und über uns der Himmel von Peru
... und über uns der Himmel von PeruEmilia hat es mit viel Arbeit und Lernen endlich geschafft – sie darf mit nach Peru. Ein langersehnter Traum geht in Erfüllung. Die Eltern sind besorgt und die Großeltern freuen sich mit ihrer Enkelin ...
Emilia hat es mit viel Arbeit und Lernen endlich geschafft – sie darf mit nach Peru. Ein langersehnter Traum geht in Erfüllung. Die Eltern sind besorgt und die Großeltern freuen sich mit ihrer Enkelin und die Oma gibt ihr ein Medaillon mit auf dem Weg. Schließlich ist es soweit und der Flieger landet in Peru. Vom ersten Moment an ist Emilia hin und weg von dem Land – von einem ihrer Kollegen allerdings auch. Ein anderer gefällt ihr dagegen überhaupt nicht. Das beide Männer eine wichtige Rolle in ihrer Zeit im Ausland sein werden, ahnt sie noch nicht. Für wen wird sie sich wohl entscheiden? David oder Marc? Sie scheint sich sicher zu sein – bis etwas passiert, womit sie nie gerechnet hätte…
Emilia fand ich unglaublich sympathisch – sie hat eine große Klappe und lässt sich nichts sagen. Marc bietet sie Paroli und scheint damit die einzige zu sein. Bei David fühlt sie sich pudelwohl, aber wird er für sie sein Leben verändern? Sie ist sich nicht sicher und lässt es darauf ankommen – was wohl jeder getan hätte. Was mir im Zusammenhang mit Emilia nicht so gefallen hat, war die Sache mit dem Medaillon. Die Geschichte am Machu Picchu fand ich zu schräg – aber ich bin auch nicht so der Mensch für diese ganze Spriritualitätssache, wenn ich ehrlich bin.
David ist ein angehender Priester und ihm gefällt Emilia vom ersten Moment an, doch lohnt es sich für ihn wirklich seine Gefühle auszuleben? Alles das zu gefährden, was ihm bisher wichtig war und wofür er sich bewusst entschieden hat? Für David ist schnell klar: sie ist eine Frau, die es wert ist alles zu überdenken. Das sein Bruder Marc ebenfalls Interesse an ihr hat, weiß er nicht und David nutzt seine Chance, als er sie bekommt.
Und dann ändert sich von einer Sekunde auf die nächste Sekunde alles…
David fand ich ganz nett, aber er kommt nicht an seinen großen Bruder ran, der etwas mehr „Kontur“ hatte. David blieb im Gegensatz zu ihm recht „farblos“ und „einfältig“ für mich. Ich kann es leider nicht besser beschreiben. David hat sich mit Leib und Seele dem Glauben verschrieben – und lebt danach. Das er sich Emilia hingibt war zu erwarten und es hätte mich wirklich enttäuscht, wenn er standhaft geblieben wäre. Über die Folgen ist er sich bewusst – über seinen „Gewissenskonflikt“ (ich nenne es jetzt mal so) hätte ich gerne was gelesen. Wie ist es ihm damit ergangen?
Marc ist der ältere Bruder von David und scheint keinen Gefallen an Emilia finden zu können, nachdem sie ihm – unbeabsichtigt – die Nase blutig haut. Er ist ihr gegenüber patzig und unfreundlich – erst als Emilia sich zum ersten Mal verbal wehrt, scheint es zwischen ihnen langsam besser zu werden. Sie gehen sogar zusammen mit dem Professor essen, küssen sich und dann ändert sich alles…
Marc fand ich trotz seines unmöglichen Verhaltens am Beginn der Geschichte sympathisch. Man merkt ihm deutlich an, wie sehr im das Land, die Menschen, das Krankenhaus und seine Arbeit am Herzen liegt. Die Autorin beschreibt die gesamte Peru-Handlung so, wie ich es mir auch dort vorstelle. Für mich sehr authentisch.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Emilia, was einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Ab und zu hätte ich mich aber auch über einen Abschnitt aus der Sicht von David oder Marc gefreut – einfach mal um zu sehen, was sie bewegt oder wie ihre Gefühle sind.
Anfangs dachte ich „Oh weh, das ist ja ziemlich vorhersehbar“ und dann passierte etwas in der Geschichte, das ich nicht erwartet hatte. Es ändert sich alles. Die Karten werden neu gemischt und jeder muss mit der neuen Situation umgehen. Die Wahrheit sagen oder zum Wohl eines anderen schweigen? Sich selbst unglücklich machen, um jemanden anderen die Entscheidung leichter zu machen. Eine schwierige Entscheidung, die einen starken Charakter erfordert und ich habe mir an der Stelle gedacht „Das hätte ich nicht gekonnt.“. Ich hätte mit den Konsequenzen nicht so gehandelt, auch wenn es am Ende für alle die vermutlich richtige Entscheidung war.
Auf Instagram gab es ja schon erste kleine Andeutungen und ich bin gespannt, wie es mit Emilia, David und Marc weitergeht. Ihre Geschichte ist definitiv nicht zu Ende…