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Veröffentlicht am 04.10.2018

An der Spitze deiner Lügen ...

Beautiful Liars, Band 2: Gefährliche Sehnsucht
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Inhalt

Die Spitze des Towers wurde zu einem Unglücksort. Zu einem Ort der Geheimnisse, der Intrigen, der Lügen und vor allem: des Mordes. Denn ein Mädchen ist tot, hinabgestürzt aus dem 1000. Stockwerk. ...

Inhalt

Die Spitze des Towers wurde zu einem Unglücksort. Zu einem Ort der Geheimnisse, der Intrigen, der Lügen und vor allem: des Mordes. Denn ein Mädchen ist tot, hinabgestürzt aus dem 1000. Stockwerk. Nun müssen sich vier Zeugen ihrem Gewissen stellen. Avery plagt die Sorge, dass jemand von ihrer verbotenen Beziehung erfahren könnte. Leda die Angst, dass der tödliche Stoß publik wird. Watts Supercomputer muss sein Geheimnis bleiben. Und Rylin wird in Kreise gezwängt, die ihr die Verdorbenheit der Welt der Schönen und Reichen noch deutlicher vor Augen führen. Unterdessen plant ein Mädchen den großen Coup ihres Lebens – und ein anderes ihre Rache …

Meine Bewertung

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich selbst immer wieder dafür ohrfeigen könnte, dass mich die 500 Seiten dieser Bücher doch anfangs abschrecken. Denn für die Dicke von „Beautiful Liars – Verbotene Sehnsucht“ hatte ich auch den zweiten Band erstaunlich schnell durch. Umso schockierter bin ich über das Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe, und sehne schon den dritten Teil herbei, denn der zweite hat genau meinen Nerv getroffen.

Was mich auch an diesem Band wie im ersten überzeugt hat, waren die vielfältigen Charaktere. Es wurde nie wirklich langweilig, weil sie so zahlreich sind, jeder seine eigenen mehr oder weniger schmutzigen Geheimnisse hat und die Kapitel recht kurz sind, sodass schnell wieder Sichten gewechselt werden. Das erleichtert mir immer enorm das Lesen, weil ich dann denke: „Ach, das Kapitel geht noch. Und das. Und noch ein kurzes.“ Und schon schrumpfen die 500 Seiten des Wälzers dahin. Zudem ist Katharine McGees Schreibstil sehr locker und leicht wegzulesen.

Am besten gefallen hat mir in diesem Band Calliopes Sicht. Sie wird als neuer Charakter eingeführt und ist eine Betrügerin wie ihre Mutter. Gemeinsam erschleichen sie sich Reichtum, indem sie von Berufs her lügen, Freundschaften ausnutzen und wieder weiterziehen. Calliope war ein wandelndes Chamäleon, entwickelt sich aber im Verlauf des Buchs weiter. Genau das Gegenteil gab es bei Avery – bei ihr konnte ich so gut wie keine Charakterentwicklung feststellen, ihre Sicht hat mich von allen am meisten genervt. Selbst mit Leda konnte ich noch mehr mitfühlen als mit der jammernden Schönheit aus dem 1000. Stockwerk. Averys Probleme schienen mir eher künstlich aufgebauscht zu werden, ebenso wie Rylins. Rylin macht zwar auch eine interessante kleine Entwicklung durch, aber wahnsinnig spannend war ihr Handlungsstrang nicht.

Interessant fand ich auch die Verschiebung der Charakterinteressen, die neu geschmiedeten Allianzen und die Erpressungen in alle Richtungen. Es geht teilweise richtig dreckig und mit fiesen Mitteln zu, wobei ich vor allem von Mariel, Eris‘ Freundin aus dem ersten Band, mehr erwartet hätte. Eigentlich dachte ich, sie würde eine eigene Sicht kriegen, aber bis auf zwei Kapitel kam da nichts. Deshalb hat mich auch das Ende ein bisschen enttäuscht hinterlassen, obwohl ich mich das ganze Buch über gut unterhalten gefühlt habe. Ich dachte, es würde mehr kommen, noch mehr Showdown, noch mehr Intrigen, eine größere Problemstellung für den dritten Band – stattdessen hat man dem Anschein nach eher das Konfliktpotenzial rausgenommen als weiter verschärft. Das fand ich tatsächlich etwas schade.

Alles in allem hat mir die Geschichte rund um die Highlier aus dem New Yorker Tower aber wieder gut gefallen und mich unterhalten können. Ich habe keine Längen aufkommen spüren, stattdessen habe ich mitgefiebert und oft meine Sichten auf die Charaktere hinterfragt. Jeder trägt seine eigene Geschichte mit sich rum, das spürt man auch, und das ist das, was ich an der Reihe so gern mag – man weiß nie, wie schnell sich das Blatt durch ein Geheimnis wenden kann.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Eine Entscheidung fürs Leben ...

Das Ende ist erst der Anfang
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Inhalt

An ihrem 18. Geburtstag steht für Lake eine große Wahl an: Nur einen Menschen darf sie von den Toten wiederauferstehen lassen. Ihr Versprechen bindet sie an ihren Bruder Matt, der nach seiner Wiederauferstehung ...

Inhalt

An ihrem 18. Geburtstag steht für Lake eine große Wahl an: Nur einen Menschen darf sie von den Toten wiederauferstehen lassen. Ihr Versprechen bindet sie an ihren Bruder Matt, der nach seiner Wiederauferstehung von seiner Querschnittslähmung geheilt wäre. Doch dann sterben ihre beste Freundin Penny und ihr Freund Will – und Lake steht vor einem Abgrund, aus dem sie nicht mehr rausfindet. Darf und soll sie sich entscheiden? Die Last auf ihr wird immer größer, je näher ihr Geburtstag rückt – und je näher sie Geheimnissen kommt, die sie nie erfahren sollte …

Meine Bewertung

Wow. Das ist erste Wort, das mir zu diesem Buch einfällt, sobald ich anfange, darüber nachzudenken. Einfach nur wow – Chandler Baker hat mich hier von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. „Das Ende ist erst der Anfang“ war ein Buch, an das ich ohne große Erwartungen rangegangen bin, das mich aber tief beeindruckt zurückgelassen hat.

Was hier in der Geschichte rund um die 17-jährige Lake aufgezogen wird, ist eine große Frage nach Ethik und Moral, die mit dem Tod und der Möglichkeit einer Wiederbelebung einhergeht. Sie umfasst auch die Frage nach der Sterbehilfe und was ein Leben eigentlich lebenswert macht – wie weit darf man gehen? All diese Fragen haben sich langsam entfaltet, je weiter ich gelesen habe, und mich nicht mehr in Ruhe gelassen. Lake war mir als Protagonistin trotz einiger Wesenszüge, die sie manchmal kindlicher machten, als sie normalerweise ist, sehr sympathisch. Ihr Weltbild wird durch den Tod ihrer Freunde Penny und Will erschüttert, und ihre Situation ist keine leichte.

Was ich auf jeden Fall sehr interessant fand, war Lakes Umgang mit der Situation. Sie hat sich nach dem Unfall, bei dem Penny und Will starben, viele Gedanken gemacht, und steckt in einem Dilemma fest, dessen Ausweg nur sie selbst bestimmen kann. Trotzdem versuchen ihre alle reinzureden – ihre Eltern, die Familien ihrer verstorbenen Freunde, ihre Psychologin und am meisten ihr eigenes Gewissen. Doch die Wahl besteht nicht nur zwischen Penny und Will, sondern auch zwischen ihrem querschnittsgelähmten Bruder Matt, mit dem sie sich eigentlich nicht gut versteht. Und wiegt Familie nicht schwerer als Freunde? Aber was, wenn deine Freunde deine neue Familie geworden sind, als die alte dich abwies? Was, wenn jeder Geheimnisse vor dir hat, und jedes einzelne deine Entscheidung wenden kann?

Was ich unglaublich gut gemacht fand, waren die vielen Twists in dem Buch. Lake wird auf eine Schatzsuche geschickt, um die geheimen Wünsche ihrer Freunde zu finden. Und dabei entdeckt sie auch Verborgenes, das sowohl Penny und Will, wie auch ihre Familie von ihr ferngehalten haben. Am Ende bleibt ihr nur einer: Ein Freund, Ringo, sie und ihre Situation verstehen kann.

Ringo war aber tatsächlich auch das einzige Manko an diesem Buch. Innerhalb von 23 Tagen entwickelt sich da eine Beziehung, die ich so kurz nach Wills Ableben nicht erwartet hatte und auch nicht richtig nachvollziehen kann. Denn Ringo wirkt ein bisschen wie der Special Snowflake, der Lake als Krücke dient, dabei hat er wesentlich mehr verdient. Und ich wünschte, Autoren würden aufhören, ständig bei Teenager-Charakteren dieses elitäre „Ich bin was Besseres, weil ich die Beatles höre“-Klischee raushängen zu lassen. Hier ist es mir an Ringos Freundesgruppe aufgefallen, dass alle irgendwie besonders sein mussten und jeder, der einfach nur normal war, als langweilig oder zurückgeblieben galt. Diesen Erzählstrang hätte man meinetwegen einfach streichen können, denn förderlich für die Geschichte fand ich ihn nur in ganz wenigen Punkten, und Lakes Umgang mit Ringo ist in meinen Augen auch absolut nicht gesund.

Trotzdem hat mich das Buch durch seine Hintergründe, durch die moralische Debatte und durch das Ende sehr fasziniert und beeindruckt. Ich würde es definitiv jedem empfehlen, der gern selbst mitdenkt und den ethische Fragen interessieren, die hier manchmal nur angerissen werden, aber noch tiefer hätten ergründet werden können. Alles in allem war Lakes Geschichte trotzdem unterhaltsam, herzzerreißend und in vielen Punkten sehr unerwartet für mich.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Liebe und Freundschaft nah am Abgrund ...

Save You
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Inhalt

Rubys Welt ist zusammengebrochen, als James sie vor ihren Augen durch eine andere versetzt hat. Doch das hält sie nicht davon ab, an ihrem Ziel festzuhalten: Oxford. Wen interessiert schon James ...

Inhalt

Rubys Welt ist zusammengebrochen, als James sie vor ihren Augen durch eine andere versetzt hat. Doch das hält sie nicht davon ab, an ihrem Ziel festzuhalten: Oxford. Wen interessiert schon James – auch wenn es ihr schwer fällt, ihn zu vergessen? Doch auch James hat mit seiner Sehnsucht nach Ruby zu kämpfen. Darüber vernachlässigt er seine Freunde und seine Familie, die seiner Hilfe bedürfen. Allen voran seine Schwester Lydia. Während in Maxton Hall die nächsten Events anstehen und das Ende ihrer Schulzeit näherrückt, dreht sich das Gefühlskarussell immer weiter und fordert seine Opfer …

Meine Bewertung

Hach ja, die Maxton-Hall-Reihe von Mona Kasten ist wohl so eine Sache: Man liebt sie oder man hasst sie. Nach dem Ende des ersten Teils war ich nun nicht übermäßig geschockt, wollte aber trotzdem unbedingt „Save You“ lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Dafür hat mich dieser zweite Band mit dem Ende viel mehr geschockt und ungläubig zurückgelassen.

Von einigen habe ich bereits gehört, dass sich das Buch liest, als würde man eine Soap schauen. So ganz kann ich das nicht abstreiten – man kann viele Punkte im Voraus erahnen und es gibt unzählige Handlungsstränge durch die vielen Charaktere, die alle ihre eigene Storyline bekommen. Das hat schon ziemlichen Soap-Charakter. Das Schöne daran ist aber, dass es mich dennoch mitreißen kann, was zum Großteil auch an Mona Kastens Schreibstil liegt. Schnell und einfach zu lesen, mit genug Beschreibungen, um Gefühle und Bilder zu wecken, aber nicht zu detailverliebt. Man kann es wirklich in einem Zug durchlesen und einfach inhalieren.

Was ich besonders mochte, war die Zeit, die die Autorin sich genommen hat, um Rubys und James‘ Beziehung in „Save You“ wieder aufzubauen. Es ging nicht Schlag auf Schlag, sie mussten sich wirklich erst wieder annähern und einander einige Fehler vergeben, was seine Zeit braucht. In dem Zusammenhang gab es immer wieder kleine Stolpersteine, wobei ich bei manchen schon die Augen verdrehen musste. Es wirkt an einigen Stellen zu gezwungen dramatisch.

In diesem Band gab es zudem zwei neue Sichten. Ich hatte zunächst vermutet, dass es Keshav und Alistair werden würden, die diese in „Save You“ erhalten, aber zu meinem großen Erstaunen waren sie Lydia (denkt euch hier bitte ganz viele Herzchen) und Ember vorbehalten. Ember hatte aber weiterhin eher eine kleine Rolle. Obwohl ich sie gern mag, hätte ich sie jetzt nicht unbedingt drin gebraucht, da ich ihren Handlungsstrang für ziemlich überflüssig halte und nicht begeistert davon war. Lydias Geschichte hingegen hat mir wirklich Spaß gemacht und ich leide unheimlich mit ihr mit. Sie ist ein Charakter, den ich sehr gut nachvollziehen kann, und ich mag sie sogar mehr als Protagonistin Ruby – meinetwegen kann sie noch viel mehr Spielzeit haben!

Was ich auch mochte waren die Darstellungen von Freundschaft und Familie, die „Save You“ bietet. Hier sieht man wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, für sich und andere einzustehen, wie viel Elternliebe ausmachen kann und wie sie das Verhalten der Kinder prägt. Vor allem Alistair, James und Lydia tun mir in dem Zusammenhang leid, zumal ich Alistairs Situation durch meine eigenen Ängste und Erfahrungen gut nachvollziehen kann. Wichtig fand ich es auch zu zeigen, dass man seine Freunde nicht vernachlässigen sollte, nur weil man eine neue Beziehung eingeht, eine Tatsache, der sich James stellen muss. Das fand ich im Buch so semi-optimal gelöst, da hätte ich mir einfach noch etwas mehr zu gewünscht – einen stärkeren Ausdruck dessen udn mehr Gefühl. So sah es für mich aus wie ein wichtiges Thema, das eher am Rand abgehandelt wurde, um es eben drin zu haben.

Und dann kam dieses Ende. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und war ziemlich enttäuscht davon, denn es war überdramatisiert und so schnell abgehandelt, dass es nur noch gewollt und unglaubwürdig wirkte. Bis zu dem Punkt war ich wirklich zufrieden mit „Save You“. Aber so würde sich wirklich niemand verhalten, wie die Charaktere am Ende des Buchs, und man weiß ohnehin, dass es im nächsten Band schnell aufgelöst werden muss – warum also nicht einen würdigeren Cliffhanger nehmen, der vielleicht nicht ganz so ein Schockpotenzial hat, aber zumindest glaubwürdig ist? Trotz dieses Mankos konnte mich „Save You“ aber doch überzeugen. Es mag seine Tropes und seinen Soap-Charakter haben, aber ich persönlich finde es gut umgesetzt und will doch immer mehr lesen. Was kann man also sonst von einem Buch erwarten? Natürlich wird somit auch „Save Us“ bei mir einziehen, sobald es erhältlich ist.

Veröffentlicht am 22.05.2018

In der Dunkelheit scheint alles verloren …

Soul Mates, Band 2: Ruf der Dunkelheit (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Seit die Dunkelseelen unter Laurens Führung Rayne mitgenommen haben, scheint alles verloren. Nur der Kampf um ihr Licht und die Sicherheit ihrer Freunde hält sie davon ab, unter dem Druck einzuknicken, ...

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Seit die Dunkelseelen unter Laurens Führung Rayne mitgenommen haben, scheint alles verloren. Nur der Kampf um ihr Licht und die Sicherheit ihrer Freunde hält sie davon ab, unter dem Druck einzuknicken, den die gnadenlose Anführerin in der Dunkelheit auf sie ausübt. Doch ein Kampf erfordert immer Opfer. Während Rayne nach ihren Erinnerungen sucht, steht sie vor der Aufgabe zu verhindern, dass Lauren die Prophezeiung erfüllt. Aber dabei kann ihr nur Colt helfen – Colt, dessen Nähe sie das Leben kosten könnte …

Meine Bewertung

Nach dem furiosen ersten Band rund um Rayne und Colt war ich wirklich gespannt darauf, wie es in „Soul Mates – Ruf der Dunkelheit“ weitergehen würde. Ich hatte schon gehört, dass es deutlich düsterer werden sollte, dass es mehr von Lauren gibt (yes!) und einige ungeklärte Fragen aus dem ersten Band aufgelöst werden.

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht an Bianca Iosivonis Büchern vorbeikomme. Den ersten Band fand ich bereits gut, auch wenn noch Luft nach oben war. Allerdings wurde die für mich im zweiten Teil nicht ganz ausgenutzt. Es war trotzdem angenehm zu lesen, der Schreibstil leicht und atmosphärisch. So konnte man sich in Raynes Gefühlswelt einleben. Allerdings haben für mich die actionreichen Szenen schon ein wenig Überhand genommen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass Kampf auf Kampf folgte. Einerseits ist das gut, da so unnötige Filler vermieden wurden, andererseits hätte ich mir trotzdem etwas Luft zum Durchatmen gewünscht. Damit hätte vielleicht auch noch etwas mehr Charakterentwicklung gezeigt werden können.

Gerad die Nebencharaktere kamen in diesem Teil leider zu kurz. Ich hätte so gern noch mehr über Miles, Keira, Liv, Jeff und all die anderen gelesen. Dafür war der Spannungsanteil definitiv hoch und man konnte gut mit Rayne mitfiebern. Laurens Auftritte waren für mich ein besonderes Highlight, immerhin stehe ich hier besonders auf die Bösen. Gerade bei den Dunkelseelen war es mir aber an einigen Stellen doch noch nicht ganz düster genug. Allerdings war es gut an die etwas jüngere Zielgruppe angepasst, also kann ich das verzeihen – ich bin da wohl einfach etwas dunkler unterwegs.

Was ich auch sehr gern mochte, waren die Szenen zwischen Colt und Rayne. Man spürt einfach ihre Verbundenheit, wie sehr sie sich brauchen und wie sie doch immer wieder umeinander kämpfen müssen. Die verbotene Liebe wurde bis ins kleinste Detail perfekt umgesetzt, weshalb ich auch das Ende richtig gut gelungen fand, obwohl es mir zu schnell ging. Der Plot an sich war hier klug gewählt und die Auflösung einerseits herzzerreißend, andererseits nicht ganz so schlimm wie andere Alternativen.

Alles in allem war „Soul Mates – Ruf der Dunkelheit“ ein solider Folgeband, der etwa auf dem gleichen Level wie sein Vorgänger ist. An einigen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht, noch krassere Wendungen, gleichzeitig aber auch geeignete Ruhepausen zwischen den vielen Kämpfen. Aber gerade einige Plot Twists und die schöne Liebesgeschichte haben es doch zu einem Ende gemacht, das sich sehen lassen kann.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Gefangen zwischen Licht und Dunkel ...

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Inhalt

Als Rayne in einer dunklen Gasse auf der Suche nach ihrer kleinen Schwester auf Colt und Miles trifft, scheint ihr Leben glatt ihren Lieblingsbüchern entsprungen zu sein. Wer sind die zwei Kämpfer, ...

Inhalt

Als Rayne in einer dunklen Gasse auf der Suche nach ihrer kleinen Schwester auf Colt und Miles trifft, scheint ihr Leben glatt ihren Lieblingsbüchern entsprungen zu sein. Wer sind die zwei Kämpfer, die vor ihren Augen einen Mann ermorden? Wieso löst er sich einfach auf? Und was hat das mit den verschwundenen Menschen rund um Chicago zu tun? Als Colt ihr eröffnet, dass die Welt in Licht- und Dunkelseelen gespalten ist, die einen andauernden Krieg führen, muss sich Rayne entscheiden, auf welcher Seite sie stehen will. Dass sie scheinbar ihren Seelenpartner getroffen hat, macht ihr die Wahl aber nicht einfacher …

Meine Bewertung

Überrascht es noch jemanden, dass hier Bianca Iosivonis neuestes Werk auftaucht? Nein? Gut. Nachdem ich sämtliche Titel der Autorin verschlungen habe, durfte auch ihr neuestes Werk aus dem Ravensburger Verlag nicht fehlen. Gespannt war ich vor allem, wie sie sich im Fantasy-Genre schlagen würde – und wurde sehr angenehm überrascht.

Anfangs hatte ich wirklich Schwierigkeiten, ins Buch hineinzufinden. Rayne war mir etwas zu flach als Protagonistin, ihre Entscheidungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen – als junge Frau ausgerechnet in den dunkelsten Ecken rumzuschleichen, wenn in der Stadt immer wieder Leute verschwinden? Aber mit der Zeit habe ich mich an sie gewöhnt und mochte vor allem ihre kämpferische Seite, mit der sie gezeigt hat, dass sie sich nicht von ihrer Vergangenheit und auch nicht von ihren neuen Feinden unterkriegen lässt.

Auch mit Colt hatte ich anfangs meine Probleme. Er schien mir ein wenig zu sehr ins Bad Boy-Klischee gedrängt, das durch die Buchwelt geistert. Aber sobald er sich Rayne gegenüber geöffnet hat, war er mir doch sympathischer und vor allem die Welt der Lichtseelen, in die er sie einführt, hat mich dann richtig begeistern können. Die Nebencharaktere waren, wie nicht anders von der Autorin zu erwarten war, unheimlich detailreich und mit einer eigenen Persönlichkeit und Hintergrundgeschichte ausgestattet. Und auch der Weltenentwurf, der auf Platons Komödie der Kugelmenschen mit den gespaltenen Seelen beruht, war sehr gut ausgeführt.

Obwohl ich anfangs schwer reinkam, weil mich auch die Storyline erst mal nicht richtig packen konnte, wurde dann das Tempo richtig angezogen und ich konnte mich gar nicht mehr vom Buch lesen. Zwei Drittel des Buches habe ich fast in einem Rutsch gelesen – man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen, wenn man angefangen hat. Vor allem die Dunkelseelen haben mich unheimlich fasziniert, aber auch die geheimnisvollen Nebelseelen, über die man leider erst viel zu spät etwas erfährt, waren für Überraschungen gut.

Mein Lieblingscharakter war eindeutig Lauren, die Anführerin der Dunkelseelen. Obwohl sie nicht oft auftaucht, finde ich ihre Gabe der Manipulation von Erinnerungen, und was sie damit anstellt, besonders interessant. Auch ihre Skrupellosigkeit und ihr größtes Begehren waren nachvollziehbar und haben mich direkt für sie eingenommen – trotz ihres Status als Antagonistin. Ich stehe wohl einfach mal wieder auf die bösen Mädchen.

Was ich besonders toll fand, waren die Kampfszenen. Bianca hat ein Händchen dafür, diese immer wieder interessant zu schildern, ohne durch die vielen agierenden Charaktere den Leser total zu verwirren. Durch Raynes Sicht hat man einen stabilen Punkt, an dem man sich orientieren kann, weshalb ich hier auch die Perspektive der Ich-Erzählerin perfekt gewählt fand. Das Ende hat wohl einige geschockt, und auch ich habe es nicht ganz kommen sehen, wobei ich es wahnsinnig toll finde, dass es kein Friede-Freude-Eierkuchen-Happy End ist. Es bedeutet Drama, viel Spannung für den zweiten Teil und zeigt deutlich, dass eine Fraktion geschwächt ist. Für mich war es ein runder Abschluss, der mich umso mehr überzeugt hat, sofort den zweiten Teil zu lesen, wenn dieser erscheint.