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Veröffentlicht am 04.10.2018

Freundschaft in unruhigen Zeiten

Unsere Hälfte des Himmels
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Johanna und Amelie sind sehr gute Freundinnen und gemeinsam haben sie einen großen Traum. Sie möchten unbedingt fliegen und haben auch schon die ersten Flugstunden mit dem Segelflieger gemacht. Aber die ...

Johanna und Amelie sind sehr gute Freundinnen und gemeinsam haben sie einen großen Traum. Sie möchten unbedingt fliegen und haben auch schon die ersten Flugstunden mit dem Segelflieger gemacht. Aber die beiden haben größere Ziele und möchten richtige Pilotinnen werden und mit dem Fliegen ihr Geld verdienen, statt einem anderen Beruf nachzugehen, der eben nicht der große Traum ist. Die beiden sind ihrem Traum auch schon ein gutes Stück nahe gekommen, aber es sind schwierige Zeiten um das Jahr 1935 herum. Und als Amelie sich in Felix, Johannas Fluglehrer, verliebt, macht es das nicht leichter. Johanna fürchtet, dass Amelie den gemeinsamen Traum aufgrund eines Mannes aufgibt und greift zu einer drastischen Maßnahme, die alles zwischen den Freundinnen verändert.

Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeiten. Einerseits erfährt man direkt etwas über die Freundinnen und ihre Leidenschaft für das Fliegen. Dann wieder springt die Geschichte ins Jahr 1971. Nachdem Amelie nach einem Unfall im Koma liegt, versucht ihre Tochter Lieselotte herauszufinden, was früher im Leben ihrer Mutter wichtig war. Sie möchte es ihrer Mutter erzählen, um sie so aus dem Koma zu holen. Mit Hilfe neuer Freunde gelingt es ihr, viel über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren, obwohl diese immer darüber geschwiegen hat.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr spannend und wunderbar beschrieben. Auch die Zeitsprünge sind überhaupt nicht verwirrend, weil über jedem Kapitel die Jahreszahl steht, also sieht man es gleich, in welchem Jahr man sich gerade befindet. Die Charaktere werden auch sehr gut beschrieben und man kann sich toll in die einzelnen Situationen hinein versetzen. Ich liebe solche Familiengeschichten sehr, die in verschiedenen Zeiten spielen und als solche ist dieses Buch wunderbar gelungen.

Auch das Cover gefällt mir schon sehr gut. Dieses schwarz-weiß-Foto von zwei Freundinnen, die scheinbar ein Geheimnis teilen und die sehr vertraut wirken, passt super zu der Geschichte. Außerdem ist es ganz bestimmt auch ein Blickfang im Buchhandel, der viele Leute dazu bringen wird, das Buch in die Hand zu nehmen und den Klappentext zu lesen.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Percy möchte Jenna retten

Sweetgirl
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Percy ist 16 Jahre alt und macht sich in einem Schneesturm auf die Suche nach ihrer Mutter. Da die Mutter drogenabhängig ist, sucht sie im Haus des Drogendealers Shelton nach ihr. Sie findet ihre Mutter ...

Percy ist 16 Jahre alt und macht sich in einem Schneesturm auf die Suche nach ihrer Mutter. Da die Mutter drogenabhängig ist, sucht sie im Haus des Drogendealers Shelton nach ihr. Sie findet ihre Mutter nicht, dafür aber ein Baby in einem der Räume. Dort ist das Fenster offen, was in dem Schneesturm dazu geführt hat, dass das Baby beinahe erfroren wäre. Da der Drogendealer und die Mutter des Babys im Haus ihren Rausch ausschlafen, nimmt Percy sich des Kindes an und möchte es retten. Da an der Seite des Bettchens der Name des Babys steht, kennt Percy diesen und kann die kleine Jenna auch mit Namen anreden.

Sie sucht Hilfe bei einem Mann, der eine Zeit lang mit ihrer Mutter zusammen gewesen ist. Portis ist wie alle anderen in der Gegend ein rauer Mensch, aber in ihm steckt ein weicher Kern und er hilft Jenna und Percy so gut er kann. Da es den beiden klar ist, dass Shelton bald nach der kleinen Jenna suchen wird, brechen sie auf und flüchten mit Jenna vor ihm. Shelton erwacht dann auch bald aus seinem Rausch und als er nach Jenna sehen möchte, ist er doch sehr geschockt, als er ihr Bettchen leer vorfindet. Er begibt sich sofort auf die Suche nach ihr und heuert auch einige seiner Männer dafür an, die er mit einer Belohnung ködern möchte, die es eigentlich gar nicht gibt.

Da er keine Ahnung hat, wo das Baby sein könnte, hat er schnell einige Verdächtige gefunden und diese auf dem Kieker. Das sorgt natürlich für einiges Chaos und bedauerlicherweise auch für vermeidbare Todesfälle. Es ist schon ein rasantes Buch, in dem man viel über die Berglandschaft Michigans, aber auch einiges über die Bewohner des Ortes erfährt, wo das Buch spielt. Es ist ein raues Klima und so sind auch die Menschen. Einige sind drogenabhängig und sehen keine große Zukunft vor sich.

Percys Schwester Starr hat es geschafft. Sie lebt mit Mann und Kind in Portland und möchte, dass ihre Schwester auch dorthin kommt. Es ist schon eine zerrüttete Familie, über die in dem Buch berichtet wird. Aber Percy ist stark und ihr traut man es zu, dass sie über die Erlebnisse hinweg kommt und aus ihrem Leben etwas vernünftiges machen wird.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich weiß nicht, in welche Kategorie ich es stecken würde, aber ein Thriller ist es nicht, so ist es mit "Roman" schon gut beschrieben. Es ist eine packende Geschichte und man kann sich in die Protagonisten schon gut hinein versetzen. Sogar bei den eigentlich unsympathischen Charakteren ist es doch so, dass man zwischendurch verstehen kann, was sie antreibt. Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist nicht sonderlich aussagekräftig, passt aber wunderbar zur Geschichte. Sicher führt das dazu, dass man in der Buchhandlung dieses Buch in die Hand nimmt und es näher betrachtet.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Mit 105 Jahren noch voll im Leben

Ein Diktator zum Dessert
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Rose ist 105 Jahre alt und besitzt ein Restaurant in Marseille. Nun hat sie beschlossen, endlich ihre Memoiren zu schreiben und da gibt es einiges zu berichten. Geboren in Armenien, wird ihre Familie beim ...

Rose ist 105 Jahre alt und besitzt ein Restaurant in Marseille. Nun hat sie beschlossen, endlich ihre Memoiren zu schreiben und da gibt es einiges zu berichten. Geboren in Armenien, wird ihre Familie beim Völkermord umgebracht und sie ist schon als Kind auf sich alleine gestellt. Auf dem Weg trifft sie auf einen Salamander und dieses Tier begleitet sie fortan für eine sehr lange Zeit.

Auf Umwegen kommt sie nach Frankreich, wo sie in Paris eine Familie gründet und ein Restaurant eröffnet. Es stellt sich heraus, dass ihr Ex-Mann jüdische Wurzeln hat und nachdem er und die beiden gemeinsamen Kinder deportiert wurden, wendete sich Rose an Heinrich Himmler, der in sie verschossen war. Aber auch er konnte nichts daran ändern, dass ihre Lieben verstorben sind.

Der Weg von Rose geht weiter über die USA, China und schließlich wieder zurück nach Frankreich. Trotz allem Unglück, das Rose widerfahren ist, wollte sie immer leben und auch Rache an denjenigen üben, die ihre Lieben auf dem Gewissen haben.

Etwas gestört haben mich an dem Buch die ganzen Themen um die Bettgeschichten von Rose mit ihren Männern und Frauen. Auch die Tatsache, dass Rose so viele Menschen in hohen Positionen aus allen Ländern kannte und immer mal wieder auch auf ihre Art Rache übte, wirkte nicht eben realistisch. Aber abgesehen davon hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Die Sprecherin kann die Geschichte sehr gut vermitteln und ich konnte ihrer Stimme gut folgen, was nicht bei allen Sprechern der Fall ist. Auch zu der Geschichte um Rose passt die Stimme sehr gut. Auch das Cover gefällt mir, auch wenn es nicht eben aussagekräftig ist, was die Geschichte angeht.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Nesthäkchen kommt in die Schule

Nesthäkchen, Bd. 2, Nesthäkchens erstes Schuljahr
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Nesthäkchen kommt in diesem zweiten Band in die Schule und erst einmal fällt es dem Wildfang schwer, stillzusitzen und die Sachen in Ordnung zu halten. Ihre Freundin Margot ist ihr da ein Vorbild und nachdem ...

Nesthäkchen kommt in diesem zweiten Band in die Schule und erst einmal fällt es dem Wildfang schwer, stillzusitzen und die Sachen in Ordnung zu halten. Ihre Freundin Margot ist ihr da ein Vorbild und nachdem sie auch zu Hause feststellen muss, wozu es führt, wenn man unordentlich ist und die Gedanken nicht beisammen hält, lernt sie daraus mehr, als aus allen Moralpredigten. So wird aus ihr eine gute Schülerin und durch ihre offene Art ist es auch nicht schwierig für sie, schnell Anschluss und Freundinnen zu finden.

In diesem Buch merkt man schön die Entwicklung Annemaries vom verwöhnten Nesthäkchen zu einer pflichttreuen Schülerin, die auch gerne lernt. Zum Ende dieses Bandes darf sie eine Kindergesellschaft geben, bei der sie auch lernt, was es bedeutet, Gastgeberin zu sein und dass auch das nicht immer ganz einfach ist.

Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und ich habe es in meiner Kindheit mehrmals verschlungen. Die Autorin hat die Entwicklung Annemaries sehr gut eingefangen und beschrieben.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Inspirierender Weltreisebericht

Der weiteste Weg
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Bruno Blum, der Autor dieses Buches, ist ein erfahrener Reisender. Statt mit dem Motorrad reist er aber dieses Mal mit seiner Freundin in einem Campingbus. Die Reise geht über viele Länder, wie Russland, ...

Bruno Blum, der Autor dieses Buches, ist ein erfahrener Reisender. Statt mit dem Motorrad reist er aber dieses Mal mit seiner Freundin in einem Campingbus. Die Reise geht über viele Länder, wie Russland, Pakistan und Indien nach Australien. Nach einer Reise durch dieses Land geht es über Japan und die Mongolei wieder zurück in die Schweiz. Dabei werden die einzelnen Länder mit ihren Bewohnern so detailliert beschrieben, dass man sich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen kann, wenn man es liest.

Gerade das macht es auch so spannend, dieses Buch zu lesen. Man hat ein wenig das Gefühl, mit auf diese Reise genommen zu werden und diese Länder zu besuchen. Dafür sorgen vor allem auch die tollen Fotos, die in hoher Anzahl im Buch vorhanden sind. Diese untermalen die Beschreibungen einfach wunderbar und sorgen mit dafür, dass man noch besser weiß, wo man gerade ist und wie es dort genau aussieht.

Gerade für reisebegeisterte Menschen würde ich dieses Buch sehr empfehlen, auch wenn selbstverständlich sehr die Gefahr besteht, dass man Fernweh bekommt. Es werden natürlich auch Probleme beschrieben, die mit dem Auto oder auch an so mancher Grenze mit den Formalitäten auftraten, aber immer wieder wurde es gezeigt, dass auf so einer Reise kaum ein Problem unlösbar ist und dass man flexibel reagieren muss und dann auch mit den gegebenen Umständen zurecht kommt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich bei der Lektüre schon erwischt wurde, dass ich wehmütig in das Buch geschaut habe. Das lag aber nur daran, dass ich bei den tollen Beschreibungen und Bildern liebend gerne auch sofort auf die Reise gegangen wäre, was aber leider nicht möglich ist. Schon das Cover ist total schön mit Bildern des Campingbusses in verschiedenen Umgebungen. Dabei weiß man direkt, was einen erwartet, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt.