Angsteinflößend
NSA - Nationales Sicherheits-AmtRezension zu „NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach, erschienen am 28.09.2018 bei Bastei Lübbe
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt ...
Rezension zu „NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach, erschienen am 28.09.2018 bei Bastei Lübbe
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...
Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?
Die gerade einmal 21-jährige Programmiererin Helene Bodenkamp und der Datenanalyst Eugen Lettke arbeiten beide beim NSA.
Im Oktober 1942 kämpft das NSA darum eine eigenständige Behörde zu bleiben und nicht dem Reichssicherheitsamt zugeordnet zu werden.
Als sich eines Tages ein Reichsführer der SS zu Besuch beim NSA ankündigt, möchten die Mitarbeiter diesen unbedingt beeindrucken. Mit Hilfe einer einfachen Auswertung ist es dem NSA gelungen, untergetauchte Personen auszuspüren. Hele ist darüber zutiefst schockiert und beängstigt, Eugen jedoch ist komplett begeistert und nutzt diese Technologie für seine eigenen Zwecke….
In seinem aktuellen Buch schafft es Andreas Eschbach die Ereignisse bzw. Geschichte zwischen 1933 bis 1945 mit der Technologie des 21. Jahrhunderts zu verbinden. Was wäre wenn…. ?
Er hat es so hinbekommen, dem Leser eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken zu jagen. Rein theoretisch wäre es durchaus möglich gewesen, sofern den Nazis zum damaligen Zeitpunkt bereits das Internet zur Verfügung gestanden hätte. Demnach merkt auch gar nicht so arg, dass man sich im Jahre 1942 befindet. Genausogut hätte das Buch im Jahr 2018 spielen können.
Beeindruckend fand ich es zudem auch, dass Andreas Eschbach auch darauf geachtet hat, dass die Technologie dem jeweiligen Jahr angepasst wird. So ist die Hardware z.B. von der Größe her dem Jahr 1942, die Software allerdings vom Standard her dem Jahr 2018 angepasst. Auch die Tatsache, dass z.B. das Wort Computer im Buch mit einem „K“ geschrieben wird, zeigt, dass der Autor auch auf die kleinsten Sachen und Details geachtet hat. Ich bin recht froh, dass es sich doch (Gott sei Dank) um einen fiktiven Roman handelt.
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn…..
Mir persönlich hat das Buch trotz einiger Längen und der doch sehr umfangreichen 800 Seiten recht gut gefallen. Keine Angst vor der Dicke des Buches, erst einmal angefangen merkt man gar nicht mehr wie schnell teilweise die Seiten verfliegen.
Das Buch ist gut recherchiert, brandaktuell und absolut spannend erzählt. Es regt auf jeden Fall nach der Beendigung zum Nachdenken an.