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Veröffentlicht am 01.12.2018

Rapunzel,Rapunzel! Lass dein Haar herunter!

Nora Bendzkos Galgenmärchen / Hexensold
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Das ist es! Das von mir heißersehnte vierte Galgenmärchen von Nora Bendzko! Schmacht schmacht und hach,sage ich nur!

Das neue Cover ist das in Lilatönen und düster gehalten und fügt sich perfekt zu den ...

Das ist es! Das von mir heißersehnte vierte Galgenmärchen von Nora Bendzko! Schmacht schmacht und hach,sage ich nur!

Das neue Cover ist das in Lilatönen und düster gehalten und fügt sich perfekt zu den vorherigen Titeln ein. Auch zu der Geschichte passt es hervorragend!

Die Geschichte handelt von Elegio, der als Junge von seinem Vater- einem Assasissinen der im Auftrag anderer tötet- in einem Turm lebt und von diesem bestmöglichst von der Menschheit ferngehalten wird. Er soll in die Fußstapfen seines Vaters treten,doch er bringt es nicht über sich zu töten. Er ist feinfühlig, liebt Geschichten und Bücher,ist wissbegierig. Als Heranwachsender bekommt er von eine Mädchen,in das er sich verliebt hat, ein wunderschönes nachtblaues Kleid und eine Perücke geschenkt. Wenn er diese Perücke trägt erwacht Rapunzel in ihm. Durch sie ist er fähig Dinge zu tun zu denen er als Elegio nicht im Stande ist. Er findet im obersten Turm eine alte Frau. Gefangen und mit magischen Fähigkeiten. Ist sie eine Hexe? Warum wird sie gefangengehalten? Und in welcher Verbindung steht sie zu Rapunzel?

Auch das vierte Galgenmärchen ist ein wahres Bücher-Sahneschnittchen! Ich liebe Nora Bendzkos Art zu erzählen! Sie packt unsere beliebtesten Märchen,zieht sich das Finsterste aus ihnen raus und spinnt sie zu düster-melancholischen Erzählungen und schont uns dabei nie. Manchmal sind ihre Geschichten regelrecht unangenehm zu lesen, es gibt Stellen da möchte man am liebsten nur zwischen den Fingern der Hände, die man sich vors Gesicht geschlagen hat durchgelunzt lesen und dabei "Oh nein,oh nein oh nein- ich will das gar nicht lesen!" murmeln. Ich persönlich liebe das! Wenn ich mich beim Lesen auch mal aus meiner Komfortzone bewegen muss. Da ging mir ganz besonders bei "Kindsräuber" so aber auch bei "Hexensold" habe ich immer mal wieder die Luft eingezogen und ein "Nein! Das hat sie jetzt nicht getan! erschallen lassen. Wer also Friede,Freude,Eierkuchengeschichten liebt sollte sich andere Bücher suchen.

Ein kleiner Punkt nur der mir nicht so zugesagt hat,ist Artus. DER Artus. Dieser begleitet Elegio seit seiner Kindheit und nur dieser kann ihn sehen. Ich finde,dass sich das nicht ganz so gut in die Story eingefügt hat,ich fand das einfach nicht stimmig,manchmal hat es mich sogar gestört. Vielleicht habe ich diesen Aspekt aber auch einfach nicht richtig verstanden...?! Daher auch kein Sternabzug.

Kurz erwähnen möchte ich noch,dass mir die Idee alle Galgenmärchen in der Zeit des 30-jährigen Kriegs spielen zu lassen so wahnsinnig gut gefällt! Dieses dunkle Kapitel der Geschichte Europas passt perfekt zu den düsteren Märchen.

Erneut ein wunderschönes und gruselig-schauriges Buch der so sehr talentierten Nora Bendzko von der ich noch viel viel mehr lesen möchte und werde! Klare Kaufempfehlung und ein verzweifelter Schrei nach Galgenmärchen Nr.5! Wenn ich einen Wunsch abgeben darf: Allerleirauh oder Die zertanzten Schuhe. Ich würde sterben für eine düstere Version!

Danke Nora für die dunklen und vergnüglichen Stunden,es war mir ein Fest!

Veröffentlicht am 17.10.2018

Weihnachten in Schweden

Gustafssons Jul
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Carl-Johann Gustafssons hat sich nach dem Tod seiner Frau 10 Jahre lang zurückgezogen und hatte kaum Kontakt zu seiner Familie. Da taucht ein altes Gemälde auf welches seine Frau ihm kurz vor ihrem Tod ...

Carl-Johann Gustafssons hat sich nach dem Tod seiner Frau 10 Jahre lang zurückgezogen und hatte kaum Kontakt zu seiner Familie. Da taucht ein altes Gemälde auf welches seine Frau ihm kurz vor ihrem Tod geschenkt hatte und weckt in ihm den Wunsch zusammen mit seinen Söhnen,Enkeln und Urenkel Weihnachten auf seinem Gut zu feiern. Diese interpretieren die Einladung falsch und glauben nicht an ein besinnliches Weihnachtsfest sondern spekulieren darauf,dass Carl-Johann sein Erbe aufteilt. Und nun beginnt ein wahres Intrigenfest,denn jeder möchte sich natürlich unbedingt von seiner besten Seite zeigen und die vermeintlichen Konkurrenten ausbooten. Nur Enkelin Susanna verweigert sich diesem Reigen. Mit ihrer Hilfe,der von Hausdiener Alfred und vielleicht auch ein bisschen vom Weihnachtsmann findet die Familie unter dem elbstgeschlagenen Weihnachtsbaum endlich Frieden und Liebe.

Ein sehr süßes Büchlein welches einem zeigt, dass man sich a) die Familie die man hat nun mal leider nicht aussuchen kann und b) dass alles was an Weihnachten zählt Frieden,Liebe und Hoffnung ist. Doch der Weg ist manchmal mühsam.
Lars Simon schreibt dies alles mit lesbarem Vergnügen und viel Augenzwinkern.
In seinem Nachwort erwähnt er übrigens,dass Lakritze die einzige kulinarische Fehleinschätzung Schwedens sei. Das hab ich nicht verstanden. Aber ich verstehe auch nie wenn mein Mann zu mir sagt "Wer Lakritze isst,isst auch kleine Kinder!" während ich mir gesalzenes Gold in den Rachen werfe. Versteht ihr das? Pfff....

Veröffentlicht am 04.10.2018

Rum, Gülle und die Mandy

Dreimal Tote Tante
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Der vierte Teil der Küsten-Krimis ist natürlich genau so herrlich huschibuschi,skurril und amüsant wie seine Vorgänger.
In einem Güllebecken wird eine Leiche gefunden,eine weibliche. Und dann noch eine. ...

Der vierte Teil der Küsten-Krimis ist natürlich genau so herrlich huschibuschi,skurril und amüsant wie seine Vorgänger.
In einem Güllebecken wird eine Leiche gefunden,eine weibliche. Und dann noch eine. Und dann ein Schwein. Hä? Egal.
Gleichzeitig ist Renate die Pensionswirtin spurlos verschwunden. Thies und seine Kieler Kollegin Nicole- die natürlich mal wieder unter giftigen Kommentaren seitens Thies´Ehefrau Heike und ihren Freundinnen zu leiden hat, die Thies und Nicole ein Techtelmechtel unterstellen- ermitteln auf Hochtouren. Das stimmt zwar nicht,denn sie ermitteln wie immer schneckentempomäßig und mit aller nordischen Ruhe. Nicole hat übrigens ein süßes Geheimnis. Welches sich für noch mehr Eifersuchtsattacken seitens Heike verantwortlich zeigt. Man kann Thies ja doch hin und wieder verstehen wenn er Heuhaufen-Heike für Schniefe-Nicole mit der coolen Lederjacke eiskalt stehen lässt. Natürlich um AUSSCHLIEßLICH und professionell zu ermitteln.
Thies hat ja auch eine Profiler-Fortbildung hinter sich,der kann das jetzt!
Klaus hat übrigens eine neue Freundin. Die Mandy. Ehemalige sächsische Eiskunstlauf-Landesmeisterin. Oder so ähnlich. Sie trinkt den ganzen Tag tote Tanten (da dürft ihr jetzt selbst mal aktiv werden und googeln aber ich verrate euch,dass Rum eine entscheidende Rolle spielt!),trägt Farrah Fawcett-Tolle und kann- abgesehen von Moin- dem sächsischen Dialekt nicht abschwören. Den schreibt Koch dann auch ganz herrlich nach Mundart. Ün Sochsen gibt es ganz viele Gevins sagsch nur!

Ihr seht ich hatte Spaß beim Lesen. Diese Reihe ist kurzweilig,spaßig und dieses Mal kam sogar der eigentliche Kriminalfall nicht zu kurz. Fein,fein!

Veröffentlicht am 26.09.2018

Spannender Krimi mit Witz

Die Morde von Pye Hall
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Anthony Horowitz präsentiert nach seinem genialen Sherlock Holmes Roman "Das Geheimnis des weißen Bandes" und dem Nachfolger "Moriarty" seinen neuen Krimi- Roman den ich mit Spannung erwartet habe.

Inhalt:
Susan ...

Anthony Horowitz präsentiert nach seinem genialen Sherlock Holmes Roman "Das Geheimnis des weißen Bandes" und dem Nachfolger "Moriarty" seinen neuen Krimi- Roman den ich mit Spannung erwartet habe.

Inhalt:
Susan Ryeland, Lektorin bei Cloverleaf Books, arbeitet schon seit Jahren mit dem Bestsellerautor Alan Conway zusammen, und die Leser lieben seine Krimis mit dem Detektiv Atticus Pünd, der seine Fälle charmant wie Hercule Poirot zu lösen pflegt.

Doch in seinem neuesten Fall ist nichts wie es scheint. Zwar gibt es zwei Leichen in Pye Hall und auch diverse Verdächtige, aber die letzten Kapitel des Manuskripts fehlen und der Autor ist verschwunden. Ein merkwürdiger Brief legt nahe, dass er sich das Leben genommen hat. Susan Ryeland muss selbst zur Detektivin werden, um nicht nur den Fall der Morde von Pye Hall zu lösen, sondern auch die Umstände des Todes von Alan Conway zu enträtseln.

Meine Meinung zu diesem Buch,die mir ganz exklusiv gehört:

Ich war skeptisch. Diese Buch im Buch-Idee klang gut und aufregend aber ich hatte Sorge,dass sich Horowitz verzettelt und den Überblick verliert. Interessanterweise nahm diese Befürchtung noch zu nachdem ich den Buchteil beendet hatte dem der Fall von Atticus Pünd gewidmet ist. Denn dieser Teil war so spannend und verschachtelt,dass jeder Rätselfreund seine wahre Freude hat. Dieser Teil spielt in den 50ern und Atticus Pünd ermittelt in bester Holmes und Miss Marple-Manier. Es macht einfach Spaß ihm zu folgen und seine Ermittlungen zu beobachten. Dann endet das Manuskript abrupt und mal ganz davon abgesehen,dass man daraufhin flucht wie ein Brunnenputzer war ich sofort besorgt,dass der zweite Teil des Buches mit diesem Manuskriptteil nicht mithalten kann. Denn als die Lektorin Susan Ryeland erfährt,dass nicht nur der letzte Teil des Buches fehlt sondern auch sein Autor plötzlich verstorben ist, ist einem natürlich sofort klar,dass wir nun IHR bei ihren "Ermittlungen" über die Schulter schauen. Denn Susan glaubt nicht an einen Selbstmord des Autors Alan Conway und begibt sich auf die Suche nach dem Mörder und nach dem fehlenden Ende des Manuskripts. Denn was ist ein Krimi ohne Auflösung? Wird dieser zweite Teil mit dem ersten mithalten können? Doch ich konnte mich rasch entspannen: auch hier in der Jetzt-Zeit nehmen die Ermittlungen schnell an Fahrt auf,Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen und beide Auflösungen der Whodunnit-Teile sind ein großer Spaß!

Horowitz nimmt dabei nebenher noch die Buchbranche aufs Korn und übt nicht gerade sanft Kritik an deren Vorgehen. Er schreibt dabei selbstironisch,ist er doch schließlich selbst Teil dieser Maschinerie.
Mit kleinen Anspielungen auf andere große Krimifiguren,Autoren und deren Bücher setzt er diesem genialen Buch dann noch das Sahnehäubchen auf.

Und wenn man sich dann dabei erwischt wie man mit dem Buch in der Hand von der Couch springt,die Faust in die Luft wirft und dabei "HAR HAR! Ich hab es doch gewusst!" brüllt, kann man wohl zu Recht behaupten,dass der Krimiautor alles richtig gemacht hat.

Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2018

Mädchenbuch ohne Kitsch und Glitzer

Monster Mia 1: Monster Mia und das große Fürchten
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Inhalt:

Mia ist ein Mädchen,dass mit dem typischen Mädchenkram nichts anfangen kann. Sie ist genervt von ihrer Schwester die hingegen alles was rosa und prinzessinenlike ist toll findet während ihre Lieblingsfarbe ...

Inhalt:

Mia ist ein Mädchen,dass mit dem typischen Mädchenkram nichts anfangen kann. Sie ist genervt von ihrer Schwester die hingegen alles was rosa und prinzessinenlike ist toll findet während ihre Lieblingsfarbe schwarz ist. Durch ihr aufsässiges Verhalten (in den Augen der Lehrer) wird sie eines Tages von der biedern Lilienthal Schule in die Finsterwaldschule strafversetzt. Schnell merkt sie,dass sie nun Schülerin an einer Monsterschule ist. Ihre Mitschüler sind Vampire,Hexen, Werwölfe und andere kleine Monsterchen. Menschen sind hier eigentlich unerwünscht. Doch bald schon wird sie von ihrem Lehrer enttarnt und ihre einzige Chance an der Schule zu bleiben ist die ihrem Lehrer einen ordentlichen Schrecken einzujagen. Wird sie es schaffen?

Ich habe dieses Buch zusammen mit meiner Tochter gelesen und wir haben es geliebt! Auch meine Tochter konnte noch nie etwas mit Kitsch,rosa und Prinzessinnen anfangen und hat sich unbändig gefreut,dass es endlich ein Buch für Mädchen wie sie gibt. Da sie sich dazu sehr gerne auch etwas gruselt und Monster liebt war dieses Buch ein Treffer!

Es ist locker und witzig erzählt, wird nie langweilig und zeigt Kindern,dass es immer einen Ort und Menschen gibt die einen so nehmen wie man ist. Das hat natürlich auch mir als Mama sehr gut gefallen. Je nach Reifegrad schon ab 6 sehr gut (vor-)lesbar!