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Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt…

Die andere Hälfte der Hoffnung
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"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns ...

"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns aus drei Perspektiven geschildert. Zum einen begleiten wir Walentyna, die damals den atomaren Unfall um Tschernobyl live miterlebte und nun in der verbotenen Zone lebt, um dort auf ihre verschollene Tochter Kateryna zu warten. Des Weiteren verfolgen wir das Geschehen um Leonid, Ex-Milizmitglied, der nach zwei ukrainischen Studentinnen sucht, die in Deutschland spurlos verschwunden sind. Dabei deckt er Unglaubliches auf. Und zu guter Letzt nimmt der Leser daran teil wie Matthias Lessmann versucht einer flüchtigen Frau zu helfen. Wird es ihm gelingen?

Mir hat vor allem gefallen, dass die Perspektiven / Handlungsstränge ständig wechseln und immer an den spannendsten Stellen unterbrochen wird, so dass man gar nicht mehr mit Lesen aufhören mag.

Frau Borrmann greift im Part um Walentyna zur Briefform und lässt den Leser die damaligen Ereignisse um Tschernobyl durch Tagebucheintragungen erleben. Das empfand ich als lesenswerten Kunstgriff und man fühlte sich bald selbst als Tochter angesprochen.

Die dargestellten Charaktere waren detailliert beschrieben. Man konnte sie sich gut vorstellen, mit ihnen fühlen und sich in sie hineinversetzen.

Zum Ende des Buches gehen alle 3 Handlungsstränge in einander auf und es bleiben keine Fragen offen.

Die Geschichte wird vor allem durch Schwermut getragen. Die Handlung ist düster, hat mich oft schlucken lassen, macht traurig und berührt. Das sollte einem vor der Lektüre klar sein, denn das Buch drückt die Stimmung des Lesers total. Mir gefiel dies ganz besonders, da es sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Ereignisse lassen einen definitiv nicht kalt.

Fazit: Ein tiefschürfender Roman, der bewegt und den ich nur zu gern empfehle. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Das Leben ist voller Geheimnisse...

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge ...

Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?

Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.

Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.

Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.

Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.

Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.

Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.

Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Eine zweite Chance für die Liebe...

Das Mohnblütenjahr
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Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.

In der Geschichte geht es um die schwangere ...

Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.

In der Geschichte geht es um die schwangere Nicole Schwarz, die erfahren muss, dass ihr Baby wohlmöglich einen Herzfehler hat. Doch in ihrer Familie und in der ihres Partners gibt es so eine Anomalie nicht. Doch da ist der dunkle Fleck in ihrer Vergangenheit, kennt sie doch ihren leiblichen Vater nicht. Wird ihre Mutter das lang gehütete Geheimnis lüften?

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. Da ist zum Einen die Gegenwartshandlung, die uns Ich- Erzählerin Nicole näher bringt. In der Vergangenheit, beginnend Ende der 60er Jahre, führt ein beobachtender Erzähler durch die Nachkriegszeit in Deutschland und Frankreich.

Das Hauptaugenmerk liegt klar auf der Vergangenheit, so dass wir Marianne und ihr Schicksal sehr intensiv erleben. Mir hat gut gefallen die Entwicklungen nach dem Krieg zu sehen und dass die Feindschaften auch nach 30 Jahren Kriegsende nicht zwingend aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte war immer glaubhaft und berührt das Herz des Lesers. Besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen der Bilder zu Kapitelbeginn, die ich als sehr besonders empfunden habe und dem Leser das Rätseln noch versüßen.

Ehrlich gesagt war ich froh, dass Nicole und ihr krankes Baby nicht die Haupthandlung eingenommen haben, wäre der Roman doch sonst sehr schwermütig geworden.

Die eingestreuten Landschaftsbeschreibungen von in voller Blüte stehender Mohnfelder und gut gefüllten Weinbergen sind das I- Tüpfelchen der Geschichte, so dass man nicht nur mit den Figuren mitfiebert, sondern sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.

Beide Frauenfiguren waren detailliert beschrieben, so dass man sich problemlos mit ihnen identifizieren konnte. Dabei bleibt die Autorin am Zahn der Zeit, ist es heute schließlich nicht mehr untypisch erst mit Ende 30 Mutter zu werden.

Der Schreibstil von Frau Bomann hat sich wie gewohnt ungemein flüssig lesen lassen, ein echter Pageturner eben.

Fazit: Eine Familiengeschichte, die bewegt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Zauberhafte Geschichte über das Meer und seine Magie...

Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe
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Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich die überaus gelungene Gestaltung des Buches loben, denn der Schutzumschlag sieht wie echte Fischschuppen aus und glitzert und funkelt. Das ...

Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich die überaus gelungene Gestaltung des Buches loben, denn der Schutzumschlag sieht wie echte Fischschuppen aus und glitzert und funkelt. Das Buch sieht dadurch wirklich sehr ansprechend aus und ist ein echtes Kleinod im Bücherregal. Jedes Kapitel ist ansonsten mit einem maritimen Motiv ausgestattet wie Fischen, Seeschlangen etc. was ich sehr hübsch finde.

Im Buch selbst geht es um die 11 jährige Jo. Statt mit ihrer besten Freundin Tanja in den Urlaub zu fahren, muss sie mit ihren Eltern nach Dänemark, die dort den Nachlass der verstorbenen Tante Mette regeln müssen. Einziger Lichtblick für sie ist das Meer, aber Mama Inge verbietet ihr ans Wasser zu gehen. Aber wieso nur, was soll schon am Strand schlimmes passieren? Doch bald ist das Meer wirklich alles andere als ungefährlich...

Mit diesem Buch versucht sich Nina Blazon an einer anderen, neuen Version "Der kleinen Meerjungfrau" und es gelingt ihr außerordentlich gut. Dieses Kinderbuch ist nicht nur für Kids unheimlich spannend und gruselig zugleich, sondern weiß auch erwachsene Leser zu begeistern.

Die geschilderten Charaktere sind typische Kids von heute, mit denen sich jedes Kind identifizieren kann, egal ob Mädchen oder Junge.

Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es nur so vor Wendungen strotzte und glaubte man endlich die Lösung zu kennen, umspült einen die nächste Überraschung. Zudem war auch Dänemark als Urlaubsland schön hervorgehoben und hat bei mir die Reiselust geweckt.

Fazit: Ein Kinderbuch, das mit seiner magischen Märchenwelt kleine und große Leser zu verzaubern weiß. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Ravensburg im Bann des Hexenhammers…

Feuerrot
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Die Bücher von Nina Blazon haben mich bisher sehr begeistern können und da ich noch nie einen historischen Roman von ihr gelesen habe, das Genre aber sehr mag, begann ich voller Neugierde mit dem Lesen.

In ...

Die Bücher von Nina Blazon haben mich bisher sehr begeistern können und da ich noch nie einen historischen Roman von ihr gelesen habe, das Genre aber sehr mag, begann ich voller Neugierde mit dem Lesen.

In der Geschichte geht es um die Magd Magdalene, die von allen nur liebevoll Madda genannt wird und die bei den reichen Kaufmannsleuten Humpis angestellt ist. Die Familie bekommt einen mysteriösen Gast und alle verfallen dessen Charme. Nur Madda spürt, dass Lucio nicht der ist, der er zu sein scheint, hat sein Blick doch etwas Teuflisches. Wie wahr ihre Vermutung ist, muss sie bald am eigenen Leib erfahren, zur Zeit der Hexenprozesse.

Dieser Roman ist ganz bestimmt nicht nur etwas für junge Leser, sondern wird auch Erwachsene, die gerne historische Romane lesen, vollends begeistern, denn das Buch besticht durch Spannung, Tragik, Intrigen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Man merkt sehr intensiv, dass die Autorin hier reichlich recherchiert hat, denn das Geschilderte kommt so lebensnah rüber, dass man selbst das Gefühl hat bei den Prozessen dabei zu sein. Auch am Schrecken verbreiten wird hier nicht gespart, denn Folter gehörte damals mit zum Prozessalltag und auch liebgewonnene Charaktere werden nicht geschont.

Ich habe schon lange keinen Roman mehr zu dem Thema gelesen und kann nur sagen, dass dieser hier etwas ganz Besonderes ist, denn man fühlt regelrecht den Schmerz der Akteure.

Der beobachtende Erzähler begleitet immer mal einen anderen Protagonisten der Geschichte, so dass der Leser aus verschiedenen Blickwinkeln beim Geschehen dabei ist.

Während mir Magd Madda und Beno Humpis gleich sympathisch waren, tat ich mich anfänglich mit Elisabeth etwas schwer, weil sie recht naiv rüber kam. Doch sie macht so eine enorme Entwicklung durch, dass sie mir am Ende mit die Liebste war. Ich denke jeder Leser wird einen Charakter finden, der ihm liegt und mit dem er mitfiebern kann, denn Frau Blazon hat selbst die Nebendarsteller gut besetzt und zeichnet diese genauso intensiv wie die Hauptakteure. Auch Schmiedgeselle Martin wächst über sich hinaus.

Fazit: Ein echter All Age Roman für alle Leser, die sich für die Stadt Ravensburg und Hexenprozesse im Besonderen interessieren. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!