Barbara Neeb (Übersetzer), Katharina Schmidt (Übersetzer)
Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern.
Doch das Leben in der Neuen Welt stellt sie vor schier unüberwindbare Hindernisse ...
Es sollte mein erster Band von Luca di Fulvio sein und ich war total gespannt, bis ich das tolle Cover und das Taschenbuch in der Hand halten konnte. Unbelastet wollte ich das Buch lesen, obwohl ich schon ...
Es sollte mein erster Band von Luca di Fulvio sein und ich war total gespannt, bis ich das tolle Cover und das Taschenbuch in der Hand halten konnte. Unbelastet wollte ich das Buch lesen, obwohl ich schon einiges gehört hatte und schon immer etwas von ihm lesen wollte. Vorab , ich wurde nicht enttäuscht! 764 Seiten , die wie im Flug vorbeigleiten und eine andere Welt öffnen, in die jeder eintauchen kann.
Geschichte: Rocco aus einem kleinen Ort in Sizilien, will nicht wie sein Vater , ein Mafioso und Mörder sein, doch der Pate des Dorfes erwartet seinen Treueschwur. Rocco versucht sich zu weigern aber das ist nicht so einfach, wenn alle im Dorf dem Paten gehören.
Rosetta, ebenfalls aus Sizilien , hat den Hof ihres Vaters geerbt. Doch da zu dieser Zeit, Frauen kaum etwas zu sagen hatten, wird sie jeden Tag genötigt, alles verkaufen zu müssen. Der Baron will ihr Grundstück und seine Macht reicht ebenfalls in das gesamte Dorf hinein.
Raquel, eine kleine Jüdin in Russland überlebt ein Massaker der Russen an der jüdischen Gemeinde und schließt sich dem zwielichtigen Amos an, der die jungen Mädchen nach Buenos Aires zu reichen Juden bringen will, damit sie dort arbeiten.
Alle Drei brechen aus Ihrer Heimat auf und versuchen die Vergangenheit hinter sich zu lassen und Ihr Glück neu zu finden.Doch die neue Welt hat nicht auf die Drei gewartet und sie müssen kämpfen.
Das Buch ist wie ein Märchen geschrieben und ich denke man sollte es auch so lesen. Wer zuviel Realität erwartet, wird vermutlich stark enttäuscht werden.Wer sich jedoch dem Charme eines Märchens
öffnen kann, erlebt eine wunderschöne Geschichte mit Helden und richtig Bösen. Teilweise Blutig oder sogar brutal, teilweise leidet man mit den Protagonisten und man freut sich mit Ihnen. Es ist alles dabei und mir hat es sehr gut gefallen. Der Aufbau ist gelungen, der Schreibstil sehr flüssig und di Fulvio ist ein großer Erzähler. Die Handlungsstränge sind aufgeteilt und jede Geschichte ist spannend bis alles ineinander fließt und das große Finale wartet.
Ich bin stark begeistert und liebe solche Geschichten, die einen mitreißen und von Anfang bis Ende nicht langweilen. Absolut Klasse !
Der Roman „ Als das Leben unsere Träume fand“ handelt von drei jungen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um frei zu sein und um ihre Träume zu leben!
Sizilianerin ...
Einleitung und Zusammenfassung
Der Roman „ Als das Leben unsere Träume fand“ handelt von drei jungen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um frei zu sein und um ihre Träume zu leben!
Sizilianerin Rosetta wird gewaltsam von ihrem Land vertrieben. Als sie dann noch dem Tod knapp entkommt, flieht sie aus Verzweiflung nach Buenos Aires, um alles zu vergessen und neu anzufangen. Doch ihre Peiniger sind ihr dicht auf den Fersen.
Rocco verärgert den Mafiaboss, weil er mit seinen Machenschaften nichts zu tun haben möchte. Er will einen anderen Weg einschlagen und ein freier Mechaniker sein. Doch es ist nicht so einfach zu gehen, nachdem man einen Blutschwur geleistet hat.
Die dreizehnjährige Jüdin Raechel muss mit ansehen wie ihr Vater brutal ermordet wird. In der Hoffnung auf ein neues Leben schließt sie sich einer Organisation an, die den Mädchen in Buenos Aires ein besseres Leben verspricht! Doch sie tappt in eine böse Falle!
Die drei Protagonisten müssen immer wieder aufs Neue ums Überleben kämpfen, doch das Land Buenos Aires, wo sie hofften die Freiheit und die Träume zu finden, entpuppt sich als ein grausames und korruptes Land, aus dem ein Entkommen schier unmöglich scheint. Es herrschen Menschenhandel und Prostitution, die Frauen werden misshandelt, unterdrückt und haben keine Rechte, sogar die Polizei ist zum Teil korrupt. Doch die drei geben nicht auf und riskieren jeden Tag ihr Leben aufs Neue, nur um endlich frei zu sein!
Das Cover
Das Cover zeigt anhand der Farben schon auf, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Man sieht die drei Protagonisten, die in die Ferne schauen, als würden sie träumen. Das Cover ist wirklich gelungen und passt somit sehr gut zu dieser Geschichte. Das Buch hat dadurch einen viel höheren Wiedererkennungswert, man weiß sofort, dass das Buch von Luca Di Fulvio ist.
Meine Meinung
Das Buch „Als das Leben unsere Träume fand“ ist schon das vierte Buch, das ich von Luca Di Fulvio gelesen habe. Der Schreibstil des Autors ist einfach wunderbar, fließend und aufregend zugleich. Schon bei den ersten drei Büchern konnte ich nicht aufhören zu lesen und bin seit der ersten Stunde ein großer Bewunderer seiner Werke. Luca Di Fulvio hat sich der Dramaturgie verschrieben und das beweisen seine ganzen Romane, denn man kann die Spannung fast schon greifen. Die Geschichte ist fesselnd und man möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen.
Die drei Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Die zwanzigjährige Rosetta, die wirklich bis zum Schluss um ihr Land kämpft und trotzdem aufgeben muss, weil sie eine Frau ist, ist für mich persönlich eine Heldin, weil sie trotzdem nicht aufgibt. Denn die Frauen zu der Zeit hatten überhaupt kein Mitspracherecht, sie durften nicht einmal schreiben und lesen, geschweige denn ein eigenes Land bewirtschaften. Das war nur den Männern vorbehalten. Ich bewundere Rosettas Mut, sich trotz allem zu widersetzen und für ihr Recht zu kämpfen, doch auf der anderen Seite finde ich sie auch sehr naiv und gutgläubig und in manchen Passagen sehr stur.
Der zwanzigjährige Rocco, der für seine Zukunft was anderes vorgesehen hat als in die Fussstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten und für einen Mafiaboss die dreckigen Geschäfte zu erledigen, um irgendwann mal selbst jung zu sterben, hat für mich das Herz am rechten Fleck.
Man kann seine Willenskraft fast spüren, so sehr möchte er ein freies Leben. Und dann bekommt er seine zweite Chance, in ein fremdes Land zu gehen und neu anzufangen, doch er landet gezwungenermaßen wieder bei einem Mafiosi namens Tony.
Die dreizehnjährige Raechel, die als einziges Mädchen in ihrem Dorf lesen und schreiben kann, hofft irgendwann mal eine eigene Buchhandlung zu besitzen. Doch der Traum rückt in weite Ferne als ihr Vater ermordet wird und sie als Sklavin für ihre Stiefmutter sorgen muss.
Doch eins haben alle drei gemeinsam: die Hoffnung auf ein neues Leben, ein freies Leben und dafür kämpfen sie mit aller Macht.
Die Brutalität, mit der die Geschichte erzählt wird, zieht sich durch das ganze Buch, was der Geschichte noch mehr Spannung verleiht. Auch die Übergriffe auf die Frauen werden ungeschönt wiedergegeben, was natürlich nicht jedermann Sache ist. An manchen Stellen musste man aber auch mit dem Kopf schütteln, da das Geschehene etwas übertrieben dargestellt wurde. Doch bei den meisten Passagen hatte mich die Spannung wirklich gepackt, ich war fasziniert und geschockt zugleich. Man hat mit den Protagonisten mitgefiebert und die Daumen gedrückt und gehofft, dass alles gut ausgehen würde. Die Geschichte hat sich zum Schluss sehr gut entwickelt.
Zitat
„Als das Leben unsere Träume fand“ ist für mich ein sehr gelungener Roman, voller Spannung und Dramatik aber auch Herzschmerz. Das Buch darf in keinem Bücherregal fehlen, ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen und warte schon gespannt auf die nächsten Werke des Autors, denn Luca Di Fulvio hat für mich die Gabe, die Menschen mit seinen Geschichten in den Bann zu ziehen und sie mitzunehmen!!!
Bücher von Luca di Fulvio sind nichts für zarte Gemüter. Seine Protagonisten erleben Schreckliches und wenn ich Schreckliches sage, dann meine ich unvorstellbar grauenvolle Erlebnisse, die für den Rest ...
Bücher von Luca di Fulvio sind nichts für zarte Gemüter. Seine Protagonisten erleben Schreckliches und wenn ich Schreckliches sage, dann meine ich unvorstellbar grauenvolle Erlebnisse, die für den Rest des Lebens prägen. Aber auch der Leser erlebt diese Dinge mit, denn der Autor versteht es, sowohl Schönes wie auch Fürchterliches absolut bildhaft zu beschreiben.
Das schafft in "Als das Leben unsere Träume fand" wie auch in seinen vorherigen Büchern, sehr schnell eine tiefe Verbundenheit zwischen Leser und Protagonisten, mit denen man leidet und liebt und ihnen nur das Beste wünscht... aber das hat das Leben selten zu bieten.
Kaum notwendig zu erwähnen, dass der Lesefluss hervorragend ist. Gerade durch die wechselnden Perspektiven möchte man natürlich bei jedem Charakter wissen, wie es weiter geht, immerhin lässt Luca di Fulvio den Leser meist mit einem Cliffhanger zurück, sodass man das Buch trotz über 700 Seiten Inhalts in Rekordzeit lesen kann.
Ein eindrücklicher, unter die Haut gehender Roman, der fesselt und mitreißt.
"Als das Leben unsere Träume fand" von Luca Di Fulvio ist ein historisches Drama über drei Immigranten, die sich in der Neuen Welt - Buenos Aires - ein besseres Leben aufbauen wollen, weil ihr aktuelles ...
"Als das Leben unsere Träume fand" von Luca Di Fulvio ist ein historisches Drama über drei Immigranten, die sich in der Neuen Welt - Buenos Aires - ein besseres Leben aufbauen wollen, weil ihr aktuelles Leben nichts mehr für sie bereit hält. Doch um ihre Träume zu verwirklichen müssen sie einiges an Entbehrungen, Verlusten, Gewalt und Niederlagen einstecken.
Rocco, der bei einem Mafiaboss in Sizilien aufgewachsen ist, weil sein Vater bei der Arbeit den Tod fand, soll in seine Fußstapfen treten und ein Ehrenmann werden. Doch er hat andere Pläne mit seinem Leben und möchte Mechaniker werden. Sein Ausweg ist das Ticket für eine Schiffsreise nach Buenos Aires.
Rosetta, die in ihrer Kindheit oft Prügel von ihrem Vater bezogen hat, versucht nach dem Tod ihrer Eltern mit dem Einzigen, was ihr geblieben ist - ihr Land - das Leben zu bestreiten. Doch der Baron hat ein Auge darauf geworfen und macht ihr das Leben zur Hölle. Als sie nach einer Vergewaltigung schließlich kleinbei gibt und ihr Land an den Baron verkaufen will, kann sie sich gerade so aus seinen Fängen befreien und ihr Leben retten. Er hetzt ihr die Behörden auf den Hals. Rosetta hofft mit der Flucht auf das Schiff nach Buenos Aires zu entkommen.
Die Jüdin Raquel, ein dreizehn Jahre altes Mädchen, dessen geliebter Vater vor ihren Augen ermordet wird, hofft durch die Organisation "Sociedad Israelita de Socorros Mutuos Varsovia", die Mädchen sucht um ihnen respektable Ehen und gute Stellungen als als Dienstmädchen bei reichen Juden in Buenos Aires zu vermitteln, ihrem erbärmlichen Leben zu entfliehen.
Leider müssen sie sehr schnell feststellen, dass die Neue Welt ihnen viele Steine vor die Füße wirft.
Der Schreibstil des Autors ist einzigartig und die Charaktere sehr gut ausgearbeitet.
Die Grundstimmung im Buch ist sehr erdrückend, angesichts der Schicksale aber sehr authentisch. Seine Bildgewaltigkeit zeigt sich an folgendem Beispiel /Zitat :
"Der Himmel war blau, violett und schwarz, genau wie die Male, mit denen die Körper der Mädchen gezeichnet waren. Ein Himmel voller Blutergüsse. Als hätte Gott selbst Prügel bezogen. "
Immer wieder lassen sich Parallelen finden mit denen er Kritik an der Gesellschaft oder bestehenden Normen übt.
Der Autor überrascht mit vielen Wendungen und hat mehrere Schicksale geschickt miteinander verknüpft.
Er schreibt fesselnd und emotional.
Der Roman ist mit vielen Gewalt-Szenen gespickt und damit keine leichte Kost. Doch zum Glück ist es ein Drama mit Happy End, so dass der Leser versöhnlich aber auch nachdenklich zurück gelassen wird.
Lang ersehnt durfte ich im Rahmen einer Leserunde vorab den neuen Roman von Luca di Fulvio lesen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1913. Drei junge Menschen, Rocco, Raquel und Rosetta werden auf ihrem Weg ...
Lang ersehnt durfte ich im Rahmen einer Leserunde vorab den neuen Roman von Luca di Fulvio lesen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1913. Drei junge Menschen, Rocco, Raquel und Rosetta werden auf ihrem Weg begleitet. Mit einer Schiffsreise nach Buenos Aires kreuzen sich zum ersten Mal ihre Wege.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf nur knapp eine Vergewaltigung überlebt und ihrem Peiniger, dem Don mit einem körperlichen Übergriff erzürnt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms und gerät in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft an eine Schlepperbande.
Doch das Leben in der Neuen Welt in Buenos Aires stellt sich noch nicht als Ziel ihrer Träume dar.
In gewohnter Manier jagt Luca die Fulvio die Leser durch verschiedene Abenteuer, in denen man so sehr mit den drei Hauptfiguren mitleidet. Schonungslos, viel zu brutal und gewalttätig haben viele meiner Mitleser die Geschehnisse empfunden.
Ich dagegen finde es einfach dramaturgisch großartig und die Hintergründe der Geschichte wunderbar recherchiert. Das Leben für die Einwanderer ist nicht einfach gewesen und die Gesellschaft bringt heute wie damals seelische Abgründe zutage, die man nicht im Weichzeichner schildern kann.
Der Roman ist schockierend und brutal, damit nichts für zarte Gemüter. Er birgt aber auch so viele liebevolle Momente, die einem das Herz aufgehen lassen.
Luca di Fulvio bleibt auch nach diesem Roman einer meiner Lieblingsautoren!