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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2018

Grandioser Auftakt einer Berliner Familien-Trilogie beginnend im Nachkriegsdeutschland

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, ...

Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, in der sie alle Unterschlupf finden. Vater und Bruder werden noch vermisst und die Frauen sind ganz allein auf sich gestellt.
Die Schwestern Rike, Silvie, Stiefmutter Claire und das Nesthäkchen Florentine geben aber nicht klein bei, sie versuchen mit allen Mitteln zu überleben! Sie verdingen sich als Trümmerfrauen und versuchen nebenher, mit zwei Nähmaschinen, Lumpen und geretteten Stoffen, zusammen mit der Hilfe ihrer einfallsreichen Freundin und Schneiderin Miriam, einen Neustart in Sachen Mode.

Im ersten Teil ihrer neuen historischen Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm-Jahre des Aufbaus“ entführt uns die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe nach Berlin, in die Nachkriegszeit der 50er Jahre. Es beginnt eine Zeit des Aufräumens, Neubeginns und Aufbruchs, ob in Politik, Bevölkerungsstruktur und Wirtschaft. Der Leser begleitet die drei doch sehr unterschiedlichen Schwestern durch diese Zeit der Veränderungen. In diesem Band liegt der Focus auf Rike, der ältesten Schwester, die strebsam, korrekt und unbeugsam ein Ziel verfolgt! Sie will mit allen Mitteln das verlorene Modeimperium der Thalheims wieder aufbauen…..keine leichte Aufgabe, besonders wenn die Schatten der Vergangenheit sie immer wieder einholen.

Mit ihrem unglaublich einfühlsamen und ergreifenden Schreibstil fesselt die Autorin den Leser und die spannungsgeladene Geschichte wurde für mich regelrecht zum Pageturner! Perfekte Recherche ist auf jeder Seite spürbar und in das bewegende Schicksal der Protagonisten wird auch gekonnt historisches Material mit eingeflochten. Durch eine Zeit/Geschehensübersicht am Ende des Buches wird darauf hingewiesen.
Das wunderschöne Layout des Covers passt meiner Ansicht auch hervorragend zum Inhalt und zu dieser Zeit.
Eine Story die mich gepackt und bis zur letzten Seite ganz großartig unterhalten hat. Gut das man sich schon auf Fortsetzung freuen darf! Auch wenn es wohl noch ein wenig dauern wird, aber Vorfreude ist ja wohl die beste Freude;)

Veröffentlicht am 03.10.2018

Historisches Epos mit Sogwirkung!

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Im Jahre 1486 gab es im kleinen Ort Knittrigen im Kraichgau den kleinen Jungen Johann, von seiner Mutter auch zärtlich Faustus genannt. Er ist ein kluges, hübsches Kerlchen und sticht somit unter all den ...

Im Jahre 1486 gab es im kleinen Ort Knittrigen im Kraichgau den kleinen Jungen Johann, von seiner Mutter auch zärtlich Faustus genannt. Er ist ein kluges, hübsches Kerlchen und sticht somit unter all den grobschlächtigen Bauernsöhnen hervor, was für ihn nicht immer von Vorteil ist. Auch interessiert sich Johann sehr für Zaubertricks und fiebert jedes Jahr dem Herbstmarkt entgegen, wenn die Gaukler in die Stadt kommen. Ein geheimnisvoller düsterer Zauberer macht großen Eindruck auf den Jungen und weissagt ihm ihre schicksalhafte Begegnung in der Zukunft, denn Johann ist am Tag des Propheten geboren….

Gelehrter, Astrologe, Zauberer, Gaukler oder Scharlatan, Dr. Johann Georg Faustus war anscheinend in vielerlei Künsten bewandert und bietet uns eine wahrhafte Bandbreite von unterschiedlichen Rollenbildern. Auf der Suche nach dem Geheimnis seiner Geburt und seiner Identität muss er einiges an Abenteuern aushalten und überstehen. Dabei trifft er immer wieder auf den geheimnisvollen Magier und Astrologen Tonio del Moravia, den ein düsteres Geheimnis zu umgeben scheint. Tonio wird zu seinem Mentor, doch Johann muss mit ihm einen Pakt schließen, der ihm immer unheimlicher wird!

Der Autor Oliver Pötzsch entführt uns in seinem Buch „Der Spielmann“ in eine Welt der Renaissance, in der das Streben nach Wissen zu neuen Ufern führt. Mir war eigentlich nie so richtig bewusst, das Faust eine reale historische Person war und nicht nur eine fiktive Figur des großen Goethe.

Pötzsch erzählt die Lebensgeschichte dieser Legende, die schon viele Schriftsteller und Filmemacher über die Jahrhunderte hinweg inspiriert hat, in Form eines hochspannenden historischen Abenteuerromans.

Mit seiner bildhaften, lebendigen und leidenschaftlichen Erzählkraft fliegen die Seiten nur so dahin! Oliver Pötzsch ist einfach ein grandioser Geschichtenerzähler:) Schon etliche Bücher des Autors konnten mich verzaubern!

Die Sogkraft des Buches ist wirklich enorm, man kann den dicken Wälzer gar nicht mehr aus der Hand legen;) Am Buchende gibt es auch wieder tolle Reisetips um sich auf die Spur der Faust-Legende zu begeben.



Die Lebensgeschichte des Dr. Faust, verfasst als ein aufregender Abenteuer-Epos, hat mir unglaublich gut gefallen. Besonders gelungen finde ich, dass die Figur des Faust, bis zum Ende des Romans rätselhaft und nicht ganz greifbar bleibt, ebenso wie die seines düsteren Gegenspielers. Dieses mysteriöse Geplänkel der Protagonisten hat seinen ganz besonderen Reiz! Viele Fragen sind noch offen und ich freue mich schon unbändig auf den zweiten Teil der Geschichte.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Aufregendes Münchner Krimi-Highlight, Tom Perlinger ist wieder in Höchstform:)

Das Ludwig Thoma Komplott
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Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie ...

Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie der Seiten fallen ihr brisante Details ins Auge, die auf eine alte Prostituierten-Mordserie aus den 70er Jahren hinweisen. Aufgeregt vereinbart sie ein Treffen mit ihrem alten Schulfreund und jetzigen Kommissar bei der Münchner Mordkommission, Tom Perlinger. Doch Tom ist leider nicht rechtzeitig an Ort und Stelle, als vor seinen Augen mitten auf der Sendlingerstraße, Julia ihre Tasche entrissen und auf sie geschossen wird…….

Auch in ihrem zweiten Kriminalroman „Das Ludwig Thoma Komplott“, hat die Autorin Sabine Vöhringer wieder einen historischen Anreiz geschaffen. Dieses Mal wird Kommissar Tom Perlinger mit den Werken von Ludwig Thoma konfrontiert. Dummerweise rumort es dabei gerade heftig in Toms privaten Umfeld, denn seine alte Clique steht plötzlich in Focus seiner Ermittlungen. Interessant was aus den alten Freunden so geworden ist! Darüber hinaus, hat der arme Tom leider mal wieder keine Zeit für die Liebe, dabei hat er so große Pläne mit seiner Christl;)

Großartig wie sich bei Sabine Vöhringers Kriminalromanen am Ende alles ineinander fügt. Es macht wirklich großen Spaß, ihren Kommissar Tom Perlinger und sein Team, durch die Münchner Innenstadt zu begleiten! Immer neue Ecken und Varianten tun sich dabei auf. Die Lektüre wird aber auch durch ihren flüssigen Schreibstil und ihre interessanten Protagonisten zum kriminellen Genuss!

Ein variantenreicher, spannender und fesselnder Kriminalroman, der mich wieder spitzenmäßig unterhalten hat und gleichzeitig noch überraschen konnte. Münchner Krimis sind einfach immer meine persönlichen Highlights:) und meine Vorfreude auf Fall drei ist schon geweckt!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Fesselndes Familiendrama, das atemlos macht!

Liebe und Verderben
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Als Leonora Albrights Vater von einem verstorbenen Vietnamveteran ein Stück Land in Alaska erbt zieht er mit seiner kleinen Familie in diesen weiten einsamen Landstrich. Er hofft dort seinen Alpträumen ...

Als Leonora Albrights Vater von einem verstorbenen Vietnamveteran ein Stück Land in Alaska erbt zieht er mit seiner kleinen Familie in diesen weiten einsamen Landstrich. Er hofft dort seinen Alpträumen und seinem Vietnamtrauma zu entfliehen, was zu Beginn auch zu klappen scheint, werden doch die Albrights von den Einwohnern der Wildnis Alaskas herzlich willkommen geheißen und tatkräftig unterstützt! Auch Leni findet zum ersten Mal Freunde und fühlt sich gleich dort zu Hause, trotz des harten Lebens mit null Komfort!
Doch nachdem der Sommer zur Neige geht, die Tage kürzer und die Dunkelheit ihren Vater wieder in Wut und Depression versetzen, leiden Leni und ihre Mutter mehr denn je unter der Tyrannei des Vaters und all ihr Glück scheint zu schwinden….

Die Autorin Kristin Hannah hat mit ihrem neuen Roman „Liebe & Verderben“ wieder einen unglaublich spannenden Pageturner geschaffen! Das ergreifende Familiendrama rührte selbst mich hartgesottenen Thriller-Leser bisweilen zu Tränen und kann sich an Spannung und Dramatik wahrlich mit jedem Krimi messen. Die Protagonisten sind hervorragend herausgearbeitet, man fühlt und leidet mit, besonders natürlich mit der Tochter Leni! Zu Beginn ist man gefühlsmässig, noch hin und hergerissen, doch je weiter die Geschichte voranschreitet steigern sich die Gefühle bis hin zu Ärger, Hass und Ohnmacht.
Der ausdrucksstarke bildhafte und intensive Schreibstil macht das Lesen zu einem großartigen Erlebnis. Auch die Atmosphäre und Großartigkeit der Landschaft Alaskas sind dabei deutlich spürbar!
Mich persönlich hat die Geschichte durch ein Wechselbad der Gefühle geführt und teilweise war die Spannung kaum auszuhalten.
Ein wirklich packendes Drama, von der ersten bis zur letzten Seite voller Emotionen und Abenteuer, einfach grandios!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.09.2018

Bildgewaltige Geschichten rund um Essen, die Stadt „Tel Aviv“ und deren Bewohner

Tel Aviv by Neni. Food. People. Stories.
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Das bildreiche prächtige Kochbuch „Tel Aviv“ von Haya Molcho & Söhne ist eine ausgesprochene Augenweide. Haya und ihre vier Söhne, die mit ihrer Namenschöpfung „NENI“, einem Wortspiel aus den Anfangsbuchstaben ...

Das bildreiche prächtige Kochbuch „Tel Aviv“ von Haya Molcho & Söhne ist eine ausgesprochene Augenweide. Haya und ihre vier Söhne, die mit ihrer Namenschöpfung „NENI“, einem Wortspiel aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen, in Wien eine europäische Marke mit Restaurants, Kochschule und einer eigenen Produktlinie geschaffen haben, sind Schöpfer dieses Buches.

Dies ist kein reines Kochbuch, ehr eine Art kulinarischer Reiseführer durch die Stadt Tel Aviv, mit Hinweisen zu empfehlenswerten Orten der lokalen Esskultur. Die aufgezeigten Hot Spots des Genusses, sind unterlegt mit den persönlichen Lebensgeschichten der Besitzer, deren Visionen, Ideen und Konzepten.
Die vielen Rezepte, unterlegt mit prächtigen Bildern und Anleitungen, werden jeweils zwischen die Berichte gestreut, laden zum Nachmachen ein und lassen dem Betrachter das Wasser im Mund zusammenfließen;)

Beim betrachten der Bilder und lesen der Stories, würde ich mich am liebsten sofort in den Flieger setzen und mich aufmachen nach Tel Aviv, um den Spuren von NENI zu folgen!

Zum Nachkochen ist es natürlich notwendig sich zuerst mit all den exotischen Gewürzen und Zutaten zu beschäftigen. Zu meiner Freude ist im Anhang eine Erklärung und Beschreibung mancher Fachbegriffe. Das hilft einem Laien wie mir sehr gut weiter, um eine Vorstellung der ein oder anderen Zutat zu bekommen. Ein paar Sachen habe ich mir schon besorgt und freue mich daher gewaltig auf neue Kochexperimente:) Haya gibt zu jeden Rezept auch ein paar persönliche Tipps, für Verwendung oder alternativen Varianten.
Dazu sind im Anhang die Adressen der besuchten Lokale Tel Avivs und auch eine Übersicht der NENI Standorte abgedruckt. Mit großer Freude habe ich festgestellt, das auch in meiner Nähe eine Dependance von NENI existiert und ich so auch ohne Kocharbeit in den Ess-Genuss kommen kann;)

Mein Fazit: Das Kochbuch ist ein Augenschmaus und könnte nicht schöner gestaltet sein. Ein wirklich tolles Buch in einzigartiger Aufmachung und mit großartigem Design. Kurz gesagt, es gefällt mir einfach super gut!