Ich hatte einige sehr lustige Lesestunden mit diesem Buch
Inhalt:
Ava und Gen teilen, seit sie denken können, ihren Alltag, ihre Sorgen und Probleme miteinander.
Sie gehen zunächst immer den gleichen Weg, sind die unzertrennlichen Freundinnen, die sich gegenseitig ...
Inhalt:
Ava und Gen teilen, seit sie denken können, ihren Alltag, ihre Sorgen und Probleme miteinander.
Sie gehen zunächst immer den gleichen Weg, sind die unzertrennlichen Freundinnen, die sich gegenseitig Halt und Sicherheit offeriern. Als Ava einen Studienplatz in Südkalifornien und Gen eine Zusage am College in Boston erhält, trennen sich die Wege der beiden besten Freundinnen. Doch im digitalen Zeitalter ist räumliche Distanz kein Trennungsgrund. Über Whatsapp und E-mails tauschen sich beide so oft es geht miteinander aus.
Gen gelingt es sehr schnell in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Sie ist smart und aufmerksam, aber gelegentlich auch impulsiv. Bald schon landet sie mit einem gewagten Artikel einen Volltreffer. Währenddessen fällt es Ava schwer ihre Phobien und Ängste abzulegen und erste Kontakte zu knüpfen. Sie sehnt sich nach einer Bezugsperson vor Ort, auch hätte sie gerne einen festen Freund. Der Beitritt in eine Studentenverbindung könnte eine Lösung sein. Doch welche Verbindung würde jemanden, der so introvertiert, ein wenig schräg und zugleich einfach anders ist, aufnehmen?
Schreibstil:
Als ich „Real life sucks – Außer uns sind alle bescheuert“ in den Händen hielt, war ich, dass muss ich zugeben, skeptisch. Nach den ersten Seiten des Buches fragte ich mich, ob ich mit den Protagonisten Ava und Gen sowie dem Schreibstil warm werden könnte.
Ava und Gen sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Während Gen sehr schnell Kontakte knüpft, sagt, was sie denkt und dabei auch oft nicht jugendfreie Kommentare in den Raum wirft, sich mehr sexuelle Offenheit in ihrem Umfeld wünscht und auch dem Drogenkonsum, wie allem anderen in ihrem Leben sehr offenherzig gegenübersteht, macht sich Ava Gedanken um ihr Umfeld, über ihr Verhalten und das Wohlergehen ihrer besten Freundin. Zwar wirkte Ava auf den ersten Blick vernünftiger, doch bald schon stellt sich heraus, dass sie mit starken psychischen Problemen zu kämpfen hat. Gerade diese Widersprüchlichkeit verhilft jedoch sowohl Gen als auch Ava dabei, mit den Schwierigkeiten des Alltags klarzukommen. Sie gleichen sich gegenseitig aus.
Über die Seiten des Buches hinweg begann ich die beiden Protagonistinnen ins Herz zu schließen und den Schreibstil zu mögen. Bald schon gelang es mir, mich in das Leben der beiden Freundinnen einzufinden. Ava versucht in Südkalifornien Kontakte zu knüpfen, was ihr sehr schwer fällt. So schließt sie sich einer Studentenverbindung an, obwohl sie die Regeln und Vorschriften dieser Gemeinschaft eher abschrecken. Sie lernt einen Jungen kennen und muss sich mit den Wirren der ersten Liebe, deren Höhen und Tiefen auseinandersetzen und schreibt ihr erstes Drehbuch, dessen Umsetzung ebenfalls für einige sehr skurrile und nicht immer einfache Momente sorgt. Nebenher muss sie sich mit ihrer Therapeutin, die eher selbst eine Therapeuten aufsuchen sollte, als Patienten in den Wahnsinn zu treiben, auseinandersetzen.
Gen entdeckt ihre Liebe fürs weibliche Geschlecht, schwebt auf einer Erfolgswolke, nachdem ihr erster Artikel – ein Zufallstreffer – bei den Studienkollegen sofort einschlägt und muss sich Gedanken darum machen, wie sie ihre Liebschaften voneinander fernhält, die leider nicht alle so offenherzig durchs Leben gehen wie sie. Auch hat sie schnell einen ersten Erzfeind gefunden, gegen den sie voller Freude einen Kleinkrieg anzettelt.
Allison Raskin und Gaby Dunn, überzeugen in ihrem Buch mit einem sehr humorvollen und pointierten Schreibstil. Dadurch, dass die Geschichte in E-mails und WhatsApp-Nachrichten geschrieben wurde, fliegen die Seiten beim Lesen nur so dahin. Die beiden Protagonisten haben es im Leben nicht immer einfach und dennoch liest sich ihr Austausch nicht schwermütig. Stattdessen verarbeiten sie ihre Erlebnisse mit einer ordentlichen Portion Zynismus. Nicht selten musste ich laut lachen, immer hatte ich ein Grinsen auf den Lippen.
Fazit:
Real Life Sucks – Außer uns sind alle bescheuert überzeugt mit zwei Protagonistinnen, so komplementär angelegt wie Ying und Yang, zynischem Humor und einem schönen Spannungsbogen. Das Leben ist nicht immer einfach, das wissen Ava und Gen nur zu genau. Beide Mädchen haben eine sehr unterschiedliche Lebensauffassung. Dadurch gelingt es ihnen nur umso besser, sich gegenseitig Trost zu spenden und Ratschläge zu erteilen. Stilistisch betrachtet, liegt die besondere Stärke dieses via E-Mail und WhatsApp dargebotenen Gedankenkonvoluts in den humorvollen Pointen und dem sehr persönlichen und dabei geistreichen Einblick in das chaotische Alltagsleben zweier Freundinnen.
Dieses Buch hat mich durchgehend unterhalten. Nicht selten musste ich laut lachen, in den Leseminuten dazwischen hatte ich stets ein Grinsen im Gesicht.
Ein Buch, das ich einfach nur weiterempfehlen kann.
Buchzitate:
Ich kenne niemanden, bei dem so viele Schrauben locker sind wie bei dir. Das ist KEINE Beleidigung. Wenn überhaupt, ist es ein Beweis für deine extreme Belastbarkeit, dass du so durchgeknallt bist und trotzdem so herrlich funktionierst.
Dein Geist ist ein kostbares Gefäß, in dem die allerwertvollsten Gedanken und Gefühle aufbewahrt sind. Du musst ihn um jeden Preis schützen! Mit deinem Körper kannst du machen, was du willst.