Ein erneuter Beweis, dass Liebe in Jugendbüchern nicht automatisch mit Klischees verbunden sein muss.
The way to find loveMareike ist mir sehr sympathisch geworden. Sie hat bedingt durch die Tabletten nicht unbedingt die schlankste Gestalt, aber trotzdem ein gutes Selbstbewusstsein, ohne sich selbst zu überschätzen.
Des Weiteren ...
Mareike ist mir sehr sympathisch geworden. Sie hat bedingt durch die Tabletten nicht unbedingt die schlankste Gestalt, aber trotzdem ein gutes Selbstbewusstsein, ohne sich selbst zu überschätzen.
Des Weiteren ist sie sehr sarkastisch und ihrer Fehlbarkeit, die ja jeder irgendwie besitzt, durchaus bewusst. Das gefällt mir. Oft teilen uns Figuren nicht von vorneherein mit, dass sie auch durchaus falsch liegen können, reflektieren also nicht unbedingt die unterschiedlichen Sichtweisen.
Auch Sebastian hat so eine sarkastische Ader, weshalb sie sich dann wahrscheinlich auch auf Anhieb so gut verstehen und versucht immer wieder sich von seinen Betreuern, das Leben nicht zu sehr vorschreiben zu lassen. ER raucht und bleibt auch gern über die Ausgangssperre hinaus weg. Er meidet diese ganze Gefühlsduselei, ist fest davon überzeugt, dies nicht zu mögen.
In Mareike sowie Basti kann ich mich sehr gut hineinversetzen, was zu einem schönen Leseerlebnis führt.
Die Nebencharaktere gefallen mir ebenfalls sehr. Alina, Mareikes Freundin, besitzt am Anfang so diese typische jugendliche Naivität, was die Gefühle des anderen Geschlechts angeht und Lara ist eine Nervensäge, die fast als Bastis Schwester durchgehen könnte.
Die Freundschaften an sich sind in meinen Augen realistisch. Natürlich gilt da auch einmal "Bros before Hoes“ und man verzeiht sich relativ schnell, nichts von den Entwicklungen in Sachen Beziehung erwähnt zu haben, wenn die andere gerade Liebeskummer hatte.
Auch in der Handlung ist es weiterhin relativ stereotyparm, kann ein Mädchen in gewissen Gebieten überzeugend und in anderen gleichzeitig schüchtern wirken.
Der männliche Part leugnet auch nicht immer Gefühle zu haben, sondern gibt dies gerne frei und offen zu und schämt sich nicht mit anderen über Liebeskummer zu sprechen.
Hat man sich in größerer Weise belogen, kann sich dies auch kippen lassen, ohne dass man die Beziehung zerstört.
Die Liebe kommt nicht unbedingt mit dem ersten Blick, sondern kann sich mit der Zeit unbemerkt entwickeln.
Und zu guter Letzt bedeutet ein Tumor nicht immer gleich Krebs und den Tod, es kann sich auch um entfernbares Material handeln.
(Achtung SPOILER!)
Oftmals stirbt der „Träger“ in Büchern am Ende, doch im normalen Leben gibt es Menschen wie Mareike, die daran nicht krepieren müssen. Auch Jay musste in dem absolut fantastischen Buch „Liebe ist was für Idioten. Wie mich“ und dessen Fortsetzung von Sabine Schoder nicht sterben. (Ende des SPOILERs!)
Der Schreibstil lässt einen nur so durch die Geschichte rennen. Er lässt einen diese Geschichte entspannt genießen, teilweise auch über die Figuren und ihre Gründe schmunzeln. Carolin Emrich kann einfach super Geschichten erzählen. :)
Diese ganzen Aspekte lassen die Geschichte in meinen Augen so unglaublich real wirken und machen sie damit authentisch!!
Deshalb kann ich dieses auf seine Art erfrischende Buch nur empfehlen und verbleibe mit 5 / 5 Sternen gespannt auf Alinas und Lars Geschichte. <3