Wenn die liebe Verwandtschaft übers Fest kommt...
Pünktlich zur Voreihnachtszeit bringt Klett Cotta den nächsten vergessenen Klassiker raus: "Das Geheimnis der Grays" erschien erstmals 1933 und erzählt die Geschichte einer Familie, die sich jedes Jahr ...
Pünktlich zur Voreihnachtszeit bringt Klett Cotta den nächsten vergessenen Klassiker raus: "Das Geheimnis der Grays" erschien erstmals 1933 und erzählt die Geschichte einer Familie, die sich jedes Jahr zu Weihnachten versammelt. Das Fest verläuft jedoch alles anderes als harmonisch - am Weihnachtsmorgen wird der Gastgeber Adrian Grey tot aufgefunden. Seine sechs Kinder hätten alle ein Motiv und jeder versucht ein Geheimnis zu verbergen.
Die Geschichte ist an sich nichts neues und auch nicht besonders aufregend. Action sucht man vergeblich. Das habe ich aber auch nicht erwartet. Die Geschichte wird langsam und sorgfältig erzählt und bei der Mörderjagd steht vor allem die Psyche der sechs Geschwister im Vordergrund.
Es gibt ziemlich viele Personen und ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, um mich zurecht zu finden. Das hat sich dann aber schnell geändert, weil allen Personen ein ausführlicher Raum eingeräumt wird, auch wenn es für meinen Geschmack dann manchmal sogar schon zu ausführlich wurde. Dadurch hatte jede der Personen aber auch ihren ganz eigenen Charakter, was sie sehr plastisch hat wirken lassen.
Am Sprachstil merkt man, dass das Buch vor einigen Jahren erschienen ist. Er ist angenehm altmodisch und frei von modernen Ausdrücken. Somit passt er perfekt zu der Geschichte und hat für mich viel zu der gemütlich, nostalgischen Stimmung des Krimis beigetragen.
Der perfekte Cosy Crime fürs Fest. Eine gemütliche Geschichte für verschneite Stunden oder wenn man eine kleine Auszeit von der lieben Verwandtschaft braucht.