Auf der Jagd
JagdtriebÜberraschend hat sich der Rechtsanwalt Oskar Colossa das Leben genommen. Der Selbstmord muss schon lange geplant worden sein, denn weshalb hätte er an alle seine Freunde eigenhändig unterschriebene Trauerbriefe ...
Überraschend hat sich der Rechtsanwalt Oskar Colossa das Leben genommen. Der Selbstmord muss schon lange geplant worden sein, denn weshalb hätte er an alle seine Freunde eigenhändig unterschriebene Trauerbriefe verschickt? Der junge Anwalt Paul Colossa beerbt seinen Onkel, aber nicht nur die Kanzlei in der bayrischen Provinz, sondern auch seine ungelösten Fälle. Maja, die Tochter eines zwielichtigen russischen Unternehmers und Mandant seines Onkels, wird von ihrem Ex-Freund gestalkt und bittet Paul Colossa ein Kontaktverbot zu beantragen. Bei der schönen Maja fällt es Paul schwer, berufliches und privates zu trennen, so dass er manchmal aus Liebe gegen Regeln verstößt.
Der Autor Hendrik Esch hat in seinem Debütroman skurrile und ausgefallene Charaktere erschaffen, einige liebenswert, andere nicht. Der Erzählstil ist flüssig und mit Humor gewürzt. Interessant bei den kurzen Kapiteln finde ich, dass in den Überschriften Begriffe aus der Jägersprache genannt sind.
Nach und nach kommen Geheimnisse von Oskar Colossa ans Tageslicht, die teilweise sehr überraschend sind, dass man aufpassen muss, den Fall um Maja nicht aus dem Auge zu verlieren. Die Geschichte ist durchsetzt mit kuriosen Ereignissen, etwas überzogen, aber dennoch zaubern sie dem Leser ein Lächeln ins Gesicht. Da der Autor selbst Anwalt ist, bietet dieser Krimi nicht nur Unterhaltung, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit und die Abläufe in einer Kanzlei.
Dieses ist der erste Band einer Reihe um den Rechtsanwalt Paul Colossa, so dass man sich auf eine Fortsetzung freuen kann. Für Liebhaber humoriger Kriminalgeschichten.