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Veröffentlicht am 26.10.2018

Zu oft im Privatleben aufgehängt

Die perfekte Unschuld
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Helen Fields hat mit ihrem Auftaktband rund um die Ermittler Callanach und Turner, „Die perfekte Gefährtin“ richtig begeistern können, weil es sich um einen vielschichtigen Thriller handelte, der viel ...

Helen Fields hat mit ihrem Auftaktband rund um die Ermittler Callanach und Turner, „Die perfekte Gefährtin“ richtig begeistern können, weil es sich um einen vielschichtigen Thriller handelte, der viel Spannung und überraschende Wendungen dabei hatte. Nach diesem Ausrufezeichen war ich wirklich sehr gespannt auf den zweiten Band, „Die perfekte Unschuld“ und die Frage, ob mich dieser ähnlich begeistern könnte.

Diese Frage wird leider schon relativ früh leider negativ beantwortet. Bereits der Einstieg in die Geschichte fällt nämlich nicht gut aus. Die Morde, die uns präsentiert werden, nehme ich davon aus, da diese gleich von Anfang an viel Potenzial hatten. Jedoch ist die Geschichte am Anfang zu wenig mit diesen Fällen beschäftigt. Vielmehr geht es um das Gefühlsleben von Callanach, das auf den Kopf gestellt wird, als mit Edgar ein neuer Detective für einen Cyberfall auftaucht, der offensichtlich mit Ava liiert ist. Fortan muss das Geschehen unter seinen eifersüchtigen Gedanken zurückstehen. Natürlich wurde so eine Verbindung schon im ersten Band angedeutet, aber dies wurde auch begleitet von einem glaubwürdigen Beziehungsaufbau. Hier jedoch wird auch der Fehler gemacht, dass man in Avas Kopf nur minimal reinschauen kann, so dass man ihre Beweggründe auch nicht so transparent dargelegt bekommt, wie das im ersten Band noch der Fall war.

Mit dieser Kritik an Ava sind wir insgesamt bei dem Punkt, dass die Charakterarbeit sowohl bei ihr als auch bei Callanach echt misslingt. Ava wirkt lange Zeit schrecklich unsympathisch, was ich sehr bedauert habe, da sie im ersten Teil noch meine absolute Heldin war. Callanach ist wie gesagt zu lange mit seinen privaten Problemen beschäftigt, erst gegen Ende hin kann es das Thema weitestgehend beiseiteschieben und seine Stärken wiederausleben. Nur gut, dass wenigstens die Nebenfiguren brillieren können wie eh und je. Tripp und Salter sind eh zwei Goldstücke. Tripp ist diesmal eher Beiwerk, dafür bekommt Salter eine eigenständige Geschichte. Und auch Lively ist natürlich nicht wegzudenken, der eben weniger durch Sympathie, als durch markige Sprüche und freche Ansichten immer einen Lacher wert ist.

Bereits im ersten Band hatte ich die Kritik anbringen müssen, dass es vom Umfang der Kriminalfälle mit zwei Fällen vielleicht schon etwas zu viel ist. „Die perfekte Unschuld“ setzt noch einen drauf und hat direkt drei Fälle, am Ende noch mehr vermeintliche Täter und noch ein paar unerwartete Nebenschauplätze. Dadurch muss man echt sagen, dass der Thriller doch etwas vollgestopft war. Dennoch hat es sich die Autorin nicht nehmen lassen, am Ende einen ähnlichen Showdown aufzubieten, wie es ihr bereits im Auftakt gelungen war. Die Handlungen verdichten sich, plötzlich geht es Schlag auf Schlag mit einigen Überraschungen und am Ende haben wir auch nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern einen realistischen Ausgang, der mich sehr mit der Geschichte versöhnt. Für einen weiteren Band wird jedoch schon wieder eine private Verwicklung angedeutet, aber ich hoffe sehr, dass die Autorin für den nächsten Band das Fazit zieht, dass sie sich dringend auf ihren Thriller-Anteil konzentrieren muss, denn den kann sie!

Fazit: „Die perfekte Unschuld“ fällt gegenüber dem ersten Band, „Die perfekte Gefährtin“ schon deutlich ab. Fields verheddert sich zu Beginn viel zu sehr im Privatleben von Callanach, wodurch er eher pubertierend als wie ein gewiefter Ermittler wirkt. Ava gerät von der Charakterarbeit vollkommen unter die Räder und es gibt zu viele Handlungsbögen. Erst gegen Ende hin haben wir dann den Thriller, denn sich Fields-Fans schon früher verdient gehabt hätten…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 25.09.2018

Klassischer Mittelband

Das Juwel - Die Weiße Rose
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„Das Juwel“ konnte mich in seinem ersten Teil vor allem durch seine innovative Idee überzeugen, etwas schwieriger fand ich dagegen die Liebesgeschichte, die etwas überhastet erzählt wurde. Nun stand mit ...

„Das Juwel“ konnte mich in seinem ersten Teil vor allem durch seine innovative Idee überzeugen, etwas schwieriger fand ich dagegen die Liebesgeschichte, die etwas überhastet erzählt wurde. Nun stand mit „Die weiße Rose“ der zweite Band für mich an und ich war doch sehr überrascht, wie anders sich das Lesen anfühlte. Durch das Ende des ersten Bandes war ja bereits klar, dass es einen Bruch geben wird, der vor allem mit einem Handlungsortwechsel verbunden sein würde. Zunächst bestand die Handlung also nur aus Flucht und schließlich einem neuen Setting, wo alles zusammenkommt. Die Flucht aus dem Juwel war an sich sehr, sehr spannend gestaltet, doch sie nimmt mir für die Länge des zweiten Bandes zu viel Raum ein. Es gab natürlich einige wichtige Szenen auf der Flucht, wie die Begegnung mit Lily oder Ashs kurze Heimkehr zu seiner Familie, aber um all das mehr genießen zu können, hätte das Buch definitiv länger sein müssen.
Denn der zweite große Teil der Handlung und das Buch hat nur zwei große Handlungen, ist die Erkundung von Violets Fähigkeiten. Bei diesem Handlungsbogen bin ich auch total hin- und hergerissen, wie ich ihn eigentlich bewerten soll. Auf der einen Seite fühlte sich alles so gemäßigt an, als ob es keine wirklichen Höhepunkte in der Erzählung gibt und auf der anderen Seite ging mir aber auch alles viel zu schnell. Denn Violet begreift plötzlich ultraschnell ihre Magie und scheint regelrecht übermächtig zu sein. Aber mir will sich diese Magie irgendwie nicht recht erklären. Auch die Erklärung mit den Vorfahren von der Insel erscheint mir zu banal, so dass ich insgesamt die Magieanteile als nervig empfand.
Aber es gibt natürlich nicht zu meckern. Violet ist trotz der schwachen Handlungen inzwischen ganz klar eine starke Persönlichkeit, weil sie immer vorangeht. Sie verliert dabei nie ihre Empathie und sie ist auch bereit steinige Wege zu gehen. Vor allem Ashs Entwicklung gefällt mir aber besonders. Endlich ist er von seinem Leben als Gefährten erlöst und man merkt, wie sehr er sich danach sehnt, seine Persönlichkeit neu zu entdecken. Damit ist es deutlich mehr als ein Sidekick und mir gefällt es auch, dass er und Violet sich da nicht immer einer Meinung sind. Insgesamt wird ihre Liebesgeschichte viel authentischer, da es nicht mehr ad hoc erscheint, sondern es gibt auch viele kleine Szenen, die ihre Beziehung schön stärken. Das hat mir wirklich wesentlich besser gefallen als im ersten Teil.
Bei den anderen Figuren gibt es noch viele Fragezeichen. So ist mir Lucien, den ich eigentlich im ersten Teil sehr mochte, inzwischen etwas zu viel, da er vor allem sehr, sehr eifersüchtig wirkt. Raven taucht endlich viel mehr auf, aber diese Rebellin, die am liebsten überall aneckt, ist leider doch etwas verlorengegangen. Ich hoffe, dass sie diesen Charakter für den letzten Band noch einmal wiederentdeckt. Sil als komplett neue Figur konnte mich nicht für sie gewinnen, weil sie sehr sonderbar und wenig empathisch wirkt. Dann gibt es noch neue Surrogate, die vorgestellt werden, wie Sienna z. B., im ersten Band noch als Löwin bekannt, sie ist unbequem und es muss sich zeigen, ob sie noch zum Problem wird. Das große Problem für den letzten Band wird am Ende angesprochen und bietet somit den zweiten Cliffhanger. Eins muss man Ewing lassen, Cliffhanger kann sie!
Fazit: „Die weiße Rose“ ist für mich ein klassischer Mittelband, da man schon unterhalten wird, aber wenn man die ganze Reihe gelesen hat, wird man sich an die Handlungen aus dem zweiten Band am wenigsten erinnern können, dessen bin ich mir jetzt sicher. Denn es gab nur zwei große Bögen, die auch noch wenig Zug hatten. Dafür kann mehr an Charakterarbeit geleistet werden. Ash gewinnt viel mehr an Profil und prompt weiß auch seine Liebesbeziehung zu Violet mehr zu überzeugen. Aber nach dieser eher lahmen Vorstellung, muss der dritte Band jetzt wieder einen raushauen!

Veröffentlicht am 24.09.2018

Wenn Liebe wichtiger ist als das Überleben...

ASH PRINCESS
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„Ash Princess“ hatte alleine aufgrund des Covers ruckzuck meine Aufmerksamkeit erregt, da es einfach chic ist, aber auch weil es so eine gewisse Ernsthaftigkeit ausstrahlte, die mich überzeugte, dass es ...

„Ash Princess“ hatte alleine aufgrund des Covers ruckzuck meine Aufmerksamkeit erregt, da es einfach chic ist, aber auch weil es so eine gewisse Ernsthaftigkeit ausstrahlte, die mich überzeugte, dass es sich um ein anspruchsvolles Jugendbuch handelt. Die ersten Kapitel bestätigen diesen Eindruck auch absolut. Gleich zu Anfang gibt es Szene, die aufrüttelt. So eine Szene gleich an den Anfang zu setzen, ist unfragliche eine starke Botschaft, denn in meinen Augen vermittelte die Autorin damit auch die Botschaft: „Ich handle nicht nach Schema F, ich gehe auch über Leichen.“ Grundsätzlich muss ich keine Leichen haben, um jetzt keinen falschen Eindruck zu erwecken, aber bei einer so düstern Atmosphäre, bei einem Kampf um Leben und Tod, muss es auch einfach Opfer geben.

Nach diesem bombastischen Auftakt pendelt sich das Geschehen etwas ein und es wird sich mehr Zeit genommen, den Handlungsort, das Geschehen und die Figuren einzuführen, um so eine stärkere Verbindung zum Leser aufzubauen. Das gelingt zunächst auch ganz gut, doch alles, was sorgsam aufgebaut wurde, wird dann nach und nach eingerissen. Zum einen wäre da zu erwähnen, dass in dem Buch Magie eine Rolle spielt. Weiterhin wird nur grob erklärt, dass es wohl vier Richtungen nach den Elementen gibt, wohin sich die Magie entwickeln kann und auch ein paar Fähigkeiten werden genannt, ansonsten aber wird dieses Thema fast gänzlich ausgelassen. Natürlich mag es sein, dass die Magie in den Folgebüchern noch eine größere Rolle spielt, aber wenn es sie gibt, möchte ich sie doch wenigstens gänzlich verstehen können.

Der zweite Aspekt sind die Figuren. Thora bzw. Theo erobert am Anfang mein Herz im Sturm, doch mehr und mehr verstrickt sie sich in Nebensächlichkeiten. Wenn es dann eigentlich auch auf sie ankommt, zieht sie auch regelmäßig den Schwanz ein und überlässt die Verantwortung anderen. Von einer jungen Frau, die sich für ihr fast komplett zerstörtes Volk rächen will, ist das einfach viel zu wenig. Erst gegen Ende hin kommen wieder einzelne Szenen, wo sie ihren Mut und ihre Stärke vom Romanbeginn zeigt, aber insgesamt ist sie für mich nicht die starke Persönlichkeit, die ich mir erhofft hatte. Und woran liegt das normalerweise? An der Liebe, die dann die Protagonistin vollkommen blind macht.

Ich finde es vollkommen normal, dass man in solchen Büchern auch eine Liebesgeschichte findet, aber wenn denn dann, dann bitte auch eine gute Liebesgeschichte. Ruckzuck wird dem Leser ein Liebesdreieck präsentiert, wo sich weder mit S ren noch mit Blaise die Zeit genommen wird, dass sie mit Theo tolle Momente haben. Es springt weder bei dem einen noch bei dem anderen ein Funke über und dann muss man ihr aber abkaufen, dass sie für beide Gefühle hat. Zudem ist das Problem ganz einfach, dass der Mittelteil komplett von solchen pubertären Problemen, wo dann auch noch Theos beste Freundin Cress ihre Rolle spielt, eingenommen wird. Angesichts der Tatsache, dass es um Leben und Tod geht und auch um Zeit, wirkt der Fokus auf diesen Handlungsbogen wie ein Dritte-Welt-Problem. Am Ende entwickelt sich dann erst wieder der Zug, den die Handlung durchweg gebraucht hätte. Auch wenn es sicherlich einige sehr vielversprechende Handlungsbögen für den zweiten Band gibt, habe ich für mich noch nicht entscheiden können, ob ich an dieser Reihe wirklich dranbleiben will.

Fazit: Ich hatte ehrlich nicht gedacht, dass ich so enttäuscht aus der Lektüre von „Ash Princess“ herausgehen würde. Ein fulminanter Auftakt mit einem Ausrufezeichen hatte die Erwartungen zunächst erfüllt, doch danach verliert sich die Geschichte in einem Liebesdreieck, bei dem keiner ein Gewinner ist, weil man einfach nicht mitfiebern kann. Zudem ist die Protagonistin zu lange ein Feigling. (Zu) spät nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf und bietet gute Charaktermomente, aber für einen Auftakt ist das doch schon fast zu wenig.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Fragwürdige Handlungen

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Ich finde Sarina Bowens „True North“-Reihe grandios, weswegen es für mich außer Frage stand, dass ich auch in „Ivy Years“ reinlesen würde. Erst nach und nach kam mir dann zu Bewusstsein, dass diese College-Reihe ...

Ich finde Sarina Bowens „True North“-Reihe grandios, weswegen es für mich außer Frage stand, dass ich auch in „Ivy Years“ reinlesen würde. Erst nach und nach kam mir dann zu Bewusstsein, dass diese College-Reihe tatsächlich eher geschrieben wurde als „True North“ und dass diese auch selbstpubliziert wurde. Selbst wenn ich dies vorher gewusst hätte, hätte ich diese Reihe wohl gelesen, denn Ausschlusskriterien sind es definitiv nicht, aber es sind eben auch Aspekte, die einige Schwächen dieses Auftaktbandes wunderbar erklären.

Bereits in ihrer „True North“-Reihe wagt sich Bowen an viele sensible Themen, die viel Dramatik bieten, die aber auch mit der richtigen Portion Fingerspitzengefühl angegangen werden müssen, um authentisch zu wirken. Diesen Weg wählt sie nun auch im ersten Band von „Ivy Years“, da die Protagonistin Corey (ein Name, mit dem ich mich unheimlich schwer getan habe, da ich ihn eher männlich empfinde) seit einem Eishockeyunfall eine Lähmung in den Beinen hat. Diesen Ansatz fand ich für eine NA-Geschichte am College sehr vielversprechend, weil es sonst mehr um die Unbeschwertheit dort geht und die Probleme, die solch eine körperliche Behinderung mitsichtbringt, lagen ja auf der Hand. Grundsätzlich finde ich auch, dass dieses Thema gut umgesetzt wurde, vor allem auch, weil es am Ende keine Wunderheilung gibt. Viel mehr geht es eben um die psychischen Probleme, die Corey mit ihrem Schicksal hat und wie sie diese überwindet und das war wirklich realistisch dargestellt.

Was mir jedoch gehörig gegen den Strich ging, war vor allem die anfängliche Beziehung von Corey und Hartley. Er ist mit einer oberflächlichen Ziege zusammen, anders lässt sie sich wahrlich nicht beschreiben. Dafür hat man als LeserIn null Verständnis und als es letztlich eine Erklärung dafür gibt, kann man nur die Augen verdrehen. Aber lassen wir das mal beiseite: Fakt ist, dass Hartley vergeben ist und da ist vollkommen egal, ob er sich wirklich glücklich in dieser Beziehung fühlte und was sie selbst so treibt. Deswegen hat es mir absolut nicht gefallen, was sich zwischenzeitlich zwischen Corey und ihm abspielte. Vor allem eine Szene habe ich als extrem befremdlich empfunden, da ich mich auch richtig unbehaglich gefühlt habe und solch ein Gefühl habe ich wirklich selten bei so einer Art von Lektüre empfunden.

Diese Szene hat mich wirklich unheimlich geärgert, vor allem, weil so vieles drum herum wieder so typisch Bowen und damit so gut ist. Die Darstellung der verschiedenen Sportarten, die konkreten Spielsituationen, auch das Gefühl für diese Momente, das ich selbst als Sportfanatikerin wunderbar nachempfinden kann. Dazu auch die ganzen kleineren Beziehungsmomente, seien sie am Anfang ihrer Freundschaft oder eben erst am Ende, wo dann alles richtig von Statten ging. Das waren richtig tolle Momente, die ich gerne komplett ausgekostet hätte, aber diese unbehaglichen Momente haben mir dies ganz schön verhagelt. Daher echt schade um einen Großteil der Liebesgeschichte von Corey und Hartley.

Fazit: Auch wenn ich die positiven erzählerischen Fähigkeiten von Bowen im Auftaktband der „Ivy Years“-Reihe vielfach wiedererkennen konnte, gibt es mehrere kleine Momente und einen fatalen großen Moment, den ich am liebsten aus dem Gedächtnis streichen würde, da er mich so geärgert hat. Damit ist das Lesevergnügen doch etwas verhagelt worden, was eben besonders ärgert, wenn sonst alles stimmte…

Veröffentlicht am 10.09.2018

Nicht so süß wie gedacht

Lost in a Kiss
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Das Cover von „Lost in Kiss“ hat mich vor allem angezogen, sicherlich auch der Einführungspreis beim EBook, machen wir uns nicht vor, aber natürlich auch der Klappentext, der in meinen Augen viele verbale ...

Das Cover von „Lost in Kiss“ hat mich vor allem angezogen, sicherlich auch der Einführungspreis beim EBook, machen wir uns nicht vor, aber natürlich auch der Klappentext, der in meinen Augen viele verbale Auseinandersetzungen und spannende Abenteuer bot. Dazu noch prickelnde Romantik und fertig ist die nette Lektüre für zwischendurch. So dachte ich zumindest und das sogar auch die ersten 100 Seiten des Buchs über. Denn die Geschichte fängt echt gut an. Man bekommt schnell ein Gefühl für die Hauptfigur Aspen, die einen schweren Schicksalsschlag erfahren hat und damit auch eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag legt und dennoch das Leben spektakulär und mit scharfem Mundwerk genießt. Bram hat mir auf Anhieb etwas weniger gut gefallen, weil er wieder der typische reiche Schnösel war, der meint, sich alles kaufen zu können. Dennoch mochte ich von Anfang die Abneigung der beiden füreinander, weil klar war, dass da noch viel passieren muss, damit die Funken übersprühen.

Am Anfang war die Geschichte auch noch sehr handlungslastig, es passierte viel auf wenigen Seiten, immer wieder neue Wendungen, viele pfiffiger Dialoge, stellenweise aber auch schon tiefer gehende Unterhaltungen. Plötzlich kam jedoch ein Bruch, als die beiden tatsächlich eine sexuelle Beziehung eingehen, weil die Spannung zwischen ihnen zu groß war. Gerade das Cover und das darauf dargestellte Paar wirken eher süß und dementsprechend habe ich mir auch eher eine süßere Liebesgeschichte gewünscht, wo es natürlich Sexszenen gegeben hätte, aber nicht in diesem Ausmaß und der Derbheit, wie es plötzlich in „Lost in a Kiss“ der Fall war. Der ganze Auftakt hatte mir wirklich einen anderen Eindruck vermittelt, so dass ich schwer enttäuscht war, wie sehr die Erotik plötzlich überhandnahm. Ich habe sogar das Gefühl, dass man die beschriebenen Sexszenen gar nicht mehr an zehn Fingern darstellen kann. Das war mir wahrlich zu viel… Erst am Ende entwickelt sich wieder deutlich mehr Handlung, die mir auch wieder deutlich besser gefiel, weil das Drama passte und auch die Konsequenzen daraus logisch waren. So war ich am Ende wieder etwas versöhnt.

Fazit: Die durch das Cover erzeugte Erwartung, dass es sich um eine süße Liebesgeschichte handelt, hält leider gerade mal zur Hälfte, denn ansonsten handelt es sich um einen hocherotischen Roman, wo es plötzlich keine Handlung mehr zu geben scheint. Daher bin ich etwas enttäuscht, aber Erotik-Fans werden auf ihre Kosten kommen!