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Veröffentlicht am 24.10.2018

Wenn Liebe zum Verhängnis wird

Die Frau, die zu sehr liebte
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Linda ist Mitte vierzig, nach außen eine glücklich verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern. Zusammen mit ihrem gut verdienenden Mann Jochen lebt sie ein ruhiges, beschauliches Leben, das ihr aber ...

Linda ist Mitte vierzig, nach außen eine glücklich verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern. Zusammen mit ihrem gut verdienenden Mann Jochen lebt sie ein ruhiges, beschauliches Leben, das ihr aber nicht mehr ausreicht. Sie vermisst in ihrer Ehe die Leidenschaft und das Gefühl, als attraktive, begehrenswerte Frau wahrgenommen zu werden. Als sie eines Tages dem smarten Bankdirektor Frank begegnet, ist dieses Gefühl plötzlich wieder da und Linda verliebt sich Hals über Kopf. Frank scheint ihre Gefühle zu erwidern, mehr noch: Er behauptet, sie sei seine Traumfrau. Linda lässt sich daraufhin nur noch von ihrer Liebe leiten und setzt dabei alles aufs Spiel: ihre Ehe, ihre Kinder und Freunde. Frank und sie werden tatsächlich ein Paar, doch der Preis ist sehr hoch und das Glück ist leider nur von kurzer Dauer...

Ich muss gestehen, der Roman hat mich positiv überrascht. Ich kannte bisher keine Bücher von Hera Lind und erwartete einen heiteren Frauenoman und angenehme, aber seichte Unterhaltung. Diesen Eindruck hatte ich noch nach den ersten Seiten des Buches. Doch die Geschichte, die von der Autorin mit Humor und spannend erzählt wird, entwickelt sich nach und nach zu einem Drama und schließlich sogar zu einer Tragödie. Mit viel Empathie schildert Hera Lind das Schicksal einer Frau, die für ihre Liebe kämpft, alles auf eine Karte setzt und den Kampf letztendlich auch verliert. Die Protagonistin Linda wirkt trotz ihrer Verfehlungen sehr sympathisch. Man schüttelt als Leser den Kopf angesichts ihrer Naivität und möchte sie schon fast schütteln, damit sie endlich erwacht und merkt, dass sie ins Unglück rennt. Aber Liebe kann bekanntlich blind machen und Hera Lind gelingt es meisterhaft, dies in ihrem Roman glaubwürdig darzustellen.
Eins ist klar: Nach diesem Buch weiß man seinen eigenen Ehemann mehr zu schätzen

Fazit: Spannende und bewegende Lektüre, heiter und ernst zugleich, sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Die Geister der Vergangenheit

Heimweh
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Eigentlich sollte der Kinderarzt Jesse Berg an diesem Abend auf seine Tochter Isa aufpassen, weil seine geschiedene Ehefrau Sandra einen Termin hat. Doch dann sieht er sich plötzlich in einem Alptraum ...

Eigentlich sollte der Kinderarzt Jesse Berg an diesem Abend auf seine Tochter Isa aufpassen, weil seine geschiedene Ehefrau Sandra einen Termin hat. Doch dann sieht er sich plötzlich in einem Alptraum gefangen: Sandra liegt ermordet in ihrer Wohnung und Isa ist verschwunden. An der Wand über ihrem Bett steht geschrieben: Du hast sie nicht verdient. Auf der verzweifelten Suche nach Isa begibt sich Jesse nach Garmisch-Partenkirchen, wo er im Internat Adlershof aufgewachsen ist. Die Reise erweist sich als Horrortrip in seine Vergangenheit, die mehr als ein düsteres Geheimnis in sich birgt...

Es war für mich nach „Schlüssel 17“ das zweite Buch von Marc Raabe und auch diesmal bin ich nicht enttäuscht worden. Dem Autor gelingt mit „Heimweh“ ein packender Psychothriller, der durch einen gut konstruierten Plot, perfekten Spannungsbogen, psychologisch glaubwürdige Darstellung der handelnden Figuren und das fulminante Finale besticht. Es ist eins der Bücher, die bei mir mühelos einen Kinofilm im Kopf ablaufen lassen. Und dieser Film ist definitiv nichts für schwache Nerven...

Erwähnenswert finde ich darüber hinaus den meines Erachtens sehr gelungenen, doppeldeutigen Titel und das Cover selbst, das neugierig macht und mit der „blutigen“ Schrift eine Gänsehaut-Lektüre verspricht.

Fazit: Ein rundum gelungener deutscher Thriller, der es mit amerikanischen Thrillern locker aufnehmen kann – klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.10.2018

Wenn Frauen morden...

18 - Zahlen des Todes
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Die Kriminologin Leana Meister kehrt nach 18 Jahren Aufenthalt in Südafrika nach Düsseldorf zurück, wo sie die Leitung des auf heikle Fälle spezialisierten LKA-Kompetenzcenters übernimmt. Kaum ist sie ...

Die Kriminologin Leana Meister kehrt nach 18 Jahren Aufenthalt in Südafrika nach Düsseldorf zurück, wo sie die Leitung des auf heikle Fälle spezialisierten LKA-Kompetenzcenters übernimmt. Kaum ist sie da, geht es schon zum Tatort: In einem Park wird die Leiche eines Mannes gefunden; seine Genitalien sind entblößt, die auf den Oberschenkeln mit den Handflächen nach oben ruhenden Hände scheinen um Verzeihung zu bitten. Die über jahrelange Erfahrung und ein besonderes Einfühlungsvermögen verfügende Leana begreift schnell, dass es sich dabei um die Tat einer Frau handelt. Die Identität des Toten kann zwar von dem Team rasch festgestellt werden, was jedoch die Person der Täterin und ihr Motiv angeht, tappen Leana und ihre Kollegen zuerst im Dunkeln. Und schon bald geschieht der nächste Mord...

Es war mein erstes Buch von Mia Winter (unter dem Pseudonym verbirgt sich die deutsche Autorin Stefanie Koch) und es hat mich positiv überrascht. Eine spannende Geschichte, interessante und komplexe Charaktere (mit Leana, ihrer Kollegin Natalia und der Person der Mörderin haben wir hier gleich drei starke Frauenfiguren), schnelles Tempo und unerwartete Wendungen – all das macht den Roman zu einer spannenden und unterhaltsamen Lektüre. Es fehlt auch nicht eine Prise Humor: Die häufigen Reibereien zwischen Leana und Natalia lockern die Handlung auf und brachten mich zumindest zum Schmunzeln.

Hervorzuheben wäre noch die gelungene Aufmachung: Das in Schwarz- und Rottönen gehaltene Cover macht neugierig auf den Inhalt und verspricht dem Leser eine spannende Unterhaltung mit Gänsehautgarantie.

Das Fazit: Ein rundum gelungener Thriller. Eine klare Empfehlung für alle Fans des Genres!

Veröffentlicht am 27.08.2018

Achtung: Es könnte eine schlaflose Nacht werden!

That Night - Schuldig für immer
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Toni hat 16 Jahre - fast die Hälfte ihres Lebens - im Gefängnis verbracht, verurteilt für den Mord an ihrer Schwester, den sie nicht begangen hat. Nun ist sie mit Mitte dreißig wieder auf freiem Fuß und ...

Toni hat 16 Jahre - fast die Hälfte ihres Lebens - im Gefängnis verbracht, verurteilt für den Mord an ihrer Schwester, den sie nicht begangen hat. Nun ist sie mit Mitte dreißig wieder auf freiem Fuß und will ihre Unschuld beweisen, indem sie den wahren Schuldigen findet. Doch das Unterfangen erweist sich als äußerst schwierig und sogar lebensgefährlich...

Es war mein erstes Buch von Chevy Stevens und es hat mich sehr positiv überrascht. Ich war von den ersten Seiten an richtig gefesselt und drin in der Geschichte, die von der Autorin superspannend erzählt wird. Durch die Rückblenden wird Schritt für Schritt immer mehr enthüllt, bis wir zusammen mit der Protagonistin der Rätsellösung immer näher kommen und das Ganze in einem recht überraschenden Finale gipfelt.

Neben der interessanten, temporeichen und gut erzählten Story weist der Roman als weiteren Pluspunkt lebendige, vielschichtige Charaktere auf, in die man sich durchaus hineinversetzen kann, allen voran die Hauptperson Toni, mit der man fühlt, leidet und hofft.

Erwähnenswert finde ich auch das Aufgreifen von einem wichtigen Problem und zwar meine ich die Resozialisierung. Es wird einem vor Augen geführt, wie schwierig es ist, sich nach mehereren Jahren im Gefängnis wieder in der Gesellschaft zurechtzufinden, ihre Akzeptanz zu gewinnen und den Stempel eines Schuldigen loszuwerden.

Alles in allem ein packender Psychothriller, den ich allen Liebhabern dieses Genres mit gutem Gewissen empfehlen kann!

Veröffentlicht am 18.10.2023

Schluss mit dem Perfektionismus, mehr Selbstakzeptanz!

Nie gut genug
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Hand aufs Herz: Möchte nicht jeder von uns zumindest auf einem bestimmten Gebiet mehr als einfach nur gut sein? In unserer modernen, von Konkurrenzkampf und Leistungsdruck geprägten Gesellschaft reicht ...

Hand aufs Herz: Möchte nicht jeder von uns zumindest auf einem bestimmten Gebiet mehr als einfach nur gut sein? In unserer modernen, von Konkurrenzkampf und Leistungsdruck geprägten Gesellschaft reicht „gut“ einfach nicht mehr aus. Wir werden vielmehr stets dazu angehalten, „mehr aus uns zu machen“, indem wir uns auf Schritt und Tritt optimieren. Die Werbung und die sozialen Medien lassen uns jeden Tag wissen, wie man beruflich erfolgreicher, glücklicher, attraktiver, kurzum: perfekt werden kann. Viele von uns beugen sich dem Druck und machen mit. Doch was macht dieser Perfektionswahn mit uns? Und wie können wir ihm entgehen? Damit beschäftigt sich der britische Professor für Psychologie Thomas Curran in diesem Buch.

Spannend und verständlich erklärt der Autor das Phänomen Perfektionismus und zeigt auf, wie dieser entsteht. Curran präsentiert auch alarmierende Erkenntnisse, die er aus seinen umfangreichen Forschungen zum Perfektionismus gewonnen hat. So ist der Drang zum Perfektionismus in den letzten 30 Jahren rapide angestiegen. Doch unsere Welt ist dadurch nicht besser geworden und wir selbst nicht glücklicher. Ganz im Gegenteil: Wir strampeln uns ab und haben trotzdem das Gefühl, nie gut genug zu sein. Nicht schön genug, nicht effizient genug, nicht kreativ genug. Wir vergleichen uns mit unrealistischen Idealen und können gar nicht anders als scheitern. Die Folgen für die mentale Gesundheit sind verheerend. Immer mehr Menschen leiden unter chronischer Erschöpfung, Burnout, Ängsten und Depressionen. Eine höchst beunruhigende Entwicklung, die uns der Autor vor Augen führt und vor deren Folgen er dringend warnt. Eine positive Nachricht: Es ist durchaus möglich, der Perfektionismusfalle zu entkommen. Der Schlüssel dazu lautet mehr Selbstakzeptanz. In einem der Kapitel zeigt Thomas Curran auf, wie man diese Akzeptanz erreichen kann und gibt uns wertvolle Tipps, die angewendet zu einer positiven Veränderung auf persönlicher Ebene führen können. Er geht sogar noch weiter und präsentiert Vorschläge für eine nachhaltigere Wirtschaft, die auf den überflüssigen Konsum und unkontrolliertes Wachstum verzichtet. Seine Ideen leuchten mir persönlich ein und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass unser Planet von deren Umsetzung profitieren würde.

Fazit: Es interessantes Buch, das zur Reflexion über uns selbst und unsere Gesellschaft anregt und hoffentlich dazu beiträgt, dass bei möglichst vielen Lesern ein Umdenken stattfindet. Eine wertvolle Lektüre für alle, denen ihr eigenes Schicksal und das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegen!