sind zwar etwas übertrieben dargestellt, nichtsdestotrotz aber dennoch spannend und sehr unterhaltsam. Die Story ist im Tagebuchstil angelegt, jeder Erzähler hat eine eigene Farbe, was das Verfolgen, wer jetzt gerade erzählt, sehr einfach macht. Die Tagebücher werden nach Ende des Krieges gefunden und von einem Offizier bewertet, über dessen Randbemerkungen ich mich immer wieder köstlich amüsiert habe.
Fazit: ein sehr interessantes Kinder- und Jugendbuch, das aber auch Erwachsene begeistert.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein Mörder räumt auf

Webcam - Er sieht dich
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Erinyes räumt auf. Er tötet alle, die Schuld auf sich laden. Seien es allzu freizügige Frauen, Prostituierte oder auch jemand, der einfach nur im Weg ist. Besonders perfide sind seine Morde an Frauen, ...

Erinyes räumt auf. Er tötet alle, die Schuld auf sich laden. Seien es allzu freizügige Frauen, Prostituierte oder auch jemand, der einfach nur im Weg ist. Besonders perfide sind seine Morde an Frauen, die Kendal heißen. Er stalkt sie regelrecht, hackt ihre Smartphones und PCs und dringt des Nachts in ihre Schlafzimmer ein. Detective Tom Mankowski ist ihm auf der Spur. Allerdings wird dann seine Freundin entführt und das nimmt er persönlich.
Bereits die ersten Seiten sind sehr gruselig. Zwar lässt der Autor jetzt nicht Mengen an Blut fließen, er spielt eher mit der Einbildungskraft seines Lesers und lässt Schreie erklingen und bestellt Peitschen im Internet. Mit den Opfern hätte ich gerne ein wenig mehr mitgelitten, die Beschreibung ging etwas schnell. Sehr schnell war auch das Ende. Auf meinem Kindle war noch 1 Minute übrig und der Kampf eigentlich noch in vollem Gang. Allerdings wurde auch wirklich alles aufgeklärt und zu Ende gebracht.
Konradts Schreibweise hat mir gut gefallen, er schreibt flüssig und anschaulich. Allerdings kamen mir seine Charaktere nicht so richtig nahe. Mit sämtlichen 4 Protagonisten konnte ich nicht viel anfangen, hier hätte ich mir mehr Input gewünscht, auch wenn das Privatleben durchaus kurz gestreift wurde.
Dies ist mein erstes Buch von J.A. Konradt, aber wohl nicht mein letztes. Querverweise im Buch zeigen zu Jaqueline (Jack) Daniels, die mir ein interessanter Charakter zu sein scheint.
Fazit: gut zu lesen, aber mit kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Dramatik auf hohem Niveau

Als Luca verschwand
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Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.



Abgründe ...

Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.



Abgründe tun sich auf! Eine Familie, wie es sie ganz sicher tausendfach in Deutschland gibt. Unterdrückte Gefühle und Zwistigkeiten. Eine ganz normale Situation eigentlich, nur dass sie hier zu etwas eskaliert, das einem Gänsehaut verursacht. Hammesfahr geht weit zurück in der Geschichte und deckt Ursachen auf. Denn nichts geschieht einfach so und schon gar nicht ohne Grund.



Je weiter man liest, desto weniger weiß man. Zwar war schnell eine erste Verdächtige gefunden, aber genauso schnell auch eine zweite und ein Dritter. Spannend gestaltet sich das Verwirrspiel eigentlich nicht, dennoch hängt man gebannt an den Seiten. Mit der Entführung eines Babys bekommt das Buch schon Dramatik genug.



Die vielen Charaktere verwirren teilweise etwas, zumal manche noch gleich heißen: Martin, Martina und Martina. Da muss man schon genau mitlesen. Sympathieträger Nr. 1 war eindeutig der kleine Max. Wobei er mir fast ein wenig zu brav vorkam. Andere blieben etwas undurchsichtig und vor allem die Sache mit der Hexe hat mich ein wenig gestört. Den Traum über den Täter hätte es für mich nicht gebraucht. Allerdings bleibt dadurch auch ein kleiner Restzweifel in der Handlung, der zum Schmunzeln bringt: Hatte die Hexe doch etwas mit einem gewissen Unfall zu tun?



Hammesfahr schreibt wieder super. Verwirrt den Leser, führt ihn auf falsche Fährten und überrascht mit einem Ende, das niemand erwartet.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Frieda Kleins persönlicher Feind

Blutroter Sonntag
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Alles beginnt als eine Leiche unter Frieda Kleins Wohnzimmerfußboden gefunden wird. Frieda ist sicher: ein für tot erklärter Serienmörder lebt und will sie das mit diesem „Gruß“ wissen lassen. Als jedoch ...

Alles beginnt als eine Leiche unter Frieda Kleins Wohnzimmerfußboden gefunden wird. Frieda ist sicher: ein für tot erklärter Serienmörder lebt und will sie das mit diesem „Gruß“ wissen lassen. Als jedoch nach und nach Freunde von Frieda bedroht werden ist ihr klar, dass der Täter jemand anderes sein muss. Fieberhaft beginnt sie mit der Suche aber erst ein kleiner Fehler des Mörders bringt sie auf seine Spur. Gelingt es ihr, das nächste Opfer rechtzeitig zu retten?



Dies war mein erstes Buch aus der Reihe um Frieda Klein und ich hatte keine Schwierigkeiten mit dem Einstieg. Man kann diesen Band also auch lesen, ohne die vorhergehenden Bände zu kennen. Allerdings nimmt die Handlung auch etwas Bezug auf die Vorgänger, so dass es sicher Sinn macht, diese vorher gelesen zu haben.



Die Spannung ist gegeben, beginnt aber erst spät. Und zwar erst dann, als Frieda das Katz- und Maus-Spiel erkennt. Leider wird dem Leser zu dem Zeitpunkt auch schon der Täter verraten, was dann wiederum ein wenig Spannung herausnimmt.



Leider bleibt das Motiv des Täters unklar. Was mir aber an dem ganzen Buch sehr gut gefallen hat war seine Vorgehensweise und wie raffiniert er es schafft, alle zu täuschen. Die Krönung fand ich jedoch etwas ganz anderes: da der Täter den Serienmörder kopiert, muss dieser sich wehren und tut das auf ganz raffinierte, allerdings auch sehr böse, Art.



Sprachlich ist an dem Buch nichts auszusetzen, inhaltlich zieht sich die Jagd leider manchmal etwas hin.



Blutroter Sonntag ist der siebte Teil einer achtteiligen Reihe und ich denke und hoffe, dass der 8. Band der finalen Jagd auf den Serienmörder gewidmet ist.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Erstlingswerk gelungen

Lass mich los
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Anwältin Lily scheint es geschafft zu haben: frisch verheiratet bekommt sie einen neuen Fall übertragen, den sie mit Pauken und Trompeten gewinnt.


10 Jahre später: ihre Ehe mit Ed ist nicht wirklich ...

Anwältin Lily scheint es geschafft zu haben: frisch verheiratet bekommt sie einen neuen Fall übertragen, den sie mit Pauken und Trompeten gewinnt.


10 Jahre später: ihre Ehe mit Ed ist nicht wirklich glücklich, zudem hat ihr gemeinsamer Sohn Probleme. Und dann taucht auch noch jemand aus der Vergangenheit auf, der es nicht gut mit Lily meint.


Das Buch ist in zwei Teile gegliedert:


Im Jahr 2000 heiratet Lily Ed und zieht in ein kleines Häuschen in London. Ihre Nachbarin ist alleinstehend und so passen die beiden ab und zu auf deren kleine Tochter Carla auf, die in der Schule gemobbt wird. Lily hängt all ihre Energie in den Fall Joe, der seine Freundin ermordet haben soll, dies aber bestreitet.


Im Jahr 2015 geschieht ein Mord und die Vergangenheit lebt wieder auf.


Raffiniert erzählt Corry die Geschichte um die Anwältin und ihre Familie. Was anfangs wie zwei verschiedene Storys scheint, läuft bald in einer einzigen Handlung zusammen und fesselt den Leser. Denn irgendwie ist nichts wie es scheint und dann ist da ja auch noch Lilys großes Geheimnis. Was im ersten Teil noch eher an einen Kriminalfall denken lässt, wird in Teil zwei eher zum Psychothriller. So kommt jeder Leser ganz auf seine Kosten.


Corrys Schreibweise ist flüssig und mitreißend und ich war von der ersten Seite an gefesselt. Verschiedene Wendungen halten die Spannung auf hohem Niveau und überraschen den Leser immer wieder.



Fazit: ein tolles Erstlingswerk!