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Veröffentlicht am 23.01.2020

Ein Fuchs versteht die Welt nicht mehr

Fuchs 8
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Fuchs 8 ist nicht wie die anderen Füchse in seinem Rudel. Er ist fasziniert von den Menschen und ihrer Sprache. Jeden Abend sitzt er vor einem Haus und lauscht den Geschichten, um die Worte zu lernen. ...

Fuchs 8 ist nicht wie die anderen Füchse in seinem Rudel. Er ist fasziniert von den Menschen und ihrer Sprache. Jeden Abend sitzt er vor einem Haus und lauscht den Geschichten, um die Worte zu lernen. Dann jedoch geschieht etwas Schlimmes und Fuchs 8 sieht die Menschen in einem anderen Licht.

Das Buch ist wirklich nicht einfach zu bewerten. Es hat positive aber leider auch negative Aspekte. Zum positiven gehört auf jeden Fall die wunderschöne Gestaltung. Nicht nur das Cover ist gut gelungen, im Innenteil finden sich viele stimmige Illustrationen. Die Füchse sind dabei in Rot gehalten und fallen sofort ins Auge.
Am Anfang der Geschichte ist der Grundton freundlich, aber dann folgen ein paar böse Überraschungen für Fuchs 8 und sein Rudel und die Stimmung wird etwas düsterer. Die Nachricht, die das Buch vermitteln möchte, ist wichtig und leider auch sehr wahr. Ich finde es daher schade, dass durch den Schreibstil die Gefühle größtenteils verloren gehen. Man kann sich nicht ganz auf den Inhalt einlassen, da es sehr anstrengend zu lesen ist und man sich sehr konzentrieren muss.
Es ist natürlich authentisch gemacht, dass Fuchs 8 die menschliche Sprache nicht perfekt beherrschen kann, aber vielleicht hätte man es auf andere Weise lösen und darstellen können.
Es ist eigentlich eine sehr schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt, aber mit der sprachlichen Gestaltung hat sich der Autor sich und den Lesern keinen Gefallen getan. Zusätzlich ist das Buch sehr kurz gehalten und mehr eine Kurzgeschichte. Das Ende kam dann auch sehr schnell und abrupt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2019

Kluftinger mal ernster

Kluftinger (Kluftinger-Krimis 10)
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Eigentlich will Kluftinger nur das Familienleben genießen, denn er ist endlich Opa geworden. Doch dann taucht auf dem Altusrieder Friedhof ein Grabkreuz auf. Mit Kluftingers Namen darauf. Jemand aus seiner ...

Eigentlich will Kluftinger nur das Familienleben genießen, denn er ist endlich Opa geworden. Doch dann taucht auf dem Altusrieder Friedhof ein Grabkreuz auf. Mit Kluftingers Namen darauf. Jemand aus seiner Vergangenheit hat es auf ihn abgesehen. Und es tauchen immer mehr Hinweise auf, dass derjenige seinen Tod will.

Dieser Teil unterscheidet sich deutlich von den anderen Kluftinger-Bänden. Es ist ein sehr persönlicher Fall für Klufti, denn jemand aus seiner Vergangenheit hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Dadurch bekommt man viele Einblicke in Kluftis Vergangenheit. Man erfährt etwas über seine Jugend, wie er zur Polizei und in die Mordkommission gekommen ist und natürlich wird auch endlich das Geheimnis um seinen vollen Namen gelüftet.

Dadurch, dass es viel um die Vergangenheit und den persönlichen Rachefeldzug des Unbekannten geht, gibt es nicht viel typische Ermittlungsarbeit. Erst zum Ende hin im letzten Viertel wird es noch ein richtiger Kriminalroman. Dabei spielen wieder die altbekannten Charaktere, die schon seit dem ersten Buch fester Bestandteil der Reihe sind, eine Rolle. Es gibt aber auch einige Gastauftritte von Personen aus früheren Fällen.

Die Grundstimmung des Buches ist deutlich ernster als bei den vorherigen und es gibt auch nicht so viele humorvolle Szenen. Natürlich bleibt der Humor nicht ganz auf der Strecke, aber ist schon deutlich weniger.

Der Fall an sich ist spannend aufgebaut, auch wenn ich mir mehr das typische Konzept wie in den anderen Teilen gewünscht hätte. Die Passagen aus Kluftis Vergangenheit fand ich nicht immer so ganz interessant. Das Ende lässt aber darauf schließen, dass die Autoren hier noch mindestens einen weiteren Band planen. Vielleicht dann auch wieder mit mehr Humor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2019

Hat etwas gedauert bis es mich packen konnte

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Durch einen glücklichen Zufall entdeckt die Polizei drei vergrabene Frauenleichen auf seinem Grundstück. Keiner in seinem Umfeld kann glauben, dass ...

Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Durch einen glücklichen Zufall entdeckt die Polizei drei vergrabene Frauenleichen auf seinem Grundstück. Keiner in seinem Umfeld kann glauben, dass Theo ein skrupelloser Serienmörder sein soll. Bald schon können die Opfer identifiziert werden und es lässt sich ein Muster erkennen und wahrscheinlich ist der Mörder noch auf freiem Fuß.

Dieser Fall hat lange gebraucht, bis er mich wirklich packen konnte. Das lag auch daran, dass es so viele Verdächtige und Opfer gibt. Es war schwierig den Überblick zu behalten und die Personen auseinander zu halten. Erst ab der Hälfte hatte ich das Gefühl, dass der Fall richtig an Fahrt aufnimmt und spannend wird.

Der Kriminalfall an sich ist gut und spannend aufgebaut. Es ist alles sehr detailliert und man erfährt viel über die Arbeit der Polizei und man merkt, dass in diesem Buch auch viel Recherchearbeit steckt. Die Geschichte ist sehr durchdacht und nach und nach werden alle losen Fäden zusammengeführt. Als Leser wird, man genauso wie die Ermittler, immer mal wieder auf die falsche Fährte gelotst, wer der wahre Täter ist.

Auch in diesem Band gibt es wieder Einblicke in das Privatleben von Pia und Oliver. Obwohl die privaten Dinge dieses Mal eher im Hintergrund bleiben und der Fokus mehr auf der Mordserie und den Ermittlungen liegt.

Das Ende ist dann nochmal sehr rasant und auch actionreich. Es ist ein spannender Kriminalfall, der aber seine Zeit braucht, um sich zu entfalten. Die vielen Personen machen es anfangs schwer reinzukommen und direkt gepackt zu werden. Dennoch hat die Autorin wieder ein gutes Buch geliefert.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Eine Welt mit Potenzial

Warcross (Band 1) - Das Spiel ist eröffnet
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Warcross ist das größte – und beliebteste – Videospiel aller Zeiten. Die Welt ist verrückt danach und verehrt den Erfinder Hideo Tanaka. Auch die Kopfgeldjägerin Emika Chen flüchtet gerne aus ihrem eigenen ...

Warcross ist das größte – und beliebteste – Videospiel aller Zeiten. Die Welt ist verrückt danach und verehrt den Erfinder Hideo Tanaka. Auch die Kopfgeldjägerin Emika Chen flüchtet gerne aus ihrem eigenen Leben in die Welt von Warcross. Dann passiert das Unglaubliche. Hideo Tanaka bietet Emika einen mehr als lukrativen Job an. Sie soll für ihn einen Hacker aufspüren, der Warcross manipuliert.

Auch wenn ich etwas Anderes von dem Spiel Warcross erwartet – und auch erhofft hatte – beschreibt die Autorin die Spielewelt und die Weltmeisterschaft mit den Kämpfen sehr plastisch und interessant. Die Spiele fand ich zugegenermaßen am Ende eine der spannendsten Sachen an dem Buch, da sie sehr actionreich geschrieben sind.

Emika ist ein starker Charakter und hat nicht gerade eine einfache Vergangenheit hinter sich. Auch ihr derzeitiges Leben ist nicht leicht. Da kommt das Jobangebot von Hideo sehr gelegen. Hideo ist eine reservierte und zurückhaltende Person. Als Leser fühlt man sich ihm auch nicht besonders nahe. Die Liebesgeschichte, die die Autorin mit eingebaut hat, nahm ich ihr von Anfang an nicht ab. Sie hatte einfach keine starke Grundlage und konnte daher auch nicht begeistern und war für mich nicht nachvollziehbar.

Die Handlung kann durchaus mit ein paar interessanten und überraschenden Wendungen aufwarten. Andere Handlungsverläufe sind jedoch nichts Neues und haben mich eher enttäuscht, da ich mehr erwartet habe. Einige Dinge in der Geschichte fand ich auch nicht unbedingt realistisch und haben für mich den Lesespaß gemindert.

Die Autorin kann schreiben und sie hat mir mit ihren Beschreibungen Bilder in den Kopf gesetzt. Auch die Welt rund um Warcross hat mir nach anfänglicher Enttäuschung gut gefallen. Im Handlungsverlauf habe ich von der Autorin dann aber mehr Innovation erwartet. Ich werde den zweiten Band bestimmt lesen, denn ich hoffe immer noch, dass die Autorin etwas daraus macht und das Ende des Buches bietet dahingehend viel Potenzial.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Tolles Konzept - aber viele offene Fragen

Die Sprache der Zeit
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Nach der Scheidung von seiner Frau ist Oskar fest entschlossen, sich nur noch auf sich, sein Leben und seine Karriere zu konzentrieren. Dann begegnet er jedoch Hermes. Einem merkwürdig gruseligen Mann ...

Nach der Scheidung von seiner Frau ist Oskar fest entschlossen, sich nur noch auf sich, sein Leben und seine Karriere zu konzentrieren. Dann begegnet er jedoch Hermes. Einem merkwürdig gruseligen Mann mit Zylinder. Er entführt Oskar in eine skurrile Bibliothek, in der gnomartige Wesen die Zeit in Büchern festhalten. Immer wenn Oskar ein Buch aufschlägt, wird er in die Vergangenheit versetzt.

Ich fand die Idee von einer Bibliothek, in der die Bücher alle Geschehnisse aller Menschen festhalten, sehr spannend. Zudem da die Möglichkeit besteht, durch die Bücher in die Vergangenheit einzutauchen und diese Erlebnisse selbst zu sehen. Oskar bekommt durch Hermes die Möglichkeit verschiedene Stationen seiner eigenen Vergangenheit noch einmal mitzuerleben und sie dadurch aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Dabei muss er sich jedoch in Acht nehmen, denn die Menschen haben ihr Schicksal nicht immer selbst in Händen. Es gibt Wesen, die die Geschicke manchmal lenken und es nicht mögen, wenn man sie bei ihrem tun beobachtet.

Oskar ist ein gut gewählter Protagonist. Mit seiner Fixierung auf seine Karriere und seinen Erfolg verliert er komplett aus den Augen, was im Leben wirklich zählt und merkt nicht, wie sehr er seine Familie damit verletzt. Seine charakterliche Wandlung und sein Umdenken sind im Verlauf der Geschichte gut zu erkennen und nachvollziehbar.

Natürlich verläuft Oskars Reise in die Vergangenheit nicht ohne Komplikationen und Missgeschicke. In den Büchern begegnet er einigen Wesen, die Einfluss auf die Schicksale der Menschen – auch auf sein eigenes – nehmen und bald haben es einige dieser Wesen auf Oskar abgesehen. Das Tempo der Geschichte ist durch die Geschehnisse in der Bibliothek sehr rasant gehalten. Durchbrochen wird das immer wieder durch die etwas ruhigeren Szenen in Oskars Vergangenheit.

Manchmal kam mir die Geschichte schon fast etwas gehetzt vor. Oskar und Hermes sind klar die Hauptcharaktere und viele der, durchaus interessanten Charaktere, bekommen nur kurze Auftritte. Das ist auch das Hauptproblem hier. Die Geschichte hat unglaubliches Potenzial. Allein die Bibliothek birgt schon viele spannende Möglichkeiten, gefolgt von den Wesen, die das Leben der Menschen beeinflussen. Von denen lernt man nur eine Handvoll kennen und das leider auch nur sporadisch.

Der Autor hat ein tolles Konzept aufgebaut, mit diesen unglaublich vielen Möglichkeiten, und als Leser bekommt man nur einen Bruchteil davon zu Gesicht. Am Ende waren für mich noch so unglaublich viele Fragen offen. Das Buch schien mir eher eine Einführung in eine Welt, die noch so viel mehr zu bieten hätte.