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Veröffentlicht am 25.09.2018

Kampf um die irischen Inseln...

Die Herren der Grünen Insel
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Da mich sowohl Irland als auch Familiengeschichten unheimlich faszinieren, schien dieses Buch genau das Richtige für mich zu sein. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, auch nicht unter ...

Da mich sowohl Irland als auch Familiengeschichten unheimlich faszinieren, schien dieses Buch genau das Richtige für mich zu sein. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, auch nicht unter ihrem eigentlichen Namen Julia Kröhn.

Wer diesen Roman liest, den verschlägt es nach Irland um 1166, einer stürmischen Zeit, in der erbittert um die Vorherrschaft im Land gekämpft wird. Doch nicht nur die Könige im Land bekämpfen sich, droht alsbald eine ganz andere Gefahr: der König von England will das Land an sich reißen. Werden sich die Iren zur Wehr setzen können?

Was mir sofort ins Auge stach, waren die unglaublich tollen Beschreibungen, die einem die Umgebung bildlich vor Augen führen. Man hat wirklich keinerlei Vorstellungsprobleme.

Die Zahl der dargestellten Charaktere ist nicht ganz ohne, aber bei einem Wälzer, der mit über 900 Seiten daherkommt, erwarte ich auch fast nichts anderes. Und hat man sich erst einmal eingelesen, so kann man sich die teilweise recht schweren Namen trotzdem irgendwie merken. Zudem gibt es ein Personenregister, was der Orientierung sehr zuträglich ist.

Gut gefallen hat mir, dass im Buch nicht nur die liebenswerten Charaktere beleuchtet werden, sondern eben auch die Schurken. So kann man sich in die einzelnen Darsteller gut hineinversetzen und auch mal mit einem Bösewicht mit fiebern.

Mit diesem Roman gelingt es der Autorin ein authentisches Bild von Irland in der damaligen Zeit zu zeichnen. Selten habe ich einen so seitenstarken Roman gelesen, denn ich als so kurzweilig empfand und gleichzeitig so viel für mich mitnehmen konnte.

Etwas erstaunt haben mich die teils recht brutalen Szenen, wo einiges an Blut fließt, aber das passt wohl eben auch in die dargestellte Zeit. Es ist nie abstoßend oder obszön geschildert, sondern einfach nur realitätsnah.

Fazit: Ein überzeugender Schmöker voller Intrigen und Machtspielchen, der mich unheimlich gut unterhalten hat. Die wenigen Längen werden durch den tollen Schreibstil regelrecht weggewischt. Uneingeschränkt lesenswert. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Der Kampf um Irland geht weiter...

Der Thron der Wölfe
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Bei dem vorliegenden historischen Roman handelt es sich bereits um den zweiten Band der Irland- Saga von Kiera Brennan. In meinen Augen sollte man auf jeden Fall den ersten Teil kennen, um alles problemfrei ...

Bei dem vorliegenden historischen Roman handelt es sich bereits um den zweiten Band der Irland- Saga von Kiera Brennan. In meinen Augen sollte man auf jeden Fall den ersten Teil kennen, um alles problemfrei mitverfolgen zu können.

Irlands grüner Boden ist mit Blut getränkt und von Normannen besetzt. Nur im Norden des Landes hat man noch nicht aufgegeben. Hier lebt auch Tuan, der als Sohn eines Goldschmiedes zwar kaum Erfahrungen mit dem Kämpfen hat, dafür aber ein Herz am rechten Fleck besitzt. Kann er die Rebellen so unterstützen, wie er es gern möchte und seinen Mut beweisen?

Dieser Roman ist wieder sehr bildgewaltig und die Autorin stellt den Krieg so dar wie er ist: voller Gewalt, Blut und Hinterlist. Nichts wird hier beschönigt, was mir gut gefiel, da das Geschriebene nur so realistisch erscheint.

Auch wenn wieder zahlreiche Personen dargestellt und näher beleuchtet werden, so verliert man nie den Überblick, da der entsprechende Protagonistenname dem jeweiligen Kapitel vorangestellt ist. Es gefiel mir gut, dass man das Geschehen aus der Sicht mehrerer Personen beleuchtet bekommt, da man so ein ansprechendes Gesamtbild der Ereignisse erhält und nichts davon persönlich auf einen Charakter eingefärbt ist. Man fühlt und leidet mit jedem Einzelnen mit. Zudem sind nicht alle Akteure Sympathieträger, denn auch die Schurken werden näher beleuchtet, was ich gut fand.

Trotz der Seitenstärke des Romans ist er doch sehr kurzweilig und gut zu lesen. Das Potential, was bereits Band eins bot, schöpft Frau Brennan hier nochmals vollkommen aus.

Ich persönlich liebe ja Geschichten mit historischem Hintergrund und so konnte mich dieses Buch immens fesseln.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die ich wieder einmal nur uneingeschränkt empfehlen kann. Wer sich für Irland interessiert, der wird dieses Buch lieben. Klasse!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Leistungssport mal anders, jugendgerecht verpackt…

Freestyler
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Auf ein neues Jugendbuch von Katja Brandis freute ich mich sehr, habe ich doch gern „Vulkanjäger“ und „Floaters – Im Sog des Meeres“ gelesen. Hier dachte ich allerdings vor Lektürestart, dass das gewählte ...

Auf ein neues Jugendbuch von Katja Brandis freute ich mich sehr, habe ich doch gern „Vulkanjäger“ und „Floaters – Im Sog des Meeres“ gelesen. Hier dachte ich allerdings vor Lektürestart, dass das gewählte Thema nicht meins ist als Sportmuffel, aber da mich die Autorin bisher noch nie enttäuscht hat, wagte ich den Sprung ins kalte Wasser und wurde belohnt.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft ab dem Jahr 2030 und entführt uns ins Sportlermilieu. Jola ist eine gute Sprinterin, doch ihr Leistungslevel wäre steigerbar. Mittlerweile ist es möglich den eigenen Körper zu optimieren, doch was für Folgen kann das haben? Lebt Jola mit ihren Defiziten oder wird sie sich dem Verbesserungswahn beugen?

Auffällig ist, dass die Autorin mit Jola nicht nur eine interessante Hauptfigur erschaffen hat, sondern auch diverse Nebencharaktere vorstellt, die dem Leser ans Herz wachsen. Mein Highlight hier war ganz klar der Beinamputierte Ryan, der sein Herz am rechten Fleck hat und eine wahre Kämpfernatur ist. Mein Herz konnte er im Sturm erobern.

Frau Brandis gelingt es sehr gut die Stimmung unter den Sportlern einzufangen und wie es ist als Team seinen Mann zu stehen. Gerade Nichtsportler wie meine Wenigkeit haben hier einige erhellende Momente.

Besonders gelungen empfand ich das Einstreuen von komplizierten Situationen für Menschen mit Einschränkungen, denn gerade für Gehbehinderte ist der Alltag oft nicht leicht, da Treppen unüberwindbar scheinen und Bordsteine wie wahre Felsen demjenigen im Weg liegen.

Ungemein eindringlich wird geschildert, was für Modifikationen am menschlichen Körper möglich sind, dass diese aber mitunter nicht folgenlos bleiben. Diese Möglichkeiten fand ich doch sehr erschreckend und hoffe stark, dass es dazu erst einmal nicht kommen wird. Gerade unter Sportlern sorgt so etwas nur noch mehr für Neid und Konkurrenzkampf.

Der Jugendroman lädt zum Nachdenken ein, denn sehr bald stellt man sich die Frage wie weit man selbst für den Erfolg gehen würde und ob man das eigene Leben sogar dafür riskieren würde.

Fazit: Ein tolles Jugendbuch, das eine interessante Zukunft beleuchtet, die real möglich scheint. Ideal für jung und alt. Lesenswert, von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Klasse!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt…

Die andere Hälfte der Hoffnung
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"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns ...

"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns aus drei Perspektiven geschildert. Zum einen begleiten wir Walentyna, die damals den atomaren Unfall um Tschernobyl live miterlebte und nun in der verbotenen Zone lebt, um dort auf ihre verschollene Tochter Kateryna zu warten. Des Weiteren verfolgen wir das Geschehen um Leonid, Ex-Milizmitglied, der nach zwei ukrainischen Studentinnen sucht, die in Deutschland spurlos verschwunden sind. Dabei deckt er Unglaubliches auf. Und zu guter Letzt nimmt der Leser daran teil wie Matthias Lessmann versucht einer flüchtigen Frau zu helfen. Wird es ihm gelingen?

Mir hat vor allem gefallen, dass die Perspektiven / Handlungsstränge ständig wechseln und immer an den spannendsten Stellen unterbrochen wird, so dass man gar nicht mehr mit Lesen aufhören mag.

Frau Borrmann greift im Part um Walentyna zur Briefform und lässt den Leser die damaligen Ereignisse um Tschernobyl durch Tagebucheintragungen erleben. Das empfand ich als lesenswerten Kunstgriff und man fühlte sich bald selbst als Tochter angesprochen.

Die dargestellten Charaktere waren detailliert beschrieben. Man konnte sie sich gut vorstellen, mit ihnen fühlen und sich in sie hineinversetzen.

Zum Ende des Buches gehen alle 3 Handlungsstränge in einander auf und es bleiben keine Fragen offen.

Die Geschichte wird vor allem durch Schwermut getragen. Die Handlung ist düster, hat mich oft schlucken lassen, macht traurig und berührt. Das sollte einem vor der Lektüre klar sein, denn das Buch drückt die Stimmung des Lesers total. Mir gefiel dies ganz besonders, da es sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Ereignisse lassen einen definitiv nicht kalt.

Fazit: Ein tiefschürfender Roman, der bewegt und den ich nur zu gern empfehle. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Das Leben ist voller Geheimnisse...

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge ...

Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?

Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.

Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.

Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.

Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.

Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.

Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.

Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!