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Amarylie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2018

Eine ernstere Geschichte als gedacht

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
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Meine Meinung:

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe Dich erzählt von einer zarten Liebesgeschichte, die von der Synchronarbeit dominiert wird. Es geht um zwei Individuen, die sich unterschiedlicher ...

Meine Meinung:

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe Dich erzählt von einer zarten Liebesgeschichte, die von der Synchronarbeit dominiert wird. Es geht um zwei Individuen, die sich unterschiedlicher nicht sein könnten. An den Individuen haftet Vorurteile, die nach und nach abgelegt werden. Es ist kein leichtes Buch über eine Liebesgeschichte, sondern mehr ein ernstes Buch über das Leben, welches sich sehr real liest.

Lilly und Ben arbeiten als Synchronsprecher für ein Film. Lilly hat Schauspiel gelernt und kommt aus gutem Haus. Sie ist voller Liebeskummer, da ihr Ex sich verlobt hat und sie noch Gefühle für ihn hegt. Ben hingegen hat ein weniger gutes Leben, ist weniger von Luxus umgeben, dafür mehr von Geldproblemen. Er versucht durch die Arbeit über die Runden zu kommen, arbeitet hart und gibt sein bestes.
Als er Lilly das erste Mal kennenlernt war sofort klar: Er kann sie so gar nicht leiden, ihr reiches Aussehen und ihre naive und unwissende Art. Dazu kamen noch Vorurteile, die sie daran hinderten den anderen richtig kennenzulernen. Im Laufe der Zeit werden die Vorurteile aber überdacht und in Frage gestellt, sodass der wahre Kern der Persönlichkeiten sichtbar wird. Auch der Liebeskummer wird nach und nach in die Schublade der Vergangenheit geschoben, sodass mehr im Jetzt gelebt wird, weniger in der Vergangenheit.

Auch wenn der Titel das Hauptaugenmerk auf die Liebe setzt, sowie der Klappentext es den Leser erahnen lässt, so tritt die Liebe in der Geschichte in den Hintergrund. Das Hauptthema ist hierbei die Synchronarbeit und alles was dazu gehört. Dem Leser wird klar gemacht, wie solch eine Arbeit funktioniert und dass es kein Zuckerschlecken ist. Durch die Protagonisten kann der Leser hautnah miterleben wie anstrengend die Arbeit sein kann und wie schwierig sie doch ist. Mit dem Lesen der Texte hat es sich nicht getan oder das Schauspielern der Rolle der zu sprechenden Person im Film. Man muss die Person sein. So wird auch aus den schwierigsten und unangenehmsten Szenen doch etwas sehr aufregendes und spannendes, denn die Umsetzung dieser Szenen werden im Buch wunderbar dargestellt. Ich konnte mich als Leser super in die Rolle von Lilly hineinversetzen und mitfühlen. Auch Bens Konflikte konnte ich sehr gut nachvollziehen. Beide Protagonisten konnten mein Herz erwärmen und für sich begeistern.
Weitere Punkte die hier im Buch aufgegriffen werden sind unter anderem Geldprobleme und -sorgen, Liebskummer, die Einsamkeit und Vernachlässigung.

Mein Fazit:

I love you heißt noch lange nicht vom Autorenduo unter dem Namen Cleo Leuchtenberg hat mich überrascht. Die Geschichte war viel mehr als man es sich gedacht hatte. In ihr steckte viel mehr Realität, kaum Klischees. Ihr haftete weniger eine leichte Liebesgeschichte an viel mehr eine ernste Geschichte über das Leben, die mir sehr gefallen hat.

Veröffentlicht am 13.10.2018

eine tolle Geschichte über eine nicht zu unterschätzende Erkrankung

Now and Forever - Weil ich dich liebe
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Meinung

Now and Forever ist der erste Band einer Reihe und thematisiert eine wichtige Krankheit, diese nimmt nämlich den größten Anteil der Geschichte ein. Da ich Kinderkrankenpflege gelernt habe, war ...

Meinung

Now and Forever ist der erste Band einer Reihe und thematisiert eine wichtige Krankheit, diese nimmt nämlich den größten Anteil der Geschichte ein. Da ich Kinderkrankenpflege gelernt habe, war es nach den ersten paar Seiten für mich schon sehr offensichtlich um welche Krankheit es sich hier handelt, was weniger schlimm ist, denn in Now and Forever geht es um den Umgang mit dieser Erkrankung. Es geht darum wie sich eine Betroffene fühlen kann und wie ihre Mitmenschen darauf reagieren und verhalten könnten, sowohl Menschen, die es bereits wissen als auch Menschen, die es noch nicht erfahren haben, aber dem Geheimnis auf der Spur sind.

Jil ist durchaus eine starke Protagonistin, die viel dafür gibt normal zu sein und auch normal behandelt zu werden. Um keine Last für den Partner zu werden, hat sie sich gegen eine Beziehung entschieden. Um sich normal und frei zu fühlen, geht sie auf Partys, um Männer aufzureißen. Mit ihnen verbringt sie jedoch nur eine Nacht, denn die Regel ist ganz klar: Ein ONS und nicht mehr. Als sie den schottischen Austauschstudenten Liam kennenlernt, kämpft sie mit sich selbst, denn ihre oberste Regel will sie nicht brechen: Keine Bindung mit einem Mann eingehen. Aber Liam lässt nicht locker und kämpft mehr als es Jil für möglich gehalten hätte.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Jil geschrieben, so erfährt man ganz genau wie die Krankheit verläuft und wie die Betroffene auf die Schübe der Krankheit reagiert. Was mir sehr gefällt ist die gute Recherche über die Erkrankung, jedoch hätte ich mir mehr Wissen über die Krankheit gewünscht, die hätte in der Geschichte mit einfließen sollen. Was mir gut gefällt, war der Einstieg in die Geschichte, denn diese begann ohne großes Geschwafel damit, dass Liam bei Jil in der Wohngemeinschaft aufwacht. So musste man nicht erst 50 Seiten lesen bis das passiert, was im Klappentext stand. Auch das Einbinden von realitätsnahen Situationen und lebensechten Umgang von Freunden gegenüber Jil fand ich als sehr gelungen. Was ich wiederum als störend empfand, waren die Eltern, die weder an Sympathie noch an Logik punkten konnten. Ihre Art mit ihrer kranken Tochter umzugehen war unter der Gürtellinie, auch wenn es durchaus verständlich ist sehr fürsorglich zu sein, so erschienen sie mir sehr Gefühlskalt. Desweiteren hat mir die Eintönigkeit der Schauplätze nicht gut gefallen, sodass es wenig Abwechslung in den Szenen gab. Im großen und ganzen konnte mich die Geschichte aber in den Bann ziehen, sodass ich mich jetzt schon auf den zweiten Band freue, in der es um ihre Freundin Jessica geht. Demnach ist Now and Forever eine in sich geschlossene Liebesgeschichte.

Fazit

Now and Forever hat mir gut gefallen bis auf einige Kritikpunkte. Wenn man sie ignoriert, so bietet das Buch eine tolle Geschichte über eine nicht zu unterschätzende Erkrankung.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Spiel der Macht oder doch eher Spiel der Liebe?

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Inhalt:

Kestrel ist die Tochter des Generals von Valoria. Sie wird seit Anbeginn ihrer Kindheit darauf trainiert eine Kämpferin zu werden, ein Teil der Armee zu sein und dem Imperium zu dienen. Ihr Ansehen ...

Inhalt:

Kestrel ist die Tochter des Generals von Valoria. Sie wird seit Anbeginn ihrer Kindheit darauf trainiert eine Kämpferin zu werden, ein Teil der Armee zu sein und dem Imperium zu dienen. Ihr Ansehen ist groß und ihre Macht nicht unerheblich. Als sie eines Tages auf dem Markt durch einen unerklärlichen Impuls den Sklaven Arin ersteigert, beginnt für sie ein innerlicher und gesellschaftlicher Kampf. Was sie jedoch nicht weiß ist, dass Arin ein dunkles Geheimnis verbirgt, welches ihr Leben komplett zu verändern droht.

Meinung:

„Spiel der Macht“ strahlt durch seine Aufmachung. Das Cover verrät dem Leser bereits die Thematik des Romans: Ein Kampf und die Liebe. Durch die Landkarte auf der ersten Doppelseiten und letzten Doppelseiten, kann man sich die Fantasiewelt wunderbar vorstellen.

Die Protagonistin Kestrel ist eine kluge junge Frau, die durch ihre gesellschaftliche Stellung nicht so sein kann wie sie möchte. Sie kann ihrem Traum Musikerin zu sein nicht nachgehen, denn das ist etwas für Sklaven. Ihr wird Großes abverlangt. Ihr Vater wünscht sich nichts sehnlicher als dass sie in seine Fußstapfen tritt, aber das Morden und Schmerzen anderer zufügen ist nicht Teil ihres Wesens. Daher verstellt sie sich so gut sie kann und tut ihr Bestes ihrem Vater ein Teil dessen zu geben, was er sich wünscht. So nimmt sie Unterricht im Nah- und Fernkampf.
Kestrel ist eine authentische und liebenswerte Protagonistin. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ist sich nicht zu schade zu zeigen, dass auch Sklaven es verdient haben ein richtiges Leben zu besitzen.
Arin konnte ich zu Anfang nicht ganz einschätzen. Auch wenn sein Geheimnis sehr offensichtlich war, so hat er sich durch sein Wunsch nach Freiheit sehr weiter entwickelt. Seine Art nur eine Seite der Medaille zu betrachten nahm mit der Zeit ab, je mehr er von Kestrels Wesen erfuhr. Auch er ist mir sehr sympathisch geworden, jedoch fehlten an einigen Stellen mehr Tiefgang was seine Emotionen und seine Seele angeht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, leicht und locker. Er ist etwas altertümlich gehalten, aber dennoch modern. Die Erzählperspektive wechselt sich zwischen Kestrel und Arin ab, was den Charakteren mehr Menschlichkeit schenkt. Die Beweggründe, die Arin antreibt sind nichts Neues in solch einem Roman, bei dem sein Volk übernommen und zur Sklaverei verdammt wurde, so ist es dennoch eine Geschichte, die es sich zu lesen lohnt, denn die Wendungen am Ende waren so unvorhersehbar und so toll gewählt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Auch die Weiterentwicklung von den Protagonisten fand ich hier gut ausgearbeitet. Das Einzige, was mich gestört hat, war die Langatmigkeit an manchen Stellen. Im großen und ganzen bin ich hellauf begeistert von „Spiel der Macht“.

Fazit:

„Spiel der Macht“ ist ein toller Auftakt einer neuen Reihe, die es definitiv Wert ist gelesen zu werden. Obwohl es kein Buch ist, dass ich nicht mehr aus den Händen legen konnte und mich komplett mitreißen konnte, so ist es durch seine starke Protagonistin mit einem tollen Charakter und der Wille das Richtige zu tun sowie eine authentische und bildhafte Liebesgeschichte, eine sehr zu empfehlende Geschichte.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Wesentlich besser als Band 1

Ein Schimmern zwischen den Stürmen
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Meinung

Achtung! Spoileralarm!

Ein Schimmern zwischen den Stürmen ist der zweite Band einer Reihe. Der erste Band Ein Funkeln in der Dunkelheit hatte mich nicht komplett überzeugen können, um so mehr ...

Meinung

Achtung! Spoileralarm!

Ein Schimmern zwischen den Stürmen ist der zweite Band einer Reihe. Der erste Band Ein Funkeln in der Dunkelheit hatte mich nicht komplett überzeugen können, um so mehr war ich gespannt auf den zweiten Band, ob er mir besser gefällt. Und ich muss sagen, ja wesentlich besser. Auch wenn die Geschichte durchaus vorhersehbar ist, war sie abenteuerlicher als der erste Band und drehte sich nicht ausschließlich um die Liebe.
Theoretisch ließe sich der zweite Band unabhängig vom ersten Band lesen, aber Spoiler wären da nicht auszuschließen.

Elena ist die Frühlingsprinzessin und die Thronerbin. Als sie auf dem Weg zu einer Mission war, die Bevölkerung vor dem Erfrieren zu retten, wurden ihre Eltern und ihr Zwillingsbruder von der Eishexe entführt. Als Elena auf dem Weg zurück zum Schloss war, waren alle Menschen im Schloss weg und das Schloss selbst existierte nicht mehr. Mit der Hilfe von Bodean macht sie sich auf den Weg die Jahreszeiten zu retten. Jedoch geht Bodean davon aus, dass Elena nicht die Thronerin ist, sondern ein Dienstmädchen, das sich dazu verpflichtet führte ihren Dienstherren zu retten. Mit dieser Lüge folgten mehrere weitere Schwindeleien und das Gefühlschaos, welches damit einhergeht, sollte nicht mit den Schwindeleien enden. Es sollte erst der Beginn sein.

Elena ist ein ganz normales Mädchen nur mit dem Titel einer Prinzessin und will nichts als wie ein normales Mädchen behandelt werden. Seit sie denken kann, haben alle Menschen sie anders behandelt, sogar die Jungs im Schloss. Um so erfrischender war für sie die Offenheit von Bodean, als er sie als Dienstmädchen kennenlernte. Sie war die Direktheit seiner Worte und seiner Art nicht gewohnt und löste in ihr ein gewisses Gefühl aus. Ihr fiel auf was sie im Leben durch den Titel verpasst hat und wollte dieses eine Gefühl, der durch Bodean ausgelöst wurde, nicht missen…
Bodean ist ein Junge mit gewissen Fähigkeiten. Er hat ein großes Ehrgefühl und einen großen Beschützerinstinkt. Daher bot er nicht nur Elena seine Hilfe bei der Suche an, sondern drückte ihr die Hilfe auf, ohne Widerrede.
Sowohl Elena als auch Bodean sind sympathische Prontagonisten. Jedoch verhält Elena ihrem Alter von zarte 19 Jahren nicht immer entsprechend. In einigen Situationen wirkte sie nicht wie 19. , sondern wesentlich jünger.

Auch im zweiten Band erzählt die Autorin die Geschichte sehr märchenhaft und entführt den Leser in ein Märchen voller Liebe, Abenteuer und Gefühlschaos. Dabei steht nicht die Liebe der Protagonisten alleine im Vordergrund, sondern die Befreiung der Königsfamilie und das Abenteuer die Jahreszeiten zu retten. Das Setting ist wesentlich vielseitiger als im ersten Band und lässt den Leser einen besseren Einblick in die Welt der Jahreszeiten gewähren. Außerdem habe ich das Gefült, dass sich die Autorin bei dem Buch ein Vorbild an die Eiskönigin genommen hat, was ich hier sehr schön finde. Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen und gab der Reihe einen schönen Abschluss.

Fazit

Ein Schlimmern zwischen den Stürmen kann mit Spoilergefahr unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Der zweite und somit abschließende Band einer Dilogie hat den ersten getoppt und konnte mich vollkommen überzeugen. Wer die Eiskönigin mag, kann hier voller Freude einige Parallelen wiedererkenne.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Man muss sich nur auf die Geschichte einlassen

Uns gehört die Nacht
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Meinung

Uns gehört die Nacht ist mein erstes Buch vom Diogenes Verlag. Mir war bewusst, dass das Buch besonders ist, da Diogenes doch eher ein Genre vertritt, welches ich als Fantasyleser nicht oft zu ...

Meinung

Uns gehört die Nacht ist mein erstes Buch vom Diogenes Verlag. Mir war bewusst, dass das Buch besonders ist, da Diogenes doch eher ein Genre vertritt, welches ich als Fantasyleser nicht oft zu lesen wage. Aber bei dem Klappentext und der Leseprobe konnte ich nicht anders und es sollte sich zudem nach dem Lesen herausstellen, dass es definitiv nicht mein letztes Buch in dem Genre oder vom Diogenes sein wird.

Elise Parez ist ein Mädchen der untersten Schicht in den 90ern. Sie hat ihre Familie verlassen, weil sie es dort nicht mehr aushielt und zog nach New Haven, wo sie eine Unterkunft erhält und neue Freundschaften knüpft. Als sie ihren Nachbarn Jamey kennenlernt, der das absolute Gegenteil von ihr ist, ist es um sie geschehen. Danach war sie so fester Überzeugung, dass sie zusammengehören und gab alles, um ihn dazu zu bringen sie ebenso mit den Augen der Liebe zu sehen. Was als kleine Affäire beginnt, artet in eine wilde obsessive und ja sogar lebensverändernde Beziehung aus.

Uns gehört die Nacht ist keines der normalen, seichten Liebesgeschichten in New Adult Romanen, es ist eine provokante und intensive Liebesgeschichte zweier Teenager, die nicht wissen in welche Welt sie gehören oder welchen Platz sie in der Welt einnehmen sollen. Zusammen erforschen sie den Sinn des Lebens und denken über den Tellerrand hinaus. Der eins so versnobte Nachbarsjunge lernt durch die niederständige halb Puerto-Ricanerin was es heißt seine eigenen Entscheidungen zu fällen und aus dem Gefängnis der Erwartungen anderer auszubrechen und seinen Wünschen und Träumen zu folgen.

Gleich am Anfang des Buches spürt man die Intensität dieser Liebesgeschichte, denn es wird ein Ausschnitt vom Ende der Geschichte erzählt, mit der man nicht gerechnet hätte. Elise hält ein Gewehr auf Jamey gerichtet, entsichert. Jamey, der vor ihr sitzt und sie fragt, ob sie ihn denn nicht liebt. Aber wie konnte es so weit kommen, dass die Liebe zweier Teenager sie soweit bringt, dass das Mädchen die Waffe gegen ihren Freund richtet?

So begann eine aufregende und spannende Geschichte, mit der immer wiederkehrenden Frage: Wie konnte es nur so weit kommen?

Die Protagonisten sind speziell. Ich würde sagen mir etwas zu speziell. Das Mädchen, das sich nach Aufmerksamkeit des Jungen sehnt und alles dafür tut, war mir zu Anfang so gar nicht sympathisch. Doch je näher man ihr Inneres kennenlernte und verstand durch welche Umstände ihr Charakter so geformt wurde, war sie mir immer sympathischer. Sie war durch und durch authentisch, wenn man ihr Milieu bedenkt. Mit Jamey kam ich wiederum ebenfalls zu Anfang nicht ganz so zurecht. Er war ein typischer reicher Junge, der herablassend war. Innerlich, nicht äußerlich. Seine Gedanken über Elise fand ich teilweise wirklich abstoßend und daneben. Ob ein reicher Junge wirklich immer so denkt? Das bezweifle ich doch sehr. Aber auch er entwickelte sich nach der Zeit weiter und wurde anständiger, zeigte was er wirklich vom Leben hält und wie er es gerne leben möchte. Beide Protagonisten erschufen ihre eigenen Idealen und versuchten sie zu verwirklichen. Gemeinsam versuchten sie die Wege mit Hindernissen zu passieren. Am meisten legten dabei die Eltern von Jamey ihnen Steine in den Weg.

Der Schreibstil war für mich sehr neu. Die Geschichte las sich holprig, aber nach der Eingewöhnung ging es. Der Sprachgebrauch hat mich zu Anfang sehr verwundert. Verwendet wurde eine sehr vulgäre Sprache mit nicht wenigen Fäkalausdrücke in Verbindung mit der Jugendsprache. Für mich ein etwas unangenehmer Lesegenuss, aber da der Slang sehr in das Milieu und die Persönlichkeit von Elise passte, habe ich mich damit abgefunden.
Was mir sehr gefallen hat, war ihr beider Aufstand gegen die Normen der Gesellschaft und die Enthüllung der Frage am Anfang, mit deren Antwort man so nicht gerechnet hätte. Es kam alles anders als gedacht, die Wendung war großartig gewählt und die Moral oder die Lehre der Geschichte sehr schön verpackt.

Fazit

Uns gehört die Nacht ist kein Roman für zwischendurch. Es handelt sich um eine sehr intensive Liebesgeschichte zweier Menschen, die einem eine spezielle Gefühlsregung hervorruft. Es ist sicherlich durch den ungewöhnlichen Sprachslang nicht jedermanns Roman, aber wenn man sich darauf einlässt, entführt es einen in eine obsessive und teilweise sehr verkorkste Liebesgeschichte, mit einer tollen Botschaft.