witzig und gefühlvoll! Eine schöne Geschichte für Zwischendurch :)
Zitate:
"Nur - was wäre, wenn es Liebe gar nicht gäbe? Wenn dieser ganze Romantikquatsch nur eine publikumswirksame Erfindung wäre, so wie der Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness?" Seite 18
"Stattdessen ...
Zitate:
"Nur - was wäre, wenn es Liebe gar nicht gäbe? Wenn dieser ganze Romantikquatsch nur eine publikumswirksame Erfindung wäre, so wie der Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness?" Seite 18
"Stattdessen begrüßte uns ein braungebrannter Siegertyp mit schwungvollen Bewegungen, der überhaupt nicht wie ein Wissenschaftler aussah, eher wie der jüngere Bruder von Dieter Bohlen." Seite 63
Meinung:
Die zwei 18-jährigen Mädchen Moya und Lena stehen kurz vor ihrem Abitur. Sie sind beste Freundinnen, obwohl sie menschlich gesehen unterschiedlicher kaum sein könnten.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst nicht verstanden, warum die beiden überhaupt befreundet sind.
Abgesehen von ihren unterschiedlichen Ansichten, können sie sich gegenseitig vieles nicht sagen, oder verschweigen Dinge bewusst. Falls doch mal was rausrutscht, ist die angespannte Stimmung perfekt. Über Themen, die sie wirklich bewegen, vor allem, wenn es um Liebesangelegenheiten geht, können sie nicht miteinander reden.
Während Lena recht emotional ist, aus tiefstem Herzen an die Liebe glaubt -und sich dabei auch gehörig verarschen lässt-, geht Moya eher analytisch an die Sache ran. Sie ist ohne Mutter aufgewachsen, kennt also das Konstrukt einer Beziehung und Liebe nicht wirklich. Für sie ist Liebe eher ein Hirngespinst, ein von Menschen romantisiertes Produkt, das sich die Leute mehr oder minder einbilden.
Was liegt da näher, als Moya bei einer Studie anzumelden, dem sogenannten "Love Test"? Richtig: Nichts!
Was jedoch lediglich als kleiner Racheakt von Lena begann, wird ungeahnte Folgen nach sich ziehen...
Die Geschichte wird jeweils im Wechsel aus Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt, was die Beweggründe der Einzelnen gut erkennen lässt und somit die Charaktere sympathischer macht.
Kurze Kapitel und witzige Protas -allen voran die direkte, schnoddrige Moya, der es auch egal ist, wenn sich andere durch sie provoziert fühlen-, verursachen beim Lesen so manchen Schmunzler und lassen eine wirklich witzige und hinreißende Geschichte entstehen.
"Wolke 7 ist auch nur Nebel" behandelt unheimlich schön die Frage, was Liebe eigentlich ist, oder besser gesagt, wie unterschiedlich sie wahrgenommen oder gelebt werden kann. Es werden verschiedenartige Betrachtungsweisen herangezogen und über mögliche Ursachen nachgedacht, so dass man fast automatisch selbst ins Grübeln kommt: Was ist Liebe für euch?
Mara Andeck erzählt mit einer erfrischenden Leichtigkeit, sodass die Seiten geradezu an einem Vorbeifliegen.
Obwohl manche Szenen für meinen Geschmack etwas zu kurz kamen und nur angekratzt wurden, (leider kann ich ohne euch zu spoilern gerade nicht ins Detail gehen) und bestimmte Dinge teilweise etwas vorhersehbar waren, hatte ich viel Spaß mit den beiden Mädchen und habe diese witzige, gefühlvolle Geschichte sehr genossen.