Aschenputtel
AschenputtelBand 1 der „Fredrika Bergmann“ – Reihe.
Fredrika hat sich nach ihrem Studium für die Polizei entschieden, auch wenn ihre Fächerauswahl dafür nicht zwangsläufig hilfreich ist. Das bekommt sie auch von ...
Band 1 der „Fredrika Bergmann“ – Reihe.
Fredrika hat sich nach ihrem Studium für die Polizei entschieden, auch wenn ihre Fächerauswahl dafür nicht zwangsläufig hilfreich ist. Das bekommt sie auch von einigen Kollegen zu spüren, die es nicht gutheißen, das Fredrika so einfach einen Platz bekommen hat. Doch sie macht ihre Sache nicht schlecht, auch wenn sie nie die Gefühle aufbringen kann, die sie zu einer einfühlsamen Ermittlerin machen. Im Privatleben ist sie glücklich mit ihrer Affäre / Beziehung zu Spencer. Sie und der ältere Mann sind schon sein Ewigkeiten ein „Paar“ und die Ehefrau duldet es. Doch so langsam bekommt Fredrika einen Kinderwunsch und sie muss sich überlegen, wie es weitergehen soll…
Fredrika macht einen eher reservierten Eindruck – sie scheint keine Lust auf überflüssige Konversation oder Freunde zu haben. Im Job scheint sie auch eher eine Einzelgängerin zu sein, aber in der Geschichte wandelt sie sich in dieser Beziehung etwas. Am Ende ziehen sie alle gemeinsam an einem Strang. Ich wurde aber trotzdem nicht mit ihr warm.
Alex ist der Boss von Fredrika und Peder, scheint aber eher auf Seiten Peders zu stehen – mit Fredrika kommt er zwar gut klar, aber ihre Ansätze gefallen ihm nicht besonders. Sie muss er öfters zurückpfeifen und wieder auf die Spur der Gruppe zu bringen. Am Ende muss er aber auch einsehen, das ein Blick über den Tellerrand, so wie es die neue Ermittlerin macht, auch hilfreich ist…
Alex macht einen netten Eindruck, aber wirklich sympathisch wurde er mir nicht.
Peder scheint mit seiner Frau in einer kleinen Krise zu stecken – die Depression der Frau veränderte alles. Sie wandelte sich von einer selbstbewussten Frau, die mit Zwillingen schwanger war, in eine Mutter, die nicht mehr mit ihrem Leben klar kommt. Plötzlich ist Peder ein alleinerziehender Vater und muss das Familienleben alleine meistern, da die Frau dazu nicht mehr in der Lage ist. Zeitgleich nimmt ihm auch sein Beruf stark in Anspruch und irgendwann musste er Dampf ablassen und hat seine Frau betrogen.
In dem neuen Fall muss er mit Fredrika zusammenarbeiten, die er überhaupt nicht leiden kann – sie passt nicht zur Polizei und soll schnell wieder verschwinden. Von ihren Ansätzen und Ideen hält er nichts und macht das auch deutlich…
Peder fand ich von seiner Art her vollkommen unsympathisch – wer will nur freiwillig mit so jemanden zusammenarbeiten. Er rennt mit Scheuklappen durch´s Leben und wagt keinen Blick nach rechts oder links. Das er mit seinem Privatleben überfordert ist, kann ich nachvollziehen und seine „Wut“ auf seine Frau auch. Auch wenn diese nichts für ihre Erkrankung kann – aber nicht nur sie hat es schwer, das darf man nicht außer Acht lassen.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Fredrika, Alex, Peder und weiteren Personen.
Es war leider überhaupt nicht mein Buch – der Start klang wirklich vielversprechend und ich habe mich auf die Handlung gefreut. Nur gelangt diese in Laufe der Kapitel ins Hintertreffen und wird so nebenbei abgehandelt. Hauptsächlich geht es um die einzelnen Hauptcharaktere, ihre Leben und Probleme – mag in Maßen interessant sein, aber hier wurde übertrieben. Jedes kleine Detail wurde beschrieben – jetzt kennt man zwar die Menschen sehr gut, aber sympathisch sind sie mir dadurch nicht geworden.
Auch vom betitelten Thriller merkt man recht wenig. Ich würde „Aschenputtel“ eher als Krimi betrachten, wenn überhaupt. Die Story rund um den Täter und seine Hintergründe war ok, aber hat mich aber nicht – so wie erhofft – von den Socken gehauen. Für mich kein Vergleich zu „Schwesterherz“ oder „Bruderlüge“, die ich klasse fand. Ob ich diese Reihe irgendwann mal weiterverfolgen werde, weiß ich noch nicht.