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Veröffentlicht am 27.09.2018

Wachrüttelnd, emotional und enorm wichtig!

Deutsches Haus
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Autorin: Annette Hess
Erscheinungstag: 21. September 2018
Verlag: Ullstein Buchverlage (Hardcover)
Seiten: 368

Inhalt (übernommen)

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dometscherin und jüngste Tochter der ...

Autorin: Annette Hess
Erscheinungstag: 21. September 2018
Verlag: Ullstein Buchverlage (Hardcover)
Seiten: 368

Inhalt (übernommen)

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dometscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird die gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ih zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sonder auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird.

Charaktere

Eva ist die Hauptprotagonistin. Mir ihr machen wir als Leser eine Wandlung durch. Von der schon für diese Zeit ziemlich modernen Frau hin zu einer erwachsenen, selbstreflektierten Frau, die zu sich selber findet und herausfindet, was für sie im Leben wichtig ist. Eva ist und bleibt sympathisch, gefühlvoll und stark. Einzig und allein ihr Verhalten gegenüber Jürgen, ihrem Verlobten konnte ich manchmal nicht verstehen.

Jürgen war der einzigen Charakter im Buch, den ich nich gemocht habe. Starr, altmodisch und egoistisch habe ich ihn kennen gelernt und auch sein gelüftetes Geheimnis am Ende haben ihm keine Sympathiepunkte bescheren können - im Gegenteil.

Annegret, Evas Schwester war ebenfalls jemand, mit dem ich mich schwer getan habe. Einerseits nett und gefühlvoll, bin ich mir ihrer sturen, ja fast schon kalten Seite nicht klar gekommen. Sie scheint ein Päckchen aus der Vergangenheit nicht los geworden zu sein. Leider erfahren wir als Leser nicht genau, was das war und können nur spekulieren.

Schwer zu beurteilen sind für mich Ludwig und Edith, die Eltern von Eva. Man ahnt als Leser ziemlich früh, dass auch die beiden was zu verbergen haben und hofft, dass es einfach nicht wahr ist. Sie mussten in ihrem Leben Entscheidungen treffen, die nicht einfach waren und die man vielleicht wirklich nur nachvollziehen kann, wenn man zu dieser Zeit in deren Haut gesteckt hätte. Alles in allem hätte ich sie mir mutiger gewünscht.

Schreibstil

Nach den ersten Seiten war ich sofort in der Geschichte drin und konnte das Buch auch fast nicht mehr aus der Hand legen und habe ies quasi in einem Rutsch durchgelesen. Es war die richtige Sprache, die die Dinge klar beim Namen nannte, nichts beschönigte, die einen wachgerüttelt hat. Schön fand ich auch, dass Annette Hess den Angeklagten keine Namen gegeben hat. Diese "Menschen" waren es nicht wert, oder aber es gab leider zu viele von ihnen, die Gleiches angerichtet haben.

Ein bisschen störend empfand ich, dass es keine Kapitelunterteilung gab. Beim Umblättern war man plötzlich in einer anderen Szene drin, dass ich oft zweimal lesen musst um zu wissen, wo und bei wem ich mich beim Lesen gerade befinde.

Fazit

Ein wichtiges Buch, das wachrüttelt, lange nachhängt und den Opfern im Nachhinein eine Stimme gibt - denn wir dürfen nicht vergessen!

Veröffentlicht am 12.10.2017

Ein Frauenporträt, das überzeugt hat!

Die Lichter von Paris
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Autorin: Eleanor Brown
Erscheinungstag: 23. Oktober 2017
Verlag: Insel-Verlag (Flexibler Einband)
Seiten: 387

Inhalt (übernommen)
Nach außen scheint es, als habe Madeleine das große Los gezogen. Sie ist ...

Autorin: Eleanor Brown
Erscheinungstag: 23. Oktober 2017
Verlag: Insel-Verlag (Flexibler Einband)
Seiten: 387

Inhalt (übernommen)
Nach außen scheint es, als habe Madeleine das große Los gezogen. Sie ist mit einem erfolgreichen Geschäftsmann verheiratet, hat ein schönes Zuhause in Chicago und keine finanziellen Sorgen. Doch Glück fühlt sich anders an. Wie schon ihre Mutter und ihre Großmutter ist sie gefangen in einem Leben, in dem für die eigenen Träume und Wünsche kein Platz mehr ist.
Als Madeleine eines Tages auf dem Dachboden ihres Elternhauses die Tagebücher ihrer Großmutter entdeckt, erfährt sie Unglaubliches: Die ebenso strenge wie elegante Margie war einst eine lebenslustige Frau, die der Enge des Elternhauses nach Europa ins wilde Paris der 20er Jahre entfloh, um frei und unabhängig als Schriftstellerin zu leben. Dort verliebte sie sich in einen charismatischen jungen Künstler und verbrachte einen glücklichen Sommer in der Pariser Bohème.
Von Margis Geschichter ermutigt, beschließt Madeleine, ihrem Leben endlich eine neue Richtung zu geben...

Charaktere
Das Buch kommt mir sehr wenig Protagonisten aus, was mir gut gefallen hat. Madeleine, Mitte dreißig, konnte mich sofort überzeugen. Ich mochte ihren Sarkasmus, ihren Humor, wie sich selber Dinge eingestehen konnte, wenn dies auch etwas Zeit benötigt hat, und ihren Mut, eingefahrene Dinge zu ändern. Auch wenn sie doch ein Leben lang zuerst unter der scheinbaren Hartherzigkeit ihrer Mutter und später unter der ihres Mannes Phillip gelitten, hat sich sich doch ein Stück Liebenswürdigkeit und Selbstbewusstsein bewahrt, das sie sehr sympathisch gemacht hat.

Margie, Madeleines Großmutter, lernen wir nur aus ihren Tagebüchern kennen. Auch sie hat mein Leserherz erobert. Von der schüchternen, fast schon eingeschüchterten Jugendlichen, wurde sie zum stolzen Schwan.
Was mir an beiden Frauen gefallen hat: Sie konnten ihr Leben trotz der Schwierigkeiten genießen und sich treiben lassen.

Mit Simone, Madeleines Mutter, bin ich nicht richtig warm geworden. Ich weiß, sie hat nichts anderes gelernt und wurde so erzogen, aber gerade deshalb sollte sie es bei ihrer Tochter besser machen wollen. Ich halte ihr zugute, dass sie es versucht hat, aber leider konnte sich nicht zu Gänze über ihren Schatten springen.

Schreibstil
Wir befinden uns abwechselnd von Kapitel zu Kapitel in der "Gegenwart" von Madeleine (1999) und im Margies Leben von 1919 bis 1924. Ich habe super in die Geschichte gefunden und war von der Bildhaftigkeit der Sprache überrascht. Sie hat es geschafft, dass ich beim Lesen in Paris der 20er Jahre befand und eine kleine Sehnsucht in mir heraufbeschworen, dass ich mir gewünscht habe, ich könnte dieses Paris auch heute noch erleben.
Gefallen haben mir auch die Beschreibung Madeleines Gedankengänge, an denen sie uns teilhaben ließ. Haben wir uns nicht alle schon mal auf der Suche nach uns selbst befungen? Ich finde, diese Suche, dieses Zweifeln, aber auch die positiven Dinge, die dabei passieren, hat Eleanor Brown perfekt eingefangen.
Sie hat mir gezeigt, dass wir uns von unseren weiblichen Vorfahren nicht allzusehr unterscheiden und dass die wichtigen Dinge im Leben einer Frau auch vor 100 Jahren die gleichen waren: Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie werde ich glücklich? Wie lebe ich meine Träume?

Fazit
Ein tolles Buch über das Sich-selbst-Finden, über die Beziehung von Mutter und Tochter und natürlich über Paris zur Bohème-Zeit - unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 05.10.2017

Kopfkino vom Feinsten: Rau und intensiv

Durch alle Zeiten
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Autorin: Helga Hammer
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein fünf (Hardcover)
Seiten: 272

Inhalt (übernommen)

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Auf einer Hochzeit ...

Autorin: Helga Hammer
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein fünf (Hardcover)
Seiten: 272

Inhalt (übernommen)

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Auf einer Hochzeit verliebt sie sich in Niklas. Ihre Liebe leben sie heimlich, denn Niklas ist bereits mit einer anderen, standesgemäßeren Frau verlobt. Enttäuscht verlässt Elisabeth ihre Heimat und geht als Kindermädchen nach England. Als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück und merkt, dass sie ein Kind erwartet. Sie heiratet Martin, der nicht ahnt, dass seine schöne junge Frau nicht von ihm schwanger ist.
Elisabeths einfaches wie hartes Leben ist geprägt von bigotter Moral - und der Sehnsucht nach der alles erfüllenden Liebe.

Charaktere
Elisabeth nimmt als Hauptprotagonistin den größten Raum im Buch ein. Wir erfahren abwechselnd von Kapitel zu Kapitel ihre Gesichte von der Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau. Sie konnte mein Leserherz erobern und ich habe mit ihr mitgelitten und mitgefühlt. Allerdings war ich manchesmal über ihre extrovertierte Art überrascht. Aber sie war grundsätzlich stark, hat immer das beste aus ihrer Situation gemacht und was mir am besten gefallen hat: Sie ist immer zu sich und ihrer Meinung gestanden und hat dadurch auch auch die Konzequenzen getragen.
Manchmal fand ich sie zu feige, aber das habe ich ihrer Sehnsucht nach der Liebe und dem Glück zugeschrieben und diese kleine Schwäche hat sie zu einer normalen Frau gemacht.
Leider hat sie in ihrem Leben immer die falschen Männer für sie getroffen, aber sie hat die Hoffnung auf ihr persönliches Glück nie aufgegeben.

Erwähnen möchte ich auch noch ihre Tochter Marta und ihren Sohn Franz. Die beiden waren tolle Kinder, die trotz ihrer kargen Kindheit zu tollen Erwachsenen wurden und die Geschichte hervorragend "abgerundet" haben.

Schreibstil
Helga Hammer ist ein tolles Buch gelungen, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Aufkleber auf dem Buch "Kopfkino-Edition" hat nicht zu viel versprochen: Ich war gedanklich mit Elisabeth auf dem Brandstätter-Hof in den Schladminger Alpen. Dieses Szenario hat für mich eine wichtige Komponente im Buch ausgemacht: Die Rauheit der Berge, die herrlich beschriebene Landschaft hat die Intensität der Geschichte verstärkt. Kurze klare Sätze, eine tolle Sprache und übersichtliche Kapitel haben mich mit den genau richtigen Informationen versorgt. Einziges Manko: Das Buch war zu kurz! Ich hatte zwar zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich irgendetwas verpasst hätte, oder dass mir wichtige Infos fehlen, aber ich hätte gerne länger in Elisabeths Leben geschwelgt. Mir ist es schon lange nicht mehr passiert, dass es mir richtig leid tat, als ich das Buch nach der letzten Seite zugeklappt habe.
Einzig und allein das Cover hat mir nicht zugesagt. Für mich passt das nicht zum Inhalt des Buches. Hier hätte ich mir eine Bergkulisse, eine Alm oder ähnliches vorgestellt.

Fazit
Ein tolles Buch über eine besondere Frau in einem majestätischen Szenario - ein kleines Juwel und ein Lesehighlight in diesem Jahr!

Veröffentlicht am 06.08.2017

Starke Frauen finden ihre Stimme!

Der Frauenchor von Chilbury
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Autorin: Jennifer Ryan
Erscheinungstag: 07.09.2017
Verlage: Kiepenheuer & Witsch (fester Einband)
Seiten: 480

Inhalt (übernommen)
Als zu Beginn des Zweiten Weltkriegs immer mehr Männer nach London gehen ...

Autorin: Jennifer Ryan
Erscheinungstag: 07.09.2017
Verlage: Kiepenheuer & Witsch (fester Einband)
Seiten: 480

Inhalt (übernommen)
Als zu Beginn des Zweiten Weltkriegs immer mehr Männer nach London gehen oder eingezogen werden, beschließt der Pfarrer von Chilbury in der Grafschaft Kent, den Chor der Gemeinde aufzulösen. Die Frauen sind zutiefst enttäuscht. Was bleibt ihinen im schwierigen Kriegsallstag noch? Doch dann kommt die Musikprofessorin Primose Trent aus London im Ort unter. Sie ist der Überzeugung, dass Musik gerade in schwierigen Zeiten wichtig ist, und schlägt die Gründung eines reinen Frauenchors vor. Die Idee trifft auf Skepsis. Ein Chor ganz ohne Bässe und Tenöre? Aber Primose gibt nicht auf: Mit Energie und Leidenschaft treibt sie ihr Projakt voran - ihr Enthusiasmus und die wundervolle Musik, die entsteht und die sie sich selbst nie zugetraut hätten, überzeugen die Frauen und richten sie auf. Der Chor hilft ihnen, ihre eigene Stimme zu finden.

Charaktere
Im Buch erzählen fünf Frauen ihre eigene und ihre gemeinsame Geschichte - es gibt nicht die eine Heldin/Hauptprotagonistin, wobei zwei ein wenig herausstechen: Kitty und Margret Tilling.

Kitty, eine fast 14-Jährige ist für ihr Alter schon ziemlich reif und klever, erzählt aber auch in noch fast kindlicher Naivität über den Krieg, was dem Buch gut tut und die Grausamkeiten verwischt.

Miss Tilling, die ihren Mann im Krieg verloren hat, macht für mich die positivste Entwicklung durch. Sie wird durch die Musik und den Chor (und auch durch den bei ihr einquartierten Colonel) zu einer selbstbewussten Frau, die wieder - trotz des Krieges - Spaß am Leben hat und sich traut, ihre Frau zu stehen. Sie hat im wahrsten Sinne des Wortes ihre Stimme wiedergefunden.

Venetia, Kittys ältere Schwester, habe ich im Laufe der Geschichte auch immer mehr in mein Leserherz geschlossen. Anfangs noch selbstsüchtig, raffiniert und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, muss sie ziemlich schnell erfahren, dass im Leben nicht immer alles glatt läuft. Sie musste ziemlich schnell erwachsen werden und besticht am Schluss mit einem großen Herz.

Mit Edwina Paltry, die Hebamme im Dorf, hatte ich anfangs noch Mitleid. Sie muss in ihrem Leben schlimme Sachen mitgemacht haben, die sie jetzt zu moralisch nicht richtigen Entscheidungen drängen und sich auf zwielichtige Geschäfte einzulassen. Leider bekommt sie einen kleinen Höhenflug, von dem sie ganz böse abstürzt. Miss Tilling rettet sie und auch sie kommt wieder auf den richtigen Weg.

Schreibstil
Eine ungewöhnliche Erzählweise ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wir bekommen die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen (Kitty und Miss Tilling) und Briefen (Vanetia und Edwina) erzählt. Sie sind chronologisch erzählt und was es angenehm gemacht hat: Wir haben zwar manchesmal die gleiche Situation sehr kurz aus verschiedenen Sichten geschildert bekommen, aber es hat sich fast nichts wiederholt. Besonders gut gefallen hat mir, dass Jennifer Ryan auch die Sprache der Erzählerin angepasst hat: Die 13-Jährige Kitty hatte eine andere Sprache wie die im Leben stehende Miss Tilling.
Und was das Buch auch von anderen im Krieg spielenden unterscheidet und mir sehr gut gefallen hat: Trotz der Grausamkeiten, der Entbehrungen und der nicht mehr zurückkehrenden Männer und Söhne, strahlt das Buch ein Hoffnung aus, was sicher mit der Musik und dem Chor zusammenhängt: Er gibt den Frauen den nötigen Zusammenhalt, die Freundschaft und ihre Stimme wieder!

Fazit
Ein tolles Buch über starke Frauen, über Musik und vor allem über Hoffnung - lesen!

Veröffentlicht am 22.05.2017

Wunderbar!

Als wir unbesiegbar waren
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Autor: Alice Adams
Erscheinungstag: 19. Juni 2017
Verlag: DUMONT Buchverlag (Hardcover)
Seiten: 336

Inhalt (übernommen)

An der Universität sind Eva, Benedict, Sylvie und Lucien unzertrennlich. Als sie ...

Autor: Alice Adams
Erscheinungstag: 19. Juni 2017
Verlag: DUMONT Buchverlag (Hardcover)
Seiten: 336

Inhalt (übernommen)

An der Universität sind Eva, Benedict, Sylvie und Lucien unzertrennlich. Als sie Ende der Neunzigerjahre ihr Studium beenden, glauben sie sich am Beginn eines aufregenden Lebens. Die Welt wird für sie nur das Beste bereithalten. Eva plant eine Karriere im Finanzbusiness. Sie will sich sowohl von ihrem Vater, einem bekennenden Sozialisten, als auch von ihrer unerwiderten Liebe zu Lucien befreien. Benedict verschreibt sich der Wissenschaft und hofft weiterhin, Eva für sich zu gewinnen – auch wenn er nicht so genau weiß wie. Die Geschwister Sylvie und Lucien dagegen streben vor allem eins an: ein freies Leben ohne Verpflichtungen und Verantwortung.
Doch im Laufe der Jahre sehen die Freunde sich nur noch sporadisch, alle vier sind damit beschäftigt, ihre Träume und Pläne, die das Leben zu vereiteln scheint, zu retten. Zerbrochene Beziehungen und verhinderte Karrieren bringen sie schließlich wieder zusammen, jedoch ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten.

Charaktere

Die vier Freunde spielen in dem Buch die Hauptrolle, wobei der Schwerpunkt auf Eva und auf Sylvie liegt. Alle vier Charaktere sind unterschiedlicher, wie sie kaum sein können: Eva, in einem Dorf aufgewachsen, mausert sich vom grauen Vögelchen in einen stolzen Schwan und bekommt immer mehr Selbstbewusstsein. Sylvie, die schon als Kind unabhängig und frei war, will sich nicht in die Zwänge von Verantwortung des Erwachsenseins zwängen lassen und lebt mit ihrem Bruder Lucien nach dem Motto „Komm ich heute nicht, komm ich morgen“ und bereits nach Ende des Studiums erst einmal die Welt.
Benedict ist schüchtern und steht sich manchmal selber im Weg. Aber er steht zu seiner Verantwortung und geht zielstrebig seinen Weg.
Ich mochte alle vier!
Für mich war es eine tolle Mischung von Charaktereigenschaften, die auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden immer wieder durch verschiedene Schicksalsschläge geprüft wurden. Sie waren stark, schwach und haben sich immer wieder gegenseitig hochgezogen und waren füreinander da. Besser kann man sich Freunde nicht wünschen!

Schreibstil
Auch hier war ich angenehm überrascht: Eine tolle Mischung aus locker und leicht gepaart mit einer anspruchsvollen Sprache haben mich nur so durch das Buch fliegen lassen. Alice Adams hat es geschafft, Emotionen super zu transportieren – sie hat den Leser mittendrin und nicht nur dabei sein lassen.
Eine kleine Kritik habe ich aber trotzdem: Insgesamt wäre ich manchmal gerne tiefer in die Geschichte eingetaucht – vor allem bei den Zeitsprüngen ging mir der Rückblick, was inzwischen passiert war, zu schnell.

Fazit
Ein tolles Sommerbuch über Gefühle, Liebe und echte Freundschaft, das man unbedingt gelesen haben muss!
Schade, dass es „nur“ 336 Seiten hatte.