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Veröffentlicht am 15.09.2016

Warmherzig, humorvoll und lebensklug

Die beste Zeit unseres Lebens
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Zum Inhalt:
Die wunderbare Geschichte von vier Freundinnen, die vom Leben noch lange nicht genug haben!

Seit 45 Jahren gehen die vier Freundinnen Claudia, Sal, Ella und Laura zusammen durch dick und dünn. ...

Zum Inhalt:
Die wunderbare Geschichte von vier Freundinnen, die vom Leben noch lange nicht genug haben!

Seit 45 Jahren gehen die vier Freundinnen Claudia, Sal, Ella und Laura zusammen durch dick und dünn. Sie treffen sich einmal im Monat in London auf ein paar Drinks, um gemeinsam zu lachen, zu feiern und manchmal auch zu weinen. Denn das Leben hält nicht immer das bereit, was man sich erträumt hat. So steht Laura plötzlich vor den Trümmern ihrer Ehe, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Mann sie betrügt, während Sal akzeptieren muss, dass sie ihren Job an eine jüngere Kollegin verliert. Doch die vier lassen sich nicht einschüchtern, denn sie wissen, dass sie – was immer auch passiert – auf ihre Freundschaft setzen können.
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Maeve Haran hat in Oxford Jura studiert, arbeitete als Journalistin und in der Fernsehbranche, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. Alles ist nicht genug wurde zu einem weltweiten Bestseller, der in 26 Sprachen übersetzt wurde. Maeve Haran hat drei Kinder und lebt mit ihrem Mann in London.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Vier Frauen, um die 60 Jahre alt, sind seit über 40 Jahren beste Freundinnen. Sie treffen sich regelmäßig zu einem „Frauenabend“ und sind auch sonst immer füreinander da.
Ella ist seit einigen Jahren verwitwet, kommt aber mit ihrem Leben alleine gut zurecht. Ihre Töchter bevormunden sie allerdings sehr und ihr Schwiegersohn macht ihr das Leben mit seinen merkwürdigen Ansichten auch nicht gerade leichter.
Claudia ist Lehrerin und wird neuerdings in ihrem Beruf mehr und mehr von jüngeren Kollegen kritisiert. Ihr Mann möchte aufs Land ziehen, was für Claudia eigentlich nicht in Frage kommt. Als ihre Eltern aber plötzlich Hilfe und Pflege benötigen, bleibt ihr nichts anderes übrig.
Laura bekommt von ihrem Mann am 25. Hochzeitstag eröffnet, dass er sich in eine jüngere Frau verliebt hat. Er verlässt sie und die beiden Kinder und reicht die Scheidung ein.
Sal ist Journalistin und Redakteurin und verliert ihren Job an eine jüngere Kollegin. Als wäre das noch nicht genug, erhält sie auch noch eine schlimme medizinische Diagnose.

Im Wechsel erzählt die Autorin die Geschichten der vier Frauen.
Mit hat besonders gut gefallen, dass alles sehr authentisch wirkte, Schicksale wie sie das Leben eben manchmal schreibt.
Es war schön zu erleben, wie die vier Frauen mit den Veränderungen in ihrem Leben umgehen. Dabei spielt ihre lange Freundschaft natürlich eine große Rolle. Sie halten zusammen, tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig so gut es eben geht. Aber auch jede für sich beschließt, dass das Leben auch in diesem Alter noch etwas zu bieten hat, das man genießen kann.
Ich mochte alle vier Protagonistinnen sehr, denn sie waren sympathisch und glaubwürdig.
Nur Sal habe ich nicht verstanden, weil sie ihre schlimme Diagnose für sich behält und nicht mit ihren Freundinnen darüber spricht. Aber in so einer Situation reagiert sicher jeder anders.

Der flüssige und lockere Schreibstil der Autorin hat mir von Beginn an gefallen und mich auch gleich in den Bann des Buches gezogen.
Die Geschichten der vier Freundinnen haben mich gefesselt und unterschiedliche Emotionen in mir ausgelöst. Ich habe mit ihnen gelacht, gehofft und gebangt und hatte fast das Gefühl als fünfte Freundin irgendwie dazu zu gehören.
Das Ende hat mir dann sehr gut gefallen und mich lächelnd zurück gelassen.

Dieses wunderbare Buch über Freundschaft und Schicksale zeigt mit Humor und auch ein bisschen Lebensweisheit, dass das Leben in jedem Alter schön und lebenswert ist!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder 3. Fall für Helen Grace

D.I. Helen Grace: Kalter Ort
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Zum Inhalt:
Kein Spiel. Kein Entkommen.
Als Ruby aufwacht, weiß sie sofort, dass sie nicht in ihrem eigenen Bett liegt. Doch das ist nur Beginn ihres Albtraums. Jemand hält sie gefangen, in einem Zimmer, ...

Zum Inhalt:
Kein Spiel. Kein Entkommen.
Als Ruby aufwacht, weiß sie sofort, dass sie nicht in ihrem eigenen Bett liegt. Doch das ist nur Beginn ihres Albtraums. Jemand hält sie gefangen, in einem Zimmer, das an ein Puppenhaus erinnert.
Am anderen Ende der Stadt, Familienidylle, ein Tag am Strand. Bis eines der Kinder beim Spielen etwas entdeckt: eine Frauenleiche, tief vergraben im Sand. Vor Ort birgt die Polizei weitere Opfer. Allerdings hat niemand sie vermisst gemeldet, weder Eltern noch Freunde. Für D.I. Helen Grace Beweis genug, dass sie es mit einem Täter zu tun hat, der extrem klug und vorsichtig agiert. Und plötzlich begreift sie, dass für jemanden die Uhr ticken könnte, der noch am Leben ist.
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)


Der Autor:
Matthew J. Arlidge hat fünfzehn Jahre lang als Drehbuchautor für die BBC gearbeitet. Seit mehreren Jahren betreibt er eine eigene unabhängige Produktionsfirma, die vor allem auf Krimiserien spezialisiert ist. Der Auftakt der Helen-Grace-Reihe «Einer lebt, einer stirbt» war in England das erfolgreichste Debüt 2014, die Reihe erscheint in 30 Ländern.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Dies ist der 3. Fall für D. I. Helen Grace, die in Southampton ermittelt.
Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber ich empfehle trotzdem mit dem ersten Teil der Reihe zu beginnen, da es neben dem jeweiligen Kriminalfall noch die Geschichte um Helen persönlich und auch einige Mitglieder ihres Teams gibt, die von Band zu Band fortgeschrieben wird.

Ich mag Helen Grace als Protagonistin sehr, weil sie erfrischend anders ist als andere Ermittler in Krimis oder Thrillern. Ihre privaten Dämonen, die sie immer noch bekämpft, wirken sich auch immer wieder auf ihre Arbeit aus. Dazu der „Kampf“ gegen ihre neue Chefin, die offenbar neidisch ist auf Helens Erfolg und Ansehen und deshalb immer wieder versucht, Helen Steine in den Weg zu legen. Ich würde schon als Mobbing bezeichnen, aber Helen lässt sich davon kaum beirren. Sie vertraut auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition bei ihren Ermittlungen und geht auch schon mal außergewöhnliche Wege. Da ich polizeiliche Ermittlungsarbeit in Krimis sehr mag, gefällt mir diese Reihe besonders gut, denn Helen Grace ermittelt eben anders als andere Ermittler.

Der Plot dieses Falles ist vielleicht nicht neu, aber ich war begeistert, was der Autor daraus gemacht hat.
Immer wieder erlebt der Leser die entführte Ruby und was der Täter mit ihr macht. Nach einer Weile wird auch das Motiv erkennbar und die Zusammenhänge zu den weiteren Opfern, die an einem Strand gefunden werden. Dann ist klar, für die entführte Ruby läuft die Zeit und ich habe mich nur noch gefragt, ob Helen und ihr Team dem Täter schnell genug auf die Spur kommen und Ruby retten können.

In 142 recht kurzen Kapiteln zeigt der Autor auch diesen Fall aus unterschiedlichen Perspektiven. Nicht selten enden die Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger, was bei mir für hohe Spannung gesorgt hat. Sein temporeicher Schreibstil und die häufigen Szenenwechsel lassen die Tätigkeit des Autors als Drehbuchautor spüren und haben mich aufs Neue begeistert.
Ich habe mit Ruby gelitten und gefiebert und mit den Ermittlern gerätselt. Für mich war dieser Thriller wieder ein Pageturner der mich durchgängig gefesselt und auch überzeugt hat. Ich freue mich auf weitere Teile der Reihe und hoffe, darin nicht nur noch mehr über Helen Grace und die Geheimnisse, die sie umgeben, zu erfahren sondern auch weitere packende Kriminalfälle zu erleben!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöner 4. Besuch im Rose Harbor Inn

Herbstleuchten
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Zum Inhalt:
Hinter jeder Herbstwolke wartet ein hoffnungsvoller Silberstreif …

Jo Marie Rose hat ihr Glück endlich gefunden. Ihr kleines Rose Harbor Inn läuft sehr gut, und in Mark Taylor, der sie in ...

Zum Inhalt:
Hinter jeder Herbstwolke wartet ein hoffnungsvoller Silberstreif …

Jo Marie Rose hat ihr Glück endlich gefunden. Ihr kleines Rose Harbor Inn läuft sehr gut, und in Mark Taylor, der sie in Haus und Garten unterstützt, hat sie einen Freund gefunden, dem sie vertrauen kann. Doch sie spürt, dass Mark etwas vor ihr verheimlicht. Als er ihr eines Tages aus heiterem Himmel erzählt, dass er Cedar Cove verlassen wird, ist Jo Marie mehr als verwirrt. Gerade jetzt, als sie es endlich wieder geschafft hat, einem Mann ihr Herz zu öffnen, verliert sie ihn wieder. Als sie hinter Marks Geheimnis kommt, muss sie sich allerdings erstmal um zwei neue Gäste kümmern, die ihre ganz eigenen Antworten suchen.
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Weitere Teile der Reihe:
1. Winterglück
2. Frühlingsnächte
3. Sommersterne
3.5 Wolkenküsse


Die Autorin:
Debbie Macomber ist mit einer Gesamtauflage von über 170 Millionen Büchern eine der erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, ist sie eine begeisterte Strickerin und verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington und im Winter in Florida.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Es handelt sich um den 4. Teil der Rose Harbor-Reihe und ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension die vorherigen Teile als bekannt voraussetze, da evtl. Spoiler zu den ersten Teilen vorhanden sein können.

Bereits zum vierten Mal sind wir zu Gast bei Jo Marie Rose im Rose Harbor Inn.
Dieser vierte Band knüpft nahtlos an den Vorgänger an, sowohl inhaltlich als auch zeitlich.
Und wie auch in den vorherigen Bänden gibt es zwei sich abwechselnde Handlungsstränge. Jo Marie erzählt uns nach wie vor ihre Geschichte selbst in der Ich-Form während der Handlungsstrang um die Gäste und andere Figuren in der dritten Person erzählt werden. Diese Aufteilung hat mir schon in den ersten Teilen gut gefallen und sie ist auch diesmal wieder gelungen. Die Wechsel tragen zur Spannung bei und manche Situationen erlebt der Leser auf diese Art und Weise aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Als Gäste erwartet Jo Marie diesmal zwei junge Frauen, Coco und Katie. Die beiden sind beste Freundinnen und kommen nach 10 Jahren zurück nach Cedar Cove, um am Jahrgangstreffen ihrer Highschool teilzunehmen. Beide haben negative Erinnerungen an Ereignisse ihrer Vergangenheit, die sie aufarbeiten möchten, um damit endlich abzuschließen. Auch wenn beides mit dem Thema „Jugendliebe“ oder auch „erste Liebe“ zu tun hat, haben beide ganz unterschiedliche Gründe, warum sie ihre früheren Freunde nach so langer Zeit wiedersehen wollen. Das Jahrgangstreffen verläuft für beide allerdings anders als erwartet.
Sehr gut gefallen hat mir in Bezug auf die „Gästegeschichte“ dieses Mal, dass die Story um die beiden Freundinnen nicht mit ihrem Besuch im Rose Harbor Inn endete. Es war schön zu erleben, wie es sich später für die beiden weiter entwickelte. Und auch zu früheren Gästen erhält der Leser dieses Mal wieder kleine Infos, was die Gästegeschichten für mich rund macht.

Für Jo Marie ist es gerade keine leichte Zeit. Mark Taylor ist ihr nicht nur eine große Hilfe in Haus und Garten sondern auch ein guter Freund geworden. Mark umgibt ein Geheimnis, das Jo Marie bisher nicht lüften konnte, aber sie gesteht sich ein, dass sie Mark nicht nur ihr Vertrauen geschenkt hat sondern tiefe Gefühle für ihn hat. Und dann macht Mark seine Ankündigung wahr und verlässt Cedar Cove und damit auch Jo Marie.
Dadurch ist Jo Maries Teil diesmal recht traurig, denn sie hat mit dem erneuten Verlust eines wichtigen Menschen sehr zu kämpfen und leidet darunter. Immerhin erfährt sie und damit auch der Leser endlich, welches Geheimnis Mark verbirgt und dass dieses eben auch der Grund dafür war, dass er Cedar Cove verlassen hat.

Beide Handlungsstränge sind in diesem Teil sehr emotional. Der Autorin ist es aber gut gelungen, die Emotionen zu beschreiben und auch zum Leser zu transportieren. Ich habe sehr mit Jo Marie gelitten und beide Geschichten haben mich auch berührt.
Das Ende bringt noch eine kleine Überraschung, ist aber ein offenes Ende und kommt dann ziemlich plötzlich. Glücklicherweise ist die Reihe nicht, wie ich anfangs vermutete, mit diesem vierten Teil beendet.
Der fünfte Teil ist unter dem Titel „Sweet Tomorrows“ kürzlich erschienen und ich hoffe, dass wir nicht zu lange auf die deutsche Ausgabe warten müssen.

Debbie Macomber konnte mich mit ihrem angenehmen und fesselnden Schreibstil erneut begeistern und mit ihrer warmherzigen und einfühlsamen Darstellung auch schwierigerer Themen überzeugen.
Der vierte Besuch im Rose Harbor Inn hat mir schöne Lesestunden bereitet und ich freue mich auf den fünften Besuch!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder Südfrankreich-Krimi mit toller Story!

Im Schatten des Sommers
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Zum Inhalt:
Ihre Familie ist seit vierundzwanzig Jahren verschwunden.
War Sophias bisheriges Leben eine große Lüge?

Sophia Mildner erhält einen Anruf der französischen Polizei. Völlig unerwartet hat sich ...

Zum Inhalt:
Ihre Familie ist seit vierundzwanzig Jahren verschwunden.
War Sophias bisheriges Leben eine große Lüge?

Sophia Mildner erhält einen Anruf der französischen Polizei. Völlig unerwartet hat sich eine neue Spur ergeben, die das ungeklärte Verschwinden ihrer Eltern und ihres kleinen Bruders vor über zwei Jahrzehnten endlich aufklären könnte. Bei einem Autounfall ist ein bislang nicht identifizierter Mann schwer verletzt worden. Der Unbekannte hat tiefe Schnittwunden am Oberkörper. Er trägt ein altes Foto bei sich: Die Frau darauf ist niemand anderes als Sophias Mutter. Was ist dem Fremden widerfahren? Und in welcher Verbindung steht er zu der verschwundenen Familie?
Sophia bricht ins idyllische Argelès-sur-Mer an der südfranzösischen Küste auf – und gerät sofort in Streit mit dem ermittelnden Polizisten Nicolas Rousseau. Dabei verbindet die beiden mehr, als sie ahnen …

Ein packender Fall und eine bewegende Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse Südfrankreichs!
(Kurzbeschreibung gem. Grafit Verlag)


Die Autorin:
Silke Ziegler, Jahrgang 1975, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Weinheim an der Bergstraße. Die gelernte Finanzassistentin arbeitet nach Anstellungen in diversen Kreditinstituten seit zwei Jahren an der Universität Heidelberg.
(Quelle: Grafit Verlag)


Meine Meinung:
Auch in ihrem dritten Buch siedelt Silke Ziegler die Story in Frankreich an, diesmal erneut in Südfrankreich.
Man merkt deutlich ihre Verbundenheit zu Frankreich, denn die Örtlichkeiten an der südfranzösischen Küste und teilweise auch in den Pyrenäen sind liebevoll und bildhaft beschrieben. Das verleiht der Geschichte nicht nur etwas französisches Flair sondern vermittelt auch ein schönes Sommergefühl.

Im Prolog erleben wir zunächst den Tag im August 1992 als Sophia Mildner mit ihrer Familie im Frankreichurlaub war und ihre Eltern und ihr kleiner Bruder bei einem Einkauf im Supermarkt plötzlich spurlos verschwanden. Ihr Schicksal konnte nie geklärt werden.

Zu Beginn des ersten Kapitels werden wir Zeuge des im Klappentext erwähnten Autounfalls. Und damit ist man dann gleich mitten drin in der Geschichte.
Wir lernen Nicolas Rousseau, den leitenden Ermittler, und auch sein Team kennen.
Nicolas ist ein sehr sympathischer Protagonist. Er ist Polizist mit Leib und Seele und ordnet fast alles seinem Beruf unter. Nur seine Familie ist ihm außerhalb des Jobs noch wichtig, denn sein Vater, der ebenfalls Polizist war, lebt seit einem Schlaganfall vor 20 Jahren in einem Pflegeheim. Und so kümmert sich Nicolas neben seinem Vater auch um seine Mutter und seine Schwester. Man erkennt gut, dass Nicolas zwei Seiten hat, der "harte" Polizist und der weiche, gefühlvolle Familienmensch.

Auch Sophia war mir sehr sympathisch. Sie war erst 11 Jahre alt, als ihre Familie verschwand und sie ist danach bei ihrer Großmutter und ihrer Tante väterlicherseits aufgewachsen. Inzwischen hat sie sich ein Leben aufgebaut und ist Tierärztin mit eigener Praxis. Den ungeklärten Verlust ihrer Familie hat sie aber nie verwunden, was für mich absolut nachvollziehbar war. Diese Ungewissheit stelle ich mir einfach schlimm vor!
So war es klar, dass sie nach Südfrankreich fährt, nachdem die Polizei sie telefonisch informiert hat, dass bei dem Unfallopfer ein altes Foto von Sophias Mutter sowie deren Anschrift gefunden wurde.

Schon bei den ersten Zusammentreffen zwischen Nicolas und Sophia spürt man, dass da ein gewisses Knistern ist. Sophia möchte natürlich so umfassend wie möglich in die Ermittlungen einbezogen werden, was Nicolas zunächst ablehnt obwohl er dafür Verständnis hat. Und so entwickelt sich die Liebesgeschichte ganz langsam und dezent und hält am Ende noch eine Überraschung nicht nur für die beiden Protagonisten sondern auch für die Leser bereit.

Ganz anders der eigentliche Kriminalfall, der mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen hat.
Was hat das unbekannte Unfallopfer mit Sophias Mutter zu tun und kann das Verschwinden von Sophias Familie nach so vielen Jahren doch noch aufgeklärt werden?
Beinahe in jedem Kapitel ergeben sich neue Erkenntnisse, Indizien oder Fakten. Manchmal konnte ich nicht fassen, wie viele lose Fäden und einzelne Puzzleteile die Autorin da ausgelegt hat. Dadurch war die Spannung durchgängig hoch und steigert sich noch, je näher man dem Ende kommt.
Die Auflösung ist schlüssig, lässt keine Fragen offen und ist auch für alle Beteiligten versöhnlich.

Dazu gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der ab und zu zwischendurch eingestreut wird, in dem wir Antoine erleben, der offenbar eine psychische Störung hat. Damit konnte ich zunächst gar nichts anfangen. Im Verlauf der Geschichte habe ich eine Vermutung angestellt, wer Antoine sein könnte, lag damit aber weit daneben.
Die Aufklärung hierzu war nicht nur eine faustdicke Überraschung sondern auch eine geniale und kreative Idee der Autorin.

Diese wirklich packende und fesselnde Geschichte hat mich begeistert und ich bin gerne mit Nicolas und Sophie auf Spurensuche im sommerlichen Südfrankreich gegangen.
Durch den komplexen Plot, dessen ganzes Ausmaß sich erst am Ende zeigt, hat sich das Buch für mich zu einem Pageturner entwickelt und deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eberhofer ist Kult!

Zwetschgendatschikomplott
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Zum Inhalt:
Umbracht is'

Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und ...

Zum Inhalt:
Umbracht is'

Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und der Rudi im Münchner Rotlichtmilieu - denn der Finger gehörte einer ermordeten Prostituierten. Während der Wiesn sterben weitere Frauen durch eine rätselhafte Mordwaffe …
(Kurzbeschreibung gem. dtv-Verlag)


Meine Meinung:
Endlich ermittelt der Eberhofer wieder!
Auch im 6. Teil von Rita Falks Provinzkrimiserie um den Polizisten Franz Eberhofer begeben wir uns wieder in das fiktive bayrische Dorf Niederkaltenkirchen und ermitteln mit dem Eberhofer in München.
Auch wenn die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind, sollte man die Teile in der chronologischen Reihenfolge lesen, um den Eberhofer, seine Familie und die Bewohner von Niederkaltenkirchen so richtig kennenzulernen und an ihrem Leben teilhaben zu können.

Diesmal ermittelt der Eberhofer mit dem Rudi Birkenberger, einem ehemaligen Polizisten, im Rotlichtmilieu. Gleich 3 Prostituierte werden tot aufgefunden, das macht viel Ermittlungsarbeit für die beiden, die sie auch gewohnt unkonventionell und mit viel Ruhe angehen.
Auch wenn der Kriminalfall spannend und undurchsichtig ist und sich auch erst ganz am Ende aufklärt, steht er für mich doch meistens im Hintergrund.
Hauptsächlich freue ich mich bei jedem neuen Band der Reihe auf die Fortsetzung der Geschichten um die Bewohner von Niederkaltenkirchen und natürlich um die Eberhofer-Familie. Und da ist eine Menge los.
Niederkaltenkirchen spaltet sich in 2 Lager wegen eines Hotels und Klatsch und Tratsch gibt es auch reichlich. Aber auch in Eberhofers Privatleben ist wie immer was los. Über die Trennung von seiner Susi ist er noch nicht hinweg und wie es scheint, hat die Oma ihm das auch noch nicht verziehen. Aber trotzdem kocht sie ihrem Franz immer wieder was gutes, was für den Franz so ziemlich das Wichtigste ist.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit allen anderen lieb gewonnenen Figuren, wie dem kiffenden und Beatles hörenden Vater Eberhofer, Bruder Leopold samt Frau und Tochter „Sushi“, Wirt Wolfi, Metzger Simmerl und Klempner Flötzinger.
Alle Figuren sind facettenreich und jeder auf seine Art liebenswert. Die persönliche Entwicklung der Figuren geht schon seit dem 1. Band langsam voran und es gibt genug Potential für (hoffentlich) viele weitere Bände.

Zitat (S. 163)
Der Birkenberger Rudi über seine Absicht eine Wohnung zu kaufen:
„Im Übrigen, du Klugscheißer, gibt’s natürlich eine Adresse, und die solltest du dir sogar merken. Denn da bin ich in nächster Zukunft erreichbar. Rita-Falk-Straße dreißig, wer auch immer dieses Weib sein mag.“

Mit viel Charme, Situationskomik und Humor erzählt Rita Falk die Geschichten um den kultigen Polizisten Franz Eberhofer. Ihr ganz besonderer Schreibstil mit viel bayrischem Einschlag, den man aber auch als Nicht-BayerIn gut versteht, gibt die besondere Würze und vermittelt auch viel Lokalkolorit.

Auch nach dem sechsten Teil der Reihe habe ich noch lange nicht genug vom Eberhofer und Niederkaltenkirchen und freue mich jetzt schon auf den siebten Band, der „Leberkäsjunkie“ heißen und wohl Anfang 2016 erscheinen soll.

Zur Verkürzung der Wartezeit kann man die leckeren Gerichte der Eberhofer-Oma aus dem Buch nachkochen, denn im Anhang gibt es 5 tolle Rezepte dazu!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de