Ein kleines Mädchen auf dem Weg zu sich selbst
Auf Sizilien wird die kleine Filomena im Alter von sieben Jahren ohne Erklärung von ihrer Mutter ins Kloster gebracht. Dort nimmt sich Schwester Immacolata des Mädchens an und erzählt ihr die Geschichte ...
Auf Sizilien wird die kleine Filomena im Alter von sieben Jahren ohne Erklärung von ihrer Mutter ins Kloster gebracht. Dort nimmt sich Schwester Immacolata des Mädchens an und erzählt ihr die Geschichte von Maria Crocifissa della Concezione, die auch als Kind ins Kloster kam und schon früh vom Teufel in Versuchung geführt wurde. Von Visionen geplagt, versucht die kleine Filomena in den kommenden Jahren ihren eigenen Weg zu finden.
Anna Costronovo ist es gelungen vor dem wahren Hintergrund des Klosters und der Maria Crocifissa della Concezione die Geschichte der kleinen Filomena sehr glaubhaft zu erzählen. Wir erleben hautnah die Zweifel des kleinen Mädchens an seiner Mutter, seiner Familie, seinem Glauben und manchmal auch an sich selbst. Aber wir folgen auch einem Mädchen, das abgeschieden in einem Kloster erwachsen wird und seinen eigenen Weg und seinen Platz im Leben findet.
Filomena ist so ehrlich und glaubhaft wiedergegeben, dass man als Leser den Eindruck haben könnte Teil der Geschichte zu sein. Von der ersten Seite an fiebert man mit, freut sich und teilt auch die Trauer und Enttäuschung der Hauptperson. Es fällt einem schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen, bevor man erfahren hat, wie und wo Filomena's Weg endet.
Ich durfte dieses herrliche Buch im Rahmen einer Leserunde kennen lernen und habe es sehr genossen.
Im Anhang finden sich Erläuterungen zum Kloster und zu Maria Crocifissa della Concezione, die das Buch noch einmal mehr abrunden.
Wer Geschichten vor einem wahren Hintergrund mag, aber auch allen anderen, sei dieses Buch ans Herz gelegt.