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Veröffentlicht am 28.04.2019

Yoga trifft Baseball.

Lotus House - Lustvolles Erwachen (Die Lotus House-Serie 1)
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Audrey Carlan – Lotus House, Lustvolles Erwachen

Der verletzte Baseballspieler Trent Fox kann es nicht fassen, wenn er nicht zum Yogakurs geht, könnte er seinen Job und die Vertragsverlängerung verlieren. ...

Audrey Carlan – Lotus House, Lustvolles Erwachen

Der verletzte Baseballspieler Trent Fox kann es nicht fassen, wenn er nicht zum Yogakurs geht, könnte er seinen Job und die Vertragsverlängerung verlieren. Trent ist nicht nur genervt, dass er seinem bisherigen Lebensstil nicht weiter führen kann, auch kann er dem Yoga nichts abgewinnen.
Kaum betritt er das Lotus House ändert er seine Meinung, denn eine Lady ist hübscher als die andere, doch als er Genevieve sieht, bucht er sofort Einzelstunden, nur um ihr nahe zu sein. Erst will er sie unbedingt in seinem Bett, doch dann empfindet er so viel mehr für sie... nur dazu muss er sie erst mal „überreden“ denn Genevieve hat nach dem Tod ihrer Eltern Verantwortung für die beiden Geschwister und muss für dafür sorgen, das Rowans und Marys Traum nicht ebenfalls platzt.

Ich kenne schon einige Bücher von Audrey Carlan und bisher fand ich diese immer sehr lesenswert, auch wenn ich mich an die teils übertrieben vulgäre Sprache und die Beschimpfungen gewöhnen musste, die aber der Autorin einen Wiedererkennungswert gaben.
Auch Lotous House gefiel mir anfänglich gut, die Leseprobe hatte mir auf den ersten Seiten bereits gut gefallen, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte, doch die Story verlor mich immer mehr.
Der Schreibstil ist gewohnt locker und modern, die Story lässt sich gut lesen, die Stimmung der Geschichte wirkt größtenteils tiefenentspannt und genau da liegt das Problem: mir war es mit der Zeit langweilig weil die beiden Protagonisten entweder Bettgymnastik oder Yoga machten. Wirkliche Höhen und Tiefen wie in Audrey Carlans anderen Romanen gab es nicht. Vieles blieb mir persönlich zu oberflächlich. Und von den erotischen Aufeinandertreffen will ich gar nicht sprechen, was teils überzogen und teils unglaubwürdig war.
Ich konnte mir die Charaktere gut vorstellen, aber wahrscheinlich ist es wie im wahren Leben auch, manchmal stimmt die Chemie einfach nicht und das kann durchaus passieren, sagt aber nichts über den Schreibstil der Autorin aus, weswegen ich die Fortsetzung sicherlich trotzdem lesen werde.
Genevieve ist gar nicht mal unsympathisch, dennoch kam ich nicht an sie heran. Anfänglich hat sie bei mir einen starken Eindruck hinterlassen, weil sie schlagkräftig und tapfer ist, ihre Familie alleine versorgt, hart arbeitet und nicht auf den Mund gefallen ist, aber das verliert sich dann irgendwie und Trent übernimmt das Ruder.
Auch er ist nicht unsympathisch aber extrem aufdringlich und Grenzen scheint er nicht zu kennen. Ja, vielleicht fällt das unter die Rubrik flirten, aber das war teils schon recht seltsam anmutend. Er hat das Herz am rechten Fleck, hat eine gute Beziehung zu seinen Eltern, er hat all das was Genevieve nicht hat. Aber mir fehlte bei beiden die Ecken und Kanten, mir fehlte das besondere bei Beiden. Ich kann es gar nicht beschreiben, aber wenn ich mir andere Paare aus den Storys der Autorin anschaue, muss ich leider sagen, das es für mich das schlechteste Buch aus ihrer Feder ist.

Ich will damit nicht sagen, dass die Story schlecht ist, sie hat alles was man braucht: verschiedene Charaktere, einen netten Plot, sympathische Figuren, ein wenig Drama, Erotik. Wir reden hier von einer soliden Geschichte, die sich schnell weg lesen lässt und wer die Kombination Yoga und Erotik sowie Baseball mag, wird die Geschichte mögen und auf ihre Kosten kommen.
Mir war es aber einfach zu wenig. Aber das ist reine Geschmackssache und genau das, werden vielleicht andere Leser lieben.
Sehr schade, aber manchmal sind die Erwartungen höher und manchmal stimmt die Chemie nicht hundertprozentig.

Ein Pluspunkt: Am Anfang jeden Kapitels gibt es eine Yogastellung oder eine Kurzeinführung zu dem Thema.

Das florale Cover ist ein hübscher Blickfang.

Fazit: Nicht das beste Buch der Autorin. Yoga trifft Baseball. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Echt schade

My Dearest Enemy
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RS Grey – My dearest Enemy

Daisy und Lucas sind schon seit dem Kindergarten Konkurrenten, sie hassen sich, machen sich gegenseitig das Leben schwer und die ganze Stadt scheint aufzuatmen, als sich beide ...

RS Grey – My dearest Enemy

Daisy und Lucas sind schon seit dem Kindergarten Konkurrenten, sie hassen sich, machen sich gegenseitig das Leben schwer und die ganze Stadt scheint aufzuatmen, als sich beide entschließen für ihr Medizinstudium jeweils so weit als möglich voneinander zu studieren. Als sich der örtliche Hausarzt zur Ruhe setzen will, bekommt er gleich zwei Bewerbungen: Lucas und Daisy. Beide ziehen zurück in die Stadt und wie nicht anders zu erwarten bekommen beide den Job. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet, werden die Beiden es lernen zusammen zu arbeiten?

Erst war es witzig, dann lächerlich übertrieben, danach kitschig und zum Schluss war ich froh als ich das Buch beendet habe.
So eine tolle Leseprobe, mit so viel Pep und Elan. Da dachte ich mir, das Buch möchte ich unbedingt lesen, das ist genau die lockerleichte, humorvolle Liebesromanze mit prickelnder Erotik die mir den Tag versüßt. Und durchaus waren die ersten Kapitel total witzig und charmant, aber dann stagnierte die Geschichte und irgendwie gab es bei Daisy überhaupt keine Entwicklung. Die Scherze wurden etwas sinnfreier, dafür der Prickelgrad aus unterfindlichen Grund höher und als dann eine vierundzwanzig Stündige Zwangspause die beiden Protagonisten dazu zwingt, Zeit miteinander zu verbringen, dachte ich, das Eis wäre gebrochen.
Ja, war es auch, allerdings drehte sich dann alles nur im Schlag-auf-Schlag-Tempo um das Eine bis es dann wieder zu Missverständnissen kommt um dann immerhin ein halbwegs gelungenes Happy End zu präsentieren. Manchmal ist weniger mehr.

Toll fand ich den Schreibstil, die komplette Story war lockerleicht erzählt, die Geschichte hatte ich in wenigen Stunden durchgelesen.
Die Charaktere fand ich gut beschrieben, wirkten vielseitig, wenn auch ein wenig oberflächlich. Unsere Protagonistin ist 28 Jahre, benimmt sich zeitweilig wie ein bockiger, nerviger, verbissener Teenager, die entweder den Ernst des Lebens nicht ganz verstanden hat und auf einer auffällig anstrengenden Art immer wieder über Lucas, den Bruder ihrer besten Freundin, herzieht. Konkurrenzkampf hin oder her. Sie hätte deutlich sympathischer gewirkt, wenn sie nicht nur mit Fiesigkeit sondern auch mit Köpfchen ihre Streiche angegangen wäre. Mensch, was ist da nur passiert? Die Leseprobe hat so viel versprochen.
Deutlich interessanter ist da schon Lucas, der zwar bei den Streichen mitmacht, aber er wirkt dabei nicht gemein. Klar zum Einstand in der Praxis Süßigkeiten zu verteilen und auf der anderen Seiten einen überreifen Obstteller im Namen von Daisy zu servieren ist nicht nett, aber witzig. Auf jeden Fall hat er einen positiveren Eindruck auf mich gemacht, doch in all dem war stets zu merken, dass er das ganze nicht so ernst nahm wie Daisy.
Auch die Nebenfiguren konnten nicht wirklich überzeugen. Die Mutter der achtundzwanzigjährigen Daisy platzt einfach mal so ins Zimmer ohne anzuklopfen, ja sie wohnt wieder bei ihrer Mutter, nachdem sie in die Stadt zieht. Mal davon ab, das sie Sachen sieht, die sie überhaupt nichts angehen, wünscht sich keiner eine so aufdringliche Mutter.

Wenn meine Erwartungen nicht so hoch gewesen wären, würde ich sagen bei „My dearest Enemy“ handelt es sich um eine nette, etwas übertriebene Lovestory mit Höhen und Tiefen, die mich nicht so wirklich überzeugen konnte mit einer nicht ganz so sympathischen Protagonistin, die sich leider nicht so wirklich im Verlauf der Geschichte entwickelt. Der männliche Protagonist reisst ein bisschen was raus, aber leider nicht genug.
Handlungsorte (Daisys Zimmer, die Praxis, das Dorf,...) sind gut beschrieben und ich konnte sie mir vorstellen.
Ebenfalls gut finde ich die eingestreuten Emails, die Lucas´Sicht zeigen.

Das Cover ist genretypisch.

Fazit: Erst war es witzig, dann lächerlich übertrieben, danach kitschig und zum Schluss war ich froh als ich das Buch beendet habe. Echt schade. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2018

eher für ganz junge Leser geeignet, anfangs toll und interessant, später leider langweilig.

Oberons blutige Fälle
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Kevin Hearne – Oberons blutige Fälle

Der Wolfshund Oberon trifft auf der Spielwiese auf seine Artgenossen, einer davon hat keine Lust zum Spielen, denn er hat die Entführung seines Freundes, einem preisgekrönten ...

Kevin Hearne – Oberons blutige Fälle

Der Wolfshund Oberon trifft auf der Spielwiese auf seine Artgenossen, einer davon hat keine Lust zum Spielen, denn er hat die Entführung seines Freundes, einem preisgekrönten Pudel, noch immer nicht verkraftet. Da sein Herrchen Atticus, ein Druide, zur Zeit keinen Auftrag hat beschließen er und Oberon den mysteriösen Hundeentführungen auf den Grund zu gehen...

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, ich dachte, hey das ist mal was anderes. Aus der Sicht eines Hundes, dabei ein lockerer und flüssiger Erzählstil und eine interessante Geschichte, dazu Fantasy-Crime, da kann ja nichts schief gehen.

Leider leider hat mich das Buch letztendlich dann doch nicht überzeugen können.
Natürlich ist die Story, oder besser gesagt die beiden Storys lockerleicht zu lesen, es gibt eine gute Portion Humor, die Grundidee ist spannend, und ich hätte das Buch in einem Rutsch durchlesen können, aber dann gab es auch noch die ständigen Wiederholungen, die ermüdend und teilweise arg nervig waren und die Spannung fiel teilweise so richtig ins bodenlose.
Vielleicht ist das so aus der Sicht eines Hundes, da geht es überwiegend um Popo schnüffeln, futtern, Gassi gehen und für Oberon im speziellen auch noch um die geistige Kommunikation mit Atticus, der ihm unter anderem verschiedene Pflanzen oder ähnliches beibringen möchte. Das sich hier auf telepathische Ebene unterhalten wird, fand ich gar nicht so merkwürdig, wie sollte das auch sonst funktionieren?, aber der Inhalt war so dermaßen flach und entschuldigung, total langweilig, dass ich das Buch oft zur Seite legen musste.
Dadurch ist die eigentliche Krimigeschichte arg in den Hintergrund gerückt, und das finde ich wirklich sehr schade.
Ich kenne die anderen Bücher zur Reihe nicht, vielleicht fiel es mir deshalb nicht so leicht, mich weiterhin auf die Story einzulassen, aber letztendlich hab ich aufgeatmet, als ich das Buch beendet hatte.

Die Charaktere sind gut beschrieben, sodass ich einen guten Eindruck bekommen habe. Atticus scheint mir in diesem Band zwar etwas nerdig, aber ich bin mir sicher, wenn der Fokus nicht auf den Hund gelegt wird, könnten die Storys richtig was hergeben.
Oberon fand ich einfach nur anstrengend, gut ausgearbeitet, aber anstrengend. Und leider nervig. Der Ausflug in den Kopf eines Hundes war ernüchternd, und ich persönlich möchte das nicht wiederholen.
Diese Story ist sicherlich was für Fans, ansonsten kann ich die Story eher jüngeren Lesern empfehlen.

Die Handlungsplätze sind gut beschrieben, sodass ich auch hier einen guten Eindruck von der Umgebung bekommen habe.

Fazit: eher für ganz junge Leser geeignet, anfangs toll und interessant, später leider langweilig. 2,5 Sterne

Veröffentlicht am 16.07.2018

Für mich der schlechtesteTeil der Reihe

Der Geheime Zirkel III Kartiks Schicksal
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Libba Bray- Der geheime Zirkel, Kartiks Schicksal

Das Magische Reich ist erneut in Schwierigkeiten und Gemma soll die Magie, die sie in sich vereint hat, endlich an ihre Verbündeten weiter reichen. Doch ...

Libba Bray- Der geheime Zirkel, Kartiks Schicksal

Das Magische Reich ist erneut in Schwierigkeiten und Gemma soll die Magie, die sie in sich vereint hat, endlich an ihre Verbündeten weiter reichen. Doch Gemma glaubt die Magie beherrschen zu können, und nutzt diese um in dieser Welt Probleme aus dem Weg zu schaffen. Dabei entfremdet sie sich immer mehr von ihren Freunden und der Familie, denn ihre Freundinnen werfen ihr vor, dass sie die Magie nicht teilen will und in ihrer Familie flammt Vaters Sucht wieder auf und Tom zeigt seine unversöhnliche Seite.
Doch auch auf dem Gelände der Spence Academy gibt es Neuigkeiten: Der damals verbrannte Ostflügel soll neu aufgebaut werden, dabei wird ein Tor gefunden und Arbeiter wie Zigeuner verschwinden. Und allen voran macht auch Circe wieder Schwierigkeiten,die im magischen Reich zwar an den Brunnen gefesselt ist, aber ein Deal mit Gemma eingeht.
Kartik und Gemma kommen sich näher, doch urplötzlich verschwindet auch Kartik...

Der dritte und längste Band bildet den Abschluss um Gemma und das magische Reich. Mit über 800 Seiten gibt es viele verschiedene Handlungsstränge, die hier ihr Ende finden (zumindest die meisten), und es gibt Überraschungen, die mir schwer im Magen liegen und einen noch bitteren Nachgeschmack hinterlassen, als sowieso schon. Da quäle ich mich wortwörtlich durch diese Story für eine Challenge und dann gibt es nicht mal ein Happy End? Es werden lauter Klischees bedient, die Story bleibt an einigen Stellen oberflächlich, und die Charaktere treten mit ihrer Entwicklung auf der Stelle.
Gemma wirkt in diesem Band noch unausstehlicher und nerviger als bereits in den Vorgängerbänden, sie trifft lauter schlechte Entscheidungen, klar sie ist jung, aber für sie ist die Magie allseits die Lösung. In jeder Lebenslage. Bei jeder noch so kleinen Schwierigkeiten. Das lässt sie unreif und naiv wirken. Gerade in diesem Band hab ich mir so sehr gewünscht, dass sie eine Veränderung durchmacht. Natürlich gibt es die zum Ende hin, aber ganz sicher nicht so, wie man erwartet.
Ann, die ich im ersten Band wirklich noch gemocht habe, hat sich bereits im zweiten Band nicht gerade beliebt gemacht, aber in diesem Buch war sie wirklich anstrengend, das einzige was mir hinterher gefallen hat, ist das sie dann doch noch ihren Weg gegangen ist. Und auch hier, Magie ist scheinbar die Lösung für alles.
Pippa hat im magischen Reich an Macht gewonnen, und Felicity will ihre beste Freundin im magischen Reich so oft wie es geht besuchen. Sie teilen ein Geheimnis und ihr Bündnis lebt von neuen auf. Pippa ist abgehoben, spielt sich zur Königin über ein paar Mädchen auf und man wünscht sich sehnlichst, sie möge endlich ins Licht gehen und Frieden finden.
Am besten haben mir in diesem Band tatsächlich die unheimliche Medusa mit ihrer Geschichte und auch Kartik gefallen.

Das Finale hat mich überaus enttäuscht zurück gelassen, ich will gar nicht abstreiten, dass es hier das eine oder andere sicher zum Verlauf des Buches passt.
Leider fehlte hier das gewisse Etwas, der Funke, der mich für das Buch richtig begeistert, nicht zuletzt gab es auch sehr viele Längen, einige unlogische und viele klischeebeladene Szenen, dir mir ein wenig die Lesefreude genommen hat.
Manchmal passt der Leser nicht zum Buch, und das ist hier eindeutig der Fall. Manchmal stimmt die Chemie nicht, und das ist auch gut so, denn die Geschmäcker sind verschieden. Andere Leser/Leserinnen mögen genau das an diesem Buch, was mir nicht gefällt und ja ich gebe zu, der Plot hat durchaus seinen Reiz, schade nur, dass er so oberflächlich ausgearbeitet wurde und die Hauptfigur – zumindest bei mir – einfach keine Sympathiepunkte sammeln konnte.

Positiv möchte ich den lockeren, einfachen Schreibstil bewerten, der dazu beitrug, die Story schnell und leicht zu lesen. Auch legt die Autorin ein besonderes Augenmerk auf die Schauplatzbeschreibungen, die detailliert und anschaulich sind.

Das Cover passt zu den Vorgängerbänden.

Fazit: Für mich der schlechtesteTeil der Reihe. 2,25 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Vielleicht wird der nächste Band besser? Ich hoffe es.

Der geheime Zirkel I Gemmas Visionen
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Libba Bray – Der geheime Zirkel, 1, Gemmas Visionen

Die sechszehnjährige Gemma wächst in Indien auf und wir schreiben das Jahr 1895. Nach einem Streit mit ihrer Mutter bekommt Gemma eine Vision und erlebt ...

Libba Bray – Der geheime Zirkel, 1, Gemmas Visionen

Die sechszehnjährige Gemma wächst in Indien auf und wir schreiben das Jahr 1895. Nach einem Streit mit ihrer Mutter bekommt Gemma eine Vision und erlebt hautnah ihren grausamen Tod mit. Nun geht doch noch der größte Wunsch von Gemma in Erfüllung: Sie kann nach London auf ein Mädchen Internat, die Spence Academy. Schon gleich am ersten Tag muss sie sich den Anfeinungen zweier Mädchen stellen, die nur wenige Tage später zu ihren Freundinnen werden. Interessant dabei ist, das es erst geschieht, als sie über ein Geheimnis eines der Mädchen stolpert.
Doch nicht nur der Schulalltag bereitet ihr Probleme, denn da gibt es auch noch den geheimnisvollen Kartik, der von Gemmas Visionen weiß und sie eindringlich bittet, diesen nicht mehr nachzugeben. Plötzlich werden die Visionen zur Realität und führen sie in ein anderes Reich.

Ich habe mir das Buch, genauso wie auch die beiden Folgebände, für eine Challenge aus der Bibliothek ausgeliehen, da ich zwar nicht unbedingt Historisches mag, aber die Mystery mich darin gelockt hat.
Ich habe mich wirklich selten durch ein Buch so gequält, dabei will ich ehrlicherweise sagen, dass mir die Grundidee eigentlich ganz gut gefällt.
Obwohl sich die Geschichte insgesamt sehr gut lesen lässt, der Schreibstil locker und einfach ist, hat es ewig gedauert, bis ich in der Geschichte drin war.
Die Story plätschert so vor sich hin, es gibt einige Überraschungen, letztendlich ist die Geschichte aber im Großen und Ganzen vorhersehbar, was ich nicht besonders schlimm finde, denn schließlich erwarte ich nicht, das das Rad neu erfunden wird.
Eine durchgängige Grundspannung gibt es (sonst hätte ich sicher noch länger für das Buch gebraucht), aber leider gibt es keine Steigerung zwischendurch, allerdings ist auch das Gegenteil der Fall, denn komplett langweilig ist es jetzt auch nicht.
Historisch gesehen würde ich sagen, das es nicht unbedingt der Zeit angepasst ist, natürlich gibt es hier das Mädchen-Internat und die Einstellung, das Frauen grundsätzlich nicht zu intelligent sein dürfen, sie nur für die Rolle als Ehefrau und Hausherrin zur Verfügung stehen, sie sich in allen Dingen Regelkonform verhalten müssen. Schon allein bei dem Gedanken bekomm ich Ausschlag, aber hey, jeder so wie er mag. Da mit Gemma aber eine starke, wenn auch nicht unbedingt sympatische Protagonistin erschaffen wurde, konnte ich über den historischen Stellenwert von Frauen einfach mal drüber hinwegsehen. Was mich allerdings an Gemma von der ersten Seite an genervt hat, war, dass sie so extrem egoistisch, teilweise fies, dann wieder voller Selbstmitleid strotzt, wie sie angeblich das Herz am rechten Fleck hat, und dabei so ätzend und herablassend sein kann, dass sich bei mir überhaupt nicht das Gefühl der Nähe einstellen wollte.
Dann kommen wir zu ihrer Zimmernachbarin, die kluge aber leider irgendwie total unterbelichtete Aussenseiterin Ann. Sie wird als stotterndes Mädchen mit vielen Komplexen dargestellt, die sowieso keinen Ehemann abbekommt. Sie war mir fast noch die sympathischste Figur in diesem Buch.
Bleiben noch Pippa und Felicity, die Gemma das Leben anfänglich schwer machen und dann plötzlich die besten Freundinnen von ihr sind? So ganz konnte ich diese Wandlung überhaupt nicht nachvollziehen. In der einen Nacht sperren sie Gemma noch in die Kapelle, in der nächsten sind sie beste Freundinnen?
Bei der Geschichte hapert es an so Vielem. Teils unlogische, teils haarsträubende und ganz viel nervenzerrende Szenen haben mich den Kopf schütteln lassen.
Der Mysterieanteil ist schön verpackt, aber auch hier hätte man eindeutig mehr draus machen. Wer die Mutter in Wirklichkeit ist, war für mich jetzt leider überhaupt nicht überraschend, hatte ich mir schon sowas gedacht.

Ich werde die Fortsetzung lesen, schon allein weil ich an der Challenge teilnehme, aber ich hoffe wirklich sehr, dass die Autorin in ihrer Fortsetzung mehr Leben, mehr Emotionen, mehr Spannung bringt. Und vielleicht schafft sie es sogar, Gemma eine Generalüberholung zu verpassen, sodass sie deutlich sympathischer wird. Warten wir es ab.

Das Cover ist nett anzusehen.

Fazit: Vielleicht wird der nächste Band besser? Ich hoffe es. Ich lese nur weiter, damit ich die Challenge erfülle. 2,5 Sterne.