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Veröffentlicht am 22.09.2018

Die Tote und der Polizist...

Die Tote und der Polizist
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Der dritte Band mit der Stockholmer Polizistin Emma Sköld

Zum Inhalt: Die Kriminalkommissarin Emma Sköld ist tot. Zumindest glaubt das fast jeder. Nur ihr Vater Evert Sköld kennt die Wahrheit. Emma hat ...

Der dritte Band mit der Stockholmer Polizistin Emma Sköld

Zum Inhalt: Die Kriminalkommissarin Emma Sköld ist tot. Zumindest glaubt das fast jeder. Nur ihr Vater Evert Sköld kennt die Wahrheit. Emma hat den Mordanschlag nur knapp überlebt. Momentan versteckt sie sich im Sommerhaus ihrer Familie. Emma und ihr Vater wollen den Provinzpolizeichef Gunnar Olausson überführen, aber brauchen noch stichhaltige Beweise. Gunnar hat den irrwitzigen Plan die Stockholmer Straßen zu »reinigen« indem er (und seine Komplizen) Bettler und Migranten ermorden. Die ersten Mordopfer gibt es bereits. Da Gunnar auch innerhalb der Polizei geheime Verbündete haben muss, können Emma und ihr Vater niemand vertrauen. Sie suchen jetzt einen Lockvogel und finden Soraya. Soraya ist eine 19-jährige Rumänin, die illegal in Schweden ist. Sie hat den Mord an einen Migranten gesehen. Emma weiß das noch nicht, aber Gunnar!

»Sie lässt sich zu Boden sinken und weint. Razvan ist tot. Und sie ist die Einzige, die weiß, was geschehen ist.«
Zitat aus dem Buch, Seite 9

Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Sofie Sarenbrant ist flüssig. Erzählt wird abwechselnd aus verschiedenen Sichten.
Das Buch ist bereits der dritte Band aus der Reihe mit der Polizistin Emma Sköld. Leider habe ich die vorigen Bände nicht gelesen. Die kurzen Rückblicke sind für das folgende Geschehen wichtig. Da mir etliche (verstorbene) Personen unbekannt sind, gab es für mich bedauerlicherweise eine Distanz zu ihnen.

Emma, Evert, Soraya, Gunnar und weitere Personen konnte ich allerdings sehr gut kennenlernen! Die Autorin geht in den kurzen Kapiteln auch auf deren Gefühle und Gedanken ausführlich ein. Gunnars Ansichten sind so verstörend und mir völlig fremd, aber eben doch realistisch. Besonders Sorayas derzeitiges Leben hat mich berührt. Sie ist krank und schlägt sich allein auf der Straße durch. Ihre großen Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Sie möchte nur noch nach Hause zu ihrem Kind, aber ohne Geld ist es unmöglich. Interessant und sympathisch fand ich den Polizisten Thomas Nyhlén, der allerdings in diesem Band nur selten vorkam.

»Stolpernd verlässt sie den Laden, ihr Herz rast. Das Einzige, was sie tun kann, ist das, was sie schon so oft getan hat: Um ihr Leben zu laufen.«
Zitat aus dem Buch, Seite 49

Der Handlungsverlauf ist interessant und oft beklemmend! Die Spannung ist allerdings bis fast zum Ende nur unterschwellig. Manche Ausschweifungen waren einfach nicht nötig. Die Ereignisse und das Ende fand ich vorstellbar, auch wenn es erschütternd und kaum begreiflich ist. Die letzten Seiten sind sehr bewegend!

Die Autorin hat das brisante Thema überzeugend eingebunden! Das Buch hätte mir wahrscheinlich noch besser gefallen, wenn ich die ersten Bände vorher gelesen hätte, aber ich möchte deshalb keinen weiteren Stern abziehen. Im Nachhinein ist man immer schlauer ;)

Für einen Thriller war die Spannung zwar zu niedrig, aber als Roman finde ich die Geschichte beeindruckend!

Unbedingt möchte ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen!

3,5 Sterne (4)

Veröffentlicht am 16.09.2019

Der vergessene Turm...

Der vergessene Turm
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Gilwenzeit 1

»Klappentext: Einst erschufen die Wahren Meister der Gidwargim acht Gilwen - Kristallkugeln von unbegreiflicher Macht. Doch der Tyrann Lukather entriss den Meistern das Geheimnis ihrer Herstellung ...

Gilwenzeit 1

»Klappentext: Einst erschufen die Wahren Meister der Gidwargim acht Gilwen - Kristallkugeln von unbegreiflicher Macht. Doch der Tyrann Lukather entriss den Meistern das Geheimnis ihrer Herstellung und fertigte eigene Kugeln an. Damit brachte er namenloses Grauen nach Kringerde. Seit 3000 Jahren gärt sein unversöhnlicher Hass. Dann trifft der erste Schlag die wehrlosen Bewohner des Landes.

Der Tintnersohn Finn Fokklin und der Kriegermönch Circendil geraten in einen Krieg, nach dem nichts je wieder so sein wird wie zuvor. Und das Verhängnis beginnt an einem abgelegenen Ort. Es ist Der vergessene Turm ... «

Meine Meinung: »Der vergessene Turm« ist der erste Band aus der Fantasy-Trilogie »Gilwenzeit« von Robert M. Talmar! Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, wie erhofft. Das Buch beginnt mit einer »Vorrede« in der man Einiges über die Vergangenheit erfährt. Allerdings haben mich die vielen Erklärungen eher verwirrt, als das sie mir geholfen haben.

Danach folgt der Wechsel in die Geschichte kurz vor dem Gilwenkrieg! Die beiden Vahits Finn und Mellow und der Mensch Circendil sind die drei Hauptpersonen. Sie und auch die Nebenpersonen wurden authentisch dargestellt. Neben den Vahits und Menschen gibt es noch weitere Wesen, wie Féar (Feen) und Dwargs (Zwerge).

Das Volk der Vahits ist kleinwüchsig, friedfertig und lebt im Hüggelland von Kringerde. Der junge Vahit Finn Fokklin aus Mooreet fängt gerade mit seiner Lehre bei seinem Vater, ein hochgeachteter Tintner, an. Wegen einem Fehler muss Finn zu einem Kunden, der in einem abgelegenen Turm wohnt, reisen. Auf seinem Weg trifft Finn zufällig seinen guten Schulfreund Mellow Rohrsang, der jetzt ein Landhüter ist. Seit einiger Zeit passiert Sonderbares im Land. Gefährliche Wesen sind ins Hüggelland eingedrungen! Finn und Mellow geraten in eine brenzlige lebensgefährliche Situation! Kurz darauf begegnen sie dem Kriegermönch Circendil. Er sucht alte Schriften über einen besonderen Gilwen. Es scheint eine Verbindung zu den derzeitigen beunruhigenden Vorkommnissen zugeben! Finn, Mellow und Circendil können nicht tatenlos zusehen! Sie müssen Entscheidungen treffen…

»Seltsame Dinge gehen hier vor, die ich mir nicht erklären kann. Es ist eine Unruhe im Wald, als ginge etwas um, das… .«
Zitat aus dem Buch, Seite 41

»Wissen ist Macht. Und Macht kann Übles ebenso verhüten wie vollbringen.«
Zitat aus dem Buch, Seite 271

Nach meinen Anfangsschwierigkeiten konnte ich gut in die Geschichte eintauchen. Der Handlungsverlauf war interessant und es gab einige spannende Ereignisse! Dunkle Geheimnisse und scheinbar wichtige Hinweise haben immer wieder meine Neugierde geweckt! Schade fand ich allerdings, dass es durch ausschweifende Beschreibungen und Erklärungen öfters zu unnötigen Längen kam. Die Parallelen zu »Herr der Ringe« waren nicht zu übersehen, aber der Autor hatte auch eigene fantasievolle Ideen in die Geschichte eingebracht! Das Ende ist offen und vielversprechend! Trotz meiner obigen Kritik wurde ich gut unterhalten und bin gespannt, wie es weitergeht!

Ein interessanter Auftakt der »Gilwenzeit« Fantasy-Trilogie, allerdings mit ein paar unnötigen Längen!

Gute 3 Sterne

Veröffentlicht am 11.10.2018

Ein spezieller Psychothriller...

White Bodies
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»Manchmal kann man zu sehr lieben.« (aus dem Klappentext)

Zum Inhalt: Callie liebt ihre Zwillingsschwester Tilda über Alles. Für Tilda würde sie Alles tun. Tilda hat Felix, ein erfolgreicher Geschäftsmann, ...

»Manchmal kann man zu sehr lieben.« (aus dem Klappentext)

Zum Inhalt: Callie liebt ihre Zwillingsschwester Tilda über Alles. Für Tilda würde sie Alles tun. Tilda hat Felix, ein erfolgreicher Geschäftsmann, kennengelernt. Die beiden scheinen sich sehr zu lieben. Callie bemerkt allerdings Unstimmigkeiten bei Tilda. Sie verhält sich anders als bisher. Wird Tilda von Felix misshandelt? Callie beginnt im Internet zu suchen und findet ein Online-Forum. Dort tauschen sich misshandelte Frauen aus und geben einander Ratschläge. Sie beobachtet ihre Schwester noch mehr. Als Felix unerwartet stirbt, kommen Callie Zweifel an der Todesursache…

Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Jane Robins ist fließend. Erzählt wird aus Callies Sicht. Zwischendurch gibt es Rückblicke (auch aus Callies Sicht) über ihre gemeinsame Kindheit. Tilda steht schon seit damals im Mittelpunkt und wird wegen ihrer Schönheit bewundert. Sie ist Schauspielerin geworden. Callie arbeitet in einem Buchladen und wirkt anfangs natürlich und zurückhaltend auf mich. Sie scheint eine innere Schönheit zu haben. Doch umso mehr ich über sie erfuhr, umso mehr änderte sich mein Eindruck. Ihr Verhalten ist öfters zu extrem. Ihr Beschützerinstinkt in Bezug auf Tilda wirkt krankhaft. Bei Callie war ich mir nie sicher inwieweit ihre Einschätzungen real oder vielleicht doch eingebildet waren. Sind Tilda und Felix (vor seinem Tod) so, wie es Callie wahrnimmt? Die Gespräche im Online-Forum sind hin und wieder seltsam! Steckt mehr dahinter?

»»Aber heutzutage bräuchte man nicht mehr Eisenbahn zu fahren, um andere Mörder kennenzulernen. Man könnte einfach im Internet jemanden suchen, in einem Forum im Darknet oder einem Chat-Room.« »Das werde ich mir merken.« »Ich glaube, das ist wirklich so«, sagt Tilda. »Psychos finden einander übers Internet.««
Zitat aus dem Buch, Seite 20

Einerseits gibt es viel zum Spekulieren, andererseits sind einige Episoden so widerwärtig und ekelhaft, dass es mich abgeschreckt hat. In diesen Momenten ist das Verhalten psychisch-krank. So manches Mal war ich kurz davor das Buch zu zuschlagen und nicht mehr zu öffnen, aber dann hat meine Neugierde doch gesiegt. Durch neue Informationen wurden weitere Möglichkeiten zum Geschehen und das Schwesternverhältnis von Callie und Tilda ins Spiel gebracht.

Das Ende? Es passt zum Buch, aber hat mir trotzdem nicht so gut gefallen.

Zwischendurch gab es ein paar Längen, aber der psychisch-kranke Aspekt hat mich noch mehr gestört. Themen, wie krankhafte Zwangsvorstellungen und Manipulationen sind schonungslos eingebunden. Mich hat die Umsetzung in der Geschichte leider nicht angesprochen.

Ein spezieller Psychothriller, der mich in bestimmten Situationen abgestoßen hat!

Nur eine bedingte Leseempfehlung. Wer mit psychotischen Begebenheiten kein Problem hat, könnte vielleicht mehr angetan sein, als ich.

3 Sterne

»»Was denkst du?«, frage ich ihn. Er grinste. »Frag mich das nie. Das Leben ist einfacher, wenn man nicht alles in Worte fassen muss.««
Zitat aus dem Buch, Seite 329