"Die Ewigkeit ist eine kurze Zeit. Ein paare Jahre, sagte ich..."
Ein ruhiger Sommer im ländlichen Finnland. Der Geschichtslehrer hat Ferien und langweilt sich ein wenig. Er ist Witwer und ein Mensch mit einem starken Ordnungsempfinden.
Das Nachbargrundstück wird durch ...
Ein ruhiger Sommer im ländlichen Finnland. Der Geschichtslehrer hat Ferien und langweilt sich ein wenig. Er ist Witwer und ein Mensch mit einem starken Ordnungsempfinden.
Das Nachbargrundstück wird durch Chaos beherrscht. Eine Familie mit sechs Kindern wohnt dort und der Hausherr ist ein richtig guter Heimwerker. So wird in diesem Sommer eine Sauna gebaut. Zu erwähnen sei natürlich auch, dass der gute Mann viele Projekte anfängt und sie nicht beendet.
Aus anfänglichen Gesprächen über den Zaun kann der Geschichtslehrer nicht an sich halten und geht rüber zum Nachbarn. Er sieht ihm beim Arbeiten zu und gibt hilfreiche Tipps. Aber der Nachbar ist ein Mann, der in sich ruht und gerne das tut, was er sich so ausgedacht hat. Ob das nun immer das ist, was am einfachsten sein kann, sieht nur er so, denn der Geschichtslehrer schüttelt oftmals nur mit dem Kopf. Aber er geht nun täglich rüber, weil er sehen will, ob der Nahbar als Heimwerker wirklich schaffen kann, was er sich vorgenommen hat.
Die Kinder treten eher in den Hintergrund, nur die Ehefrau nimmt an den Bauarbeiten teil, scheint aber nicht immer einer Meinung mit ihrem Mann zu sein.
Ein Unfall unterbricht den Bau und der alternde Geschichtslehrer sieht nun seine Chance der Ehefrau näher zu kommen. Ist es seine Fantasie die ihn leitet oder ist da etwas zwischen den Beiden?
Fazit:
Der Autor Roope Lipasti schreibt hier einen Roman, der den Leser mit nach Finnland auf einen Bauernhof nimmt.
Der Schreibstil ist klar und gut lesbar. Der leise Ton, der feine Humor und auch die Geschichte macht es mir als Leser leicht, das Buch in einem Zuge auszulesen. Einige wenige Stellen sind etwas holperig, aber das stört nicht wirklich. Viele Sätze sind sehr schön und tiefsinnig. Das verleitet den geneigten Leser eventuell dazu, über sein eigenes Leben zu sinnieren.
Was ich besonders bemerkenswert finde, ist, dass der Autor hier fast gänzlich Charakter namenlos durch die Seiten ziehen lässt. Einzig Emilia, die Ehefrau des Heimwerkers wird benannt. Aber dennoch beschreibt er die Protagonisten so bildlich, dass ich sie mir direkt vorstellen kann. Ich mag den Heimwerker am liebsten. Er ist ein so ruhiger und ausgeglichener Mensch, der trotz seiner vielen Fehlprojekte, nicht lockerlässt und niemals aufgibt. Auch die sechs Kinder werden sehr interessant beschrieben.
Das ganze Buch ist in der Ichperspektive geschrieben, was mir eigentlich nicht liegt. Hier aber passt es sehr gut zu der Geschichte.
Ich vergebe hier gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung.