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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

Düster und verdammt wichtig

Wicker King
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"Wicker King" hat mich durch die brisante Geschichte und dem tollen Cover angesprochen. Außerdem ist es im LGBT Genre einzuordnen, etwas das mir noch mal besonders gefällt.



Die Aufmachung dieses Buches ...

"Wicker King" hat mich durch die brisante Geschichte und dem tollen Cover angesprochen. Außerdem ist es im LGBT Genre einzuordnen, etwas das mir noch mal besonders gefällt.



Die Aufmachung dieses Buches ist etwas ganz besonderes. Es fängt beim Einband schon an. Der Schutzumschlag ist dick und stabil, die Ornamente brechen das Licht auf besonders hübsche Art und Weise.


Die Seiten des Buches werden immer dunkler bis aus den weißen Seiten Pechschwarze werden. Diese Wandlung geht auch an dem Leser nicht spurlos vorbei und man selbst wird immer weiter in Jacks Gedanken hinein gesogen.


Die Geschichte wird in einzelnen, kurzen Abschnitten erzählt, die alle eine Überschrift haben. Oftmals muss man nachdenken, wie die Überschriften mit dem Inhalt zusammenhängen, doch man kommt eigentlich schnell darauf.


Durch die kurzen Abschnitte und den tollen Schreibstil, kann man den Roman schnell und flüssig lesen.

Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, was mir persönlich sehr gut gefällt. Auch sind oftmals Fotos oder Zeichnungen im Buch vorhanden, die die Reise der beiden 'Freunde' dokumentiert.


Jack und August haben eine besondere Freundschaft, die sehr tief geht. Ich möchte hier nicht so weit ins Detail gehen. Nur soviel: das Buch und der Verlauf der Freundschaft ist eine emotionale Achterbahnfahrt.



Bewertung:



Ich weiß das "Wicker King" im englischsprachigen Raum sehr gehyped wird und daher den Weg nach Deutschland gefunden hat. Ob er jetzt wirklich als Jugendroman einzuordnen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.


Fakt ist: "Wicker King" ist anders als die meisten Jugendbücher. Es ist düster und vielleicht nicht für jeden Leser empfehlenswert.



Mir hat das Buch jedoch sehr gut gefallen, da ich solche Geschichten sehr gerne lese. Und ich hoffe die Kurzgeschichte 'Die Legende vom Goldenen Raben' findet auch noch den Weg in die deutschen Buchhandlungen.

Kayla Ancrum hat einen sehr eigenen und besonderen Erzählstil, was das Buch zu etwas besonderem macht.


Von mir eine klare Kaufempfehlung.



Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Ich würde in Redwood leben wollen

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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"Es beginnt mit einem Blick" ist der Auftakt einer Trilogie, die sich mit den drei Tierärzten in Redwood befasst. Jeder hat sein Kreuz zu tragen und jeder sucht seine Liebe in einer Kleinstadt.


Mich ...

"Es beginnt mit einem Blick" ist der Auftakt einer Trilogie, die sich mit den drei Tierärzten in Redwood befasst. Jeder hat sein Kreuz zu tragen und jeder sucht seine Liebe in einer Kleinstadt.


Mich persönlich hätte weder das Cover noch das Genre angesprochen, doch ich wurde von dem Hype auf Instagram angesteckt und bin dankbar dafür. Kelly Moran hat einen sehr schönen und leichten Schreibstil, der einen in seinen Bann zieht.


Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, das kleine Städtchen bildlich ausgearbeitet. Auch wenn jeder Tierhalter weiß, dass eine Tierklinik mit drei (heißen) Ärzten in einer 1500 Seelengemeinde absolutes Wunschdenken ist, stört das überhaupt nicht.


Bis zum kleinsten Nebencharakter findet man hier Freunde und man möchte unbedingt auch die Geschichten der anderen Brüder erfahren. Aber im ersten Band geht es um Cady und um die neu in Redwood hinzugezogene Avery mit ihrer kleinen Tochter.


Die Hintergrundgeschichte dieser fürsorglichen Mutter und ihre dadurch hervorgerufenen Handlungen sind nachvollziehbar und nehmen einen emotional sehr mit. Vor allem das feste Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter hat mich tief berührt.


Cadys Vorgeschichte ist klischeehaft, seine Wandlung toll geschrieben und nachvollziehbar, so das man das eine oder andere Klischee leicht verzeihen kann.

Außerdem merkt man deutlich, dass die Autorin kein wirklicher Katzenmensch ist, aber das ist lediglich nur eine kleine Anmerkung von mir und nicht als Kritik zu verstehen.


Das Buch verfügt über einen tollen Humor, toll ausgearbeitete Charaktere, bildliche, liebevolle Darstellung der gesamten Stadt und ihrer Bewohner. Ich als Leser (und Tierhalter) würde gerne in Redwood leben. Und das nicht (nur) wegen den ansehnlichen Ärzten, die sind ja ohnehin alle früher oder später vergeben.





Bewertung:



Toller Auftakt, grandioser Schreibstil, liebevolle Charaktere mit der Lust auf mehr. Der Auftakt zur Redwood Trilogie hat mich überzeugt und ich freue mich auf die weiteren Bände. Band zwei habe ich schon hier zu Hause und er wartet darauf gelesen zu werden.


Ich kann Redwood Love uneingeschränkt empfehlen, es ist ein toller Roman für die kalten Tage. Passend dazu eine Kerze, warme Schokolade und der Abend ist gerettet.



Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Tolle Geschichte für junge Frauen

Moxie. Zeit, zurückzuschlagen
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Ich bin durch das kämpferische Cover und den Buchtitel auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es weckte meine Neugierde. Auf der Webseite der Netzwerk-agentur-bookmark konnte man sich dann zu einer Leserunde ...

Ich bin durch das kämpferische Cover und den Buchtitel auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es weckte meine Neugierde. Auf der Webseite der Netzwerk-agentur-bookmark konnte man sich dann zu einer Leserunde auf Lovelybooks bewerben. Leider hatte es nicht geklappt und so bewarb ich mich direkt. Ich freute mich wahnsinnig, als das Buch bei mir ankam.


"Moxie" (übersetzt heißt es soviel wie 'Mut', 'Courage', 'Tatkraft') erzählt die Geschichte einer kleinen Schule in einer konservativen Kleinstadt in Texas. Dort werden Werte noch groß geschrieben und vor allem der weiblichen Seite der Gesellschaft wird gezeigt, wie sie sich zu verhalten haben. Von Männern, selbstverständlich.


Erst wird eine Stimme laut und viele Stimmen folgen ihr, sich gegen die 'Herrschaft der konservativen Männer' aufzulehnen und etwas zu verändern.


Vivian, die Hauptprotagonistin, aus ihrer Sicht wird das Buch erzählt, ist ein normales Mädchen von nebenan. Sie lebt mit ihrer Mutter allein, nach dem ihr Vater früh verstorben ist. Ihre Mutter arbeitet schwer im Krankenhaus. Ihre Großeltern, ebenso konservativ wie die Kleinstadt.

Durch Kleinigkeiten wird Vivian klar, dass sich an ihrer Schule etwas ändern muss und sie ist es, die "Moxie" ins Leben ruft, der langsam immer mehr Mädchen folgen.


Dieses Buch ist überspitzt, an manchen Stellen auch nicht besonders gut durchdacht (was denken denn die 'Problemjungs' an der Schule über "Moxie"?), aber es bewegt einen selbst. Der Humor kommt dennoch nicht zu kurz und gestaltet die Charaktere liebevoll und macht ihre Handlungen nachvollziehbar.


Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen.


Die sexistischen Äußerungen und Probleme an der Schule sind die Probleme, mit denen Frauen sich tagtäglich herum schlagen müssen. Es ist vielleicht ein bisschen viel, alles auf eine Schule zu projizieren, aber somit erreicht die Autorin ein weiteres Spektrum. Jedes Mädchen und jede Frau findet sich sicher in diesem Roman wieder.


Auch finde ich es großartig, dass der Begriff 'Feministin' keinen bitteren Beigeschmack bekommt. Sondern es wird noch einmal ausdrücklich daran appelliert, dass Feministinnen keine Männer hassenden Hausfrauen, mit zu viel Zeit, sind. Sondern, dass Feministin zu sein bedeutet, sich gegen ein Regime von Männern aufzulehnen, die meinen, Frauen als schwaches Mitglied der Gesellschaft zu sehen, die keine eigene Stimme haben darf. Eine Frau, die dem Mann untergeordnet und ein niemand ohne einen Mann an ihrer Seite ist.


Feministinnen sind Frauen, die ihre Stimmen gegen Diskriminierung erheben.


Desweiteren begeistert es mich, dass die Autorin nicht pauschalisiert. Nicht alle Männer sind Sexisten, nicht alle Weißen sind Rassisten, nicht alle Heteros sind Homophob. Es ist das was du tust, was dich ausmacht. Und nicht wie du geboren wurdest.


Einen anderen Charakter, den man unbedingt erwähnen sollte, ist Seth. Ihn kann man einfach nur mögen, weil er fortschrittliches Denken aufzeigt und an Vivians Seite steht. Er ist dennoch nicht perfekt und macht natürlich Fehler, hat seine Zweifel (alle nachvollziehbar) und wächst, mit Hilfe von 'Moxie' und Vivian, über sich hinaus.

Bewertung:



"Moxie - Zeit, zurückzuschlagen" ist ein ungemein wichtiges Jugendbuch. Ich hoffe, dass es die Anerkennung bekommt, die es verdient. Es ist aufklärend und macht Mut, als Frau, die Stimme zu erheben. Denn auch als Frau hat man eine Stimme und die sollte gehört werden. Auch, wenn man allein auf großer Flur steht, können viele weitere Stimmen folgen.


Solche Bücher sollten vermehrt an Schulen gelesen und besprochen werden!



Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2018

kein sterotypischer Roman

ONE OF US IS LYING
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Auf das Buch bin ich durch Freunde und Bookstagram (die Buchseite von Instagram) aufmerksam geworden. Jeder sprach von dem Buch und die Neugierde war geweckt.


Das Cover ist schlicht, aber ansprechend. ...

Auf das Buch bin ich durch Freunde und Bookstagram (die Buchseite von Instagram) aufmerksam geworden. Jeder sprach von dem Buch und die Neugierde war geweckt.


Das Cover ist schlicht, aber ansprechend. Mir persönlich wäre es aber in der Buchhandlung nicht groß ins Auge gestochen. Der rote Buchtitel auf schwarz/weißen Grund schon eher.


Der Schreibstil der Schriftsteller liest sich schnell und flüssig. Hier und da haben sich ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen, doch die überliest man und empfindet sie nicht als störend. Somit kam man sie ignorieren.


Mir gefällt die Art wie das Buch aufgeteilt wurde. Man lernt jeden der vier Charaktere gut kennen und erlebt, wie sie sich weiter entwickeln. Da jedes Kapitel mindestens zwei Charaktere enthält, erlebt man hautnah mit, wie sie die Situation meistern. Auch die Ich-Perspektive ist hier sehr gut gewählt.

Mir persönlich hat die Entwicklung von Addy sehr gefallen und ich mochte Nate und Cooper von der ersten Seite an.



Als Leser leidet man mit den Charakteren und es ist schwer, dass Buch wieder aus der Hand zu legen. Nicht nur die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, die Geschichte ist es ebenfalls.


Auch wenn ich bei der Hälfte des Buches schon ahnte, wohin das alles führen sollte, konnte die Autorin mich dennoch mit den sonstigen Beteiligten überraschen.



Bewertung:



"One of us is Lying" ist kein sterotypischer Jugendroman, sondern beinhaltet Charaktere mit Entwicklung und eine sehr raffiniert ausgedachte Geschichte. Beim Lesen fühlt man sich, als würde man einen Film verfolgen und es fällt schwer, sich von dem Buch zu lösen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.



Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Regt zum Nachdenken an

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
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Auf das Buch aufmerksam geworden, bin ich durch den Titel. Ich habe selbst zwei wundervolle Katzen, auf die ich in meinem Leben nicht mehr verzichten möchte. Als ich dann noch die Kurzbeschreibung gelesen ...

Auf das Buch aufmerksam geworden, bin ich durch den Titel. Ich habe selbst zwei wundervolle Katzen, auf die ich in meinem Leben nicht mehr verzichten möchte. Als ich dann noch die Kurzbeschreibung gelesen habe, war meine Neugierde geweckt.



Ich möchte zuerst die Aufmerksamkeit auf dieses wunderschöne, schlicht gehaltene Cover legen. Die Kirschblüten, das hübsche Mintgrün und die Art wie der Buchtitel förmlich eingerissen ist, finde ich, für mich, sehr ansprechend.



Genki Kawamuras Idee dieses Romanes klingt simpel. Und tatsächlich hat dieses Buch keine wirkliche Handlung, die sich Seite um Seite aufbaut um in einem dramatischen und fulminanten Finale zu enden. Der Hauptprotagonist hat noch nicht einmal einen Namen. Aber das stört auch nicht. Auch ohne seinen Namen zu kennen, wird er einem sympathisch, weil es eine Geschichte mitten aus dem Leben ist. Ein Leben, dass kurz davor ist, zu früh zu enden.



Was zählt im Leben? Teure Gegenstände? Tolle Jobs? Jede Menge Geld? Oder sind es doch die kleinen Dinge, die in der Hektik des Lebens untergehen und meist zu kurz kommen. Dinge wie die Familie, Liebe und das Zuhören.



Der Autor versteht es, trotz keiner großen Handlung, mit seinem Schreibstil den Leser zu fesseln und Dinge, die selbstverständlich geworden sind, in einem anderen, ursprünglichen Licht zu sehen. Wie die Uhren und die Telefone. Es macht Spaß die Zeilen zu lesen und gleichzeitig fängt man an, selbst zu überlegen, was einem wirklich wichtig ist.



Ich habe die Charaktere in dem Buch schnell sehr lieb gewonnen. Vor allem Weißkohl. Ja, dass ist der Name des lieben Katers des Hauptprotagonisten. Dieser erfährt, dank dem Teufel, was sein Kater wirklich will. Der Teufel, der als Doppelgänger auftaucht, hilft auf seine Art und Weise den Sinn des Lebens zu begreifen. Natürlich nicht ohne sehr oft zu betonen, dass er der Teufel sei.



Bewertung:



"Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" ist ein wunderschönes und sehr tiefgründiges Buch ohne große Handlung und Spannungsaufbau. Und dennoch ist es eine Lesung wert. Mich hat dieses Buch gefesselt und tief berührt. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn es auf dem ersten Blick kurzweilig ist, hallt es noch lange nach.



Deswegen gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen.