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Veröffentlicht am 24.09.2018

Nicht ganz so mein Fall

Unterm Birnbaum
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Cover / Artwork / Aufbau der Novelle

Meine Version von „Unterm Birnbaum“ enthält auch das Werk „Schach von Wuthenow“ - meine Rezension bezieht sich jedoch ausschließlich auf „Unterm Birnbaum“. Theodor ...

Cover / Artwork / Aufbau der Novelle

Meine Version von „Unterm Birnbaum“ enthält auch das Werk „Schach von Wuthenow“ - meine Rezension bezieht sich jedoch ausschließlich auf „Unterm Birnbaum“. Theodor Fontane schrieb die Novelle in den 1880er Jahren und hat mit ihr seine einzige Kriminalgeschichte geschaffen. Das Werk umfasst rund 150 Seiten und ist geprägt von plattdeuscher Sprache, die der Geschichte nebst der Beschreibungen des Lokalkolorits einen eigenen Schliff geben.


Inhalt

Abel Hradscheck lebt mit seiner Frau einen Gemischtwarenladen im kleinen Dörfchen Tschechin. Er hat seit einiger Zeit große Geldsorgen und alles Abwägen hilft am Ende nicht – eine Lösung muss daher. Und so verstricken er und seine Ursel sich in ein Komplott, an deren Ende kommt, was kommen muss.


Fazit

Sprachlich fand ich die Novelle wirklich gut, allerdings muss ich sagen, dass ich die Geschichte nicht so gerne gelesen habe. Dass ich Abel und auch seine Frau als Protagonisten nicht so richtig mochte – da könnte man noch drüber weg sehen, denn wenn eine Geschichte dennoch gut geschrieben ist, dass kann auch ein unsympathischer Charakter dazu beitragen, dass mir das Gesamtwerk gefällt. Bei dieser Geschichte jedoch muss ich sagen, dass ich weder die Idee, noch die Beschreibung der Handlung wirklich gefallen hat. Einzig die geschwätzige Nachbarin hat mir von den Charakteren her schon sehr gut gefallen und mir ein Schmunzeln entlockt.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Ein an sich guter Ansatz für eine Geschichte, klasse Schreibe, jedoch mit Längen

Summer
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans


Das Cover von „Summer“ hatte mich schon sehr interessiert – die intensiven Farben haben für mich eine gewisse Spannung erzeugt, die mich in Kombination mit dem Klappentext ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans


Das Cover von „Summer“ hatte mich schon sehr interessiert – die intensiven Farben haben für mich eine gewisse Spannung erzeugt, die mich in Kombination mit dem Klappentext und den ersten Eindrücken in der Ausschreibung zur Leserunde schnell gehabt haben. Der Roman an sich ist über weite Strecken in einer Art Rückblende erzählt und zwar aus der Sicht von Benjamin. Da das Buch keine 300 Seiten umfasst und sehr flüssig geschrieben wurde, kann man die Geschichte auch schnell lesen.



Inhalt


Benjamins ältere Schwester Summer verschwindet spurlos, als er 15 ist. Aus seiner Sicht betrachtet, hat sich bis zu diesem Tag immer alles um sie gedreht, ihr Leben schien perfekt zu sein und auch die Eltern wirkten mit Summer wie eine glückliche Familie, zu der er so gar nicht richtig dazu gepasst hatte. Während Summer mit der Mutter um die Wette strahlt und schon morgens wie ein Hollywood Star erwacht, wirkt er wie ein fünftes Rad am Wagen und kämpft mit diversen Problemen, die auch psychischer Natur sind.

In diesem Verständnis wird er älter und das Loch, das das Verschwinden der Schwester gerissen hat, wird irgendwie verdeckt – bis es eines Tages wieder aufbricht und er kaum noch klarkommt. Inzwischen sind gut zwanzig Jahre vergangen und er beginnt, die Vergangenheit zu hinterfragen.



Fazit

Ich musste mir tatsächlich ein paar Tage Zeit nehmen für die Rezension, da ich nach dem Auslesen des Romans nicht recht wusste, was ich von dem Buch halten sollte. Meine erste Reaktion war eher negativ, da das Buch irgendwann gefühlt aufhört. Ich hatte noch so viele Fragen, die aber nicht beantwortet worden – zumindest augenscheinlich nicht. Jetzt, also mit einigen Tagen Abstand, muss ich sagen, dass mir das Buch streckenweise gut gefallen hat, vor allem, da mir die Schreibe der Autorin gut gefallen hat. Die Flashbacks von Benjamin, die psychischen Probleme, seine Innenansichten und auch die Art und Weise, wie er seinen Platz in der Welt sucht haben mich wirklich beeindruckt. Im Mittelteil des Romans sehe ich eine Länge, die es eigentlich nicht braucht und ich hatte oft das Gefühl, dass ich eine Vorabversion des Romans vor mir habe. Die Länge die ich in der Mitte gespürt habe, hätte es eher am Ende gebraucht, das mir dann fast schon zu schnell ging. Ein weiteres Manko das ich im Buch sehe ist, dass die Autorin ihre eigene Stärke, die in der Beschreibung der inneren Verfassung von Benjamin liegt, selbst verspielt, in dem sie die Außensicht teilweise ganz außer Acht lässt. Doch dies wäre gerade zum Ende noch einmal sehr interessant gewesen und hätte zum Beispiel dadurch gelöst werden können, in dem die Schwester ebenfalls aus ihrer Sicht beschreibt.

Veröffentlicht am 02.10.2021

Spannender Auftakt zur Reihe

Chroniken von Arenbór
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"Die Reise nach Nagh-Bróa" ist der Auftakt der Fantasy-Reihe "Chroniken von Arenbóar" des bisher noch unbekannten Autors Ollie Cottager. Ich habe die Geschichte in der E-Book-Fassung gelesen, so dass ich ...

"Die Reise nach Nagh-Bróa" ist der Auftakt der Fantasy-Reihe "Chroniken von Arenbóar" des bisher noch unbekannten Autors Ollie Cottager. Ich habe die Geschichte in der E-Book-Fassung gelesen, so dass ich zur äußeren Aufmachung des Buches nur so viel sagen kann, dass das Cover ein eye catcher war und ich mir vorstellen kann, dass es im Handel zum Kauf anregt.
Inhaltlich befinden wir uns in einer mittelalterlich angehauchten fantastischen Welt. Der König von Bralan gibt Forn, dem Kommandant der Truppen, den Auftrag, ein verschollenes Artefakt zu suchen. Auf seiner Reise soll ihn nebst eines fünfhundert Mann starken Heeres noch der Kommandant der Leibgarde, Dorgan, begleiten. Jedoch weiß nur Forn, wie der wahre Auftrag lautet.
Der Weg ist kräftezehrend und führt die Männer quer durch eine Wüste, die ihren Tribut zollt. Sie haben nicht nur mit Hitze, sondern auch mit Angriffen diverser Kreaturen zu tun, die die Truppen nach und nach dezimieren. Doch die Reise ist nicht nur eine Herausforderng für den Körper, auch mancher Geist scheint schwer von der Aufgabe belastet zu sein.
Was macht die Geschichte besonders: Was schon nach wenigen Seiten auffällt und das Buch von anderen fantastischen Büchern abhebt ist die Sprache. Der Autor hat sich explizit dazu entschieden, seiner Idee treu zu bleiben, die Geschichte in der mittelalterlichen Welt zu platzieren und hat daher sowohl Fließtext als auch wörtliche Rede dementsprechend klingen lassen. Ich finde den Ansatz wirklich großartig, mir persönlich hätte es jedoch tatsächlich besser gefallen, wenn man sich auf die wörtliche Rede beschränkt hätte.
Im Mittelpunkt stehen Forn und Dorgan, die sich während der langen Reise nicht immer einig sind. Beide sind starke Männer, die ihren Prioritäten treu bleiben. Auch hier finde ich die Idee der zwei Protagonisten klasse, in der Umsetzung fehlen mir jedoch mehr Hintergründe, Beschreibungen der Charaktere, deren Geschichte. Natürlich muss auch einiges der Einbildungskraft der Leser überlassen werden, aber mir persönlich erschienen sie am Ende nicht ausgearbeitet genug.
Die Reise mit fünfhundert Mannen ist natürlich gerade für diese Masse an Menschen ebenfalls sehr beschwerlich und will beschrieben werden. Natürlich kommt Kritik an der Heeresführung, Angst vor der Zukunft und Heimweh auf und ich stelle mir die Aufgabe, dies in einem Roman zu beschreiben schon sehr schwer vor. Doch was mir hier nicht so gut gefallen hat war, dass diesen Charakteren zu wenig Raum gegeben wurde. Sie werden nicht entwickelt, sondern sind plötzlich in einer Szene präsent, übernehmen eine wichtige Handlung und sind dann ebenso plötzlich wieder verschwunden. Auch hier hätte es mir persönlich besser gefallen, wenn die Charaktere mehr Hintergrund bekommen hätten, damit ihre Handlungen für mich als Leser nachvollziehbarer werden.
Die Geschichte selbst ist spannend erzählt und ich würde auch gerne wissen, wie sie weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Nicht wirklich gut

Mortal Engines - Krieg der Städte
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"Krieg der Städte" ist der Auftakt zur Mortal Engines Reihe von Philip Reeve, welche auch bereits verfilmt wurde. Ich hatte mir vorgenommen, das Buch vor dem Film zu schauen und bin mit einiger Erwartungshaltung ...

"Krieg der Städte" ist der Auftakt zur Mortal Engines Reihe von Philip Reeve, welche auch bereits verfilmt wurde. Ich hatte mir vorgenommen, das Buch vor dem Film zu schauen und bin mit einiger Erwartungshaltung rangegangen.
Was mir wirklich gut gefallen hat war die Idee hinter der Geschichte und die Anlegung der Charaktere. Auch die Konflikte waren schnell klar und waren interessant und die Schreibe des Autors hat ein schnelles Eintauchen in die Handlung ermöglicht. Was mir jedoch nicht gut gefallen hat waren die Charakterentwicklung - allen voran bei Valentine - und dass die Charaktere und die Hintergründe irgendwie oberflächlich bleiben. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und mehr innere Konflikte. Das ist auch der Grund, warum ich die Reihe nicht weiterlesen werde, da ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass das etwas sein wird, was sich im Laufe der Reihe ändern wird.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Nicht schlecht aber leider auch nicht mehr

Das Glück am Ende des Ozeans
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"Das Glück am Ende des Ozeans" ist das erste Buch aus der Feder der Autorin Ines Thorn, das ich bisher von ihr gelesen habe. Zunächst ist mir die flüssige, sehr leichte Sprache aufgefallen, die es mir ...

"Das Glück am Ende des Ozeans" ist das erste Buch aus der Feder der Autorin Ines Thorn, das ich bisher von ihr gelesen habe. Zunächst ist mir die flüssige, sehr leichte Sprache aufgefallen, die es mir ermöglicht hat, das Buch in relativ kurzer Zeit zu lesen. Auch der Einstieg ins Geschehen hat mir wirklich gut gefallen, jedoch muss ich gestehen, dass es einen Punkt gab im Buch, ab den ich es einfach nur noch zu Ende lesen wollte. Alle losen Enden wurden verknüpft, allerdings mit einem unspektakulären Happy end auf der gesamten Linie und das wirkt auf mich auf gewisse Weise konstruiert. Selbst die Nebencharaktere, die anfangs sehr schön eingeführt werden, verlieren an Substanz, je länger sie im Buch auftauchen. Allen voran der Cowboy - aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

Ich werde bei Gelegenheit mal ein anderes Buch der Autorin lesen, um zu sehen, ob das nur an diesem Buch lag, oder ob mir der Stil der Autorin im Allgemeinen einfach zu seicht ist.