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Veröffentlicht am 24.09.2018

Erinnert an James Bond

Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften
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Über "Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften" von Anthony Coles
Peter Smith hat ein bewegtes Lebens hinter sich. Er war Unternehmensberater, Lehrer für Kunstgeschichte und britischer Geheimdienstler. ...

Über "Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften" von Anthony Coles


Peter Smith hat ein bewegtes Lebens hinter sich. Er war Unternehmensberater, Lehrer für Kunstgeschichte und britischer Geheimdienstler. Nun in seinen mittleren Jahren kehrt er England den Rücken und lässt sich im schönen Arles nieder. Sein knurriges Temperament sehnt sich nach Sonne, französischem Essen und Ruhe. Schluss mit dem Trubel und Nebelwetter.

Doch Ruhe ist ihm nicht vergönnt.

Nach einem Besuch eines Stierkampfes im römischen Amphitheater wird ihm ein Schlag auf den Hinterkopf versetzt. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich unter einer auffallend gut gekleideten Leiche wieder. Ohne es zu wollen, stolpert er mitten hinein in einen mysteriösen Mordfall, ein Netz aus Intrigen und eine provenzalische Verschwörung ...

Meine Meinung zu "Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften" von Anthony Coles


Ich gestehe: Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Es gibt einem das Gefühl als würde James Bond in Rente gehen und wüsste nicht mehr viel mit seinem Leben anzufangen.

Peter Smith ist nur mehr oder weniger in den “mittleren Jahren“. Er ist 65 Jahre alt und aufgrund seines Herzleidens in Rente gegangen. Und Arles wurde vor allem wegen des guten Herzzentrums sein neuer Wohnsitz. Wie er so leichtfertig morden kann, ist mir ein Rätsel. Mal von seinem Herzleiden abgesehen besteht sein einziger Sport im Gassigehen mit seinem Windhund.

Der Mordfall weckt sein Interesse und versucht ihn zu lösen. Alle Personen, die er trifft, wissen nichts über seine Vergangenheit und auch der Leser bekommt nur Häppchenweise Informationen. So kommt es schon irgendwie zu wilden Spekulationen.

Leider dümpelt die Auflösung des Falls lange vor sich hin und wird immer wieder von viel zu vielen Informationen rund um Arles und das Essen dort ausgeschmückt. So hat man schnell das Gefühl eher einen Reiseführer denn einen Krimi zu lesen.

Ich fürchte, dass ich keinen weiteren Band der Reihe lesen werde. Vielleicht, wenn ich in dem selben Alter wie dieser Gentleman bin. Aber im Moment war dieses Buch für mich persönlich leider ein Reinfall. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich James Bond nicht mag.

Über den Autor Anthony Coles


Anthony Coles lebt, genau wie seine Hauptfigur, seit einigen Jahren in Arles. Und genau wie Peter Smith ist auch er Kunsthistoriker, der an renommierten Universitäten auf beiden Seiten des Atlantiks unterrichtet hat. Für den Geheimdienst war er allerdings nie tätig, sondern, etwas prosaischer, auf dem internationalen Wirtschaftssektor. Er hat zwei erwachsene Töchter und einen Windhund namens Arthur. »Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften« ist sein erster Roman.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Vollkommen unsympathische Hauptfigur, die ich von Kapitel zu Kapitel immer weniger mochte

Mein (nicht ganz) perfektes Leben
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Meine Meinung zu „Mein (nicht ganz) perfektes Leben“ von Sandra Binder

Also ich bin eindeutig Team Fred!

Am Anfang erschien mir das Buch an sich und auch Lila sehr sympathisch. Doch das nahm deutlich ...

Meine Meinung zu „Mein (nicht ganz) perfektes Leben“ von Sandra Binder

Also ich bin eindeutig Team Fred!

Am Anfang erschien mir das Buch an sich und auch Lila sehr sympathisch. Doch das nahm deutlich ab, als sich der Inhalt ihres Lebensplans herausstellte ud sie daran einfach zu verbissen festhalten musste. So verbissen, dass ich ihr am Ende des Buches nicht mal das kleine bißchen Glück wünschte.

Auch wenn ich die weibliche Hauptfigur am Ende so sehr hasste, wird eines deutlich: dieses Buch ist so gut geschrieben, dass ich mich direkt in die Geschichte gezogen fühlte und Gefühle für bzw. gegen die Figuren entwickelte.

Diese Verbissenheit von Lila erschien mir so weltfremd. So, als hätte sie mit ihren 29 Jahren sich eine Traumwelt geschaffen und mag so gar keinen Blick über den Tellerrand werfen, um sie der Wirklichkeit zu stellen.

Dagegen fand ich Fred als Brummbär überaus sympathisch. Er erinnert mich mit seiner Art und seinen Sprüchen irgendwie an meinen Bruder – ich liebe ihn, daher liebe ich auch Fred. Seine trockenen Kommentare sind einfach der Hammer. Er meint es oft sicher nicht lustig, aber wenn man etwas Empathie für ihn entwickelt, sind sie es dann doch und ich finde es niedlich, dass er dann die Lacher nicht verstehen kann. Während des Buches lernt man auch seine Mail-Freundin Susanne kennen und ich war sofort der Meinung, dass die beiden doch perfekt zusammen passen.

Aber das hier wäre kein Romace-Roman, wenn da nicht die Liebe sowohl Lila als auch Fred einen Strich durch ihre jeweilige Rechnung machen würde.

Wenn ihr nicht so wie ich einen Groll durch das ganze Buch hindurch mit euch schleift, dann solltet ihr die Geschichte von Lila und Fred unbedingt lesen, denn allein der Schreibstil ist es wert.

Über „Mein (nicht ganz) perfektes Leben“ von Sandra Binder

„Die Liebe ist ein Hirngespinst!“

Das glaubt Lila zumindest und richtet ihr Leben ganz und gar daran aus.

Nur… wollte Lila ihren Ex nicht anfahren. Ehrlich nicht. Auch wenn er es verdient hat. Immerhin zerstört er erst durch seine Affäre Lilas Lebensplan und dann verdonnert er sie dank seines Anwalts zu einem Anti-Aggressivitätstraining. Nun muss also Lila von vorn anfangen. Dabei hat sie doch eine Deadline für ihren Lebensplan.

Doch dann trifft Lila auf Fred, ihren neuen Nachbarn. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein: er der introvertierte Brummbär; sie der Wirbelwind, der sein Leben nach Plan leben will. Trotzdem entwickelt sich zwischen Lila und Fred eine Freundschaft, und es stellt sich heraus, dass sie mehr gemeinsam haben als auf den ersten Blick erkennbar: Die Liebe gleicht bei ihnen immer einem Desaster. Ein Grund, sie hartnäckig zu umgehen.

Doch ausgerechnet bei ihrem neuen Job lernt Lila den perfekten Mann kennen. Damit ändert sich nicht nur etwas in Lilas Leben sondern auch in ihrer freundschaftlichen Beziehung zu Fred.


Über die Autorin Sandra Binder

Sandra Binder, geboren 1985, lebt mit ihrem Mann im Herzen Oberschwabens. Schon bevor sie lesen und unzählige Bücher verschlingen konnte, entwickelte sie eine Leidenschaft fürs Theater. Allerdings stellte sie bald fest, dass sie sich lieber selbst Geschichten ausdachte, statt eine einzelne Rolle darin zu spielen. Im Jahr 2015 wagte Sandra den ersten Schritt ins Autorenleben und freut sich heute darüber, in verschiedenen Genres schreiben zu dürfen.

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  • Cover
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  • Gefühl
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.06.2018

Wer erinnert sich schon an so viele Details seiner Vergangenheit?

Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
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--Aus dem Klappentext

Eigentlich recht ungewöhnlich, aber diese Story beginnt tatsächlich mit einem Ende. Doch aus diesem Ende wird für Zoe erst der Anfang und damit die Chance alles zu ändern.

Zoe und ...

--Aus dem Klappentext

Eigentlich recht ungewöhnlich, aber diese Story beginnt tatsächlich mit einem Ende. Doch aus diesem Ende wird für Zoe erst der Anfang und damit die Chance alles zu ändern.

Zoe und Ed sind wohl das absolute Traumpaar. Leider krieselt es schon lange zwischen ihnen. Warum genau? Das erfährt man erst Stück für Stück im Laufe der Geschichte, die uns Zoe hier erzählt.

An einem ganz normalen Tag, wo beide in ihrem Alltagstrott und doch so ersichtlich zerstritten, ihren Tag starten, kommt es zu dem Unfassbaren. Ed hat einen Unfall und stirbt. Für Zoe bricht eine Welt zusammen. Kurz nach dem Unfall stürzt Zoe selbst und erwacht in ihrer Vergangenheit.

Nutzt Zoe die Chance, die sich ihr damit bietet? Schafft sie es dann auch etwas zu ändern?

--Meine Meinung zu „Before you go – Jeder letzte Tag mit dir“ von Clare Swatman

Anfangs fragte ich mich direkt was hier so extrem schief gegangen ist, dass zwei Menschen, die sich offensichtlich so sehr lieben, nur noch nebenher leben. Im Laufe der 6 CDs konnte ich es so nach und nach verstehen.

Denn Zoe erwacht nicht einfach an dem Tag an dem sie Ed kennenlernt, sondern an unterschiedlichen, wichtigen Tagen in ihrer Beziehung zu diesem Mann. An dem Tag, als er ihr das Herz brach. An dem Tag, an dem sie sich wieder trafen. Am Tag ihrer Hochzeit.

Anfangs freut sie sich einfach darüber diesen Tag dafür zu nutzen mit Ed Zeit zu verbringen. Doch als der Groschen fällt, versucht sie aktiv was zu ändern. Vertritt in dem Moment einfach eine andere Meinung – auf Basis ihres späteren Wissens. Immerhin steckt mitunter eine fast 40-jährige Frau im Körper einer 30-jährigen.

Und gerade das fand ich so gut an diesem Buch. Nicht, dass Zoe in eine Art Schockstarre fällt und wie betäubt diese Tage erlebt. Sondern wirklich versucht ihre Situation zu verbessern und Eds Tod zu verhindern.

Dagegen fand ich es schnell nervig, dass Zoe immer wieder erwähnte, dass das ja der letzte Tag mit Ed sein könnte. Das tat sie irgendwie ein Mal zu oft und ich vertrete nicht nur ein Mal die Augen als sie das sagte. Zudem fand ich es schon sehr gruselig, dass sie aufwachte und meist sofort wusste an welchem Tag sie sich gerade befand. Ok, mitunter brauchte sie dennoch einen Kalender. Aber selbst dann wüsste ich persönlich nicht wirklich was an dem Tag in meiner Vergangenheit passiert ist. Sie schon. Und das macht die Story dann doch noch unwahrscheinlicher als sie ja so schon ist.

Dennoch glaube ich, dass ihr – so wie ich – mit diesem Hörbuch gerade jetzt beim anstehenden Sommer nicht viel falsch machen könnt und es definitiv beim Dösen am Strand gut zum Berieseln ist.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein Fall mit zahlreichen Geheimnissen gespickt

Er weiß, wer du wirklich bist - The Secret
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Über „The Secret - Er weiß, wer du wirklich bist“ von Katerina Diamond
Der zweite Fall für das Ermittler-Duo Imogen Grey und Adrian Miles. In dem es um ein tödliches Geheimnis, bestialische Morde und eine ...

Über „The Secret - Er weiß, wer du wirklich bist“ von Katerina Diamond


Der zweite Fall für das Ermittler-Duo Imogen Grey und Adrian Miles. In dem es um ein tödliches Geheimnis, bestialische Morde und eine entführte Polizistin geht.

Als Polizistin Bridget Reid verdeckt als Prostituierte arbeitet, muss sie mit ansehen wie zwei junge Frauen sowie ein Freier in ihrem Haus ermordet werden. Sie begibt sich auf die Flucht, doch wird entführt und erwacht kurze Zeit später in einem verschlossenen Raum.

DS Imogen Grey und DS Adrian Miles suchen fieberhaft nach der verschwundenen Bridget und stoßen auf ein grauenvolles Netz von Missbrauch, Mord und Verrat ...


Meine Meinung zu „The Secret - Er weiß, wer du wirklich bist“ von Katerina Diamond


Ich gebe es ganz offen zu: Ich war enttäuscht.

Ja, der Schreibstil war wieder ok. Flüssig und nicht mit total verkorksten Sätzen, die einem den Lesespaß nehmen. Aber es gab so viele Dialoge, die einfach keinen Sinn ergaben. Sie wirkten so extrem unnatürlich und erschienen mir auch recht oft unnötig.

Zudem gab es wieder so viele Handlungsstränge, dass man anfangs etwas überfordert war von der ganzen Informationsflut. Es ging um die entführte Bridget, um Imogens Geschichte von vor zwei Jahren, um den Fall heute und um den Ehemann von Adrians Ex. Ja, dieses Mal wurde alles weit gekonnter verbunden als in Band 1 und am Ende ergab es tatsächlich auch Sinn. Aber es war, als würde man 4 Kurzgeschichten so zusammenbasteln, dass sie ein 300 Seiten-Buch ergeben.

Und dann sind da wieder mal die berühmten „Filmfehler“. Ja, es ist ein Buch und kein Film. Aber kennt ihr das auch? Diese kleinen Details, die eigentlich total unwichtig sind und doch von manchen als so relevant eingestuft werden, dass sie im Kopf hängen bleiben. Warum auch immer, bei mir bleiben meist die unwichtigsten Dinge hängen. Daher fiel es mir auch an einigen Stellen auf, dass Tatsachen und Zeitabläufe doch verdreht waren. Ich frage mich dann immer, ob das Absicht war oder Autor sowie Lektor etwas verpennt haben oder einfach bei der Übersetzung etwas daneben ging.

Auch wenn es hier wieder zahlreiche Wendungen gab, wo ich mich hinsichtlich der Mörder und der Dinge die ich annahm zu wissen, einfach geirrt hatte, fand ich dieses Buch am Ende einfach nicht gut genug, um bei der Reihe am Ball bleiben zu wollen. Wahrscheinlich liegt das neben den oben genannten Gründen auch an der Doppelmoral, die hier von den beiden Hauptfiguren an den Tag gelegt wird. Immerhin verdammten sie korrupte Polizisten und schauen dann bei offensichtlichen Straftaten weg.

Es gibt sicher Thriller-Anhänger, denen „The Secret - Er weiß, wer du wirklich bist“ efällt. Aber meinen Lesegeschmack traf es dann leider nicht. Sorry.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Erscheint wie eine unfertige Geschichte

Die englische Lady und der Rebell
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Achtung! Spoiler enthalten!

Ich fand das Lesen von „Die englische Lady und der Rebell“ einfach nur anstrengend. Hier wurde versucht eine altertümliche Sprache nachzubilden. Doch leider empfinde ich selbst ...

Achtung! Spoiler enthalten!

Ich fand das Lesen von „Die englische Lady und der Rebell“ einfach nur anstrengend. Hier wurde versucht eine altertümliche Sprache nachzubilden. Doch leider empfinde ich selbst es als arg misslungen. Denn nur all zu oft wird in die moderne Wortwahl abgedriftet. Oder es mit den Ausschmückungen derart übertrieben, dass eine ganze Seite sich theoretisch auf eine Kernaussage von einem Satz begrenzen ließe.

Blöderweise ließ ich mich ein kleinwenig zu sehr auf den Schreibstil ein und nahm damit die eine oder andere Wortwahl an. Sehr zum Leidwesen von Familie und Kollegen.

Zudem kamen hier Wörter vor, wo man sich schon eine Erklärung oder eben etwas verständlicheres gewünscht hätte. Aber ich las nach einer gewissen Zeit einfach darüber hinweg.

Die Geschichte an sich war eigentlich ganz gut. Wobei ich schon meine Zweifel habe, dass eine junge, unverheiratete Frau im 18. Jahrhundert einfach von England ins raue Schottland reisen würde. Am Ende nahm es derart Fahrt auf, dass man plötzlich ins Leere viel und man erst mit dem Epilog ein Ende erhielt.

Alles in allem erscheint es mir eher wie ein unfertiges Buch. Wie ein erster Entwurf, der noch überarbeitet und ergänzt werden könnte. Insbesondere am Ende des Buches, als alles einfach mit Liebesgeständnis und Antrag sein Ende fand.

Auch wenn die Beschreibungen von Schottland schon ein wenig Sehnsucht nach dem nächsten Urlaub an diesen wunderschönen Ort wecken, fand ich das Buch leider nicht wirklich gelungen. Sehr schade.

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