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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2018

Ein tolles Team auf Weltreise

Hinter dem Horizont rechts
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Ich bin noch nie mit einem Motorrad gefahren, aber ich reise sehr gerne und darum hat mich das Buch einer so langen Reise direkt angesprochen, die Christopher Many da mit seiner Partnerin Laura Pattara ...

Ich bin noch nie mit einem Motorrad gefahren, aber ich reise sehr gerne und darum hat mich das Buch einer so langen Reise direkt angesprochen, die Christopher Many da mit seiner Partnerin Laura Pattara unternommen hat. Vier Jahre war das Paar unterwegs und man merkte ganz klar in dem Buch, dass auch der Weg das Ziel ist. Die beiden lassen sich Zeit und gehen unvoreingenommen auf die Menschen in den verschiedenen Ländern zu. So erfahren sie natürlich so einiges über die Menschen und die Situation vor Ort.

Das finde ich bei diesem Buch sehr schön, dass es eben nicht nur die Sehenswürdigkeiten beschreibt, sondern vor allem die Menschen. Für mich sollte es auch darum gehen bei einer Reise, dass man mit offenen Augen durch die Straßen läuft und es sieht, wie die Menschen in dem Land oder der Region so ticken. Auch die Gefahren bei einer Weltreise werden thematisiert, weil da ja vor allem in bestimmten Ländern doch so einiges passieren kann. Wenn man vorher daran denkt und darüber informiert wird, dann kann das schon sehr hilfreich sein.

Auch wenn ich es gesehen habe, dass das Buch über 500 Seiten hat, war ich doch überrascht und auch erfreut, als ich diesen dicken Wälzer in Händen hielt. Ich finde es toll, dass der Autor sich die Zeit nimmt, die Dinge zu beschreiben, die er auf seiner Reise gesehen hat, aber auch gut recherchierte Beiträge über die politische Situation in dem jeweiligen Land oder auch die Geschichte des Landes einfließen lässt. Darum ist es klar, dass das Buch so viele Seiten umfasst, was mir sehr gefällt.

Ich finde es nett, dass die Motorräder der beiden Weltreisenden Namen haben. Puck und Pixie sind die fahrbaren Untersätze von Christopher Many und Laura Pattara. Für den Autor ist es schon die dritte Weltreise und davon die zweite auf seinem Motorrad, während seine Partnerin erst auf dieser Reise das Motorradfahren so richtig erlernte, was ich schon beachtlich finde. Der Autor berichtet davon, dass er ein Jahresbudget von 6000 Euro durch seine Autorentätigkeit hat.

Ich muss sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und es hat bei mir auch mal wieder die Reiselust geweckt, die bei mir sowieso immer mehr oder weniger vorhanden ist. Aber die Beschreibungen im Buch und die vielen tollen Bilder haben schon dafür gesorgt, dass ich gerne morgen zu einer Reise aufbrechen würde, wenn dies denn möglich wäre. Auch das Cover gefällt mir gut. Es passt zum Cover des ersten Buches und fällt interessierten Menschen in der Buchhandlung sicher auch auf.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Maximilian auf der Suche

Wunderbare Möglichkeiten
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Maximilian ist elf Jahre alt und für sein Alter macht er sich sehr viele Gedanken. Er liest sehr gerne und redet manchmal so, wie es in den alten Büchern üblich ist, was die Menschen in seiner Umgebung ...

Maximilian ist elf Jahre alt und für sein Alter macht er sich sehr viele Gedanken. Er liest sehr gerne und redet manchmal so, wie es in den alten Büchern üblich ist, was die Menschen in seiner Umgebung regelmäßig auf die Palme bringt. Auch die Fragen, die er den Erwachsenen stellt, führen meistens dazu, dass ihm die Leute sagen, dass er zu jung dafür ist. Nur sein Onkel Andreas sagt so etwas nicht. Er ist ein Künstler und er redet ganz ernsthaft mit Maximilian zum Beispiel darüber, ob es im Leben einen Plan gibt, den irgendwer gemacht hat, oder ob alle Dinge zufällig passieren.

Dadurch, dass er sich über alle möglichen Dinge Gedanken macht, nur nicht unbedingt über den Schulstoff, eckt Maximilian auch in der Schule immer wieder an und oft kann ihn nur sein bester Freund Yasin bremsen, wenn Maximilian auch die Lehrer mit seiner altmodischen Wortwahl und den ungewöhnlichen Fragen nervt. Mit den meisten Klassenkameraden kommt Maximilian aber gut zurecht, wenn man mal von Jakob, der nur Ketchup genannt wird und seinem Freund Josip absieht, die ziemlich fies sind und sich gerne prügeln.

Besonders gut versteht sich Maximilian seit kurzem mit Anna. Sie ist bei Diskussionsrunden oft seiner Meinung und die beiden unterhalten sich auch gerne. Auch wenn Maximilian ein ungewöhnlicher Charakter ist, hat er mir gut gefallen. Er ist eben nicht wie viele andere Jungen in seinem Alter, aber er setzt sich für schwächere Menschen, wie den geistig behinderten David ein, der von allen Kindern Liliput genannt wird.

Obwohl das Buch nur 127 Seiten hat, lässt es den Leser doch nachdenklich zurück und man denkt noch länger an das Buch. Schon auf der Rückseite steht, dass es einen offenen Ausgang hat und auch wenn ich sonst eine abgeschlossene Geschichte vorziehe, ist der offene Schluss in diesem Fall doch sehr passend. Es ist die Geschichte einer ersten zarten Liebe, wie es auch auf der Rückseite steht, aber es ist auch viel mehr. Für mich ist es ein Buch, das zeigt, wie unterschiedlich Kinder sein können und dass es wichtig ist, sie so zu akzeptieren, wie sie sind.

Das Buch ist als Kinderbuch ab zehn Jahren gekennzeichnet und ich kann mir schon vorstellen, dass es auch jugendliche Leser findet. Aber ich muss sagen, dass ich es auch als erwachsene Leserin ganz toll fand und dass ich mir vorstellen kann, dass es auch weiteren Erwachsenen so geht. Schon die Aufmachung des Buches gefällt mir richtig gut. Der Einband und der blaue Buchschnitt wirken sehr edel und ich werde das Buch im Bücherregal sicher noch das eine oder andere Mal bewundern.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Die Familie Nijinsky

Die Schwester des Tänzers
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Bronislava Nijinska war polnischstämmig und eine russische Tänzerin. Schon ihre Eltern waren Tänzer, hatten allerdings nicht die Begabung ihrer Kinder. Auch Bronislavas Bruder Vaslav war ein sehr begabter ...

Bronislava Nijinska war polnischstämmig und eine russische Tänzerin. Schon ihre Eltern waren Tänzer, hatten allerdings nicht die Begabung ihrer Kinder. Auch Bronislavas Bruder Vaslav war ein sehr begabter Tänzer. Beide Geschwister wurden an der Kaiserlichen Ballettschule in Sankt Petersburg angenommen und haben dort eine klassische Ballettausbildung genossen. Auch wenn in dem Buch schon beide Geschwister beschrieben werden, ist es doch aus der Sicht von Bronislava geschrieben. Aus dieser Sicht beschreibt die Autorin die ganze Geschichte von der Kindheit der Geschwister an bis hin zu den erfolgreichen Jahren. Auch Rückschläge und Probleme werden beschrieben.

Der Titel wirkt so, als hätte es nur Vaslav zu etwas gebracht, weil er hier als der Tänzer genannt wird. Aber auch Bronislava war sehr erfolgreich sowohl im klassischen Ballett, als auch später in moderneren Tänzen, die sie zum Teil auch selber entwickelt hat. Ich muss zugeben, dass ich vom Ballett nichts verstehe und auch keine Ahnung hatte, dass es in diesem Buch um Tänzer geht, die wirklich gelebt haben. Das habe ich erst gemerkt, als ich schon mit dem Hörbuch angefangen hatte. Somit fand ich die ganze Geschichte noch einmal spannender, weil ich dann stets im Hinterkopf hatte, dass es eine wahre Geschichte ist.

Auch wenn ich zwischendurch schon auch einige Längen bemerkt habe, muss ich doch sagen, dass mir das Hörbuch gut gefallen hat. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und man kann sich in die Zeit sehr gut hinein versetzen. Es ist auch die Zeit des ersten Weltkrieges, in dem die Geschwister voneinander getrennt werden und sich lange nicht sehen. Erst eine Erkrankung Vaslavs führt die Familie wieder zusammen, weil seine Frau an seine Schwester schreibt, dass sie mit Mutter und Kindern vorbei kommen soll.

Ich habe zwischen Buch und Hörbuch geschwankt, bin aber letztlich froh, mich für das Hörbuch entschieden zu haben. Der Sprecherin kann man sehr gut folgen. Es kam nicht einmal vor, dass ich gedanklich abschweifte. Man kann sich in diesem Hörbuch richtig gut verlieren und einfach mal an nichts anderes mehr denken. Auch die Aussprache der russischen Namen war sehr gut und das führte noch einmal mehr dazu, dass ich als Hörerin richtig in diese Welt eintauchte.

Für Menschen, die sich für die Familie Nijinsky interessieren oder auch nur allgemein für das Ballett, ist es sicher ein sehr empfehlenswertes Buch. Aber auch, wenn man für diese beiden Dinge kein großes Interesse hat, ist es ein sehr interessantes Buch, weil es einen in diese Zeit führt und es so auch ein sehr gelungener historischer Roman ist. Von dieser Autorin war das mein erstes Buch, aber sicher nicht mein letztes. Schon das Cover finde ich einfach toll. Es macht so einen verträumten Eindruck, wie diese Frau im Mantel an einem verschneiten Wintertag da steht.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Nesthäkchen im Kinderheim

Nesthäkchen, Bd. 3, Nesthäkchen im Kinderheim
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Nach einer schweren Krankheit kommt Annemarie nicht so zu Kräften, wie ihre Eltern das wünschen würden. Ihr Vater hat mit Kinderheimen an der See gute Erfahrungen gemacht und schlägt vor, dass das Nesthäkchen ...

Nach einer schweren Krankheit kommt Annemarie nicht so zu Kräften, wie ihre Eltern das wünschen würden. Ihr Vater hat mit Kinderheimen an der See gute Erfahrungen gemacht und schlägt vor, dass das Nesthäkchen der Familie sich dort ein Jahr erholen soll, weil sie sonst nicht so kräftig werden kann, wenn sie in der Stadt bleibt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lebt Annemarie sich in dem Kinderheim auch sehr gut ein und knüpft Kontakte und findet Freunde. Später kommt sogar noch ein Kind in dieses Heim, das sie schon kennt. Kurt, ein Junge in Annemaries Alter, wurde auch in der Klinik ihres Vaters behandelt.

Wie auch zu Hause, ist Annemarie ein offenes Kind und so fällt ihr die Umstellung nicht so schwer. Auch an der Nordsee plant sie viele Streiche, die zum Glück alle einigermaßen glimpflich ausgehen, auch wenn schon gefährliche Dinge dabei sind. Gegen Ende des Aufenthalts wird der Kriegszustand über Deutschland verhängt und von den Betreuerinnen des Heims wird Annemarie mit einigen weiteren Kindern nach Hause gebracht, damit sie nicht auf der Insel festsitzen.

Am Ende des Buches ist dann noch ein Teil der Zusammenfassung des folgenden Buches, das dieses lange Zeit verboten war. Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Annemarie reift im Kinderheim und lernt es auch, sich anzupassen.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Das Leben mit Kindern

Eltern haften an ihren Kindern
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Auf dem Buch steht auf der Vorderseite und auch auf der Rückseite groß drauf, dass es kein Ratgeber ist. Das ist es auch nicht, sondern ein sehr witzig aufgemachtes Buch, das das Leben mit Kindern beschreibt. ...

Auf dem Buch steht auf der Vorderseite und auch auf der Rückseite groß drauf, dass es kein Ratgeber ist. Das ist es auch nicht, sondern ein sehr witzig aufgemachtes Buch, das das Leben mit Kindern beschreibt. Dass der Vater, der dieses Buch geschrieben hat, hauptberuflich Kabarettist ist, das merkt man dem Buch an, in dem es wirklich auf jeder Seite einiges zu lachen gibt. Als Vater von drei Jungen weiß der Autor aber natürlich auch ganz genau was es bedeutet, mit Kindern zusammenzuleben. Und das beschreibt er in diesem Buch auf eine sehr lustige Weise. Schon die Überschriften sind sehr lustig geschrieben und verraten sehr gut, worum es in dem folgenden Kapitel gehen wird.

Sicherlich sind einige Stellen im Buch auch mal recht provokant geschrieben, weil sich nicht jeder von der Meinung des Autors angesprochen fühlen wird, aber wenn man sich ein Kabarett ansieht, ist das ja auch nicht viel anders und so bleibt der Autor eben seinem Beruf treu. Auf jeden Fall ist Humor auch im Umgang mit Kindern nicht der verkehrte Weg, so sehe ich es zumindest.

Die Kinder des Autors werden natürlich im Buch immer wieder zitiert und beschrieben, aber der Autor schreibt keine Namen der Kinder in die Texte. Allerdings sind einige Kunstwerke seiner Kinder im Buch vertreten, die durch den Autor natürlich auch sehr witzig beschrieben werden.

Ich muss sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, auch wenn ich keine Kinder habe. Trotzdem ist es derart lustig beschrieben, was sich im Leben mit Kindern ändert und wie sich das dann auch in den ganzen Jahren abspielt, dass man sich auch dann sehr gut unterhalten fühlt, wenn man selber keine Kinder hat. Es ist eben einfach ein Buch, das der Unterhaltung dient und als ein solches ist es wunderbar gelungen.