Cover-Bild Vier.Zwei.Eins.
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783104905464
Erin Kelly

Vier.Zwei.Eins.

4 Menschen, 2 Wahrheiten, 1 Lüge
Susanne Goga-Klinkenberg (Übersetzer)

Am Anfang stand der Betrug. Es folgte die Lüge. Dann war es nur noch Feigheit.
Und keiner hatte die leiseste Ahnung, in welche Katastrophe uns das alle führen würde.
Im Sommer 1999 erleben Kit und Laura eine totale Sonnenfinsternis in Cornwall. Beide sind jung und verliebt, sie sind fest davon überzeugt, dass sie noch viele solche Naturereignisse gemeinsam beobachten werden.
Im fahlen Dämmerlicht danach, als sich der Schatten auflöst, glaubt Laura etwas gesehen zu haben. Eine brutale Vergewaltigung. Doch der Mann bestreitet alles. Die Frau schweigt. Seine Aussage gegen die von Laura.
Monate nach der Gerichtsverhandlung steht die Frau plötzlich vor Lauras und Kits Tür. Schleicht sich auf merkwürdige Weise in ihr Leben. Nur Kit scheint zu sehen, was Beth Taylor wirklich ist: eine Bedrohung.
15 Jahre später leben Laura und Kit unter falschem Namen an einem geheimen Ort. Keine Kontakte in die sozialen Medien, kein Eintrag im Telefonbuch, nur gelegentliche Telefonate. Etwas liegt noch immer im Dunklen, Laura fürchtet es, und sie ahnt, dass sie nur einen Teil des Bildes sieht. Doch dann steht Beth Taylor plötzlich vor Lauras Tür. Und jetzt drängt die Wahrheit mit aller Macht ans Licht…

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2018

Schein und Sein, Lügen und Schuld – Spannung garantiert!

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Der auf den ersten Blick seltsame Zahlentitel dieses Romans wird im Untertitel erklärt: „Vier Menschen. Zwei Wahrheiten. Eine Lüge.“ Und tatsächlich fängt mit der schicksalhaften Begegnung von vier jungen ...

Der auf den ersten Blick seltsame Zahlentitel dieses Romans wird im Untertitel erklärt: „Vier Menschen. Zwei Wahrheiten. Eine Lüge.“ Und tatsächlich fängt mit der schicksalhaften Begegnung von vier jungen Menschen Anfang 20 alles an: Das Pärchen Laura und Kit ist zu einem Festival nach Cornwall gereist, um dort die totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999 zu erleben. Sonnenfinsternisse zu jagen ist Kits Hobby, er und sein Zwillingsbruder sind bereits als Kinder mit ihrem Vater quer um den Globus gereist um die spektakulären Phänomene mitzuerleben. Laura hingegen erlebt ihre erste Sonnenfinsternis und fühlt sich in ihren Grundfesten berührt. Trotz widriger Wetterbedingungen hätte es also ein wunderschöner Tag sein sollen – doch auf dem Rückweg von ihrem Aussichtspunkt wird Laura Zeugin einer Vergewaltigung. Zumindest wirkt es wie eine Vergewaltigung, obwohl der mutmaßliche Täter sofort behauptet, dass alles einvernehmlich sei. Da die Frau, Beth, das jedoch nicht bestätigt und auch sonst wie erstarrt wirkt, rufen Laura und Kit die Polizei. Die vier sehen sich im Mai 2000 vor Gericht wieder, als Zeugen, Angeklagter und Klägerin. Und das hätte eigentlich ihr letztes Aufeinandertreffen sein können, doch so ist es nicht …

Im März 2015 ist Laura schon lange mit Kit verheiratet und außerdem hochschwanger mit Zwillingen. Die beiden leben so anonym wie nur möglich in London, haben sogar ihren Nachnamen geändert. Der Grund: Die panische Angst vor Beth, die 15 Jahre zuvor als Opfer vor Gericht stand. Was ist nur passiert?

Genau diese Frage wird nach und nach geklärt. Dabei wechselt Autorin Erin Kelly zwischen zwei Zeitebenen. Kapitel, die die Geschehnisse rund um die Sonnenfinsternis 1999 und die Gerichtsverhandlung im darauffolgenden Jahr schildern, wechseln sich ab mit solchen, die erzählen, wie Kit 2015 einer weiteren Sonnenfinsternis hinterherjagt, während Laura in Sorge um ihn in London sitzt. Außerdem wechseln auch immer wieder die Perspektiven: Mal schildert Laura die Erlebnisse, mal Kit. Manchmal sind kombinierte Zeit- und Erzählerwechsel ja verwirrend, aber Autorin Kelly verwebt alles so geschickt, dass die ständigen Brüche fast unmerklich geschehen und den Lesefluss überhaupt nicht stören, sondern bereichern: Es baut sich immer größere Spannung auf. „Vier.Zwei.Eins.“ wird nicht als Thriller, sondern als Roman bezeichnet, doch Nervenkitzel ist durch die erstaunliche Vielzahl von unvorhersehbaren und dennoch glaubhaften Wendungen garantiert. Meisterhaft beschreibt Kelly, wie eine Lüge in eine Abwärtsspirale voller weiterer Unwahrheiten führen kann und es letztlich keinen Ausweg aus der eigenen Schuld mehr gibt. Immer wieder wurden Situationen geschildert, bei denen ich mich unwillkürlich fragte, wie ich an Stelle der Figuren gehandelt hätte. „Vier.Zwei.Eins.“ handelt von Licht und Schatten, doch schwarzweiß ist die Geschichte bei Weitem nicht.

Gegliedert ist dieses feine Erzählkonstrukt wie die fünf Phasen einer totalen Sonnenfinsternis: Erster Kontakt, Zweiter Kontakt, Totalität, Dritter Kontakt und Vierter Kontakt. Das ist nicht nur wegen Sonnenfinsternisjäger Kit wunderbar passend, sondern auch, weil es ebenfalls um Kontakte zwischen Menschen geht bzw. die Angst davor. Nicht nur die Sonne, sondern auch die Gemüter einiger Protagonisten scheinen sich im Laufe des Romans zu verdunkeln. Doch werden sie sich im Zuge des vierten Kontakts – der Mond verdeckt die Sonne nicht mehr – auch wieder lichten? Ich kann nur empfehlen, das selbst herauszufinden.

Veröffentlicht am 01.08.2018

„Selbst meine Angst hat mich im Stich gelassen“

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Für Laura und Kit ist es die große Liebe, da teilen sie auch Kits Leidenschaft, bei Sonnenfinsternissen live dabei zu sein. Doch in Cornwall 1999 findet Laura zuerst ein Portemonnaie, dann dessen Besitzerin. ...

Für Laura und Kit ist es die große Liebe, da teilen sie auch Kits Leidenschaft, bei Sonnenfinsternissen live dabei zu sein. Doch in Cornwall 1999 findet Laura zuerst ein Portemonnaie, dann dessen Besitzerin. Auf ihr liegt ein Mann. Es war einvernehmlich, wird er später sagen. Laura ist vom Gegenteil überzeugt. „Zum ersten Mal begriff ich, dass Männer sich ebenso sehr davor fürchteten, dieser Tat bezichtigt zu werden, wie Frauen davor, sie zu erleiden.“ Was ist die Wahrheit, vor allem, was ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Recht, was darf man tun, um jemanden zu schützen oder jemandem zu helfen? Bald werden Laura und Kit ihre Namen ändern und untertauchen. Was ist wirklich geschehen? Was war in Sambia? „Bei einer Wiederaufnahme würden wir Beth erneut begegnen. Und meine Lüge käme ans Licht. Ich weiß nicht, was schlimmer wäre.“

Der Hype trägt bei diesem Psychodrama mit Thrillerelementen und ohne explizite Beschreibungen (für Sensible), der Fischerverlag war klug, es nicht als reinen Thriller anzubieten. Der Aufbau lässt die Handlung von damals ab 1999 langsam immer näher an die Gegenwart von 2015 heranrücken, wechselt zwischen den Zeiten und den Perspektiven von Kit und Laura, immer die verschiedenen Phasen der Sonnenfinsternis als Überschrift, quasi sogar als eine Art Motto. Der Leser erfährt den Ausgangspunkt, zumindest darf er das annehmen, er erfährt von Lauras Panikattacken, ihrem Kratzen, von Jamies PR-Kampagne, von Kits Fürsorge und von Beths Anhänglichkeit. Doch ist hier alles so, wie es scheint?

Sprachlich empfand ich das Buch als deutlich oberhalb des Genres, jetzt weniger durch eine besonders anspruchsvolle Wortwahl oder besondere Satzkonstrukte, dafür fielen die oft treffenden Bemerkungen auf: „Ich kann die soziale Säuberung meiner Nachbarschaft und den Zustrom attraktiver, gutsituierter Mütter nicht gutheißen, obwohl ich für Außenstehende wohl genauso wie sie aussehe.“ Oder „Selbst in guten Ehen ist ein Gespräch nie wirklich neutral; auf allem, was man sagt, lastet das Gewicht aller Gespräche, die man je geführt hat.“ Nur den Titel hätte man besser wörtlich übersetzt „He Said/She Said“ also „er sagte/sie sagte“. Dafür passt für mich auch das Ende, die Auflösung, wobei nach meiner Meinung sogar die richtigen Fragen offen bleiben, die an die Meinung des Lesers. Die vielen Wendungen und Hakenschläge hielten mich endlich wieder einmal vom Schlafen ab

5 Sterne mit nur ganz winzigen Abstrichen

Veröffentlicht am 24.09.2018

Sehr gut durchdacht

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Im Buch geht es um Laura und Kit, beide sind Sonnenfinsternisjäger - und auf der Flucht! Die Geschichte wird aus zwei Sichten und in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Trotz dem Wechsel zwischen ...

Im Buch geht es um Laura und Kit, beide sind Sonnenfinsternisjäger - und auf der Flucht! Die Geschichte wird aus zwei Sichten und in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Trotz dem Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart kann man der Geschichte sehr gut folgen. Den Anfang fand ich etwas holprig und langatmig, jedoch nachdem man diesen Punkt überwunden hat wird es spannend und psychologisch sehr interessant. Mir hat die Entwicklung die in diesem Buch stattgefunden hat sehr gut gefallen, es war toll mitanzusehen wie sich aus einer Lüge immer mehr aufbaut und welche fatalen Folgen so etwas hat.

Mir hat der Schreibstil wirklich sehr gut gefallen, flüssig und fesselnd. Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet, schon alleine deswegen hatte es mein Interesse geweckt. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 20.08.2018

Auf der Flucht - vor der Wahrheit

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Inhalt:
Sommer 1999: Laura und Kit sind seit kurzem ein Paar. Gemeinsam und ungestört wollen sie sich auf einem Festival in Cornwall die Sonnenfinsternis anschauen. Doch auf dem anschließenden Weg zurück ...

Inhalt:
Sommer 1999: Laura und Kit sind seit kurzem ein Paar. Gemeinsam und ungestört wollen sie sich auf einem Festival in Cornwall die Sonnenfinsternis anschauen. Doch auf dem anschließenden Weg zurück zum Festivalgelände stolpert Laura über eine Brieftasche - und erwischt auf der Suche nach dem Besitzer einen Mann namens Jamie dabei, wie er augenscheinlich eine junge Frau brutal vergewaltigt. Die Frau - Beth - steht unter Schock und schweigt zunächst. Es kommt zur Verhandlung, in der Laura und Kit als Zeugen aussagen müssen.

Einige Monate später steht Beth vor Laura und Kits Tür. Sie und Laura freunden sich an und Beth schleicht sich zu Kits Missfallen immer mehr in ihr Leben. Bis es zum Streit kommt zwischen den beiden Frauen kommt...

15 Jahre später leben Laura und Kit unter falschem Namen und in ständiger Angst vor Beth. Doch ist sie wirklich die Gefahr, die sie zu sein scheint? Was ist vor 15 Jahren tatsächlich passiert?

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem eigentlich harmlosen Festivalbesuch - der sich zu einem Albtraum entwickelt, der alle Beteiligten noch Jahre später verfolgt...

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die vier Charaktere Kit, Laura, Beth und Jamie. Jeder von ihnen hat sein eigenes Geheimnis, ihre gemeinsame Geschichte ist gespickt mit Lügen. Während mir Laura im Laufe der Hanldung sympathisch wurde, stand ich den anderen dreien sehr skeptisch und misstrauisch gegenüber. Insbesondere Beth und Kit bleiben bis zum Ende sehr undurchsichtig und man fragt sich während des Lesen mehr als einmal, wem man trauen kann und wer hier wirklich der Böse in der Geschichte ist...

Die Handlung wird aus Sicht von Laura und Kit geschildert. Neben den heutigen Geschehnissen gibt es zahlreiche Rückblicke - größtenteils aus Lauras Sicht. Beginnend im Sommer 1999 bei den Vorfällen auf dem Festival in Cornwall erzählen diese Lauras, Kits, Beths und Jamies gemeinsame Geschichte. Der Leser begleitet sie durch die Gerichtsverhandlungen, erlebt die anschließende Freundschaft der beiden Frauen und erfährt wie es dazu kam, dass Laura und Kit inzwischen unter falschem Namen und in ständiger Angst leben. So lernt der Leser Lauras Wahrheit kennen - doch ist das auch die wirkliche Wahrheit?

Der Plot ist spannend und gut durchdacht. Was zunächst eher wie ein Krimi beginnt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem nervenaufreibenden Thriller, der in einem fulminanten Ende gipfelt. Insbesondere die letzten 100 Seiten sind fesselnd und schockierend und enthüllen Schreckliches... Einiges hat man als Leser geahnt bzw. befürchtert, vielen kommt aber auch überraschend und sorgt für Sprachlosigkeit und Entsetzen...

Fazit:
Das schockierende Ergebnis jahrelanger Lügen... Sehr spannend und packend mit bis zum Ende sehr undurchsichtigen Charakteren. Insbesondere das Ende konnte mich als Leser überzeugen und fesseln, auch wenn für meinen Geschmack fast zu viel des Guten in der kurzen Zeit auf dem Fesival passierte...

Veröffentlicht am 11.10.2018

Verhängnisvolle Notlüge

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Kit ist seit seiner Kindheit von Sonnenfinsternissen fasziniert. 1999 will er diese in Cornwall mit seiner Freundin Laura erleben. Doch Laura entdeckt währenddessen eine Vergewaltigung und geht dazwischen. ...

Kit ist seit seiner Kindheit von Sonnenfinsternissen fasziniert. 1999 will er diese in Cornwall mit seiner Freundin Laura erleben. Doch Laura entdeckt währenddessen eine Vergewaltigung und geht dazwischen. Ein Vorfall, der beide fortan in ihr Leben einschneidet. Nach der Gerichtsverhandlung, bei der Laura und Kit als Zeugen aussagen, fängt sich das Vergewaltigungsopfer in ihr Leben einschleichen. Was hat sie vor? Eine Frage, die die beiden auch 15 Jahre später beschäftigt und der sie sich stellen müssen.

Ich brauchte einen Moment, um den drei Erzählsträngen (1999 Cornwall, 2000 Gerichtsverhandlung, 2015 Gegenwart) zu folgen. Aber die Geschichte, die wie eine Sonnenfinsternis aufgebaut ist, entwickelt sich spannend. Mir gefiel die Ungewissheit, in der die Autorin den Leser lässt, was genau vorgefallen ist, was zu den Handlungen der Protaginisten führt.

Ein psychologischer Thriller, der sich mit den Beweggründen einer Notlüge beschäftigt.