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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2018

Seltsames Gespann

Der rote Stier
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Archie Goodwin und sein Chef, der Privatdetektiv Nero Wolfe, sind auf dem Weg zu einer Blumenausstellung, als sie eine unglückliche Begegnung mit einem Baum zu einem außerplanmäßigen Halt zwingt. Und zu ...

Archie Goodwin und sein Chef, der Privatdetektiv Nero Wolfe, sind auf dem Weg zu einer Blumenausstellung, als sie eine unglückliche Begegnung mit einem Baum zu einem außerplanmäßigen Halt zwingt. Und zu allem Überfluß werden sie auch noch von einem Stier angegriffen.

Das Buch ließ mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite hat mir der Krimi durchaus gefallen, und war zudem auch recht unterhaltsam, aber auf der anderen Seite musste ich mich ständig fragen ob man diese Beiden überhaupt ernst nehmen kann.
Damit meine ich Nero Wolfe und Archie Goodwin, die doch recht seltsame Zeitgenossen sind (um nicht zu sagen fast schon skurril in Wolfs Fall), die ich einfach nicht zu fassen bekam. So mehr ich über sie erfuhr um so mehr musste ich den Kopf schütteln. Liegt aber vielleicht auch der Zeit in der die Bücher geschrieben wurden und in der sie auch spielen – waren eben andere Zeiten damals und somit auch andere Meinungen die vertreten wurden und eine andere Mentalität.

Der Schreibstil für sich war recht flüssig zu lesen und ich kam gut vorwärts. Und einen gewissen Hang zu seltsamen und lustigen Vorkommnissen kann man dem Buch zweifellos auch nachsagen.
Die Grundvoraussetzungen für einen guten Krimi sind auf jeden Fall vorhanden, aber mich konnte das Buch trotzdem nicht vollends von sich überzeugen. Er traf einfach nicht ganz meinen Geschmack, aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Auf Entzug

Clean
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Lexi genießt ihr sorgloses Leben in London – und lässt es auch gerne krachen. Was in ihrem Fall heißt sich zusammen mit ihrem Freund zuzudröhnen. Bis ihr Bruder eingreift und sie in die Clarity-Klinik ...

Lexi genießt ihr sorgloses Leben in London – und lässt es auch gerne krachen. Was in ihrem Fall heißt sich zusammen mit ihrem Freund zuzudröhnen. Bis ihr Bruder eingreift und sie in die Clarity-Klinik bringt. Dabei hat Lexi doch alles unter Kontrolle und die Drogen sind harmlos.

Das Cover erzeugt einen Eindruck von Unschärfe und erinnert mich an alten 3D-Bilder.

Lexi ist die Ich-Erzählerin dieser Geschichte. Sie kommt aus reichem Hause und ist mit ihren 17 Jahren ein angesagtes It-Girl in der Welt der Reichen und Schönen von London. Sie hat keine Verpflichtungen und verbringt ihre Tage mit Shoppen, Freundinnen, ihrem Freund Kurt, Partys und jeder Menge Drogen. Diese gehören für sie einfach dazu und sie weiß genau wann Schluß ist. Deswegen kann sie einfach nicht verstehen warum ihr Bruder sie in diese Klinik steckt, die voller gescheiterter Persönlichkeiten ist, mit denen sie aber so gar nichts gemein hat.

Das Thema des Buches, die Sucht in all ihren verschiedenen Ausprägungen, ist gut dargestellt und beleuchtet. Auch die Art der Aufarbeitung und Auseinandersetzung durch die Patienten wirkt authentisch, so weit ich dies beurteilen kann. So geht es nicht nur um die Sucht an sich, sondern auch um das Umfeld der Betroffenen, der Selbsterkenntnis und Reflexion und der Versuchung, der man ausgesetzt ist während man versucht clean zu werden und der Zeit danach.

Allerdings sind mir die Charaktere manchmal etwas zu flach gewesen – selbst Lexi, die hier immerhin als Erzählerin fungiert, wirkt teilweise recht oberflächlich und ohne Tiefgang.
Auch von Schreibstil her fand ich es hier und da etwas schwergängig und auch mal einfach langweilig. Somit ein gutes Thema, das leider nicht ganz gelungen umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Interessen

Fake
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Bei einem Raketenangriff kommen nicht nur die Terroristen ums Leben, sondern auch die Geisel Catherine Finch. Doch ihr Tod wäre das Aus für die Friedensbestrebungen. Also was soll man tun um ein Scheitern ...

Bei einem Raketenangriff kommen nicht nur die Terroristen ums Leben, sondern auch die Geisel Catherine Finch. Doch ihr Tod wäre das Aus für die Friedensbestrebungen. Also was soll man tun um ein Scheitern zu verhindern? Und ziehen alle an einem Strang?

Das Cover in seiner schlichten, unaufdringlichen Gestaltung gefällt mir.

Die Erzählperspektiven des Thrillers wechseln zwischen mehreren Charakteren hin und her, was dem Ganzen zwar einen guten Rundumblick auf die Geschehnisse erlaubt, aber hier und da auch mal etwas verwirrend war, das sich die einzelnen Charaktere nicht immer auf den ersten Blick unterscheiden ließen und auch die Zeitachse nicht immer ganz geradlinig war. Trotzdem waren sie einzeln gut in Szene gesetzt und gaben dem Thriller ihre eigene Note, auch wenn bei dieser Vielzahl an Personen nicht alle tiefer gehend beleuchtet werden konnten, was ich teilweise schade fand, denn in ihren Grundzügen waren es interessante Charaktere. Wie Richard Finch, der die Bekanntheit seiner Frau für sich zu nutzen weiß. Pete Town, CIA-Agent im Ruhestand. Oder Dudley Morse, der schon seinem Scharfrichter in die Augen sieht.

Die Sprache des Buches ist recht ansprechend mit ihrer Bildmalerei, die gleich die richten Bilder im Kopfkino entstehen lässt und ihren sehr anschaulichen Beschreibungen der Vorgänge, die sich an der Verfassung und Wahrnehmungsfähigkeit der gerade gewählten Person und ihrer damit einhergehenden Perspektive orientiert.

„Fake“ ist ein gut geschriebener Thriller, der mich aber leider nicht in Gänze von sich überzeugen konnte, einfach weil er mich immer wieder verwirrte und somit nicht die nötige Spannung aufkommen lassen konnte, die es bracht um an den Seiten zu kleben.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Sphäre

Die Reise der Scythe 1: Aszendenz
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Studenten machen einen seltsame Entdeckung im All. Ein Expeditionsraumschiff wird entsandt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Das Cover hat mir sehr gefallen und auch die Geschichte, die sich dahinter ...

Studenten machen einen seltsame Entdeckung im All. Ein Expeditionsraumschiff wird entsandt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Das Cover hat mir sehr gefallen und auch die Geschichte, die sich dahinter verbergen soll, hat mich angesprochen. Und obwohl das Buch auf den ersten Blick alles enthält, was ich an einer guten Science-Fiction-Geschichte mag, so konnte es mich doch nicht von sich überzeugen. Es fehlte dieser letzte Funke, der mich in die Welt zwischen den Seiten hätte eintauchen lassen und mich gefangen genommen hätte.

Die einzelnen Charaktere sind durchaus gut gezeichnet und haben auch alle ihre ganz eigenen Eigenarten, Gefühle, Ängste und Sorgen, und lassen einen Blick in ihr Innerstes zu.
Wie Jordan, der sich nebenbei immer um seine Mitstudentin Elissi sorgt, die in ihrer eigen Welt lebt. Oder Lyma Apostol, die alles dran setzt einen Serienkiller zu schnappen und daran fast zerbricht.
Trotz diesem offensichtlichen Tiefgang, kam es mir beim Lesen vor, als blieben die Gefühle zu oberflächlich, auch wenn das jetzt widersprüchlich klingt, kann ich es nicht anders beschreiben. Ich bekam die Charaktere einfach nicht richtig zu fassen und das ist nicht gerade förderlich für den Lesefluß. Wenn man dann auch noch hin und wieder über einzelne Satzteile stolpert, die nicht ganz rund klingen und holpern...

Leider war dieses Buch nicht so ganz meins und konnte mich nicht überzeugen..

Veröffentlicht am 09.05.2018

Kleinstadtleben

Das Kaff
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Micha hatte seinem Heimatort den Rücken gekehrt, aber ein Bauprojekt führt in wieder zurück. In diese Stadt mit all ihren Eigenarten.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und es ist mir auch gleich ins ...

Micha hatte seinem Heimatort den Rücken gekehrt, aber ein Bauprojekt führt in wieder zurück. In diese Stadt mit all ihren Eigenarten.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und es ist mir auch gleich ins Auge gefallen.

Der Ich-Erzähler Michael Schürtz nimmt den Leser mit in seinen Heimatort, wo er alte Bekannte und Familie wieder trifft. Doch das Leben in der Kleinstadt ist ihm fremd geworden. Ihm, der jetzt Berlin seine Heimat nennt.
Charakterlich kommt mir Micha wie jemand vor, der auf andere hinunterblickt, der seinen Vorteil sucht und mit den Leuten aus seiner Vergangenheit meist eigentlich nichts zu tun haben will, was sich in so einer kleinen Stadt aber nicht vermeiden lässt.
Die Nebencharaktere sind für mich schwer zu fassen. Manche haben zwar einen Anflug von Kontur, aber im Gesamten sind sie einfach zu flüchtig und geraten nicht lange genug in den Fokus des Ich-Erzählers um genug Substanz annehmen zu können.

Sprachlich ist das das Buch bildhaft, umschreibend und teilweise etwas eigen in seinem Aufbau und der Satzführung. Man muss beim Lesen genau aufpassen, sonst verpasst man etwas. Dies wäre an sich nichts schlechtes, denn es regt auch zum aktiven Mitdenken an, aber für mich fehlt es dem Text an Schwung, an Elan. Es plätschert eher so dahin, was auch dazu führt, dass die eigentlich kurzen Kapitel sich doch etwas in die Länge ziehen. Das Buch konnte mich nicht gefangennehmen und auch der Unterhaltungswert war kaum vorhanden.

So gerne ich Geschichten über Kleinstädte und ihre Bewohner mit all ihren Eigenarten und Besonderheiten lese, aber hier ist leider kein Funke übergesprungen. „Das Kaff“ war für mich eine Enttäuschung.