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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Fortsetzung der Reihe mit Schöffin Ruth!

Sündenbock
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„Sündenbock“ ist nach „Unschuldslamm“ der 2. Band der Reihe von Autorin Judith Arendt, in deren Mittelpunkt die Schöffin Ruth Holländer steht. Ruth ist Anfang 50, alleinerziehende Mutter von zwei fast ...

„Sündenbock“ ist nach „Unschuldslamm“ der 2. Band der Reihe von Autorin Judith Arendt, in deren Mittelpunkt die Schöffin Ruth Holländer steht. Ruth ist Anfang 50, alleinerziehende Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern und führt erfolgreich ein kleines französisches Bistro mitten in Berlin. Zusätzlich dazu wurde sie vor etwa einem Jahr zum Schöffendienst berufen. Seither sitzt sie immer mal wieder als Leihenrichterin bei den unterschiedlichsten Fällen auf der Richterbank.
In ihrem neuesten Fall steht Jürgen Dombroschke vor Gericht, der beschuldigt wird, seine totkranke und pflegebedürftige Frau vergiftet zu haben. Doch hat der Rentner diese Tat wirklich verübt? Was könnte das Motiv gewesen sein? Ruthlässt die Geschichte nicht los und sie hegt so ihre Zweifel, daher beginnt sie, in dem Fall selbst zu recherchieren…
Doch auch in ihrem Privatleben geht es turbulent zu. Ihre beiden fast erwachsenen Kinder halten sie auf Trab und auch die Beziehung zu ihrem neuen Freund, Staatsanwalt Hannes Eisenrauch, könnte eigentlich so schön sein. Jedoch möchte er nicht, dass ihre Beziehung öffentlich wird, da beide bei Gericht arbeiten und ist außerdem ist er noch immer verheiratet mit zwei kleinen Kindern…
Auch im zweiten Fall gelingt Judith Arendt wieder die Mischung aus einem ungewöhnlichen, emotionalen Fall, dem interessanten ehrenamtlichen Dienst als Schöffe und dem Privatleben der Hauptdarstellerin. Die geschehene Tat wird durchleuchtet und auch deren Hintergründe ergründet.
Außerdem lernt der Leser die Hauptfigur Ruth und ihr Privatleben im zweiten Band noch besser kennen, so dass sie immer sympathischer wird und man sich je nach Anlass mit ihr freut, aber auch mit ihr mitleidet. Gleiches gilt für die anderen Protagonisten, die ebenfalls vielschichtig und interessant gestrickt sind.
Der Erzählstil ist dabei wieder angenehm und flüssig zu lesen, so dass man der Geschichte sehr gerne folgt.
„Sündenbock“ ist somit die würdige und sehr gelungene Fortsetzung der neuen Reihe um Schöffin Ruth Holländer, die noch auf einige weitere interessante und außergewöhnliche Fälle hoffen lässt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr packend und spannend bis zum Schluss!

Schwarzweiß
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Dr. Regina Bogner ist nach vielen Jahren im Sudan zusammen mit ihrer 17 Jahre alten Tochter Anabel nach Hamburg zurückgekehrt. Hier arbeitet sie als Therapeutin im Maßregelvollzug mit psychisch kranken ...

Dr. Regina Bogner ist nach vielen Jahren im Sudan zusammen mit ihrer 17 Jahre alten Tochter Anabel nach Hamburg zurückgekehrt. Hier arbeitet sie als Therapeutin im Maßregelvollzug mit psychisch kranken Straftätern. Der neue Patient Niklas Rösch, der Regina zugeteilt wurde, wird mit der Diagnose Schizophrenie eingewiesen. Regina kommen jedoch schnell Zweifel an dieser Diagnose, aber ihr Oberarzt Mark und auch der Chefarzt teilen ihre Bedenken nicht. Ganz im Gegenteil, der Chefarzt ordnet sogar relativ schnell Lockerungen für Rösch an. Regina traut Rösch jedoch nicht über den Weg, denn es scheint eine Bedrohung von ihm auszugehen. Besonders misstrauisch ist sie auch deswegen, da Rösch etwas über ihre Vergangenheit im Sudan, genauer gesagt in Nyala, zu wissen scheint. Doch woher hat er dieses Wissen? Keiner weiß was damals geschehen ist, außer Regina und Anabel. Was führt Rösch im Schilde?
Antonia Fennek ist das Pseudonym von Melanie Methenthin, die wie ihre Heldin Regina promovierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist und auch einige Jahre im psychiatrischen Maßregelvollzug gearbeitet hat. Ihr dadurch angeeignetes fundiertes Wissen fließt in dieses Buch ein (was ich sehr interessant finde), ohne jedoch den Leser mit zu vielen Fachausdrücken etc. zu überfordern. Am Ende des Buches befindet sich auch noch ein kleines Glossar, dass einige Fachbegriffe nochmals erläutert, jedoch konnte ich bereits während des Lesens alles problemlos verstehen. Die Geschichte ist vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Der Leser tappt eine Weile im Dunkeln, genauso wie die Hauptfigur Regina. Die Personen sind allesamt gut herausgearbeitet und interessant gestrickt. Auch der Sprachstil ist ansprechend und flüssig, so dass man dem Erzählfluss sehr gut folgen kann.
Alles in allem ein sehr gelungener Thriller, der den Leser packt und sehr gut unterhält!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Falle schnappt zu

Die Falle
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Die erfolgreiche Autorin Linda Conrads lebt seit mehr als 11 Jahren absolut zurückgezogen in ihrem Haus und verlässt dieses seither nie. Sie flüchtet sich in das Schreiben und ist damit äußerst erfolgreich. ...

Die erfolgreiche Autorin Linda Conrads lebt seit mehr als 11 Jahren absolut zurückgezogen in ihrem Haus und verlässt dieses seither nie. Sie flüchtet sich in das Schreiben und ist damit äußerst erfolgreich. Ihre außergewöhnliche Lebensweise trägt dabei zu ihrem Erfolg noch zusätzlich bei, da die Presse und die Leser fasziniert von ihrer mysteriösen Art sind. Ihr Sozialleben besteht nur aus einigen wenigen Kontakten, z.B. mit ihrem Verleger, ihrer Assistentin und ihrem geliebten Hund Bukowski. Vor knapp 12 Jahren wurde Lindas Schwester Anna auf grausame Weise erstochen. Linda hatte das Gesicht des Täters damals ganz kurz gesehen, doch trotzdem konnte er nie gefasst werden, weshalb sich Linda seitdem immer mit Selbstvorwürfen quält und sich mit der Zeit immer mehr zurückgezogen hat. Doch plötzlich stürzt ihre mühsam zusammengehaltene Welt ein: In einer Nachrichtensendung sieht Linda plötzlich das Gesicht des Mörders! Nach dem ersten großen Schock fasst Linda einen Entschluss: Sie will dem Mörder ihrer Schwester eine Falle stellen und ihn überführen! Doch da sie ihr Haus nicht verlassen kann, muss sie den Mörder zu sich locken…
Melanie Raabe liefert mit „Die Falle“ einen absoluten Top-Thriller der Sonderklasse.
Die Story ist sehr beklemmend und mitreißend, so dass man sich der Geschichte nicht mehr entziehen kann. Die Personen sind interessant angelegt und intelligent entwickelt, so dass man auch deren Entwicklung im Verlauf des Buches gut nachvollziehen und miterleben kann. Besonders die Hauptfigur Linda, aus deren Ich-Perspektive des Thriller geschrieben ist, ist aufgrund ihrer Erlebnisse eine sehr interessante Persönlichkeit. Zu Beginn scheint sie alles weitgehend im Griff zu haben und sich in ihrem neuen Leben eingerichtet zu haben. Doch dann gerät alles aus den Fugen, als sie den Täter erkennt und einen Zusammenbruch erleidet. Die sich daran anschließende persönliche Entwicklung ist aufschlussreich und bemerkenswert.
Der Autorin gelingt es außerdem, das Spannungslevel konstant sehr hoch zu halten. Dies gelingt vor allem auch mit unerwarteten und somit überraschenden Drehungen und Wendungen in der Geschichte, so dass man bis zum Schluss mitfiebert. Auch der regelmäßige Wechsel zwischen Linda’s Ich-Perspektive und den von ihr geschriebenen Kapiteln ihres neuen Buches scheint dem Leser einerseits zusätzliche, neue Einblicke zu geben, andererseits ist unklar, was daran pure Fiktion ist und was der Wahrheit entspricht.
Absolute Leseempfehlung für diesen beklemmenden und packenden Thriller der Extraklasse!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Welt hinter den Kulissen

Wiener Totenlieder
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In der Wiener Oper ereignen sich kurz nacheinander zwei Todesfälle: Zunächst wird eine Sängerin von einem Bühnenteil erschlagen und ein am nächsten Tag ein Sänger erstochen. Beide Morde ereignen sich auf ...

In der Wiener Oper ereignen sich kurz nacheinander zwei Todesfälle: Zunächst wird eine Sängerin von einem Bühnenteil erschlagen und ein am nächsten Tag ein Sänger erstochen. Beide Morde ereignen sich auf offener Bühne während der laufenden Vorstellung. Die Wiener Polizei tappt bei ihren Ermittlungen völlig im Dunkeln, daher wendet sich Polizist Hannes an seine Exfreundin Carlotta (genannt Lotta) Fiore. Sie ist die Tochter der weltbekannten Opernsängerin Maria Fiore,ist selbst jedoch an einer Opernkarriere gescheitert. Stattdessen arbeitet sie als Kaufhausdetektivin. Somit ist sie für Hannes die perfekte Besetzung für den Undercovereinsatz als Statistin an der Wiener Oper. Unterstützen soll sie Konrad, der bis zum Verschwinden seiner Tochter vor vielen Jahren erfolgreich als Polizist gearbeitet hat. Seitdem hat er jedoch den Polizeijob an den Nagel gehängt und arbeitet als Clown auf Volksfesten. Das ungleiche Duo lässt sich auf den Fall ein und nimmt ihre Statistentätigkeiten auf, doch der Täter sucht bereits sein nächstes Opfer…
Die Autorin liefert mit „Wiener Totenlieder“ einen spannenden, unterhaltsamen und abwechslungsreichen Krimi, der den Leser mitnimmt in die unbekannte Welt hinter den Kulissen der Wiener Oper. Mit viel Charme schildert sie die Geschehnisse und Abläufe hinter dem Vorhang sowie die Darstellern und alle anderen Beteiligten einer solchen Inszenierung . So erhält der Leser interessante Einblicke in diese ansonsten unbekannte Welt. Die Charaktere sind spannend und vielschichtig, allen voran die Hauptdarsteller Lotta und Konrad. Beide kämpfen mit ihrer jeweiligen Vergangenheit und können sich zunächst nur schwer anderen öffnen. Aber auch Figuren wie z.B. Fanny sind herzerfrischend und charmant, so dass man diese gleich in sein Herz schließt. Die Ermittlungen erstrecken sich im Buch über eine Zeitspanne von insgesamt etwa einer Woche, doch durch die vielen Geschehnisse, Drehungen und Wendungen kommt diese Zeit einem beim Lesen viel länger vor. Der Erzählstil ist sehr unterhaltsam und kurzweilig und die Spannung wird vom Anfang bis zum Ende auf einem sehr hohen Niveau gehalten.
Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Der Auftrag" - gelungener auftakt zu einer neuen krimi-Reihe!

Der Auftrag
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Anne Vauxhall hat nach dem Mord an ihren Eltern viele Jahre bei den Großeltern in Deutschland gelebt. Nun ist sie zurück in London, ihrer alten Heimat. Hier hat sie zunächst nur wenige soziale Kontakte, ...

Anne Vauxhall hat nach dem Mord an ihren Eltern viele Jahre bei den Großeltern in Deutschland gelebt. Nun ist sie zurück in London, ihrer alten Heimat. Hier hat sie zunächst nur wenige soziale Kontakte, einer davon ist Mark, den sie bereits von früher kennt und der heute Inspektor bei Scotland Yard ist. Anne arbeitet als Journalistin bei einer investigativen Londoner Zeitung und schreibt dort eine Kolumne. Eines Tages erhält sie in der Radaktion per Kurier ein Schreiben eines Auftraggebers der möchte, dass Anne Informationen über einen gewissen James William sammelt, da dieser das Leben des Auftraggebers bedrohe. Anne wird neugierig, nimmt den Auftrag an und wird zum Informationsaustausch in ein Hotelzimmer bestellt. Dort findet sie jedoch die Leiche von besagtem James William in der Badewanne! Doch war es wirklich Selbstmord, wie es den ersten Anschein macht? Anne und auch die Polizei haben Zweifel daran und plötzlich steht Anne im Mittelpunkt einer Mordermittlung…
„Der Auftrag“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe um Journalistin Anne Vauxhall. Die Hauptprotagonistin scheint schon einiges durchgemacht zu haben in ihrem Leben. Vor allem der Mord an ihren Eltern, der nie aufgeklärt wurde, belastet sie sehr. Jedoch wird Anne ansonsten als fröhliche, aufgeweckte Person beschrieben, die einem beim Lesen schnell sympathisch wird und mit der man bei all den Geschehnissen mitfiebert. Doch manches (vor allem aus der Vergangenheit) bleibt noch unerwähnt oder ungeklärt, was die Neugierde auf weiter Bänder der Reihe weckt.
Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann. Der Spannungsbogen wird bis zum Ende hochgehalten, auch durch einige unerwartete Drehungen und Wendungen.
Das Setting der Story in London gefällt mir sehr gut und wirkt sehr stimmig.