Ein guter erster Band
Helden des Olymp 1: Der verschwundene HalbgottDa die "Percy Jackson"-Reihe letztes Jahr zu meinen Highlights gehörte, war ich sehr gespannt auf "Helden des Olymp". Der erste Band hat mir gut gefallen, doch es war auf jeden Fall eine Umstellung, dass ...
Da die "Percy Jackson"-Reihe letztes Jahr zu meinen Highlights gehörte, war ich sehr gespannt auf "Helden des Olymp". Der erste Band hat mir gut gefallen, doch es war auf jeden Fall eine Umstellung, dass er abwechselnd aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt wurde, die man hier ganz neu kennen gelernt hat, obwohl Jason, Leo und Piper mir definitiv sympathisch waren. Es war interessant zu sehen, mit welchen individuellen Problemen sie zu kämpfen hatten und ich mochte die Dynamik zwischen ihnen, die dadurch verkompliziert wurde, dass Jason sich nicht an sein vorheriges Leben erinnern konnte und Leo und Piper ebenfalls erkennen mussten, dass mit ihren Erinnerungen etwas nicht stimmt. Dies beeinflusst auch die Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen wäre, aber davon abgesehen ganz schön war. Besonders toll war jedoch das Wiedersehen mit bereits bekannten Figuren und das Rätsel um Percys Verschwinden macht neugierig auf den zweiten Band.
Sehr gut gefallen hat mir, dass hier erstmals die römischen Götter - oder besser gesagt ihre römischen Erscheinungsformen - eine Rolle spielten. Ich mochte, dass die historischen Hintergründe thematisiert wurden und die Verbindung zu der griechischen Mythologie wurde stimmig erklärt; besonders faszinierend war es, dass der Autor in manchen Situationen genauer darauf eingegangen ist, wie die einzelnen Gottheiten sich in beiden Variationen unterscheiden und welche Attribute ihnen jeweils zugewiesen wurden. Da man die griechischen Götter in den vorherigen Büchern bereits 'kennen lernen' konnte, war es interessant zu sehen, wie sie sich in der römischen Mythologie verändert hatten und wie unterschiedlich sie teilweise charakterisiert wurden. Dies war für mich beinahe der interessanteste Aspekt der Geschichte, doch auch die Abenteuer, die die Figuren erleben, waren spannend, gerade durch die Ungewissheit darüber, was Jason passiert ist, und die große potentielle Bedrohung, die zu bekämpfen sehr schwer sein dürfte. Ich muss sagen, dass ich eine Entwicklung am Ende sehr bequem und inkonsequent fand, aber letztlich war das Ergebnis positiv und deshalb ist es nur ein kleiner Kritikpunkt.
Die Handlung selbst hätte von mir 4 Sterne bekommen, aber da Riordan es geschafft hat, dass ich Hera/Juno sympathisch fand - was alles andere als leicht ist, weil sie nicht gerade unproblematisch handelt - habe ich noch einen halben Stern mehr vergeben.