Die Liebe, zart und vergänglich
Beatrice arbeitet für die Weltbank in Washington und durch ein kleines Missverständnis in einem Presseartikel gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen. Die Versetzung ins Archiv in den Keller lässt nicht lange ...
Beatrice arbeitet für die Weltbank in Washington und durch ein kleines Missverständnis in einem Presseartikel gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen. Die Versetzung ins Archiv in den Keller lässt nicht lange auf sich warten und sie nimmt dankbar einen ehrenamtlichen Job als Betreuerin von Jacobina, einer alten wirschen Dame an.
Während Beatrice sich zu alledem auch noch mit ihrer derzeitigen Beziehung herumschlagen muss, bricht bei Jacobina das Eis. Sie bittet Beatrice um Hilfe, ihre im Krieg verschollene Halbschwester Judith zu finden.
Als Beatrice sich in dieses neue Abenteuer stürzt und sich auf die Suche nach Judith macht, trifft sie auf Gregoire, in den sie sich auf den ersten Blick hin sofort unsterblich verliebt.
Während Beatrice versucht, ihr Leben neu zu organisieren, begeben wir uns als Leser in die Vergangenheit und lernen Judith kennen. Die alle Hoffnung in ihren Christian setzt, denn ihr Leben als Jüdin in Frankreich scheint nicht mehr sicher. Sie hofft dem Naziregime zu entkommen und erlebt einen Schrecken nach dem anderen, bis ihr schlimmster Alptraum wahr wird.
Melanie Levensohn hat mit ihrem Roman ein kleines Zeitfenster in die Vergangenheit geöffnet. Sie blickt hoffnungsvoll auf die Liebe von Beatrice und Gregoire und auch auf die hoffnungslose Beziehung von Judith und Christian und macht deutlich, dass die Liebe zart und vergänglich ist. Ein großes Augenmerk legt sie auf die Arbeit vieler Institutionen, die bis heute noch versuchen, verschollene Menschen und alte Kontakte nach dem zweiten Weltkrieg wieder herzustellen und damit die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen diverser Organisationen hervorzuheben. Diese Arbeit wird vermutlich und hoffentlich niemals enden!