Durchaus unterhaltsam
Der Thriller hat mich gut unterhalten, aber nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Insgesamt fehlt es ihm für meinen Geschmack streckenweise deutlich an Spannung, besonders im ersten Teil. Dabei erschien ...
Der Thriller hat mich gut unterhalten, aber nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Insgesamt fehlt es ihm für meinen Geschmack streckenweise deutlich an Spannung, besonders im ersten Teil. Dabei erschien mir der Kontrast zwischen dem Lokalreporter Mike Hodge und den ganzen Verbrechern aus der Unterwelt eigentlich vielversprechend. Aber nachdem Mike den Mord an seiner heimlichen Freundin Annie aufklären will, geschehen weitere Morde und Verbrechen, die sich nur sehr langsam zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenschließen. Dieser Aufbau facht normalerweise die Spannung an, aber hier empfand ich ihn als eher anstrengend.
Man merkt allerdings, dass sich David Mamet gut mit der Chicagoer Unterwelt der 1920er Jahre auskennt oder viel über sie recherchiert hat (es geht aus dem sehr kurzen Dankestext nicht hervor, vorher sein Wissen stammt). Dadurch zeichnet er ein lebendiges Bild der teils grausamen Alltagslage zu Zeiten der Prohibition, der Bandenkriminalität und der Nachkriegszeit. Sein klarer und direkter Schreibstil passt sehr gut dazu.