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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2018

The Party of no return ...

Die Party
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Brandon, der Gastgeber, lädt zu dieser Halloween Party als eine Art Klassentreffen ein. Im Schulabschlussjahr 1986 fand diese nämlich bereits im gleichen Stil statt. Ausgewählt hat er diesmal nur einen ...

Brandon, der Gastgeber, lädt zu dieser Halloween Party als eine Art Klassentreffen ein. Im Schulabschlussjahr 1986 fand diese nämlich bereits im gleichen Stil statt. Ausgewählt hat er diesmal nur einen kleinen Kreis von zehn Gästen. Gestaltet hat er die Party im Retrostyle. Alle geben ihre Handys ab – ein großer Fehler, wie sich rausstellen wird - und der Opening Act kann beginnen. Wieder schwingt sich Brandon als Showeffekt mit dem Kronleuchter in den Raum, aber diesmal endet die Aktion für ihn tödlich. Ein rasanter Wettlauf mit der Zeit nimmt nun seinen fatalen Lauf …
Soweit, so gut. Eine tolle Idee, die der Autor ziemlich spannend, wenn auch oft sehr grafisch, umgesetzt hat. Zartbesaiteten Lesern sein hier abgeraten. Ich muss zugeben, mich persönlich schauderte es des Öfteren beim Lesen. Für Kopfkino ist bestens gesorgt. Was mich allerdings gestört hat sind die kleinen Logikfehler, die dem Autor, spätestens aber dem Lektorat, entgangen sind. Zudem fand ich es etwas befremdlich, dass sich die zehn Gäste – die sich mit ihren fünfzig Jahren übrigens recht teenagermäßig verhalten – über dreißig Jahre nicht gesehen haben und dennoch behaupten, sich so vertraut zu sein, dass ihnen ein ungewöhnliches Verhalten des Anderen sofort auffallen würde. Also ich muss gestehen, ich kann mich an die meisten meiner Mitschüler aus den frühen 80er Jahren nicht mehr erinnern. Aber sei’s drum. Die Idee zu diesem Thriller ist klasse, die Umsetzung nicht ganz so gelungen. Hier ist noch Luft nach oben.
Sehr gut gefallen hat mir dagegen das dreidimensionale Cover. Das ist ein richtiger Eyecatcher und wird doch einige potentielle Leser im Geschäft zum Buch greifen lassen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Wenn Adenauer eine Reise tut ...

Bühlerhöhe
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Ich bin mir bei diesem Hörbuch nicht ganz sicher, wie es mir gefallen hat. Ergibt das einen Sinn? Ich finde die Zeit und natürlich die damit verbundene Thematik wahnsinnig spannend. Es sind die Jahre nach ...

Ich bin mir bei diesem Hörbuch nicht ganz sicher, wie es mir gefallen hat. Ergibt das einen Sinn? Ich finde die Zeit und natürlich die damit verbundene Thematik wahnsinnig spannend. Es sind die Jahre nach dem Krieg, in denen sich die Deutschen inzwischen wieder als Opfer und nicht als Täter fühlen, daher auch die große Abneigung gegen die Wiedergutmachungszahlungen an die überlebenden Juden, die Adenauer veranlasst hatte. Sie stoßen bei den kriegsgeschädigten Deutschen auf großen Wiederstand und ein wenig kann man sich hineinversetzen in die Menschen, die in diesem Krieg auch nur mit ihrem Leben davongekommen sind. Auch die Darstellung über das Leben in Israel und die Konflikte mit Palästina sind sehr interessant. Mit viel Einfühlungsvermögen stellt uns die Autorin Brigitte Glaser die verschiedenen Sichtweisen der Menschen in den 50er Jahre dar. Wir lernen einfache Bauern, aber auch taffe Geschäftsleute kennen. Mit der schönen Rosa Silbermann und der ehrgeizigen Sophie Reisacher lernen wir zu verstehen, was es heißt, sich durch das Leben zu kämpfen. Aber, ohne wirklich den Finger darauf legen zu können warum, war für mich die Geschichte nicht ganz rund, etwas fehlte. Sehr gut gefallen dagegen hat mir mal wieder Anne Moll als Sprecherin. Man mag geteilter Meinung sein aber ich finde, es gelingt ihr sehr gut, jedem der Charaktere ein eigenes Leben einzuhauchen. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Klufti, wie er leibt und lebt ...

Kluftinger (Ein Kluftinger-Krimi 10)
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Habe mit mir gehadert aber mehr als ein „befriedigend“ liegt diesmal leider nicht drin, schade … ist das erste Mal. Der Titel für diesen zehnten Band wurde sehr passend gewählt. Es ging diesmal wirklich ...

Habe mit mir gehadert aber mehr als ein „befriedigend“ liegt diesmal leider nicht drin, schade … ist das erste Mal. Der Titel für diesen zehnten Band wurde sehr passend gewählt. Es ging diesmal wirklich ausschließlich um ihn, den Kommissar Adalbert Ignatius Kluftinger. Gut gefallen haben mir die Rückblenden, die dem Leser/Hörer einen Einblick in seine Jugend und frühe Amtszeit erlauben. Der junge Adi, von seinen Freunden auch Nazi genannt, mit dem sehr kritischen Vater und rührselig sorgenden Mutter, das passte wirklich. Sehr nett war auch die Passage als sich die Kluftinger Männer und Familie Dr. Langhammer Senior begegneten, wirklich amüsant. Und dann der Auftritt von Kommissar Jennerwein – hier habt ihr euch wirklich was einfallen lassen. Zwei Todesfälle im engsten Kreis sind diesmal zu beklagen aber irgendwie kam die Geschichte trotzdem nicht richtig in Schwung. Die Spannung fehlte eigentlich fast komplett, das konnte auch die wieder einmal hervorragende Leseleistung der beiden Autoren zusammen mit dem überaus talentierten Schauspieler Christian Berkel nicht wettmachen. Aber es scheint ja weiter zu gehen, denn das Buch endet mit einem ungeklärten Fall, dessen Aufklärung Klufti an einem Sterbebett versprechen musste. Und dann war da ja noch die Sache mit dem Enkele, dem kleinen Butzele … ist es denn nun ein Bub oder ein Mädchen? Beim nächsten Mal wird’s wieder die Bestnote, ich bin mir sicher und bin natürlich auch wieder dabei!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Be careful what you wish for ...

Die Ewigen
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„Die Ewigen“ … ich finde schon allein der Titel dieses rasant geschriebenen Thrillers verursacht Gänsehaut. Will man das wirklich, ewig leben? Sicher hat sich das schon fast jeder von uns das in irgendeiner ...

„Die Ewigen“ … ich finde schon allein der Titel dieses rasant geschriebenen Thrillers verursacht Gänsehaut. Will man das wirklich, ewig leben? Sicher hat sich das schon fast jeder von uns das in irgendeiner Form gefragt. Ich hatte neulich scherzhaft erwähnt, dass die ewige Lesezeit ja durchaus nicht zu verachten wäre … aber zurück zum Buch. Herrn Gerling treibt nämlich genau dieses Thema um, die Unsterblichkeit. Er verschafft einigen wenigen, natürlich den gut betuchten Menschen diese Möglichkeit. Während zu Anfang alles nach Plan verläuft, stellt sich leider auch bald Neid und Missgunst bei einigen Mitarbeitern der Projektgruppe ein. Auf einmal tut sich eine Baustelle nach der anderen auf, wobei die mit den sich abzeichnenden Nebenwirkungen wohl die grausamste ist …
Wie gesagt, ein hochbrisantes und spannendes Thema, das im Buch meiner Meinung nach an manchen Stellen ein wenig unrund dargestellt wird. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich der Autor wirklich ernsthaft mit der Thematik auseinandergesetzt hat und der Geschichte sein fundiertes Wissen als Basis gegeben hat. Nicht so gut gefallen haben mir die fast Rambo-mäßig anmutenden Methoden, die bei der Durchführung der verschiedenen Missionen angewandt wurden. Ein bisschen mehr Wissenschaft und ein bisschen weniger Action hätten mir persönlich besser gefallen, aber wir dürfen uns ja wohl genau darauf im Nachfolgeband freuen.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht ...

Mandeljahre
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Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart ...

Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart zu beginnen und dann zurück in die Vergangenheit zu reisen, kann durchaus spannend sein. In der Vergangenheit deckte sie die Periode von 1907 bis 1945 ab und erlaubte uns so die Entstehung der Bad Dürkheimer Kaffeerösterei „Quieta“ mitzuerleben. Auch beim Ersten Weltkrieg, der anschließenden Besetzung der Gegend durch die Franzosen, der späteren aggressiven Judenverfolgung und dem Zweiten Weltkrieg waren wir dabei. Und genau das war für mich das Problem. Während mich ihre lebhafte Schreibweise die Seiten nur so umblättern ließ, fühlte ich mich durch die verschiedenen Perioden gehetzt. Dieses Buch hätte gut und gerne doppelt so dick sein dürfen und hätte genug Stoff für einen Zweiteiler liefern können. Schade, mir waren Maria, Jacob und die Zwillinge nämlich direkt ans Herz gewachsen und auch mit den Antisympathieträgern Carl und Maximilian hätte ich mich gerne noch näher befasst. Gut gefallen haben mir dagegen wieder die Passagen, die auf wahren Begebenheiten beruhten und von einer tollen Recherche der Autorin zeugen. Dass die Gegend von 1918 bis 1930 fest in französischer Hand war, wusste ich nicht, und auch dass dort die heutige deutsche Weinstraße 1935 ihren Anfang nahm war mir bis dato nicht bekannt.
Im Internet habe ich entdeckt, dass Katrin Tempel und dem Namen Emma Temple Romane schreibt, die in Irland und Neuseeland angesiedelt sind. Vielleicht werde ich mich damit noch ein wenig näher beschäftigen, der erste Roman von Emma Temple – „Die Nebel von Connemara“ – liegt nämlich schon auf meinem SUB.