Cover-Bild Wenn Prinzen fallen
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 11.12.2017
  • ISBN: 9783442715671
Robert Goolrick

Wenn Prinzen fallen

Roman
Judith Schwaab (Übersetzer)

New York der 80er Jahre: Rooney, der eigentlich künstlerische Ambitionen hat, muss erkennen, dass sein Talent nicht reicht. Stattdessen ergattert er einen Job als Trader bei einer Wall-Street- Firma und wird erfolgreich, geradezu absurd erfolgreich. Nichts scheint unmöglich für ihn und die anderen »Prinzen« von Manhattan. Skrupel, Moral, Integrität - Fehlanzeige. Hemmungsloser Hedonismus ist ihre Devise. Doch wer hoch fliegt, stürzt umso tiefer. Und nicht nur Rooney erlebt den Höllensturz. Viele der Weggefährten fallen dem exzessiven Lebensstil zum Opfer: Drogen, Alkohol und einer geheimnisvollen neuen Krankheit, die noch keinen Namen hat.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Wusch in einem Regal.
  • Wusch hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

Wer hoch fliegt kann tief fallen

0

Ich bin hin und her gerissen, das muss ich wirklich vorweg nehmen. Ich habe den Film "Wolf of Wall Street" gesehen und mich dadurch viel mit dem Thema beschäftigt. Und ich war sehr gespannt auf ...


Ich bin hin und her gerissen, das muss ich wirklich vorweg nehmen.

Ich habe den Film "Wolf of Wall Street" gesehen und mich dadurch viel mit dem Thema beschäftigt.

Und ich war sehr gespannt auf dieses Buch.

Ich bin nicht enttäuscht, aber der Sprachstil hat mir gar nicht gefallen. Ich habe mich nie wirklich an die derbe Ausdrucksweise bzw die Weise, der permanenten Selbstdarstellung gewöhnen können. Ich weiß, dass es bei den Jungs von der Wall Street der 80er irgendwie dazu gehört, sich selbst am besten zu finden. Der Erfolg gab ihnen immer Recht. Aber ich konnte es nicht wirklich flüssig lesen, ohne immer wieder eine Pause zu brauchen.

Natürlich versetzt einen die Erzählweise in die Person, und man weiß, wie exzentrisch und selbst verliebt sie teilweise ins Extreme ist. Aber als Normalo würde man sich mit so einem Menschen entweder gar nicht unterhalten oder nicht lange.

Dennoch, und das war auch mein einziger Bewertungsabzug relevante Kritikpunkt, wenn man es so nennen kann, denn andererseits gehört der Stil zum Ausdruck des Buches: Es ist zeitgeschichtlich, biographisch, menschlich und die Wallstreet betreffend interessant und lehrreich.  Ich bin mir nur nicht sicher, ob es nur an mir liegt oder es wirklich zu extrem war. Etwas weniger Beweihräucherung des Selbst hätte dem Charakter keinen Abbruch getan und wäre genauso authentisch gewesen mit einer Prise weniger. Darum habe ich mich entschieden, doch einen Stern abzuziehen.



Spoilerfreie Beschreibung:

Rooney, unser Protagonist, ist wie Viele, arm dran, hat mit Kunst keinen Erfolg und landet dann an der Wall Street. Als Trader wird er schnell erfolgreich und schon geht die Exzentrik los. Er lebt und lebt sich aus, bis er, wie viele Mitstreiter, fällt. Und dies immer wieder. Es tut einem als Leser leid, auch wenn man manchmal denkt: Mensch, muss das sein? Was machst du, Rooney? Und obwohl man das nächste Straucheln beim Lesen quasi schon kommen sieht, sieht es Rooney in seiner Wall Street Trader Welt nicht. Man kann ihn zwischendrin wirklich nicht leiden oder gar verstehen und im nächsten Kapitel hat man Mitleid und vergibt ihm wieder.

Sein Leben scheint reich, aber dennoch arm und man fragt sich, wie lange das noch gut geht. Er ist ein wahres Stehaufmännchen.

Die oft persönlichen Ereignisse und Schicksalsschläge fernab der Wall Street, fordern Rooney wirklich alles ab und auch Reichtum hilft ihm dabei nicht weiter. Es geht oft um Sex und Drogen, wie sich jeder Leser denken kann. Fragen an sich selbst und Entscheidungen, die Rooney trifft, hinterfragt man selbst und wünscht sich, er möge sich anders entschieden haben.

Alles was Rooney erlebt und denkt, springt in dem Buch in der Zeit. Es wird nicht wie in einem Tagebuch chronologisch erzählt. So das Buch schon mit einem Rückblick.

Insgesamt ist das Buch sehr gefühlsbetont erzählt. Wie schon gesagt, zieht einen genau das immer weiter, denn es ist nicht nur eine oberflächliche Biographie. Und es ist sehr aussagekräftig, auch wenn es sich um ein dünnes Buch handelt. Trotz der manchmal ausschweifenden, sich wiederholenden gefühlsbetonten Reden, ist es trotzdem reichhaltig den Charakter Rooneys betreffend. Jeder Leser wird den Charakter aber anders wahrnehmen, je nachdem wie sehr man sich mit Entscheidungen identifizieren kann, denn es klappt nicht immer nur schwarz oder weiss, Ja oder Nein abzuwägen.

Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der wirklich etwas weiter in die Psyche eines Traders aus den 80ern an der Wall Street eintauchen möchte. 



Ich bedanke mich bei Randomhouse und dem btb Verlag, der mit das Buch zur Verfügung gestellt hat.

© printbookaholic

Veröffentlicht am 12.02.2018

Sehr gelungener 80er- Jahre- Roman über Höhenflug und Fall

0

INHALT

Wir befinden uns im Manhattan der 80er Jahre. Ein Junger Mann beginnt seine Karriere an der Wall Street. Als Trader ist er schnell ganz oben. Es scheint, als wäre nichts unmöglich. Doch wer hoch ...

INHALT

Wir befinden uns im Manhattan der 80er Jahre. Ein Junger Mann beginnt seine Karriere an der Wall Street. Als Trader ist er schnell ganz oben. Es scheint, als wäre nichts unmöglich. Doch wer hoch fliegt, stürzt umso tiefer.


MEINE MEINUNG

Von der amerikanischen Presse hoch gelobt, veröffentlicht Robert Goolrick mit „Wenn Prinzen fallen“ (Deutsche Erstausgabe Januar 2018) seinen 3. Roman.

-Wenn man ein Streichholz anzündet, brennt es in der ersten Nanosekunde heller, als es das in der Folge tun wird. Dieses erste Aufglühen. Dieses plötzliche, helle Aufglühen wie ein Blitz. Wir schreiben das Jahr 1980, und ich war das Streichholz, und es war das Jahr, in dem ich lichterloh brannte.-

Rooney wollte eigentlich Künstler werden. Er wollte etwas ausdrücken und der Welt, mit seiner Kunst, etwas sagen. Er muss jedoch schnell feststellen, dass sein Talent nicht reicht.
Stattdessen bekommt er einen Job als Trader bei einer Wall Street- Firma. Er verdient schnell viel Geld und plötzlich scheint nichts mehr unmöglich. Drogen, Frauen, Männer und das New Yorker Nachtleben sind sein Lebensmittelpunkt. Er und die anderen New Yorker „Prinzen“ sind schnell ganz oben! Aber wie lange geht das gut?

Rooney steht in diesem Roman ganz klar im Mittelpunkt. Er beschreibt präzise und ohne viel Schnick Schnack seinen Aufstieg und Fall an der Wall Street.
Emotional ist er ein Charakter, den ich schwer greifen konnte.
Selbst als eine geheimnisvolle neue Krankheit die Runde macht, wirkt er distanziert und scheint sich kaum darum zu kümmern, welche Auswirkung das auf ihn haben könnte.

Gerade die Anfangspassage von „Wenn Prinzen fallen“ hat mir sehr gut gefallen und meine Erwartungen steigen lassen.
Die, meiner Meinung nach, teilweise sehr langen Sätze, haben mir das Lesen ein wenig erschwert. An einigen Stellen hatte ich außerdem mit Längen zu kämpfen.
Da der Protagonist die Geschichte rückblickend erzählt, haben wir hier eine sehr moderne Sprache, was mich am Anfang ein wenig irritiert hat.

Inhaltlich hat mich „Wenn Prinzen fallen“ sehr gepackt.
Goolrick beschreibt eine Welt, in der Drogen, Alkohol und Sex mit Frauen und Männern ganz normal ist. Hauptsache Höher, Schneller, Weiter! Doch nicht alle können diesem Druck stand halten. So auch Rooney.

FAZIT

„Wenn Prinzen fallen“ befasst sich mit einem schillernden New York der 80er Jahre. Im Großen und Ganzen hat mir der Roman sehr gut gefallen. Hie und da ein paar Längen, aber das tut diesem Roman keinen Abbruch.
„Wenn Prinzen fallen“ regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und verdient sich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.07.2024

Verwirrend, verstörend und faszinierend zugleich

0

Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ...

Rooney wollte eigentlich kein glamouröses Leben. Er wollte nur ein Künstlerdasein voller Kreativität.
Schlussendlich wurde aus ihm ein Banker mit mehr Geld, als gut für ihn war. Luxus, Frauen, Männer und ein ausschweifendes Leben haben schon manch anderem den Tod gebracht.
Doch was passiert, wenn die schillernde Fassade einbricht? Wenn das Leben das du kanntest nie wieder zurückkehrt?

Ein fantastisches Cover! Ich bin ja ein großer New York- Fan und die Skyline dieser wunderbaren Stadt zu sehen, aus so einem tollen Winkel fotografiert, dass man auch noch einen Teil der Brücke sieht lässt mein Herz höher schlagen und löst bei mir auf jeden Fall Fernweh aus!

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich schnappe mir ja grundsätzlich alles was in New York spielt und sich nicht zu kitschig anhört, aber dieses Buch hat mich besonders angezogen.
Das mag vielleicht auch an dem wunderschönen Titel liegen.
Ich musste auch erstmal eine Nacht drüber schlafen, ehe ich meine Meinung dazu niederschreiben konnte.
Das Buch hat mich gleich zu Beginn gefesselt, das steht außer Frage.
Ich weiß nicht, ob das an dem Schreibstil lag oder der Hauptperson, auf jeden Fall konnte ich die Augen kaum von den Seiten lösen.
Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass es nicht an der Geschichte selbst lag, denn diese wurde erst gegen Ende des Buches richtig gut.
Bis dahin jedoch war ich gleichermaßen verwirrt, verstört, wie auch fasziniert.
„Wenn Prinzen fallen“ umgibt eine Aura der Traurigkeit und der Negativität. Wer den Titel und den Klappentext liest, der stellt sich natürlich schonmal drauf ein, dass es hier nicht um bunte Blumenwiesen und schillernde Liebesgeschichten geht, aber dass es gleich so deprimierend sein könnte, habe ich nicht geahnt.
Rooney, der Protagonist ist eine einnehmende Persönlichkeit. Würde er die Geschichte live, face to face erzählen, würden ihm die Leute vermutlich an den Lippen hängen. Er ist einfach wahnsinnig authentisch.
Und im Lauf der Geschichte hat er mir auch irgendwo leidgetan. Ein Mann der alles erreicht hat und alles hatte, was man sich nur wünschen konnte, stürzt noch vor seinem 35. Geburtstag in den Ruin.
Auf der anderen Seite habe ich ihn aber auch gehasst. Ich habe das gehasst, was das Geld aus ihm gemacht hat: Einen Gefühllosen Roboter, gesteuert von Alkohol und Kokain, für den Menschen nur Spielfiguren in seinem Spiel des Lebens sind.
Am sympathischsten war er mir am Ende, als er als Buchhändler seine Brötchen verdient und anfängt bescheiden zu leben.
Was mich auch immer wieder verwirrt hat, waren die vielen Zeitsprünge in der Geschichte.
Klar trägt das dazu bei die Geschichte als Ganzes Unterhaltsamer zu machen, aber in einem Moment erzählt Rooney von seinem Leben in der Gosse, im nächsten zieht er wieder ein Gramm Koks und bestellt sich teure Frauen aufs Zimmer.
Da musste ich schon öfter mal überlegen, wo der Zusammenhang ist.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist zwar sehr nüchtern und distanziert, bringt die Dinge aber dennoch auf den Punkt und fesselt den Leser auf eine ganz besondere Weise.

Fazit:
Ein Buch, das mich verwirrt, verstört und trotzdem unglaublich fasziniert hat. Es ist nichts für zartbesaitete, denn es ist durchaus deprimierend, aber auch wahnsinnig gut zu lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere