Cover-Bild Alchimie einer Mordnacht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 04.10.2018
  • ISBN: 9783462317350
Benjamin Black

Alchimie einer Mordnacht

Ein historischer Kriminalroman
Elke Link (Übersetzer)

Ein spannender und kenntnisreicher Krimi um den exzentrischen Kaiser Rudolf II.
Christian Stern, unehelicher Sohn des Bischofs von Regensburg, kommt im Winter 1599 nach Prag, um dort sein Glück zu machen. Doch gleich in der ersten Nacht findet er die Leiche eines Mädchens. Christian wird zum Ermittler wider Willen. Winter 1599: Christian Stern, ein ehrgeiziger junger Gelehrter und Alchimist, will am Hof des paranoiden und unberechenbaren Habsburgers Rudolf II Karriere machen. Doch schon in der ersten Nacht findet er die Leiche einer jungen Frau, Magdalena, gerade erst 16 Jahre alt, in einer Gasse gleich neben dem Schloss. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, sie trägt ein Samtkleid und ein goldenes Medaillon und ist ganz offenbar von edler Herkunft. Christian gerät in Verdacht – und in den Bannkreis skrupelloser Höflinge, die durch finstere Machenschaften versuchen, sich Vorteile zu verschaffen. Bald zieht Christian die Aufmerksamkeit des Kaisers selbst auf sich. Doch mit der kaiserlichen Gunst wächst die Furcht, dass es in diesem Ränkespiel auch um sein eigenes Leben gehen könnte.
»Das große Lesevergnügen besteht im Heraufbeschwören von Prag als einer Stadt der Maskierung und des Scheins.« The Guardian

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei natti in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2018

Prager Nächte

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Schon so einige Banvilles und ein paar Blacks habe ich gelesen und schätze den eleganten Stil und sein Rafinesse bei der Gestaltung des Plots. Icherzähler ist der junge Gelehrte Christian Stern, der den ...

Schon so einige Banvilles und ein paar Blacks habe ich gelesen und schätze den eleganten Stil und sein Rafinesse bei der Gestaltung des Plots. Icherzähler ist der junge Gelehrte Christian Stern, der den Auftrag bekommt den Mordfall an der Geliebten des Kaisers aufzuklären. Es bleibt auch nicht die letzte Leiche. Allerdings ist Stern kein guter Detektiv und er stolpert mehr durch Prag als das er gezielt vorgeht. Prag ist 1599/1600 eine bedeutende Stadt. Kaiser Rudolf II hatte seinen Hof dahin verlegt und bedeutende Leute um sich versammelt, z.B. auch Kepler, über den Banville früher schon einmal ein Portrait geschrieben hatte. Hier hat er aber nur einen Gastauftritt. Rudolf hingegen ist sehr präsent, auch wenn er tatsächlich nicht so viele Auftritte im Buch hat.

Die Nächte in Prag sind geheimnisvoll. Die Stadt spielt die eigentliche Hauptrolle. Der Ablauf der Handlung funktionierte gut, die Erzählperspektive passte wieder einmal bestens. Es ist weder ein klassicher Krmi noch nur ein historischer Roman sondern tatsächlich in all seiner Pracht auch ein Stück faszinierende Literatur.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Opulentes Lesevergnügen, eher Roman als Krimi

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Bei „historisch“ geht bei mir irgendwie immer eine Klappe herunter. Warum? Ich glaube, weil ich in Geschichte immer eine Niete war. Geschichten haben mich hingegen immer fasziniert, und genau das macht ...

Bei „historisch“ geht bei mir irgendwie immer eine Klappe herunter. Warum? Ich glaube, weil ich in Geschichte immer eine Niete war. Geschichten haben mich hingegen immer fasziniert, und genau das macht der Ich-Erzähler (oder natürlich vielmehr der Autor) in „Alchimie einer Mordnacht“ ganz fantastisch: eine Geschichte erzählen. Und wenn mich wohlgesetzte Worte und Sätze einer Leseprobe überzeugen, überwinde ich mein „Historisch“-Trauma und gebe Romanen wie diesen gerne eine Chance. Zumal der Autor in einer Nachbemerkung formuliert: „Ich überlasse es dem Leser, die historischen Charaktere von den erfunden zu trennen.“ Auch, dass auf dem Cover zwei alternative Namen des Autors - John Banville alias Benjamin Black - angegeben sind, gefällt mir irgendwie, weil es exzentrisch wirkt. Exzentrisch soll auch Kaiser Rudolf II gewesen sein. Ein besonderer Zeitgenosse ist ohne Zweifel der Protagonist: „»Stern!«, brüllte ich. »Christian Stern!« Ich sollte vielleicht zugeben, dass ich damals eine hohe Meinung von meinem Namen hatte, denn ich sah ihn schon auf den Rücken einer ganzen reihe gelehrter Bände prangen, die ich zweifellos eines Tages verfassen würde.“

Christian Stern hält nicht nur viel von sich und seinen Fähigkeiten (hat aber in der Erzählung auch häufig einen angenehm selbstironischen Abstand zu sich selbst), sondern ist auch unehelicher Sohn des Bischofs von Regensburg. Im Winter 1599 reist er nach Prag, um sich einen Platz unter den Gelehrten des Kaisers sichern. Statt seines Glücks findet der junge Gelehrte dort aber zunächst die Leiche einer jungen Frau, die offenkundig aus gutem Hause stammt. Stern wird verhaftet, erwirbt dann aber die Gunst des Kaisers höchstpersönlich. Rudolf beauftragt den Stern, herauszufinden, wer die junge Frau auf dem Gewissen hat. Der Ermittler wider Willen erfährt bald mehr, als ihm lieb ist, denn Rudolfs Hofstaat ist eine Ränkeschmiede sondergleichen - und Stern steckt plötzlich mittendrin…

Ob Jeppe Schenckel, der bösartige Zwerg, Caterina Sardo, die durchtriebene Geliebte des Kaisers, der auch Stern verfällt, die kaiserlichen Berater Felix Wenzel und Philipp, der gestörte Don Giulio oder der paranoide und unberechenbare Kaiser - die Figuren, die der Autor zeichnet, sind alle auf ihre Weise skurril, verfolgen ihre ganz eigenen Ziele und stehen in krassem Gegensatz zu dem anfangs fast schon arglos wirkenden Stern. Ich konnte mir jede einzelne Figur bestens vorstellen, weil der Autor es vermag, mit seinen lebhaften, ausführlichen Beschreibungen Bilder in die Köpfe seiner Leser zu zaubern. Diese Fabulierkunst hat mich fasziniert, war mir dann und wann aber auch wieder zu viel des Guten, weil so die Handlung immer wieder ins Stocken kam.

Ein bisschen ist der Erzählstil mit einer weiteren Figur zu vergleichbar, nämlich mit dem Nuntius Girolamo Malaspina: „Der Bischof hatte sehr kurze Arme und sehr kurze Beine, und sein Bauch, eine enorme Rundung, war so dick, dass er jeden Moment umzukippen und hilflos auf dem Boden herumzurollen drohte (…). Der Nuntius stand einen Augenblick da, um diese Pracht zu begutachten, dann seufzte er tief und zufrieden und klopfte mit seinen kleinen Pranken froh auf die üppige Oberseite seines Bauches. „Ecco signore“, sagte er. „Jetzt lasst uns schlemmen!“ Der fröhliche Vielfraß ist aber nicht nur üppig, sondern auch scharfsinnig und nicht zu unterschätzen. Auch wenn ich gestehe, dass ich ein bisschen quergelesen habe, hat mir der Roman trotz seiner Opulenz gut gefallen - oder auch gerade deswegen.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Am Prager Hof

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Der irische Schriftsteller Benjamin Black ist ein Pseudonym von John Banville unter dem er Krimis schreibt.

„Alchimie einer Mordnacht“ ist ein historischer Roman und spielt 1599 in Prag. Der Roman wurde ...


Der irische Schriftsteller Benjamin Black ist ein Pseudonym von John Banville unter dem er Krimis schreibt.

„Alchimie einer Mordnacht“ ist ein historischer Roman und spielt 1599 in Prag. Der Roman wurde von Elke Link übersetzt.
Der Protagonist und Icherzähler ist Christian Stern, der in Regensburg, als Sohn eines Bischofs, geboren wurde und in Würzburg studiert hat. Er ist Wissenschaftler und Alchimist. Als er nach Prag kommt findet er gleich die Leiche einer ermordeten Frau. Es ist eine Geliebte von König Rudolph II. Und Tochter des Leibarztes. Nachdem er erst selbst verdächtigt wird, soll er den Mörder finden.

Benjamin Black lässt die Geschichte von dem alten Christian Stern im Rückblick erzählen. Er trifft am Hof einige ungewöhnliche Personen.
Die Dialoge sind mir etwas langatmig. Sonst ist der Roman spnnend und gut zu lesen. Witzig waren die Erklärungen des Autors am Schluss, welche Personen fiktiv waren und welchen tatsächlichen er verändert geschildert hat.
Eine interessante historische Geschichte.




Veröffentlicht am 01.10.2018

Hat mich leider nicht überzeugt

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Alchimie einer Mordnacht von Benjamin Black, vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, hat 295 ebook-Seiten, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Zum Schluss gibt es Informationen zum Autor.
Ich-Erzähler Christian ...

Alchimie einer Mordnacht von Benjamin Black, vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, hat 295 ebook-Seiten, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Zum Schluss gibt es Informationen zum Autor.
Ich-Erzähler Christian Stern erzählt seine Geschichte rückblickend als alter Mann. Er ist ein unehelicher Sohn des Bischofs, war ein schlaues Kind und hat sogar studiert. Nach seinem Studium macht er sich auf den Weg nach Prag. Gleich am ersten Abend, dem 1. Dezember 1599, einer kalten Winternacht, findet er die Leiche eines Mädchens auf der Straße. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten. Von einem Wachmann erfährt er dann, wen er eigentlich gefunden hatte. Er ahnt nichts Gutes, als er nachts von mehreren Wachmännern mitgenommen wird.
Er lernt Dr. Kroll, den Vater der toten Magdalena, und Hofarzt des Kaisers kennen. Außerdem noch den unheimlichen Felix Wenzel, Hofmeister Seiner Majestät des Kaisers Rudolf und noch einige andere Höflinge. Da der Kaiser einen Traum und eine enge Beziehung zur Toten hatte, wird Christian von ihm persönlich aufgefordert, den Mord aufzuklären.
Davon ist er nicht begeistert. Was passiert, wenn er den Mörder nicht findet? Ein Motiv ist auch lange nicht erkennbar.
In nur wenigen Wochen steigt er zu einem Vertrauten des Kaisers auf, was nicht allen am Hofe gefällt. Jeder warnt ihn vor den Machenschaften der Anderen und er weiß nicht mehr, wem er trauen kann und wem nicht. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und benutzt ihn für seine Zwecke, was letztlich für ihn sehr gefährlich wird.
Die Geschichte ist an sich gut, aber mir eindeutig zu langatmig und zäh erzählt. Der Mord tritt bald in den Hintergrund und es ist auch nicht erkennbar, was Stern zur Aufklärung unternimmt. Erst gegen Ende des Buches wird es etwas spannender und vom Erzählstil her rasanter. Auch weiß ich nicht, was die Alchimie mit dem Buch zu tun hatte. Das war nicht wirklich ein Thema.
Die Beschreibungen von Personen und Orten war teilweise zu detailliert beschrieben.
Das Cover fand ich sehr schön.