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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

"Azzurro" (Die toten Hosen)

In der ersten Reihe sieht man Meer
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Bücher mit einem Zeitreisefaktor lese ich ganz gern. Die 80er sind auch voll mein Ding! Und außerdem befand ich mich ebenfalls gerade im Urlaub, als mir dieses Buch unter die Finger kam. Also gleich mal ...

Bücher mit einem Zeitreisefaktor lese ich ganz gern. Die 80er sind auch voll mein Ding! Und außerdem befand ich mich ebenfalls gerade im Urlaub, als mir dieses Buch unter die Finger kam. Also gleich mal gelesen, und oft zustimmend genickt und auch geschmunzelt. Unser Urlaubsziel war zwar nie die Adria, aber auch ich hab mit meinen Eltern laaange Autofahrten gemacht (zumindest kamen sie mir so vor, obwohl wir uns fast nur in unserem eigenen Land aufgehalten haben und das nun nicht wirklich groß war), und dabei gab's Musik von Vatis Mixed Tapes und selbstgemachte Wurststullen von Mutti.

Alex muss solch einen Urlaub nun also wieder durchleben, und trotz aller nostalgischen Elemente ist es für ihn wohl eher ein Albtraum, aus dem er gern wieder erwachen würde - im Körper eines erwachsenen Mannes. Doch vorher gilt es noch eine Mission zu erfüllen und den Imbiss seiner neuen italienischen Freunde zu retten.

Die kleinen Anekdoten vom Urlaub anno dazumal fand ich gut. Die Familienfotos am Anfang jeden Kapitels, die aus den persönlichen Fotoalben der Autoren stammen, fand ich genauso passend wie die Musik-Titel der einzelnen Kapitel. Die Freundschaft zur italienischen Familie war ein ganz guter roter Faden, allerdings ließ da mein Interesse irgendwie auch schon etwas nach.

Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch, das ehemalige Kinder der 80er und vor allem damalige Italienurlauber sicher sehr gefallen wird!

Veröffentlicht am 02.10.2018

Neuzugang auf Mure

Begegnung in der kleinen Sommerküche am Meer
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Ich habe die anderen Bücher der "Sommerküche am Meer"-Reihe noch nicht gelesen, doch das ist für das Verständnis auch nicht zwingend nötig, denn in dieser kurzen Novella geht es nicht um Flora sondern ...

Ich habe die anderen Bücher der "Sommerküche am Meer"-Reihe noch nicht gelesen, doch das ist für das Verständnis auch nicht zwingend nötig, denn in dieser kurzen Novella geht es nicht um Flora sondern ihre beste Freundin Lorna - Direktorin der kleinen Schule auf der schottischen Insel Mure. Zudem kümmert sie sich auch um ihren Vater, dem es in letzter Zeit nicht sehr gut ging. So macht sie auch die Bekanntschaft des neuen Arztes auf Mure, einem syrischen Flüchtling und ausgebildeten Doktor.

Es ist eine kurze liebe Geschichte, in deren Mittelpunkt Lorna und Saif stehen. Beide werden gut porträtiert, inklusive all ihrer Sorgen und Ängste. Auch dass das Ganze in Schottland spielt ist spürbar. Für einen ganzen Roman wäre es mir zu wenig drumherum gewesen, aber in Anbetracht dessen, dass es nur eine Novella ist, die als Bindeglied zwischen zwei Romanen einer Serie fungiert, ist es vollkommen ok.

~~~~~Achtung: SPOILER~~~~
Das Ende ist traurig, aber so wie Saif es sagt "es passiert immerhin in der richtigen Reihenfolge". Und ich fand es ganz toll, dass die gesamte Gemeinschaft des Ortes zusammenkam, um Lorna beizustehen.
~~~~~SPOILER Ende~~~~~

Veröffentlicht am 28.09.2018

Gebrochene Frauen mit entrissenden Herzen

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Den ersten Teil dieser Krimireihe hatte ich auch schon gelesen, da ging es darum dass schwangeren Frauen ihre Babies aus dem Bauch geschnitten wird. Hier also werden Herzen entrissen, denn die haben für ...

Den ersten Teil dieser Krimireihe hatte ich auch schon gelesen, da ging es darum dass schwangeren Frauen ihre Babies aus dem Bauch geschnitten wird. Hier also werden Herzen entrissen, denn die haben für den Täter wohl eine ganz besondere Symbolik.

Von Gewalt in der Familie zu lesen finde ich immer schlimm. Dass man sich noch nichtmal zu Hause sicher fühlen kann... Wo denn bitte sonst? Mir tat die kleine Carly dann auch so leid. Der Vater schon immer ein Arsch, und jetzt auch keine Mutter mehr. Auf den Terry hatte ich einfach nur eine unglaubliche Wut!

Obwohl diese Szenen bzw. 'Erzählungen' von Misshandlungen nur einen sehr geringen Anteil an der gesamten Geschichte haben, bringt Tania Carver richtig gut rüber, wie es Frauen in solchen gewalttätigen Beziehungen ergeht. Ihr Schreibstil ist generell gut, es lässt sich toll lesen. Was dann vor allem wichtig ist, wenn es im letzten Abschnitt spannend wird und man das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Ganz am Schluss fand ich 2 Dinge sehr unlogisch, daher auch nur 4 Punkte.
~~~~~~ACHTUNG: SPOILER~~~~
- Marina war das ganze Buch über sooo sehr darauf bedacht, ihre Tochter zu schützen. Und dann schlägt sie ausgerechnet sich selbst als Austauschgeisel vor, während Phil die Polizeieinheit führen soll die aus dem Hinterhalt zuschlägt. Wenn da was schief geht, hätte sie ihre Tochter mit einem Schlag zur Vollwaise gemacht! Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Marina so gehandelt hätte.

- Der Täter legt ja großen Wert darauf, dass seine Opfer selbst schon mal mißhandelt wurden. Weil er meint Marina war auch ein Opfer ihres Mannes, willigt er in einen Austausch ein. Aber gibt dann genau jene Frau her, von der er ziemlich sicher weiß dass sie definitiv ein Mißbrauchs-Opfer gewesen ist!! Und behält lieber die junge Polizistin. Sehr unlogisch.

- Am Ende erfahren wir ja, wer der Täter ist. Und auch dass eines der Opfer ihn gut gekannt hatte. Dennoch lässt nichts darauf schließen, dass sie ihn als Autofahrer von Safe Haven erkannt hat. Gar nichts. Dabei hatte er zumindest der Beschreibung nach sein Gesicht nicht vermumt oder seine Stimme verstellt. (Vielleicht wollte Tania Carven uns Lesern noch keinen zu großen Hinweis geben, indem sie ein "Erkennen in ihren Augen aufblitzen" lässt.
~~~~~~~SPOILER ENDE~~~~~~~

Ansonsten ein sehr guter Krimi, bei dem der Leser mitraten kann wer sich denn hinter dem Täter verbirgt. Und ganz am Schluss gibt es wohl schon einen Ausblick auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Wohlfühl-Liebesroman an der Ostsee

Eine Tüte buntes Glück
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Ein Wohlfühl-Liebesroman über verpasste Chancen und neues altes Glück. Leider verrät die Kurzbeschreibung schon ganz schön viel, aber das erneute Funken hätte man sich wohl auch so denken können. Es ist ...

Ein Wohlfühl-Liebesroman über verpasste Chancen und neues altes Glück. Leider verrät die Kurzbeschreibung schon ganz schön viel, aber das erneute Funken hätte man sich wohl auch so denken können. Es ist vor allem auch realistisch geschrieben und nicht über-dramatisch wie in den meisten solcher Liebesgeschichten, wo man nach der Aufdeckung eines Geheimnisses (zB die sogenannte 'Sexhöhle'; oder auch dem Windpark) wütend auseinander geht ohne den anderen erklären zu lassen.

Die Autorinnen haben vor allem Dänemark sehr gut beschrieben. Obwohl ich noch nie da war, konnte ich mir den Ort, die Natur und auch die Menschen sehr gut vorstellen. Die Sprache ist mir ja völlig fremd, und ich fand da kaum Gemeinsamkeiten mit deutsch, obwohl das bei Nachbarn ja oft ineinander läuft. Vielleicht gäbe es die noch mehr mit Plattdeutsch, aber auch das kann ich nicht.

Das Buch weckt auf jeden Fall den Wunsch nach einem Urlaub in Dänemark! Ein gemütliches Ferienhaus am Strand, das wär jetzt was. Die Schilderung der umgebauten Scheune hat mich auch begeistert, ich konnte mir das mit all den alten Deko-Stücken richtig gut vorstellen. In so einen Laden wäre ich als Touristin sicher auch spaziert.
Für Bonbons bin ich ja auch immer zu haben. Aber ich bin aber mehr so von der Sahne-Karemell-Fraktion. Da hätte ich mir ein paar Rezepte gewünscht... Die, die Rikke hier herstellt, scheinen eher von der scharfen Sorte zu sein. Scheinen aber ihren Freunden, und hoffentlich auch Kunden, zu schmecken.

Als Titel hätte "Ein Glas buntes Glück" oder "Ein buntes Glas voll Glück" besser gepasst, denn ihre Bonbons bewahrt Rikke ausschließlich in Gläsern auf. Ich bin mir auch fast sicher, dass diese Vorschläge beim Brainstorming vom Verlag dabei gewesen sind, aber er lässt sich wohl nicht ganz so flüssig aussprechen wie "Eine Tüte buntes Glück". Das Cover jedenfalls ist dann wieder absolut passend!

Veröffentlicht am 20.09.2018

Mehr Handlung wäre wünschenswert

Show Me How - Wenn wir uns lieben
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Das Buch hat zahlreiche Komponenten der typischen New Adult Romane: eine gewisse Freundesclique - darin ein Pärchen, dass sich schon lange kennt, aber gegenseitige Abneigung verspürt. Umso mehr, da sie ...

Das Buch hat zahlreiche Komponenten der typischen New Adult Romane: eine gewisse Freundesclique - darin ein Pärchen, dass sich schon lange kennt, aber gegenseitige Abneigung verspürt. Umso mehr, da sie sich körperlich eigentlich doch sehr attraktiv finden. Zudem wird die Geschichte dann sowohl aus ihrer als auch aus seiner Perspektive erzählt.
Mich langweilen solche Romane schnell, wenn immer wieder über dieselben Gefühle geschwafelt wird und man sich 350 Seiten lang nur im Kreis dreht. Das war hier erfreulicherweise nicht der Fall (obwohl auch in diesem Buch, dessen Haupthandlung sich über knapp 2 Monate erstreckt, wirklich kaum was passiert und alles nur in Dialogen 'erzählt' wird), zumindest war ich nirgends wirklich genervt von unnützem Blabla.

Ein bißchen gestört hat mich der Hang zum überdramatisieren, vor allem von Charlie. Wie sie fast eine Panikattacke hat, als Keith sie und Deacon beim knutschen erwischt. Ja, ich hab die Gründe dafür schon verstanden, trotzdem war es ein bißchen over the top. Ebenso wie später noch an anderer Stelle.

Zumindest gefiel mir der Schreibstil von Molly McAdams ganz gut, und auch der Charakterwandel von Deacon ist einigermaßen glaubhaft rübergekommen. Doch sie hätte gerne noch mehr Handlung einbauen können, statt fast ausschließlich Gespräche von Charlie und Deacon mit einem ihrer Freunde oder miteinander.