Zwischen den Meeren
Ally und Tom sind erst seit ein paar Wochen verheiratet und schon muss Tom eine Arbeitsreise nach Japan unternehmen. Sie bleibt alleine in ihrem kleinen Cottage in Cornwall zurück, aber nicht ohne Beschäftigung. ...
Ally und Tom sind erst seit ein paar Wochen verheiratet und schon muss Tom eine Arbeitsreise nach Japan unternehmen. Sie bleibt alleine in ihrem kleinen Cottage in Cornwall zurück, aber nicht ohne Beschäftigung. Ally ist eine der ersten Ärztinnen, die im 19.Jahrhundert in England offiziell anerkannt werden, aber dies wird von ihren Mitmenschen nicht immer mit Wohlwollen gesehen. Um das halbe Jahr alleine zu überstehen arbeitet Ally in einer Irrenanstalt für Frauen. Tom dagegen ist fasziniert von der fremden Landschaft, der fremden Kultur und den Menschen, die mit ihm die Zeit in Japan verbringen. Doch während er sich mehr und mehr in das fremde Land verliebt versinkt Ally weiter in Depressionen, emotionalen Krisen und Selbstzweifel. Werden die beiden ein halbes Jahr von einander leben können und wird die junge Ehe dem allen stand halten können?
Eins muss man Sarah Moss lassen ihr Schreibstil ist echt gut. Trotz vieler theoretischer Einblicke in die Kultur Japans und das Leben einer Ärztin im 19.Jahrhundert in England ist er interessant und man kann sich die Geschichte gut vorstellen. Allerdings hatte ich echt meine Probleme mit der Handlung im Buch. Ich habe das Buch zwar in einem Stück gelesen, aber das wahrscheinlich nur aus einem Grund: Ich habe verzweifelt nach der Spannung gesucht. Für mich war diese im Buch eigentlich nicht vorhanden. Es wird wohl eher das Leben der beiden ohne den anderen beschrieben, wie man zurechtkommt ohne den Partner, ohne eine zusätzliche Konstante im Leben, die einen Aufrecht hält. Bei Ally fällt dies eher schlechter aus im Gegenteil zu Tom. Dennoch wird das Lesen durch kurze Kapitel mit ständigem Perspektiven Wechsel erleichtert. Grundsätzlich würde ich den Roman definitiv nicht als einen einordnen, den man liest um sich die Zeit zu vertreiben und um Spannung zu finden, doch eher als einen, der zum rein Nachdenken anregt: Über die Ehe die man führt, Selbstverwirklichung und Selbstzweifel und aber auch über das Bild einer Frau im 19.Jhdt. und die Kultur Japans. Als ich das Buch beendet hatte, war ich erst komplett der Überzeugung, dass es ein kompletter Flop war, aber als ich später darüber nachdachte habe ich gemerkt, dass ein Buch nicht immer nur gut ist, wenn es mit Action und Spannung voll gepackt ist, sondern auch, wenn es dich über die normalsten Dinge im Leben nachdenken lässt...
Zum Cover. Als ich mit dem Lesen des Buches anfing habe ich erst nicht wirklich geglaubt, dass das Cover mehr ist als einfach nur ein Blümchenumschlag, der ganz nett aussieht. Nach dem Beenden des Buches, kann ich aber sagen, dass es doch eine Parallele zum Buch gibt, ganz einfach, wenn ich das Stichwort Japan gebe.
Mein Fazit:
• es existiert quasi keine Spannung
• sehr theoriereich
• regt stark zum Nachdenken an
• hat anstrengende Passagen (Depressionen und Selbstzweifel)
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Literatur, die nicht für jeden etwas ist. Dennoch ein tolles Buch, dass zum Nachdenken anregt über die normalsten Dinge im Leben, besonders zum Thema Selbstverwirklichung