Verkettung unglücklicher Umstände
Ein besoffener Bär im BergwerkswaldBürgermeister Per ist mit seiner Familie zum Pilzesammeln im Wald, als sie von einem seltsamen Geräusch und einer Bewegung aufgeschreckt werden. Während sein Sohn mit dem Handy ein Video davon dreht, eilen ...
Bürgermeister Per ist mit seiner Familie zum Pilzesammeln im Wald, als sie von einem seltsamen Geräusch und einer Bewegung aufgeschreckt werden. Während sein Sohn mit dem Handy ein Video davon dreht, eilen alle zurück ins Auto. Als der Sohn das Handy ins Internet stellt, setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang: Ganz Schweden rätselt, ob es ein betrunkener Bär sei, ein Elch, ein Jungelefant oder gar ein Außerirdischer. Und plötzlich finden sich haufenweise Touristen ein, eine skurrile Verschwörungstheorie toppt die vorhergehende, das Dorf erlebt einen unerwarteten Aufschwung. Doch was wird danach kommen, wenn das Rätsel gelöst ist?
Was nur schief gehen kann, geht auch schief – nach diesem Motto lässt der Autor Petteri Nuottimäki die Ereignisse immer weiter eskalieren. Es ist erstaunlich, wie pointiert er alles auf die Spitze treibt, da musste ich immer wieder vor mich hin grinsen. Sein rabenschwarzer Humor hält auch vor den peinlichsten Moment nicht inne, Bürgermeister Per wird nichts erspart. Dazu passt die Auflösung, was hinter dem schnaubenden, torkelnden, stampfenden Etwas steckt, einfach köstlich! Hinter der spannend-lustigen Erzählung steckt eine gute Prise Sozialkritik, der Autor verteilt jede Menge Seitenhiebe, die auf Anhieb sitzen. Wie überhaupt der Autor auch sehr gerne mit der Sprache spielt, hier erwarten den Leser einige auserlesene Kostbarkeiten. Man darf die Geschichte nicht ganz ernst nehmen, eher sollte man sich einfach in den Strom der Erzählung begeben und einfach auf sich wirken lassen.
Dieses Buch ist so bitterböse, rabenschwarz und völlig überdreht, dass ich es einfach nur weiterempfehlen kann.