Cover-Bild Die Herren der Grünen Insel
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 976
  • Ersterscheinung: 16.10.2017
  • ISBN: 9783734101403
Kiera Brennan

Die Herren der Grünen Insel

Roman
Ein opulentes Historienepos voller archaischer Gewalt und großer Gefühle.

Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Ein Roman um Ehre, Stolz, Wut, Leidenschaft, Rache und Intrigen

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Mit sechs Jahren erfährt Ascall, wie grausam die Welt und das Leben sind. Er beschließt, sich von ihnen nicht kleinkriegen zu lassen. Um als junger Herrscher, nachdem er seinen Vater und seine Mutter getötet ...

Mit sechs Jahren erfährt Ascall, wie grausam die Welt und das Leben sind. Er beschließt, sich von ihnen nicht kleinkriegen zu lassen. Um als junger Herrscher, nachdem er seinen Vater und seine Mutter getötet hat, mehr Ansehen zu erlangen, bittet er um die Hand der Tochter Caitlín von Tadc O’Bjolan. Doch dieser Stammeskönig weist ihn zurück. Ascall schwört Rache. Das gelingt ihm schließlich im Alter von zwanzig Jahren. Er hat unzählige Kämpfe gefochten und Schlachten geführt. Ascall wird inzwischen von vielen Männern gefürchtet. Nach dem Tode Tadc O’Bjolans führt Riacán die O’Bjolan-Sippe an. Nun steht Ascall mit seinen Männern vor der Burg Riacáns, um sich dessen Schwester Caitlín zu holen und zu versklaven. Ascall ist ein brutaler, skrupelloser Herrscher geworden.
Die österreichische Autorin mit dem Pseudonym Keira Brennan hat ein Epos um die Macht auf der grünen Insel Irland geschrieben. Dabei erzählt sie auf nicht ganz tausend Seiten in verschiedenen Handlungsbögen die Machtkämpfe entlang der Schicksale verschiedener Hauptfiguren. Dazu gehören z. B. Riacán O’Bjolan, seine Schwester Caitlín, Ascall von Toora, der Waffenhändler Pól und einige mehr. Letzterer schmiedet so manche Ränke, nur um seine Waffen an den Mann bringen zu können. Außerdem erweist er sich als Lehrmeister in Sachen Intrigen. So wird die Geschichte von vier Familien während sechs langer Jahre voller Schlachten und Kriege erzählt. Der Leser lernt nicht nur die grüne Landschaft der Insel kennen, sondern auch, dass das Grün blutdurchtränkt ist. Brutal und brachial geht es zu im Irland des Mittelalters. Obwohl diese Zeit die Herrschaft der Männer bekräftigt, wird der Leser auch Frauen kennenlernen, die sich nicht unterdrücken lassen wollen.

Der Roman ist langer Lesestoff, in den der Leser sehr tief eintauchen kann, um das ganze Wochenende daraus nicht hervorzuschauen. Sowohl Landschaften, als auch Figuren sind facettenreich beschrieben. Kaum eine Beschreibung, die nicht mit passenden Metaphern oder Vergleichen die richtigen Bilder im Kopf erzeugt. Die Figuren lernen der Leser durch deren Worte und deren Handeln kennen. Er kann mit ihnen fühlen, er kann sie lieben oder hassen. Die Namen der Figuren entstammen dem irisch-gälischen Wortschatz, wie auch viele Bezeichnungen und Ortsangaben davon abstammen. Dadurch wirken sie leicht exotisch und erinnern an ein Fantasy-Epos. Die Autorin hat bei ihren Recherchen viele Mythen und Sagen zutage gefördert und auf interessante Weise in die Handlungen eingebunden. Als besonderes Stilmittel wurden die Gedanken der gerade agierenden Figuren besonders leserfreundlich in separaten Absätzen kursiv dargestellt. Die Gewalt des Mittelalters wird durch grobe und derbe Vergleiche und entsprechender Wortwahl überzeugend herübergebracht. Nahezu auf jeder Seite trieft es vor Dreck und Blut, Schwerter und Dolche kommen kaum zur Ruhe.

Ein großartiger Roman für alle, die George R. R. Martin, Diana Gabaldon oder Rebecca Gablé mögen. Ein Roman um Ehre, Stolz, Wut, Leidenschaft, Rache und Intrigen, ein Roman um Macht und Herrschaft, ein Spiel um den irischen Thron. Schade nur, dass Romane, die besonders gut gefallen, immer zu kurz sind. Selbst mit tausend Seiten.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2016

Veröffentlicht am 30.11.2023

Vier Familien, sechs Jahre KRIEG, eine einzige KRONE

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Ich hatte vor her schon einige Rezensionen über diese Buch gelesen und die haben mich zusammen mit dem Klapptext einfach neugierig gemacht.
Unter diesen Rezensionen waren auch einige bei, bei denen das ...

Ich hatte vor her schon einige Rezensionen über diese Buch gelesen und die haben mich zusammen mit dem Klapptext einfach neugierig gemacht.
Unter diesen Rezensionen waren auch einige bei, bei denen das Buch wegen der vielen Personen und der alten Schreibweise der Namen nicht ganz so gut weg kamen.
Ich hatte weder mit dem einen noch mit dem anderen Probleme.
Die Personen waren alle im Anhang mit der Lautsprache erklärt und beschrieben. Auch ist im Anhang die Hierarchie der Herrscher an Hand eines Baumes sehr gut dargestellt. Eine historische Zeittafel ist ebenfalls im Anhang zu finden und vorne im Deckel ist eine Karte mit den Schauplätzen.
Außerdem mache ich mir persönlich gar nicht soviel Gedanken über fremde Namen in einer Geschichte und lese sie in Gedanken so wie sie mir am leichtesten "über die Zunge" kommen. Ich lese das Buch ja nur für mich und niemanden vor.
Auch mache ich mir keine großen Gedanken über einen realen historischen Hintergrund und nehme die Gegebenheiten in der Geschichte so hin wie sie kommen. Da stört es mich auch nicht, wenn die Autorin einige Ereignisse ihrer Geschichte angepasst hat, wie sie selber noch am Ende des Buches erklärt.

Und vielleicht war ich deswegen auch gleich von Anfang an in der Geschichte drin - mitten im Geschehen so zu sagen.
Ich gebe zu, ich mag eigentlich keine Prologe, aber bei diesem hier hatte man gleich einen Eindruck wie (einer) der Hauptprotagonisten aufgewachsen ist und man konnte verstehen wieso er so ist, wie er ist.
Dann werden die einzelnen Abschnitte immer mit einer Jahreszahl versehen, so das der Leser auch über den zeitlichen Rahmen den Überblick behält und die einzelnen Kapitel sind immer aus der Sicht einer der Hauptcharaktere, wobei der Schreibstil immer aus der Erzählperspektive bleibt.
Es gibt sieben Hauptfiguren, die immer jeweils ein Kapitel abwechselnd einnehmen und das sind:
Acsall - der grausame Großkönig von Toora
Aofie (Iifa) - eine Tochter vom irischen König Diarmait MacMurchada (Dirmat MacMurcha)
Riacán (Rickan) O´Bjólan - ein reicher Grundbesitzer aus dem Umland von Dublin und mit Ascall verfeindet.
Caitlín (Kätlin) - Ricáns Schwester, eine starke Frau
Faolán (Fäilan) - Ricáns Bruder, ein Barde
Pól - ein Händler, der immer seinen Vorteil im Blick hat
Róisín (Roschihn) - seine Tochter, die viel Ähnlichkeit mit ihrer toten Mutter hat, die einzige große Liebe von Pól, und deren Ähnlichkeit sie immer wieder in Gefahr bringt.
Dazu gibt es noch die ganzen Familienangehörigen, die Könige und andere Figuren die dem einen oder anderen nahe und weniger nahe stehen.

Das Ganze ergibt eine wirklich spannende und interessante Geschichte im dunklen Mittelalter, voller Macht, Intrigen, Mut, Angst, Liebe und Kriege um die Herrschaft über Irland, mit allem was dazugehört.
Einige Personen mag man vielleicht mehr als andere, aber ich konnte mich in jeder hinein versetzen, mit all ihren Beweggründen zu kämpfen - was nicht immer heißt, das man zum Schwert greifen muss.
Die Charaktere entwickeln sich mit der Geschichte zusammen. Bei Personen die im ersten Augenblick hart und unnachgiebig erscheinen, erkennt man später einen ganz anderen Hintergrund, genauso bei Personen die zu Anfang als weich und sensibel erscheinen und bei denen dann doch ganz andere Eigenschaften zum Vorschein treten. Wer vorher ängstlich und unscheinbar war, lernt wie man durch Intrigen jemand werden kann und ein anderer macht sich durch geschicktes unterwandern sich den Krieg zum eigenen Nutzen.
So vielfältig wie die Geschichte Irlands einst war, so vielfältig und vielschichtig sind die einzelnen Personen und totgeglaubte und heimatlose müssen nicht unwiderruflich machtlos sein .....

Ich möchte jetzt auch gar nichts weiter von der Geschichte selbst verraten, da die Klapptexte das Geschehen schon sehr gut wiedergeben, weil ich nichts vorweg nehmen möchte, aber ich war von einigen Wendungen doch überrascht. So das ich finde, das jeder die Geschichte selber erleben sollte.
Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall eine spannende Geschichte, die auch in die Tiefe geht und bei der einiges zu Tage kommt, was nicht nur mit Kriegsführung zutun hat. Trotz alle dem zeigt sie aber auch die Grausamkeit des Krieges um Irland, und zwar aus der Sicht des "kleinen Mannes" und nicht der Adeligen. Denn wie die Autorin im Anhang auch schreibt, wollte sie die Geschichte mit den Augen der kleinen Bevölkerung erzählen, da diese in den meisten aller historischen Romanen immer zuwenig bis gar keine Beachtung bekommen.
Denn auch wenn die meisten Hauptprotagonisten Adelige sind, so bekommt man mit dieser Geschichte gezeigt, was die Kriege für das Land und deren Bevölkerung bedeutet und was das alles mit sich brachte. Das ganze Elend wie Hunger, heimatlos zu sein, versklavt zu werden, wem man noch trauen kann und wem nicht - von dem letztendlich auch die Adeligen der Insel nicht verschont blieben.

So begeistert wie ich von dem Buch auch bin, so hab ich doch zum Schluss ein kleines Manko.
Vor dem Ende des Buches ließ die Spannung ein kleines bisschen nach, es plätscherte ein wenig dahin, als wenn alles schon so gut wie vorbei wäre. War und ist es aber noch nicht.
Irland ist noch nicht befreit!
Der Krieg um Irland ist noch nicht entschieden, es finden sich Menschen wieder und es gibt Abschiede und Versprechungen, neue Pläne werden geschmiedet und die Hoffnung ist noch lange nicht aufgegeben.
Außerdem hört das Buch dann doch noch mit einem Ereignis auf, das mich mit einem "boah, diese Hexe!" zurück gelassen hat.
Alles in allem macht das den kleinen Durchhänger wieder wett und meine Begeisterung bleibt ungebrochen, so das ich nun mit Spannung und Ungeduld auf den nächsten Teil warte - denn:

Zitat der Autorin:
[...] Dies war der Anlass für lange, blutige Kämpfe, doch das ist eine andere Geschichte, die ich Ihnen ein anderes Mal erzähle ...

Mein Fazit:
Düsteres Mittelalter, interessante Charaktere mit Tiefgang, Intrigen, Liebe, Hass, Grausamkeiten, Elend, Macht und Ohnmacht in einem Krieg um die Herrschaft Irlands.
Wer all das mag, sollte auf jeden Fall dieses Buch lesen!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

„[…] - Lieder von Helden und Siegern und listigen Frauen.“ (S. 905)

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„[…] - Lieder von Helden und Siegern und listigen Frauen.“ (S. 905)

Irland in 1166 ist weder grün noch sonnig. Eher gleicht es einem grauen, tristen Inselchen mit ebenso grauen und tristen Menschen. Doch ...

„[…] - Lieder von Helden und Siegern und listigen Frauen.“ (S. 905)

Irland in 1166 ist weder grün noch sonnig. Eher gleicht es einem grauen, tristen Inselchen mit ebenso grauen und tristen Menschen. Doch gerade einige von diesen Menschen spielen in Kiera Brennans Irland-Saga eine wichtige Rolle in den kommenden Jahren.

Alles beginnt mit Ascall von Toora, denn „[…] er war sechs Jahre alt, als er zum ersten Mal tötete.“ (S. 9) Er ist der Großkönig von Toora und der gefürchteste Krieger auf der gesamten Insel. Die Geschichten um ihn sind ebenso grausam wie blutig. Eine Demütigung vergisst er so schnell nicht, weswegen er Caitlín O`Bjolan ihrer Familie raubt. Doch der Hochkönig Ruari O`Connor, dem Ascall die Treue geschworen hat, möchte keinen weiteren Krieg riskieren und zwingt ihn dazu, Caitlín zu seiner Frau zu machen.
Ruari regiert über alle Großkönigreiche der Insel, die erst kürzlich Frieden gefunden hat. Der Verlierer war Dairmait MacMurchada, der ehemalige König von Leinster, und seine Niederlage lastet schwer auf seiner Familie.
Pól, ein gerissener Händler aus Dublin, verscherzt es sich mit dem Hochkönig Ruari und erhält ein Verbot mit Waffen zu handeln. Weil er dies nicht hinnehmen möchte, verbündet er sich mit Dairmait und spinnt einen üblen Plan, der Irland mit Blut und Asche überziehen soll.

Um die oben genannten Personen entwickelt sich eine umfangreiche Geschichte um Familien, Krieg und Intrigen. Es geht um starke Männer, die ihre Familien schützen müssen, mächtige Männer, die ihr Land beherrschen wollen, um schwache Männer, die über sich hinaus wachsen oder dem Druck erliegen, und um Frauen, die alles Nötige tun, um zu überleben.
Die Irland-Saga beginnt im Jahr 1166 und endet 1172, und verändern nicht nur Irland, sondern auch seine Menschen. Er lässt Verlierer zu Gewinnern, Krieger zu Bauern, Töchter zu Königinnen und Könige zu Menschen werden.

Im Einband des Taschenbuches steht „Für Game of Thrones-Fans!“ von Closer. Die Herren der Grünen Insel ist eher ein Einsteigerbuch für alle, die Das Lied von Eis und Feuer einmal lesen wollen. Es bereitet auf einen langen Zeitraum des Geschehens vor und trainiert, Familiennamen auseinander zu halten.
Für die, die den Epos schon gelesen haben, wird es ein leichtes sein, mit den vielen verschiedenen Namen und Familien zurecht zu kommen. Für Anfänger auf diesem Gebiet gibt es im Anhang eine Namensliste inklusive der Lautschreibweise, wie man die Namen ausspricht. Andernfalls bleibt Aoife bis zum Ende ein Zungenbrecher.

Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil Der Thron der Wölfe und kann den ersten allen empfehlen, die umfangreiche historische Romane mögen.

„So viele Iren sind durch Normannenhand gefallen, aber das Tor zur Andernwelt ist nicht aus dickem Holz oder kaltem Stein. Es ist nur ein zarter Schleier, und ich werde alles dafür tun, dass er durchsichtig bleibt, dass die Menschen dahinter Irlands Größe sehen – die unbezwingbaren Helden, die mutigen Frauen, die weisen Druiden. Nein, niemals soll vergessen sein, wer sie waren, was sie taten, was sie glaubten. Und die Erinnerung an diese Menschen wird jene stark machen, die sich den Normannen nicht unterworfen haben, die das Joch der Fremden abzuschüttel gedenken, die in den nächsten Jahren um Érius Freiheit kämpfen und das alte Irland wiederauferstehen lassen werden.“ (S. 946)

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Veröffentlicht am 25.09.2018

Kampf um die irischen Inseln...

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Da mich sowohl Irland als auch Familiengeschichten unheimlich faszinieren, schien dieses Buch genau das Richtige für mich zu sein. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, auch nicht unter ...

Da mich sowohl Irland als auch Familiengeschichten unheimlich faszinieren, schien dieses Buch genau das Richtige für mich zu sein. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, auch nicht unter ihrem eigentlichen Namen Julia Kröhn.

Wer diesen Roman liest, den verschlägt es nach Irland um 1166, einer stürmischen Zeit, in der erbittert um die Vorherrschaft im Land gekämpft wird. Doch nicht nur die Könige im Land bekämpfen sich, droht alsbald eine ganz andere Gefahr: der König von England will das Land an sich reißen. Werden sich die Iren zur Wehr setzen können?

Was mir sofort ins Auge stach, waren die unglaublich tollen Beschreibungen, die einem die Umgebung bildlich vor Augen führen. Man hat wirklich keinerlei Vorstellungsprobleme.

Die Zahl der dargestellten Charaktere ist nicht ganz ohne, aber bei einem Wälzer, der mit über 900 Seiten daherkommt, erwarte ich auch fast nichts anderes. Und hat man sich erst einmal eingelesen, so kann man sich die teilweise recht schweren Namen trotzdem irgendwie merken. Zudem gibt es ein Personenregister, was der Orientierung sehr zuträglich ist.

Gut gefallen hat mir, dass im Buch nicht nur die liebenswerten Charaktere beleuchtet werden, sondern eben auch die Schurken. So kann man sich in die einzelnen Darsteller gut hineinversetzen und auch mal mit einem Bösewicht mit fiebern.

Mit diesem Roman gelingt es der Autorin ein authentisches Bild von Irland in der damaligen Zeit zu zeichnen. Selten habe ich einen so seitenstarken Roman gelesen, denn ich als so kurzweilig empfand und gleichzeitig so viel für mich mitnehmen konnte.

Etwas erstaunt haben mich die teils recht brutalen Szenen, wo einiges an Blut fließt, aber das passt wohl eben auch in die dargestellte Zeit. Es ist nie abstoßend oder obszön geschildert, sondern einfach nur realitätsnah.

Fazit: Ein überzeugender Schmöker voller Intrigen und Machtspielchen, der mich unheimlich gut unterhalten hat. Die wenigen Längen werden durch den tollen Schreibstil regelrecht weggewischt. Uneingeschränkt lesenswert. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Wahnsinnig spannend!!

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Inhalt:

Irland, 1166: Das Land ist in viele kleine Königreiche zersplittert und es herrscht Krieg zwischen den einzelnen Königreichen. Besonders Ascall von Toora und Riacán O´Bjólan sind sehr verfeindet. ...

Inhalt:

Irland, 1166: Das Land ist in viele kleine Königreiche zersplittert und es herrscht Krieg zwischen den einzelnen Königreichen. Besonders Ascall von Toora und Riacán O´Bjólan sind sehr verfeindet. Nachdem Riacáns Vater Ascall die Hand seiner Tochter Caitlin verweigert hat, schwört Ascall Rache. Und so nimmt er sich nach dem Tod von Riacáns Vater einfach was ihm seiner Meinung nach zusteht.

Nachdem Tigernán O´Rourke von Diarmait MacMurchada aus seinem Reich vertrieben wird, reist er mit der Hilfe des Händlers Pól nach England um Hilfe von König Henry Plantagenet zu bekommen. Und so kehrt Tigernán mit einer Horde Normannen zurück nach Irland um Hochkönig zu werden und sich sein Reich zurück zu erobern. Ein grausamer Krieg beginnt, indem selbst das arme Volk nicht verschont bleibt. Wer wird diesen Kampf gewinnen und der neue Herr der grünen Insel?

Meine Meinung:

Das erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, war das wahnsinnig schöne Cover. Es sieht wirklich sehr edel aus und springt einem direkt ins Auge.

Die Autorin Julia Kröhn arbeitet hier unter einem Pseudonym. Allerdings hatte ich auch unter ihrem richtigen Namen noch kein Buch von ihr gelesen. Da mich hier aber sowohl das Cover wie auch der Klappentext mit Handlungsort sehr angesprochen haben, war ich sehr neugierig auf diese Geschichte.

Man muss die Autorin wirklich sehr loben. Sie hat ausgesprochen gut recherchiert und führt den Leser in eine sehr eindrucksvolle Welt. Natürlich ist auch genug Platz für frei erdachte Personen und Handlungen. Diese wurden aber gut in die tatsächliche Handlung eingebunden.

Das Buch ist mit seinen fast tausend Seiten natürlich ein ordentlicher Wälzer. Aber wenn es gut geschrieben ist, dann liebe ich genau solche Bücher wirklich sehr. Und hier kann ich nur sagen, die Autorin hat mich überzeugt. Anfangs dauert es ein wenig bis man in der Handlung mit so vielen verschiedenen Protagonisten drin ist. Aber dann will man einfach nur wissen wie es weitergeht.
Die Namen sind am Anfang natürlich etwas schwierig. Doch Kiera Brennan hat sich ganz bewusst dazu entschieden die Namen nicht in die heutigen Schreibweisen zu ändern. Das finde ich auch gut und passt wesentlich besser zu der ganzen Stimmung des Buches.

Jedes Kapitel ist immer aus der Sicht einer anderen Person geschrieben. So bekommt man wirklich in alle Handlungen einen Einblick und sieht wie sich viele kleine Handlungen zu einer großen Katastrophe zusammenfügen können.

Die Charaktere sind wirklich gelungen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Alle haben ihre guten und ihre schlechten Seiten und wirklich viel Tiefe. Und was ich wirklich toll finde, sie erleben im Laufe des Buches nachvollziehbare Veränderungen.
Es gab nur eine Person die mich im Laufe des Buches nicht ganz überzeugen konnte. Das war Aoife, die Tochter von König Tigernán.

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und passt wirklich gut zu dieser düsteren und oft erschreckenden Geschichte.
Natürlich ist dieses Buch keine leichte Kost. In diesen 6 Jahren in dem es spielt, passiert so einiges und vor allem sehr viele blutige Handlungen. Allerdings fühlt man sich nicht von Kampfszenen erschlagen. Das hatte ich schon häufiger bei dem ein oder anderen Roman. Hier ist es aber wirklich gut gelungen.
Vor allem wird hier nicht nur die Geschichte der Könige und Krieger erzählt. Man erfährt wie es dem normalen Volk ergangen ist und wie sie mit diesen ständigen Kriegen leben und leiden müssen.

Alles in allem hat mich „Die Herren der grünen Insel“ wirklich überzeugt. Es ist kein Buch für zwischendurch und man muss sich wirklich auf diese düstere Handlung einlassen. Aber es lohnt sich. Und der Kampf um Irland ist nach diesen 960 Seiten noch nicht beendet. Es wird auf jeden Fall eine Fortsetzung geben und ich bin gespannt wie es mit all den Protagonisten weitergehen wird.

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Lesekatzen.