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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Ein wundervoller Roman – auch ohne Vorkenntnisse

Schlittenfahrt ins Glück
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Nach dem tragischen Tod ihrer großen Liebe bemüht sich Laura nicht zuletzt wegen ihrer kleinen Tochter Toni in den Alltag zurückzufinden. Doch das Dasein als alleinerziehende Mutter zehrt an ihr – vor ...

Nach dem tragischen Tod ihrer großen Liebe bemüht sich Laura nicht zuletzt wegen ihrer kleinen Tochter Toni in den Alltag zurückzufinden. Doch das Dasein als alleinerziehende Mutter zehrt an ihr – vor allem seit sie von Schwindelanfällen geplagt wird. Wer kümmert sich um Toni, wenn sie wirklich krank ist? Bei einem Ausflug an den Schliersee tritt der Ernstfall ein: Laura wird ohnmächtig, und nur einem aufmerksamen Mann ist es zu verdanken, dass sie gefunden und in eine Klinik gebracht wird. Was sie nicht ahnt: Florian hat nicht nur ihr Leben gerettet, er wird es auch gehörig durcheinanderbringen.

Ich bin durch das schöne, winterliche Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ich kannte zwar den ersten Teil nicht, hatte aber gelesen, dass dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Und so ist es auch.
Der Leser wird sehr angenehm in die neue Geschichte eingeführt und bekommt dabei immer wieder Infos, die zusammenfassen, was im ersten Band passiert ist. Ich hatte dabei nicht das Gefühl, dass zu viel wiederholt wird.
Die Figuren sind alle unglaublich sympathisch. Das Freundschaftsgefüge ist richtig schön und es macht Spaß die fünf miteinander zu erleben. In diesem Buch geht es sehr viel um genau diese Freundschaft und die Besonderheit und Wichtigkeit hat die Autorin sehr gelungen hervorgehoben.
Aber auch Florian, der Lebensretter, und Lauras kleine Tochter Toni spielen eine wichtige Rolle. Toni ist einfach zuckersüß und gibt der Geschichte noch mal einen besonderen Glanz. Manchmal finde ich kleine Kinder in Büchern störend aber hier war dies ganz und gar nicht der Fall. Sie musste einfach dabei sein. Genauso wie Florian. Er ist nicht nur der Lebensretter, sondern eine warmherzige, rücksichts- und liebevolle Figur. Ich mochte ihn auf Anhieb.
Die Geschichte entbehrt nicht an Drama aber die Autorin greift zum Glück dabei nicht auf das Typische Streit-Drama zurück. Hier geht es um Verlusts- und Lebensängste, wodurch alles noch an Tiefe gewinnt.
Mir hat das Buch viel Freude bereitet und ich denke, auch ohne den ersten Band gelesen zu haben, ist dies eine gelungene Fortsetzung.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Geht direkt ins Herz

Saphir - Rebellische Herzen
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Roxy hat lange auf der Straße gelebt, eine normale Kindheit kennt sie nicht. Nun lebt sie in einer betreuten WG und soll Sozialstunden ableisten. Ausgerechnet auf dem schicki-micki Pferdehof mitten in ...

Roxy hat lange auf der Straße gelebt, eine normale Kindheit kennt sie nicht. Nun lebt sie in einer betreuten WG und soll Sozialstunden ableisten. Ausgerechnet auf dem schicki-micki Pferdehof mitten in der Stadt und das, obwohl sie nie wieder Kontakt zu Pferden haben wollte. Auf dem Hof trifft sie auf den verstörten Hengst Saphir und beide spüren eine Verbindung, die stärker ist als jede Angst. Doch seine Besitzerin will ihn einschläfern lassen und Roxy weiß, dass sie kämpfen und sich ihren Ängsten und Gefühlen stellen muss.

„Saphir – Rebellische Herzen“ ist ein wunderbarer Pferderoman.
Schon zu Beginn besticht die Geschichte mit ihrer Hauptfigur Roxy. So rebellisch und scharfkantig sie zuerst wirkt, so viele Emotionen entdeckt man bei ihr unter ihrer harten Schicht. Ihr innerlicher Kampf, wenn sie bei den Pferden ist, ist herzzerreißend. Für mich war jeder ihrer Gedankengänge, ihre Ängste und Gefühle sehr gut nachzuvollziehen. Nichts wirkte überspitzt oder unlogisch.
Begeistert hat mich auch die Art, wie die Autorin alles mit den Pferden beschreibt. Man merkt, dass sie weiß wovon sie redet und selbst schon mit Pferden zu tun hatte. Die Begriffe sind die Richtigen und auch wie alles gehandhabt wird. Das rundet für mich ein Pferdebuch immer zusätzlich ab.
Und obwohl das Buch nicht unglaublich dick ist, macht Roxy eine spürbare Entwicklung durch, die man sowohl an ihr, als auch an dem Pferdebesitzer Nolan und ihrem Betreuer Steffen merkt.
Dieses Buch ist ein tolles Paket aus einer guten Geschichte, wunderbaren Figuren, gelungenem Schreibstil und einem passenden Setting.
Ich hatte viel Spaß beim Lesen und freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Besondere Frauen, besondere Geschichten

Frauen, die ihre Stimme erheben. Roar. Jetzt verfilmt von und mit Nicole Kidman
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Da ist die Frau, die im Boden versinkt und dort auf jede Menge anderer Frauen trifft. Oder die Frau, die auf ihrem Grundstück Zweifel sät. Eine andere Frau, deren Uhr so laut tickt, dass sie nicht schlafen ...

Da ist die Frau, die im Boden versinkt und dort auf jede Menge anderer Frauen trifft. Oder die Frau, die auf ihrem Grundstück Zweifel sät. Eine andere Frau, deren Uhr so laut tickt, dass sie nicht schlafen kann, und eine, die aus ihrer Schublade herausklettert. Lauter Frauen, denen gerade dann Flügel wachsen, wenn sie es gar nicht erwarten. So wie es für uns alle in jedem Moment möglich ist, wenn wir nur auf uns selbst hören.

Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, war ich mir unsicher. Was sollte das für ein Buch sein? Cecelia Ahern, die über starke Frauen schreibt? Noch eine Autorin, die die gleichen bekannten Frauen aus unserer Gesellschaft hervorhebt? So richtig konnte ich mir das bei dieser wundervoll kreativen Autorin nicht vorstellen und habe mich an die Geschichten gewagt.
Ich wurde mit 30 fantasievollen Kurzgeschichten überrascht, in denen es nicht um bekannte Frauen geht, sondern immer um „die Frau“. Also irgendwie uns alle. Also doch irgendwie bekannte Frauen.
Die Geschichten sind alle samt ein bisschen verrückt und tanzen irgendwie aus der Reihe. Sie nehmen Redewendungen und Ereignisse im Leben einer Frau wörtlich und machen diese Dinge greifbar. So hört die eine Frau nicht einfach nur ihre innere Uhr ticken, sie hat tatsächlich eine Uhr und jeder kann es hören. Oder bei der Frau, die wünscht, dass sich der Boden auftut, passiert genau dies und sie trifft dort viele weitere Frauen.
Ich konnte mich in vielen Situationen wiederentdecken und musste das ein ums andere Mal schmunzeln, um anschließend doch ins Nachdenken zu geraten, über das grade gelesene.
Die Geschichten berühren auf verschiedenen Ebenen und ich denke, sie werden jede Leserin und jeden Leser auf ihre eigene Art berühren, denn jeder hat seine eigenen Erfahrungen, mit den dort geschilderten Themen, gemacht.
Ich bin unglaublich positiv überrascht und fand das Buch einfach nur toll. Ich werde es noch oft weiterempfehlen und verschenken.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Mein Jahreshighlight!

Der Himmel über den Black Mountains
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Seit Jahren hatte Emma keinen Kontakt mehr zu ihrer Tante Milly. Jetzt ist Milly tot und hinterlässt ihrer einzigen Nichte nicht nur eine Menge Geld, sondern auch ihre Farm am Fuße der Black Mountains ...

Seit Jahren hatte Emma keinen Kontakt mehr zu ihrer Tante Milly. Jetzt ist Milly tot und hinterlässt ihrer einzigen Nichte nicht nur eine Menge Geld, sondern auch ihre Farm am Fuße der Black Mountains an der Grenze zu Wales. Allerdings darf Emma ihr Erbe erst antreten, nachdem sie ein Jahr zur Probe auf der Farm gelebt hat. Ihr Job in London erfüllt sie nicht wirklich, und in letzter Zeit hat sie mehr und mehr das Gefühl ihr Freund wird niemals diese eine Frage stellen. Also wagt Emma das Abenteuer und haucht der alten Farm neues Leben ein. Unterstützung erhält sie dabei nicht nur von den Nachbarn und dem gutaussehenden Tierarzt Ben, sondern auch dem smarten Polizisten Jack. Bald schon sprühen die Funken zwischen den beiden. Doch Jack hütet ein Geheimnis, dass sie beide in größte Gefahr bringen könnte.

Für mich ist das der erste Roman der Autorin Alexandra Zöbeli und ich bin wirklich begeistert. „Der Himmel über den Black Mountains“ hat mich sehr überrascht und mir wäre es lieber gewesen, wenn das Buch nie geendet hätte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und lässt sich locker lesen, ohne dabei zu einfach zu sein. Klare Worte verschmelzen mit spielerischen Beschreibungen und schaffen mit der Rosebud Farm einen Ort, an dem die meisten Leser wohl gerne zuhause wären.
Im ganzen Buch gibt es immer wieder detailreiche Schilderungen, die grade so viel hergeben, dass die eigene Fantasie beflügelt wird. Gleichzeitig schafft die Autorin es, dass man sich nach wenigen Seiten schon wohl und geborgen fühlt und merkt, dass dies ein Buch zum Zurücklehnen und Entspannen ist.
Die Figuren passen perfekt in die Szenerie. Emma ist keine von den nur perfekten Protagonisten. Sie zweifelt, ist unsicher und teils auch sehr temperamentvoll. Aber vor allem ist sie herzensgut, liebevoll und engagiert. Mir hat es sehr gut gefallen, wie sie sich auf der Farm eingelebt und nach und nach eine Geschäftsidee entwickelt hat. Sie ist dabei wunderbar auf die Dorfleute eingegangen und hat sich trotzdem nicht von ihren Ansichten abbringen lassen. Besonders ihr Umgang mit den Tieren ist klasse und hat dem Buch noch so viel mehr Wärme verliehen.
Jack und Ben sind zwei sehr unterschiedliche Figuren und trotzdem waren sie für mich mit ein Highlight. Beide haben die Geschichte zu dem gemacht, was sie ist und grade ihre Unterschiede waren immer wieder die Kirsche auf dem Eisbecher.
Auch bei den anderen Dorfbewohnern könnte ich ins Schwärmen geraten, da jeder von ihnen auf seine eigene Art herzensgut ist und sich ganz natürlich in die Geschichte einbringt. Dieses Dorfleben mitzuverfolgen und die Gemeinschaft zu erleben, war mir eine große Freude.
Und auch wenn es so klingt, ist in diesem Buch nicht alles eitel Sonnenschein. Auch die Bewohner der Black Mountains haben mit ihren Problemen und ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Hier hat mir besonders gefallen, dass diese Themen nicht die Grundstimmung des Buchs verändert haben. Sie waren ein Teil davon und waren auch wichtig für die Geschichte aber sie haben nicht dominiert und wurden trotzdem nicht auf die leichte Schulter genommen.
Alles in allem kann ich von diesem Buch nur schwärmen. Eine klare Empfehlung an alle, die gerne Bücher mit Herz lesen. Mit mir hat die Autorin auf jeden Fall eine begeisterte Leserin gewonnen.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Cinder und Ella – Aschenputtel in einer wundervollen modernen Adaption

Cinder & Ella
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Ella war glücklich mit ihrer Mom, ihren Büchern, ihrem Blog und ihrem Chatfreund Cinder, ihre heimliche Liebe. Doch dann gerät sie in einen schlimmen Autounfall, bei dem ihre Mutter stirbt und Ella mit ...

Ella war glücklich mit ihrer Mom, ihren Büchern, ihrem Blog und ihrem Chatfreund Cinder, ihre heimliche Liebe. Doch dann gerät sie in einen schlimmen Autounfall, bei dem ihre Mutter stirbt und Ella mit schweren Verbrennungen und bleibenden Verletzungen acht Monate im Krankenhaus bleiben muss. Nichts ist mehr so wie es war, als sie zu ihrem Vater und seiner neuen Familie ziehen muss. Ella will nur ihr altes Leben wieder und beschließt, ihrem Chatfreund Cinder nach all der Zeit zu schreiben. Was sie nicht weiß ist, dass Cinder ebenfalls Gefühle für Ella hat und dass er Hollywoods angesagtester Schauspieler ist.

Schon in der Leseprobe war ich völlig hin und weg von dieser Geschichte. Endlich mal etwas ohne perfekte Hauptfigur und mit einer etwas neuen Idee dahinter. Dazu liebe ich Märchenadaptionen.
Ella ist wirklich nicht perfekt und doch nahe dran. Sie wird durch die Narben nicht als wunderschön angesehen und beweist durch ihren Charakter und ihren Mut jedem etwas anderes. Es hat mir viel Freude bereitet, Ellas schweren Weg zu verfolgen. Sie kämpft zuhause und in der Schule und nicht nur ihr Umfeld muss Eingeständnisse machen, auch Ella muss viele Schritte auf die anderen zugehen. Das hat mir so gut gefallen. Ella macht nämlich auch einen Fehler nach dem anderen. Dazu ist sie frech und überhaupt nicht auf den Mund gefallen.
Ebenso wie Brian, der eben nur bei Ella so sein kann wie er ist. Er ist auch kein Ritter ohne Tadel und doch hat er sich einen Ruhmestitel verdient. Warum will ich hier gar nicht näher beschreiben, denn dann würde ich vermutlich zu viel verraten. Aber ich liebe ihn.
Auch die anderen Figuren sind der Autorin wirklich gelungen. Sie hat sich eine Handvoll Persönlichkeiten ausgesucht und diese im Buch weiterentwickelt. Sie hat plausible Verhaltensweisen und Schritte geschrieben, die in Romanen dieser Art sonst nicht so anzufinden sind. Dazu hat mir die ganze Geschichte und ihr Werdegang einfach wirklich gut gefallen.
Für mich ist dieses Buch in allen Belangen ein Highlight und kommt zu meinen Favoriten. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

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