Überhaupt erst aufmerksam auf das Buch geworden bin ich wegen seines wunderschönen Covers und als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war für mich gleich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss!
»Der Mensch, der dir dein Herz gebrochen hat, kann nicht der Mensch sein, der es wieder heilt.«
Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas skeptisch war, weil mir die Geschichte einen Ticken zu süß vorkam. Mavis ist 19 Jahre alt, verhält sich aber - besonders zu Beginn der Geschichte - für ihr Alter sehr kindlich. Ihre Gedankengänge, einige Dinge die sie sagt und ganz besonders ihr Verhalten haben auf mich manchmal den Eindruck gemacht, als wäre sie eher 15, allerhöchstens 16 Jahre alt. Das hat mich während des Lesens hin und wieder etwas gestört, weil ich ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte, ein großer Kritikpunkt ist es jedoch nicht.
Man lernt Mavis und Henry kennen, während die beiden auch gerade dabei sind, sich kennenlernen. Dabei erfährt man über sie deutlich mehr als über ihn, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird und man so einen Einblick in all ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Das Ganze zwischen den beiden beginnt wirklich zuckersüß, weswegen ich nicht erwartet hätte, dass es später noch eine so ernste Wendung nehmen wird. Henry hat nämlich ein Geheimnis, das er vor allen zu verstecken versucht. Ich werde euch nicht verraten, worum genau es sich hierbei dreht, kann euch aber sagen, dass es mit einer sehr schwierigen und ernsten Thematik in Verbindung steht.
Henry ist hoffnungslos im dem Labyrinth seines eigenen Kopfes gefangen. Egal, was ich für ihn tun und wie viele gute Momente es zwischen uns geben würde, er würde sich früher oder später immer wieder darin verirren.
Mitzuerleben, wie die beiden sich kennenlernen, welchen ersten Eindruck Mavis von Henry hat, den weiteren Verlauf und die Entwicklung ihrer Beziehung - sofern diese denn existiert ;) - mitansehen zu können und schließlich zu sehen, wie Mavis immer mehr ungewöhnliche Dinge an Henry auffallen, war unglaublich interessant! Sie weiß nicht, was mit Henry los ist, aber im Laufe der Geschichte setzen sich die einzelnen Puzzleteile in ihrem Kopf immer weiter zu einem klaren Bild zusammen - und genau das hat mir super gut gefallen! Ein junges Mädchen, das zunächst gar nichts zu merken scheint und die nach und nach immer mehr mit einem Thema konfrontiert wird, über das sie sich zuvor überhaupt keine Gedanken gemacht hat - das war eine wirklich tolle Leseerfahrung.
Besonders war hierbei auch, dass die Geschichte mal nicht aus Sicht des Betroffenen erzählt wird, sondern aus Sicht einer Außenstehenden. Dadurch sieht man auch als Leser / Leserin das Ganze aus einer ganz anderen Perspektive. An der Stelle muss ich auch mal ein Lob an Natalie Elin aussprechen, die hier wirklich eine sehr authentische und echte Geschichte auf Papier gebracht hat.
Sie ist unglaublich gut mit der im Buch behandelten Thematik umgegangen und hat super realistisch geschrieben!
»Ich weiß genau, dass du das Beste bist, was mir jemals passiert ist und passieren kann. Dennoch würde ich dir wehtun.«
Alles in allem kann ich sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Es gibt zwar ein paar kleine Kritikpunkte, wie z.B. das bereits erwähnte kindliche Verhalten der Protagonistin, aber über diese kann man gut hinwegsehen.