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Veröffentlicht am 10.08.2020

Ein Thriller, der für mich keiner war

Hagebuttenblut
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Ich habe das Buch für eine Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, gleichzeitig mit Teil 1, "Löwenzahnkind". Da die Leserunde zeitnah gestartet ist, habe ich auch direkt mit "Hagebuttenblut" begonnen. Nachdem ...

Ich habe das Buch für eine Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, gleichzeitig mit Teil 1, "Löwenzahnkind". Da die Leserunde zeitnah gestartet ist, habe ich auch direkt mit "Hagebuttenblut" begonnen. Nachdem ich es nun beendet habe, empfehle ich, vorher den 1. Teil zu lesen. Man kann den 2. Teil zwar auch so verstehen und verfolgen, aber es wird auf sehr viel aus "Löwenzahnkind" eingegangen, aber wohl immer nur ansatzweise.

Auf dem Cover steht zwar Thriller, aber für mich war es das nicht, auch Krimi passt nicht wirklich. Ich würde es eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen. Es geht viel um die Hauptfigur Charlie Lager, die durch die anscheinend manisch-depressive Mutter keine sehr schöne Kindheit hatte. Durch Erinnerungen und Träume erfährt man ein bisschen was über Betty, die Mutter, aber es wird nie gesagt, was genau mit ihr war.
Charlie ist durch die Vergangenheit geprägt und eher ein Einzelgänger, hat selbst Probleme mit Alkohol und Männern.

Der größte Teil des Buches handelt von Charlie und ihrer privaten Recherche zum Fall der verschwundenen Francesca Mild in Gullspang.
In weiteren Kapiteln erzählt Francesca in einer Art Tagebuch in der Ich-Form und der Leser erfährt, was vor ihrem Verschwinden passiert ist und wie ihr Leben mit ihren Eltern und ihrer Schwester aussah.
Der Wechsel zwischen diesen beiden Perspektiven sorgt für ein wenig Spannung, aber ansonsten muss ich sagen, hätte ich mir doch mehr davon gewünscht. Es gibt auch wenig Überraschungen und vieles habe ich im Verlaufe der Handlung bereits vermutet, auch was den Tod von Paul oder das Verschwinden von Francesca betrifft.

Zu den Charakteren: Francesca war mir sympathischer als Charlie, mit der ich nicht so richtig warm geworden bin. Was ich auch ein wenig vermisst habe, ist eine nähere Beschreibung. Oder habe ich diese überlesen? Klar, Haarfarbe, Körpergröße, Statur usw. sind nicht so wichtig, aber ich finde, das bringt dem Leser die Figuren näher, macht sie authentischer und man hat ein besseres Bild.

Das Ende ist offen, um nicht zu sagen es kommt sehr plötzlich. Es laufen zwar einige Handlungsfäden zusammen und es gibt auch Klärung zu einigen Fragen, allerdings bleiben auch sehr viele Fragen offen. Ich vermute, es wird eine weitere Fortsetzung geben.

Was mir gefallen hat, war die düstere Atmosphäre, die ja doch typisch ist für viele skandinavische Autoren.

Fazit: Ein Thriller, der für mich keiner war und der mich leider auch nicht richtig fesseln konnte. Vielleicht bin ich aber auch mit einer falschen Erwartungshaltung heran gegangen. Den meisten meiner Mitleser*innen hat das Buch jedenfalls gegangen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2018

Das habe ich doch mehr erwartet

Die Party
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Inhalt: Es ist der 31. Oktober – Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem ...

Inhalt: Es ist der 31. Oktober – Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen – was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als die Freunde begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst: Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein tragischer Unfall. Oder? In diesem Moment wird der Gesellschaft klar: Unter ihnen ist ein Killer. Die Party beginnt … ihre letzte Party!

Das Buch habe ich bei einer Verlosung bei lovelybooks.de gewonnen und da mir die Leseprobe gut gefallen hatte, war ich schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Leider muss ich sagen, dass ich mehr erwartet habe. Es fing gut an, aber dann ließ die Spannung für mich merklich nach und es wiederholte sich auch sehr viel. Immer wieder dieselben Diskussionen und Anschuldigungen, wer denn nun als Täter in Frage kommt. Zum Ende hin wurde es dann auch recht verworren und die Auflösung war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Auch das Verhalten der Hauptfiguren erschien mir oft ziemlich unreif, wenn man bedenkt dass sie ja nun keine Teenager mehr sind, sondern eben alle schon auf die Fünfzig zugehen. Wieso behalten z. B. alle ihre komplette Kostümierung an, selbst die Gesichtsmasken, nachdem der erste Tote gefunden wird? Ein bisschen lächerlich.
Gruselig fand ich die ganze Geschichte auch überhaupt nicht. Der einzige Bezug zu Halloween ist für mich, dass das Ganze am 31.10. spielt und alle zu einer entsprechenden Party eingeladen sind.

Der Bezug zu den Achtzigern hat mir dagegen gut gefallen, die Erwähnung der typischen Filme und Musik. Ich war zu der Zeit ebenfalls ein Teenager und kann daher einiges sehr gut nachvollziehen.

Fazit: Die Grundidee war nicht schlecht, dass jemand nach dreißig Jahren seine damaligen Schulfreunde zusammentrommelt, um eine Halloweenparty noch mal aufleben zu lassen, weil damals irgendwas passiert ist. Aber an der Umsetzung hapert es meiner Meinung nach und die nervigen Diskussionen mit so vielen unvollendeten Sätzen zerstören auf Dauer die Spannung.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Schwierig...

Die Stille vor dem Tod
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FBI-Agentin Smoky Barrett wird nach Colorado gerufen zu einem Tatort, an dem in mehreren Häusern ganze Familien ermordet wurden. Mit Blut an die Wand geschrieben steht im Haus der Familie Wilton: "Komm ...

FBI-Agentin Smoky Barrett wird nach Colorado gerufen zu einem Tatort, an dem in mehreren Häusern ganze Familien ermordet wurden. Mit Blut an die Wand geschrieben steht im Haus der Familie Wilton: "Komm und lerne, Smoky Barrett". Damit beginnt ein Albtraum für die hochschwangere Smoky, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt und sie und ihr Team bis an den Rand ihrer Belastbarkeit bringt...und darüber hinaus.

Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten.

Lange mussten wir ja auf diesen fünften Teil der Thriller-Reihe von Cody McFadyen warten und als ich zum ersten Mal davon hörte, habe ich mir sehr viel versprochen, denn ich kenne ja die ersten vier Teile und die waren top.
Dann las ich die ersten negativen Kritiken zu "Die Stille vor dem Tod" und dachte mir, okay, ich bilde mir lieber selbst ein Urteil. Das habe ich nun getan und bin hin und her gerissen. Insgesamt betrachtet fand ich es jetzt nicht wirklich schlecht, aber es reicht auch nicht an die Vorgänger heran. Der Anfang hat mir gut gefallen, die Geschichte beginnt spannend und ständig passiert etwas Neues. Aber im Laufe der Handlung lässt die Spannung leider nach und oft gibt es endlose Diskussionen, bei denen ich dachte: Jetzt komm endlich auf den Punkt! Gleichzeitig ist vieles aber auch interessant, wenn man sich für Psychologie und Verhaltenstherapie interessiert.
Auf jeden Fall ist es ein sehr persönlicher Fall für Smoky, denn sie steht noch mehr im Vordergrund als sonst. Und sie muss dieses Mal wieder einiges einstecken, was meiner Meinung nach allerdings einen normalen Menschen völlig aus der Bahn werfen würde. Schließlich ist sie nicht Superwoman. Und gerade weil ja immer wieder betont wird, dass sie diese besondere Gabe hat, sich in brutale Serienkiller und ihre schwarzen Seelen hinein zu denken, müsste sie hier eigentlich fast daran zerbrechen.

Ich merke gerade selbst, dass es mir schwer fällt, die richtigen Worte zu finden, um meine Eindrücke hier zu schreiben, denn Geschmäcker sind natürlich verschieden und wie gesagt, wirklich schlecht fand ich "Die Stille vor dem Tod" auch nicht. Und am Ende wurde es auch noch mal emotional.
Ein bisschen erinnert mich das an "Die stille Bestie" von Chris Carter. Für mich ist es eines der besten Bücher der Reihe, da es der persönlichste Fall für Robert Hunter ist. Anderen gefällt es dagegen gar nicht, weil es eben anders ist.
Auch "Die Stille vor dem Tod" ist anders als die anderen Teile dieser Reihe, aber trotzdem war es gut genug für mich, dass ich es bis zum Ende gelesen habe.
Am besten, ihr macht euch selbst ein Bild.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Incubus Dreams Teil 1

Schwarze Träume
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Klappentext: Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist übersät von Bisswunden. ...

Klappentext: Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist übersät von Bisswunden. Eine ganze Gruppe von Vampiren war hier am Werk, und mindestens einer von ihnen muss alt und mächtig sein. Anita weiß aus eigener Erfahrung, was für eine berauschende Erfahrung der Biss eines solchen Vampirs sein kann - berauschend genug, um wie das Opfer ohne Gegenwehr in den Tod zu gehen. Dieser Fall wird Anita an ihre Grenzen bringen - und darüber hinaus ...

Der Klappentext für diesen 14. Teil (zumindest auf deutsch) verspricht eigentlich eine spannende Krimihandlung. Und ich hatte die leise Hoffnung, dass es diesmal vielleicht auch so sein würde.
Aber leider geht es nur am Anfang um diesen Vorfall und danach geht es wie auch schon in den zwei, drei Vorgängerbüchern fast nur um Anita, die Ardeur und ihre Männer, die sie zur Befriedigung selbiger braucht. Und irgendwie werden das immer mehr, ich hab aufgehört zu zählen. Sowohl die...naja...aktiven Szenen selbst als auch die Diskussionen darüber ziehen sich oftmals sehr lang hin.
Ich habe nichts gegen Erotik und Sexszenen in Büchern. Aber sie sollten schon in gewissem Rahmen zur Handlung beitragen und in diese eingebaut sein. Nicht umgekehrt, wie es hier eher der Fall ist. Würde man diese Szenen streichen und nur die Krimihandlung übrig lassen oder die Kapitel, in denen Anita endlich mal wieder ihrem eigentlichen Beruf nachgeht, dem der Totenerweckung, dann würden vielleicht 200 Seiten übrigbleiben. Und man hätte "Incubus Dreams" nicht teilen müssen.
Das Buch endet dann natürlich wie erwartet mit einem Cliffhanger und die Handlung wird im Mai im zweiten Teil fortgesetzt.
Leser, die die Bücher auf englisch lesen und schon weiter sind, haben mir gesagt, ich solle durchhalten, denn es würde bald wieder besser werden, wenn Anita endlich die Ardeur im Griff hat. Ich bin gespannt und werde Frau Hamilton noch eine Chance geben. Denn aus den ersten Büchern weiß ich ja, dass sie es besser kann. Und ehrlich gesagt, Jean-Claude ist es ja auch wert...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Habe mir mehr versprochen

Engelskalt
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In einem Waldstück in der Nähe von Oslo wird ein sechsjähriges Mädchen aufgehängt an einem Baum gefunden. Sie trägt einen Schulranzen sowie ein Schild auf dem steht "Ich reise allein". Das alleine klingt ...

In einem Waldstück in der Nähe von Oslo wird ein sechsjähriges Mädchen aufgehängt an einem Baum gefunden. Sie trägt einen Schulranzen sowie ein Schild auf dem steht "Ich reise allein". Das alleine klingt schon spannend und ein wenig gruselig.
Dann werden dem Leser die beiden Hauptfiguren der Geschichte vorgestellt, Mia Krüger und Holger Munch, beides Polizisten, die privat einiges an Ballast mit sich herum schleppen. Mia ist nach einem Zwischenfall beurlaubt und hat sich auf eine kleine Insel zurückgezogen, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie kann nicht verwinden, dass ihre Zwillingsschwester vor zehn Jahren an einer Überdosis starb. Holger ist geschieden und lebt nur für seinen Job. Das Verhältnis zu seiner Tochter und seiner Enkelin ist dadurch belastet.
Für den Fall des toten Mädchens holt Holger Mia zurück ins Team, denn sie hat eine besondere Gabe sich in einen Fall und die Denkweise des Täters hinein zu versetzen. Und schnell wird klar, dass es nicht bei dem einen entführten Mädchen bleiben wird...

So weit so gut. Das hätte einiges Potential, aber meiner Meinung nach verschenkt der Autor davon einiges. Am Ende war es für mich zwar ein solider Thriller, aber einer unter vielen, die ich schon gelesen habe. Es gibt keine wirklichen Überraschungen und Wendungen. Irgendwann erfahren wir, dass Mias Großmutter sie für etwas Besonderes hielt, für hellsichtig, genau wie sie selbst. Das wäre z. B. eine Möglichkeit gewesen, dem Ganzen einen gewissen Kick zu geben und die Story damit von der Masse der Thriller abzuheben. So muss ich leider sagen, dass ich mit Mia überhaupt nicht warm geworden bin. Sie hat zwar gute Ideen und kann sich in den Fall hineinknien, aber nur, wenn sie Alkohol getrunken hat. Das fand ich ein wenig unrealistisch.
Einzig der junge Hacker Gabriel Mork sowie der Teenager Tobias waren mir sympathisch. Bei Holger Munch schwankte es immer.

Die Auflösung und überhaupt die ganze Geschichte waren für mich letztendlich doch ziemlich verworren und teilweise nicht wirklich glaubhaft. Meiner Meinung nach wurde auch zu vielen Personen, die eigentlich gar keine große Rolle spielten, zu viel Raum gegeben. Dadurch zog sich alles ziemlich in die Länge. Am Ende bleiben auch einige Fragen offen und nicht alles erschließt sich mir.
Der Schreibstil war auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, oft kurze, abgehackte Sätze. Aber da weiß ich nicht, ob das nicht vielleicht an der Übersetzung gelegen hat.

Insgesamt bekommt das Buch aber noch drei Punkte, denn der Autor hat sich bemüht und es ist sein erster Thriller. Also es ist noch viel Luft nach oben.