Verschollen in Vietnam
Sag niemals stirb1970, Vietnamkrieg. Nahe der Grenze zu Laos stürzt unter ungeklärten Umständen eine Maschine der Air America ab. Vom Piloten, Wild Bill Maitland, und der Fracht verliert sich jede Spur.
20 Jahre später ...
1970, Vietnamkrieg. Nahe der Grenze zu Laos stürzt unter ungeklärten Umständen eine Maschine der Air America ab. Vom Piloten, Wild Bill Maitland, und der Fracht verliert sich jede Spur.
20 Jahre später reist seine Tochter, Wilone „Willy“ Maitland, nach Thailand, um ihrer im Sterben liegenden Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen: den Verbleib Maitlands aufzuklären. Dort begegnet sie dem Paläontologen Guy Barnard, der ebenfalls auf der Suche ist – nach Friar Tuck, einem abtrünnigen Piloten, der während des Krieges mit dem Feind gemeinsame Sache gemacht hat. (während des Krieges seine ganz eigene Sache verfolgt hat.)
Gemeinsam reisen sie auf der Suche nach den Vermissten durch Vietnam. Als auf Willy ein Mordanschlag verübt wird und ihnen immer mehr Steine in den Weg gelegt werden, merken sie, dass sie einem gut gehüteten Geheimnis auf der Spur sind und jeder, der ihnen bei der Suche hilft, vom Tod bedroht ist.
Ein sehr spannender Thriller mit durchgängigem Spannungsbogen, der flüssig geschrieben ist und den Leser kaum zur Ruhe kommen lässt. Das Buch ist sehr plastisch geschrieben, sodass man vieles von dem, was man liest, bildlich vor Augen hat.
Im Laufe der Handlung treten immer wieder neue Personen und Organisationen auf, deren Zahl aber überschaubar bleibt, und bringen neue Rätsel mit sich. Man fragt sich während des Lesens immer wieder, auf welcher Seite nun die Protagonisten stehen und „fiebert“ richtig mit, sodass man das Lesen kaum unterbrechen mag.
Neben der eigentlichen Geschichte, einer Suche nach dem vermissten Vater, bei der die Protagonisten immer wieder auf Hindernisse stoßen, beinhaltet der Roman auch viele Einsichten in den (Vietnam-)Krieg und das Kriegswesen allgemein mit seinen unterschiedlichen, oft schwer zu durchschauenden Parteien, die Psychologie der am Krieg Beteiligten und schließlich in die Bürokratie eines sozialistischen Vietnam. Abgerundet wird die Erzählung durch eine Liebesgeschichte, die aber leider doch vorhersehbar ist.
Ein Buch, das Tess Gerritsen als einer der besten Thrillerautorinnen alle Ehre macht, und das ich allen, die gerne Thriller lesen, nur empfehlen kann.