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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2018

Emotional und schockierend

Als das Leben unsere Träume fand
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„Als das Leben unsere Träume fand“ ist ein ergreifender, dramatischer und schockierender Roman des italienischen Schriftstellers Luca Di Fulvio, in dem er einen mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt ...

„Als das Leben unsere Träume fand“ ist ein ergreifender, dramatischer und schockierender Roman des italienischen Schriftstellers Luca Di Fulvio, in dem er einen mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt nimmt.

Das Buch beginnt 1913. Rocco, Rosetta und Raquel sind auf einer Schiffsreise nach Buenos Aires und hoffen auf einen Neuanfang. Alle drei flüchten aus ihrer ausweglosen Situation in ihrer Heimat. Der Sizilianer Rocco hat seine Eltern - die ein ehrenwertes Ansehen bei der Mafia genossen - verloren und will sich der Mafia nicht weiter unterordnen, was ihn zu der Überfahrt ohne Rückkehr zwingt. Rosetta hat sich mit dem Don des Dorfes angelegt, der ihr nach dem Tod ihrer Familie ihren Hof abnehmen wollte. Knapp einer Vergewaltigung entkommen, sieht auch sie ihre einzige Chance in der Flucht aus dem Dorf. Raquel – eine russische Jüdin – hat durch ein Pogrom ebenfalls ihre Familie verloren und will nicht bei ihrer ungeliebten Stiefmutter bleiben. Mit ihren erst 13 Jahren und grausamen Erfahrungen begibt sie sich auf die Flucht.

Der Schreibstil von Luca di Fulvios ist lebendig, fesselnd und einnehmend. Ich war von der ersten Seite an mittendrin und habe mit den Protagonisten gezittert, gebangt und gehofft, so dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte. Die Grausamkeiten und die Brutalität, die sie erfahren sind schockierend. Dennoch kämpfen sie, halten an ihren Träume fest und glauben an Gerechtigkeit. Neben den drei Protagonisten gibt es zahlreiche weitere Charaktere, die keineswegs alle sympathisch sind, wie z.B. der Baron, der es auf Rosetta abgesehen hat und an Abartigkeiten kaum zu überbieten ist. Sie alle werden sehr detailliert und facettenreich dargestellt. Dabei ist die Entwicklung der Protagonisten ausgesprochen gut gelungen. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass die menschlichen Grausamkeiten gar kein Ende finden und ich hätte gerne auf einige Details verzichtet, aber letztendlich gelingt dem Autor ein rundes Ende, an dem alles zufriedenstellend aufgelöst wird. Sowohl die Charaktere als auch die Handlung sind gut durchdacht und machen gleich mehrere Botschaften deutlich. Gib niemals die Hoffnung auf, hör nicht auf zu träumen und miteinander lässt sich vieles bewirken egal wie verehrend die Umstände sind.

Mich hat Luca Di Fulvio mit seinem Buch gepackt. Es ist ergreifend, spannend, brutal und verstörend und ich habe es mit Spannung gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Emotionalität
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.09.2018

Eine außergewöhnliche Reise in die Vergangenheit

Hippie
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„Hippie“ ist ein großartiger autobiografischer Roman des brasilianischen Bestsellerautoren Paulo Coelho.

1970 plant Paulo Coelho gemeinsam mit Karla und ein paar anderen Jugendlichen eine dreiwöchige ...

„Hippie“ ist ein großartiger autobiografischer Roman des brasilianischen Bestsellerautoren Paulo Coelho.

1970 plant Paulo Coelho gemeinsam mit Karla und ein paar anderen Jugendlichen eine dreiwöchige Reise von Amsterdam nach Kathmandu in Nepal, welches das Traumziel vieler Hippies ist. Gemeinsam machen sie sich mit kleinem Budget in dem „Magic Bus“ auf den Weg. Karla ist eine sehr eigenwillige Person, der es am liebsten wäre, wenn sich alle nach ihr richten würden. Auch die übrigen Charaktere, die sich mit auf die Reise begeben haben sind auf höchst unterschiedliche Weise interessant.

Im Innencover findet man eine Zeichnung der gesamten Reiseroute von Amsterdam bis Nepal. Leider beschließt Paulo seine Reise bereits in Istanbul zu beenden und man erfährt nichts mehr über die weitere Reise des Magic Bus bis Nepal. Geschildert werden die Erlebnisse im Wechsel aus der 3. Person, so dass man mehr Einblicke in die Charaktere bekommt als wenn es ausschließlich aus Coelhos Sicht geschildert wäre.
Der Reisebericht beinhaltet nicht nur positive Aspekte.

Sehr lebendig schildert der Autor die Atmosphäre seiner Stationen und seine teils philosophischen Reisegedanken haben mich beim Lesen mehrfach inne halten lassen. Es ist kein Buch, das sich schnell nebenbei lesen lässt, aber eines, das sich lohnt gelesen zu werden, da man neben der Reise auch noch einige interessante geschichtliche Aspekte erfährt und vieles über die Hippie-Bewegung.

Ich habe diese Reise mit dem „Magic Bus“ genossen und wäre sehr gerne noch ein Stückchen weitergefahren.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Folgenreiche Lügen

Vier.Zwei.Eins.
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„Vier.zwei.eins. 4 Menschen, 2 Wahrheiten, 1 Lüge.“ ist ein spannender Thriller der Journalistin und Schriftstellerin Erin Kelly.

1999 beobachtet Laura mit ihrem Freund Kit in Cornwall eine Sonnenfinsternis ...

„Vier.zwei.eins. 4 Menschen, 2 Wahrheiten, 1 Lüge.“ ist ein spannender Thriller der Journalistin und Schriftstellerin Erin Kelly.

1999 beobachtet Laura mit ihrem Freund Kit in Cornwall eine Sonnenfinsternis und wird dabei Zeugin einer brutalen Vergewaltigung. Als es zum Prozess kommt bestreitet der Täter Jamie alles und das Opfer Beth schweigt. Mehrere Monate später taucht Beth bei Laura und Kit auf und wird zur Bedrohung. Laura und Kit ziehen weg und versuchen öffentlich nicht mehr in Erscheinung zu treten. Aber 15 Jahre später steht Beth wieder vor ihrer Tür.

Die Story wird im Wechsel aus der Sicht der Protagonisten erzählt und springt zwischen den verschiedenen Zeitebnen hin und her. Dadurch lässt sich das Buch nur schwer aus der Hand legen, da man immer versucht ist noch schnell eines der recht kurzen Kapitel zu lesen, um zu erfahren wie es weitergeht.
Die Einteilung, die Erin Kelly für ihr Buch vorgenommen hat ist ungewöhnlich. Bei Kit und Laura dreht sich alles um das Thema Sonnenfinsternis, sie reisen diesem Phänomen hinterher und genau wie dieses in fünf Phasen (erster und zweiter Kontakt, Totalität, dritter und vierter Kontakt) eingeteilt ist, ist das Buch in diese fünf Abschnitte eingeteilt.

Durch verschiedenen Andeutungen und Vermutungen tauchen während der Handlung immer mehr Fragen auf, so dass es beim Lesen immer schwieriger wird zu unterscheiden, was denn nun wahr ist und was nicht. Das Buch beginnt langsam und steigert sich in seiner Spannung, so dass es mich gefesselt und zum Ende auch sehr überrascht hat.

Die Charaktere fand ich gelungen dargestellt. Keiner von ihnen ist einfach zu durchschauen, so dass ich durchweg eine gewisse Distanz zu ihnen verspürt habe.

Mich hat das Buch gefesselt und gut unterhalten, es ist abwechslungsreich und hat schnell einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht entziehen konnte/wollte.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Packend – überraschend - rasant

Die Party
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„Die Party – Wer Glück hat stirbt als Erster“ ist ein fesselnder Thriller des Autors Jonas Winner.

Brandon hat nach dreißig Jahren zehn Jugendfreunde zu einer Halloweenparty in einen Glasbungalow eingeladen, ...

„Die Party – Wer Glück hat stirbt als Erster“ ist ein fesselnder Thriller des Autors Jonas Winner.

Brandon hat nach dreißig Jahren zehn Jugendfreunde zu einer Halloweenparty in einen Glasbungalow eingeladen, um gemeinsame Erinnerungen wieder aufleben zu lassen indem er eine damals abgebrochene Party fortsetzt. Direkt zu Beginn der Party wird Brandon von einem herabstürzenden Kronleuchter erschlagen und es wird klar, dass nur einer von ihnen die Party lebendig verlassen wird….

Der Schreibstil des Autors ist fesselnd, die Dialoge machen die Handlung lebendig und durch die kurzen Kapitel haben mich das Buch nur ungern aus der Hand legen lassen. Mit jedem Kapitel wechselt die Perspektive, so dass man das Geschehen aus den Blickwinkeln aller Beteiligten erlebt. Die äußerst unterschiedlichen Charaktere sorgen schnell dafür, dass alte Emotionen geweckt werden. Durch Gespräche gibt es Rückblenden in die vergangene Schulzeit, wodurch man zwischenzeitlich kurz durchatmen kann, aber ansonsten überwiegt die Spannung mit überraschenden und unvorhersehbaren Wendungen. „Die Party“ ist nichts für schwache Nerven, die düstere Atmosphäre und das makabre Spiel mit dem Leben der Anwesenden haben mich beim Lesen die Luft anhalten lassen.

Am Ende des Buches findet man eine Gästeliste, die ich mir an den Anfang gewünscht hätte, da sie das Lesen deutlich vereinfacht.

Ich fand diesen rasanten und temporeichen Thriller einfach großartig und kann ihn jedem Thrillerliebhaber empfehlen.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Fesselnd und gut recherchiert

Alte Feinde
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„Alte Feinde“ ist der achte Band in der Flint- und Cavalli-Reihe der Autorin Petra Ivanov.
Alle Bücher lassen sich problemlos unabhängig voneinander lesen.

Nachdem in Zürich ein Mann tot aufgefunden ...

„Alte Feinde“ ist der achte Band in der Flint- und Cavalli-Reihe der Autorin Petra Ivanov.
Alle Bücher lassen sich problemlos unabhängig voneinander lesen.

Nachdem in Zürich ein Mann tot aufgefunden wird und sich herausstellt, dass dieser durch eine alte Waffe – eine Army No. 2 - aus dem amerikanischen Bürgerkrieg getötet wurde, beginnt die Staatsanwältin Regina Flint zu ermitteln. Ihre Ermittlungen bringen sie in die USA, wo sich bereits Kriminalkommissar Bruno Cavalli befindet, von dem aber seit Monaten niemand mehr etwas gehört hat. Nach ihrer Ankunft in den Staaten beginnt sie mit der Suche nach Bruno und schnell kommt der Verdacht auf, dass alles nur inszeniert war und sie als Lockvogel für Cavalli dienen sollte.

Der Schreibstil von Petra Ivanov ist fesselnd, sehr detailliert und lässt sich angenehm flüssig lesen. Schnell merkt man, dass hier ausführlich recherchiert wurde, da man viele historische Hintergrundinformationen aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges bekommt.
Verschiedenen Handlungsstränge, Zeitsprünge, wechselnde Schauplätze und interessante Charaktere machen das Buch komplex und spannend. Gerade zu Beginn ist ein wenig Konzentration erforderlich um alles richtig einzuordnen, da die Zusammenhänge erst einmal nicht offensichtlich sind.
Die Idee als Verbindungsglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart eine alte Kriegswaffe zu nutzen, die ihre Geschichte erzählt, ist originell und gibt diesem Krimi etwas Besonderes.

Das Buch wurde mit jeder Seite spannender, so dass ich es zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich kann diesen Krimi nur empfehlen und freue mich schon auf weitere Bände mit Bruno Cavalli und Regina Flint.